16. August 2001

Siebenbürgische Jugend erörtert Mitgliederkonzept

Das neue Mitgliederkonzept der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) wurde kürzlich auf der Arbeitstagung der Landesjugendleitung der SJD Baden-Württemberg erörtert. Der Einladung ins Haus der Heimat nach Stuttgart waren Tanzgruppenleiter und Mitglieder von sieben siebenbürgisch-sächsischen Tanzgruppen, insgesamt 20 Personen, gefolgt.
Hauptzweck der Tagung war, das neue Mitgliederkonzept der SJD den Tanzgruppen vorzustellen und auf möglichst breiter Basis zu diskutieren. Dazu hatte Landesjugendleiterin Christine Göltsch in Thorsten Schuller, stellvertretender Bundesjugendleiter und stellvertretendem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft, einen „prominenten“ Referenten begrüßen können. Schuller leitete seinen Vortrag mit einem Überblick zur Problematik der SJD-Mitgliedschaft ein: Aufgrund der Art und Weise, wie der Beitritt zur Landsmannschaft derzeit geregelt ist (Familienmitgliedschaft), weiß nicht jeder Jugendliche, ob er Mitglied der SJD ist, und selbst wenn er es ist, hat er keinerlei Vorteile gegenüber einem Nichtmitglied bei Veranstaltungen der SJD, und von einem lebendigen Zusammengehörigkeitsgefühl unter den SJD-Mitgliedern kann kaum gesprochen werden. Außerdem ist die tatsächliche Mitgliederzahl praktisch nicht ermittelbar und somit eine ordentliche Verwaltung der Mitglieder unmöglich.
Dieses seien auch die entscheidenden Punkte, auf die das neue Mitgliederkonzept reagieren muss, so Schuller. Es ist seit einigen Jahren in Vorbereitung, den entscheidenden Schritt zur weiteren Bearbeitung wurde auf dem letzten Verbandstag der Landsmannschaft getan, wo es grundsätzlich genehmigt wurde. Der letzte Schritt zu einer Umsetzung ist die Zustimmung durch den Jungsachsentag am 28. Oktober 2001. Wesentlich am neuen Konzept ist, dass die Mitgliedschaft in der SJD weiterhin nur über die Mitgliedschaft in der Landsmannschaft möglich ist. Dabei soll eine eigene Mitgliederdatei aufgebaut werden, in der SJD-Mitglieder nach ihrem Beitritt erfasst werden. Der Mitgliedsbeitrag von voraussichtlich etwa 25 DM kommt nach einem Verteilerschlüssel den Untergliederungen der SJD zugute und wird für die Organisation verschiedener Veranstaltungen eingesetzt. Die SJD ist damit in der Lage, effektiver zu arbeiten, ihre Mitglieder persönlich ansprechen bzw. anschreiben zu können und bei Veranstaltungen Vergünstigungen anzubieten. Auch ist vorgesehen, einen Mitgliedsausweis einzuführen.
Schuller beendete seine Ausführungen mit einer knappen Zusammenfassung der wesentlichen Punkte und leitete damit zur Diskussion über. In einer recht lebhaften Debatte wurden einzelne Aspekte des Konzepts näher beleuchtet und hinterfragt, es artikulierten sich auch kritische Stimmen, die eine erfolgreiche Umsetzung bezweifeln. Die Anwesenden waren sich der Schwierigkeiten bewusst, der Tenor jedoch war, im Konzept eine Alternative zum derzeitig mehr als unbefriedigenden Zustand zu erkennen. Das Ziel, eine Diskussion in und unter den Gruppen anzustoßen, ist auf jeden Fall erreicht worden, ein Nachdenken auf breiterer Ebene als bisher ist gegeben. Auf das Ergebnis der Abstimmung am Jungsachsentag darf man gespannt sein!
Weitere Themen der Tagung waren ein Rückblick auf das engagierte Mitwirken der SJD Baden-Württemberg am Heimattag 2001 in Dinkelsbühl, hier speziell auf die Brauchtumsveranstaltung, sowie ein Ausblick auf weitere Veranstaltungen in diesem Jahr: ein Tanzseminar ist für den 15. und 16. September in Bondorf im Schwarzwald geplant mit schwedischen Tänzen zu Livemusik, einem „echten“ Schweden als Tanzleiter sowie einem Vortrag zur siebenbürgischen Landeskunde von Studium Transylvanicum. Des Weiteren wurde über Möglichkeiten gesprochen, das für Ende Juni 2002 im Kochertal geplante Workshop-Wochenende zu gestalten.
Die Aussprache und Berichte aus den Tanzgruppen rundeten am Nachmittag das Programm ab. Es zeigte sich, wie sehr eine funktionierende Jugendarbeit vom persönlichen Einsatz Einzelner abhängig ist und wie viel solcher Einsatz in den Gruppen erbracht wird. Das alle weiterhin mit so viel Herz dabei sind, kann man sich für die Zukunft nur wünschen.

Marion Hann

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