22. Juli 2005

Kronenfest in Maichingen erfreulich gut besucht

Bereits am Freitag fanden sich bei den Vorbereitungen zum Kronenfest der Kreisgruppe Böblingen neugierige Zaungäste ein, die beobachteten, was sich da tut. Laub wurde auf dem Bürgerhausvorplatz abgeladen, aus Blumen wurde die bunte Krone gewunden und mittels eines Hubwagens an auf dem Maibaum angebracht, den die Maichinger Feuerwehr am 1. Mai aufgestellt hatte.
Für Samstag, den 2. Juli, hatte die Kreisgruppe Böblingen zu ihrem zweiten Kronenfest eingeladen. Petrus hatte ein Einsehen, und es blieb trocken. Rund 400 Gäste, darunter auch viele Maichinger Bürger, strömten auf den Bürgerhausvorplatz und wurden um 14.00 Uhr von der Siebenbürger Blaskapelle Böblingen unter der Leitung von Hans Bruss mit schwungvollen Klängen begrüßt. Für das leibliche Wohl gab es die beliebten siebenbürgischen Spezialitäten vom Grill wie Mici, Holzfleisch und Würste. Zudem gab es Baumstriezel und Cremeschnitten.

Die Siebenbürgische Tanzgruppe Tuttlingen, Siebenbürgische Tanzgruppe Böblingen und die Tanzgruppe des Trachten- und Heimatvereins Sindelfingen/Böblingen (ein hieisiger Verein, der allerdings eine bayerische Tanzgruppe mit Schuhplattlern hat). Foto: Jan Kijek
Die Siebenbürgische Tanzgruppe Tuttlingen, Siebenbürgische Tanzgruppe Böblingen und die Tanzgruppe des Trachten- und Heimatvereins Sindelfingen/Böblingen (ein hieisiger Verein, der allerdings eine bayerische Tanzgruppe mit Schuhplattlern hat). Foto: Jan Kijek

Durch die Veranstaltung führte Hildegard Kijek in gewohnt lockerer Weise. In ihrer Ansprache verwies sie auf die Bedeutung des Kronenfestes und betonte, dass die Brauchtumspflege nicht nur für die eigenen Landsleute gedacht sei. Deshalb will die Kreisgruppe auch der einheimischen Bevölkerung unsere Lebensart näher bringen und um Verständnis für die Siebenbürger Sachsen werben. Besonders wichtig sei es, die alte Kultur an die jungen Leute weiterzugeben.

Das kulturelle Programm begann gegen 17.00 Uhr mit dem Aufmarsch der Tanzgruppen in ihren schönen Trachten. Moderiert wurde das Programm von Kulturreferentin Gerda Ludwig. Zu sehen waren Darbietungen der siebenbürgischen Tanzgruppen Tuttlingen und Böblingen. Die Tanzgruppe des Trachtenvereins Sindelfingen/Böblingen brachte mit ihrer Schuhplattlereinlage bayerische Abwechslung ins Programm. Abschließend tanzten die beiden siebenbürgischen Tanzgruppen gemeinsam die "Reklich Maid", und alle drei Gruppen legten gemeinsam die Sternpolka aufs "Steinparkett" vor dem Bürgerhaus. Der lebhafte Applaus zeigte, dass dieses Gemeinschaftsunternehmen (neudeutsch: "Joint Venture") gut ankommt.

Zwischen den Tänzen wurde einiges geboten. Das Erklimmen der Krone durch "Altknecht" Martin Ziegler war einer der Höhepunkte des Festes und wurde begleitet von Applaus und einem "Hoch soll er leben" der Blaskapelle. Hoch oben auf der Krone sprach Ziegler die traditionelle Segensbitte. Der Bonbonregen erfreute die Kleinsten, die ihre Taschen begeistert füllten.

Im Festablauf folgten nun einige Lieder, die begleitet von der Blaskapelle in vielen wohl auch etwas Heimweh weckten. Anschließend konnte im Saal des Bürgerhauses zu den Klängen des "Duo Strings" getanzt werden. Auf der Tanzfläche war bis in die frühen Morgenstunden allerhand los.

Das Kronenfest, das in Siebenbürgen zu den beliebtesten Festen gehörte, erlebte hier in Böblingen eine zweite sehr erfolgreiche Auflage. Ein Infoblatt gab Auskunft über den Brauch, der für einheimische Gäste ja vollkommen fremd ist. Die Blätter fanden ebenso wie Programmflyer reißenden Absatz. Die überaus aufwendig gestalteten Flyer, Programme und Preislisten wurden von Jürgen Schiel entworfen. Schade, dass er uns nun Richtung Frankreich verlässt. Dankeschön für die viele Mühe.

Ein solches Fest ist nur möglich, wenn viele mithelfen. Nicht nur im Vordergrund, sondern auch aus der zweiter Reihe. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle, die am Fest mitgewirkt haben, insbesondere an Herrn Ziegler vom Bezirksamt Maichingen und die Freiwillige Feuerwehr Maichingen, die von Anfang an für unser Anliegen ein offenes Ohr hatten. Wir bedanken uns auch bei allen Gästen und vor allem bei den Helfern sowie deren Familienangehörigen, die manche Stunde auf sie verzichten mussten.

Das Fazit der Veranstalter fiel dann auch positiv aus: Wir kommen nächstes Jahr wieder und feiern zusammen. Der Termin kann bereits vorgemerkt werden: 1. Juli 2006.

Hildegard Kijek

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