3. September 2001

Hermannstädter Treffen in Dinkelsbühl

In Dinkelsbühl fand zwischen dem 24. und 26. August das zehnte Hermannstädter Treffen statt, ein Jubiläumstreffen, das gleichzeitig das Letzte in dem schönen mittelalterlichen Städtchen war: das Nächste wird in Landshut stattfinden, das bekanntlich eine Partnerschaft mit Hermannstadt anstrebt.
Bereits im Oktober letzten Jahres war ein Freundeskreis Landshut-Hermannstadt gegründet worden, dem auch die Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt (HDH) angehört. Nach dessen Vorbild entstand auch im siebenbürgischen Herkunftsort ein derartiger Freundeskreis, dem der dortige Bürgermeister Klaus Johannis vorsteht. Beide Freundeskreise bilden den Grundlage für die Annäherung der beiden Städte. Zwischen dem 8. und 10. Oktober dieses Jahres findet zudem in Hermannstadt eine Präsentation der Stadt Landshut statt, die einen zusätzlichen Schritt hin zur beiderseits erwünschten Partnerschaft darstellen soll. Von diesen Fakten ausgehend, wurde auf der HDH-Mitgliederversammlung am 24. August in Dinkelsbühl per Abstimmung beschlossen, das nächste Treffen im September 2003 in Landshut zu veranstalten.
Auf der Tagesordnung der gleichen Versammlung standen die Berichte der Präsidentin, des Redakteurs des Hermannstädter Heimat-Boten, des Schatzmeisters und der Kassenprüfer. Nach Aussprache und Entlastung fanden die Wahlen für das neue Präsidium statt. Zur Vereinspräsidentin wurde für eine weitere Amtszeit Ingrid von Friedeburg-Bedeus berufen; Jürgen Schuster ist ihr neuer erster Stellvertreter, Andreas Hann von Hannenheim neuer zweiter Stellvertreter. Zur Schatzmeisterin wurde Marianne Hügel, zum Schriftführer Dr. Klaus Felmerer gewählt; Beisitzer im Präsidium sind Dr. Heinrich Plattner und Christian Reinerth. Die scheidenden Dr. Konrad Gündisch, bisher Erster Stellvertrender Präsident, und Hannelore Andree, bisher Schatzmeisterin, wurden dankend mit einem Geschenk verabschiedet.
Am Vormittag des Samstags waren die Ausstellung "Zehn Jahre Hermannstädter Treffen" sowie Verkaufsausstellungen mit Malereien, Erzeugnissen des Kunstgewerbes, Büchern u.a. zu sehen. Friedrich Philippi, Bezirkskirchenkurator in Hermannstadt, hielt einen von seinen Zuhörern mit viel Interesse aufgenommenen Diavortrag über "Die Gemeinden des Kirchenbezirks Hermannstadt im Jahre 2001". Gezeigt wurden Aufnahmen aus allen Gemeinden des Bezirks, von Kirchen und Kircheninnerem, von Menschen (Gemeindekuratoren, Schlüsselverwalter u.a.), von Häusern (teilweise auch verfallen) und Haussprüchen, von Kirchenportalen. Dazu lieferte der Vortragende Daten über die Anzahl der vor Ort lebenden Gemeindeglieder. Umrahmt wurden seine Ausführungen von drei Liedern, vorgetragen von Sängern des ehemaligen Hermannstädter deutschen Männerchors unter der Leitung von Wilhelm Stirner.
Die Sportveranstaltungen, Tennis und Handball, die zum festen Programm des Treffens gehören, wurden ebenfalls von einem zahlreichen Publikum besucht, das die teilweise bis zu 70 Spieler begeistert anfeuerten.
Auch beim Orgelkonzert von Kirchenmusikdirektor Helmut Plattner (Bayreuth) war die evangelische St. Paul-Kirche sehr gut besucht. Die Darbietungen des Organisten mit Werken von Johann Sebastian Bach, Josef Rheinberger und Norbert von Hannenheim und sowie einer Eigenkomposition wurden mit anhaltendem Applaus belohnt. Der Erlös des Konzerts geht an den Kirchenbezirk Hermannstadt.
An beiden Abenden gab es Tanzunterhaltungen für Jung und Alt in den Sälen der Dinkelsbühler Schranne.
Der Sonntag wurde mit einem gemeinsamen Gang zur Gedenkstätte der Siebenbürger Sachsen im Lindendom auf der Alten Promennade, einer Kranzniederlegung und einer Gedenkansprache von Bernd B. Fabritius, stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft, eingeleitet. Den anschließenden Gottesdienst hielt Pfarrer Michael Schuller, vormals Seelsorger in Hammersdorf und Dechant des Hermannstädter Kirchenbezirks. Die Kollekte geht an Bedürftige der Kirchengemeinde in Hermannstadt.
Mit einem "Abschiedskorso" fand das Treffen sein Ende. Viele der Teilnehmer bedauern die Trennung von Dinkelsbühl, doch viele sehen auch voll Zuversicht den künftigen Veranstaltungen in Landshut entgegen, hoffend, dass auch dort die Tradition dieser schönen Zusammenkünfte bestehen bleibt.

Jürgen Schuster


(Siebenbürgische Zeitung, Folge 14 vom 15. September 2001)

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