13. Juli 2001

Christoph Machat Ehrendoktor der Klausenburger Uni

Dem bekannten Denkmalschützer und Vorsitzenden des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrats Christoph Machat ist Anfang Juni während einer Feierstunde in der Aula Magna der Klausenburger Babes-Bolyai-Universität die Ehrendoktorwürde verliehen worden.
Vorgenommen wurde die akademische Zeremonie von Prof. Dr. Wolfgang Breckner, dem Prorektor der Universität, in Vertretung von Rektor Andrei Marga, der am gleichen Tag an einer Konferenz in Genf teilnahm. Die Laudatio auf Machat hielt Prof. Dr. Nicolae Sabau, Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Klausenburger Hochschule.
Der Laudator hob dabei die wissenschaftlichen Leistungen Dr. Christoph Machats hervor, seinen außergewöhnlichen Einsatz bei der Organisation und Durchführung von Forschungen zur Kunstgeschichte, vor allem aber seine herausragenden Verdienste um den Schutz und die Pflege des nationalen und interneationalen kulturellen und künstlerischen Erbes, die auch als Begründung zur Verleihung der hohen akademischen Würde in den in lateinischer und rumänischer Sprache abgefassten Diplomen nachzulesen sind.
In seiner Dankrede sprach Machat über die Wichtigkeit objektbezogener Forschung in Kunstgeschichte und Denkmalpflege und wies die Bedeutung vergleichender Untersuchungen am Beispiel Siebenbürgens nach, das sich mit seinem Reichtum an interthnischen Einflüssen besonders dafür eigne. Er bot gleichzeitig an, an dem vor einiger Zeit eingerichteten deutschsprachigen Zweig der Universität Vorlesungen zur mitteleuropäischen und siebenbürgischen Kunstgeschichte in deutscher Sprache zu halten und Doktorarbeiten zu betreuen.
Aktiv eingebunden in die Lehrtätigkeit an der Klausenburger Universität ist Machat bereits seit einigen Jahren, und zwar innerhalb des kunsthistorischen Aufbaustudiums, wo er Vorlesungen zu Geschichte und Theorie der Denkmalpflege, zur denkmalpflegerischen Praxis sowie Baugeschichte hält. Die hohe Auszeichnung der Universität ist aber vor allem auch als Würdigung seiner sonstigen Tätigkeit in Siebenbürgen und Rumänien sowie in der internationalen Denkmalpflege zu verstehen: Zum einen zeichnete Machat für die Konzeption, Methodik und wissenschaftliche Begleitung des Projekts „Dokumentation des siebenbürgisch-sächsischen Kulturguts“ verantwortlich, das 1998 auch mit Beteiligung namhafter Klausenburger Wissenschaftler abgeschlossen werden konnte, zum anderen machte sich der Denkmalpfleger, der gleichzeitig Vizepräsident der ICOMOS Deutschland und seit 1995 auch Präsident des Internationalen Komitees für ländliche Architektur ist, besonders um die Aufnahme bedeutender Baudenkmäler Rumäniens und Siebenbürgens in die Welterbeliste der UNESCU verdient, so der sächsischen Dörfer mit Wehrkirchen und Kirchenburgen Kelling, Wurmloch, Birthälm, Keisd, Deutsch-Weißkirch und Tartlau sowie der Altstadt von Schäßburg, wo Machat zusätzlich an der Restaurierung der Bergkirche und des Hauses mit dem Hirschgeweih maßgeblich beteiligt war.

rw/hs


(Siebenbürgische Zeitung, Folge 11 vom 15. Juli 2001, Seite 5)

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Neueste Kommentare

  • 01.07.2009, 20:15 Uhr von Armin_Maurer: Ehre, wem Ehre gebührt! Die Resaturierung des Hauses mit dem Hirschgeweih in Schäßburg ist ein eher ... [weiter]

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