21. Juli 2004

Gedenkfeier in Arkeden

Am 13. Juni 2004 wurde in Arkeden eine Gedenktafel zu Ehren der Opfer des Zweiten Weltkrieges eingeweiht. Die Initiative zu der Gedenktafel ging von der Generation aus, die den Krieg und die Zeiten der anschließenden Deportation selbst miterlebt hat. Mit der Tafel soll allen Arkedern gedacht werden, die in den vierziger Jahren als Soldaten an der Front gefallen, beim Angriff auf Arkeden getötet oder in russischen Arbeitslagern bzw. kurz danach an den Folgen der Deportation verstorben sind.
Es handelt sich dabei um sechzig Männer und Frauen, deren Namen und Hausnummern auf dem schwarzen Marmor der Gedenktafel verewigt wurden. Als Standort für die Gedenktafel wurde das Innere der Arkeder Kirchenburg gewählt. Hier steht am Eingang zum Gotteshaus bereits ein Gedenkstein für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Der Vollständigkeit halber und aus moralischer Verpflichtung zu Ehren der Opfer des Zweiten Weltkrieges wollte man es nicht versäumen, diese neue Gedenktafel in Arkeden zu errichten. Als Zeichen für eine bessere Völkerverständigung trägt die Tafel neben der deutschen Erklärung und den Namen der Opfer auch einige Worte in rumänischer Sprache.



Neue Gedenktafel in Arkeden.
Neue Gedenktafel in Arkeden.


Die Gedenkfeier begann mit einem evangelischen Gottesdienst, den Pfarrer Johannes Halmen als Würdenträger der Evangelischen Kirche A.B. in Siebenbürgen und als zuständiger Pfarrer für Arkeden abgehalten hat. An dem Gottesdienst nahmen neben den etwa vierzig aus Deutschland angereisten Arkedern auch über hundert orthodoxe und baptistische Gläubige aus Arkeden und Schäßburg teil. Namentlich seien an dieser Stelle der junge orthodoxe Arkeder Pfarrer Mihai Cercel und der örtliche orthodoxe Kurator Gheorghe Gavrila sowie aus der baptistischen Gemeinde der junge Pastor Florin Boruga zusammen mit dem Kirchensekretär Gheorghe Cezar und dem örtlichen Prediger Ioan Flesariu erwähnt.

Im Anschluss an den Gottesdienst und das heilige Abendmahl wurde die Gedenktafel von Pfarrer Johannes Halmen vor dem Eingang zur Kirche „unter Wort und Gebet“, 1. Tim. 4,5, eingeweiht.



Eindrucksvolle Kirchenburg von Arkeden.
Eindrucksvolle Kirchenburg von Arkeden.


Unter den Gästen befanden sich auch einige Arkeder aus der Generation, der diese Gedenktafel zu Ehren ihrer Altersgenossen zeitlebens ein großes Anliegen war. So waren aus Deutschland Johann Galter und Johann Binder angereist, die im Rahmen der Einweihung und als Zeitzeugen einige Worte an die Gäste richteten und betonten, diese Gedenktafel solle an schwere Zeiten der Vergangenheit erinnern und zugleich vor Krieg, Verschleppung, Gefangenschaft und Folter mahnen. Die Gedenkfeier endete mit einem gemeinsamen Essen, das unter anderem Gelegenheit bot zum Gedankenaustausch zwischen den ausgewanderten Arkedern und der baptistischen Kirchengemeinde, die gegenwärtig die Arkeder Kirchenburg und das Gotteshaus gemietet hat.

Wir möchten uns auf diesem Wege nochmals recht herzlich bei allen Spendern bedanken, ohne deren Hilfe diese Gedenktafel nicht hätte angefertigt werden können. Ebenso danken wir Pfarrer Johannes Halmen für den Gottesdienst, das heilige Abendmahl und die Einweihung der Gedenktafel.

Elke Hermann

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