18. Juni 2004

Barockensemble "Transylvania" spielt im Gasteig

Im Rahmen der Rumänischen Kulturtage in München tritt das "Barockensemble Transylvania" aus Klausenburg am 26. Juni, 11.00 Uhr, im Kleinen Konzertsaal des Kulturzentrums Gasteig auf. Veranstalter der Kammermusik-Matinee ist die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Programm:


Anonymus (17. Jh.): Tanz des siebenbürgischen Fürsten und andere zeitgenössische Tänze
Michel Montéclair (1667-1737): Cinquième Concert in C-Dur für 2 Flöten (Prélude-Badinage-Gigue Francoise-Gigue Italienne-Les Ramages)
Georg Ph. Telemann (1681-1767): Triosonate in e-Moll (Affettuoso-Allegro-Grave-Allegro)
Antonio Vivaldi (1678-1741): Sonate in e-Moll für Violoncello und Basso Continuo (Largo- Allegro- Largo- Allegro)
Anonymus (versch. Manuskripte,1781-1834): Instrumentalstücke aus Siebenbürgen, Moldau und der Walachei (arr. Zoltán Majó)
Pause



Barockensemble 'Transylvania' aus Klausenburg, v.l.n.r.: Erich Türk, István Nagy, Ciprian Câmpean und Zoltán Majó.
Barockensemble 'Transylvania' aus Klausenburg, v.l.n.r.: Erich Türk, István Nagy, Ciprian Câmpean und Zoltán Majó.


Joseph Haydn (1732-1809): Londoner Trio nr. I. C-Dur (Allegro moderato-Andante-Vivace)
Hans Peter Türk (*1940): Partita In Stile Antico (Quasi una Allemanda sopra "Owend äs et worden"- Quasi una Sarabanda sopra "Et saß e klin Waldvijelchen"-. Quasi una Giga sopra "Na wolle mer gohn")
Adrian Borza (*1967): Transylvanische Suite (Flori dalbe- Zdroboleanca- Paparuga- Ardeleana mare- Natânga)

Das Barockensemble "Transylvania" spielt in der Besetzung:


István Nagy- Traverso
Zoltán Majó- Blockflöte
Ciprian Câmpean- Violoncello
Erich Türk- Cembalo


Das Barockensemble "Transylvania" wurde im Dezember 1995 vom ersten Flötisten der Klausenburger (Cluj- Napoca) Staatsoper, István Nagy, gegründet. Eigentlich war nur ein Hauskonzert geplant, bald aber wurde das Ensemble nach Holland eingeladen, wo mit einer Serie von Benefizkonzerten Hilfsprojekte in Rumänien unterstützt wurden.

Gegenwärtig hat das Barockensemble "Transylvania" schon zahlreiche erfolgreiche Konzertreisen nach Westeuropa bestritten, die u.a. mehrmalige Auftritte an Orten wie dem Spiegelsaal des "Concertgebouw" und der Oude Kerk in Amsterdam sowie der rumänischen und ungarischen Botschaft zu Den Haag enthielten. Desgleichen gab es auch zahlreiche Konzerte in Deutschland, Österreich, Italien, Belgien, Ungarn und der Republik Moldawien, so daß nun schon über 290 Auftritte und drei CD- Aufnahmen zu verzeichnen sind. In Rumänien spielte das Ensemble bei Festivals (Kammermusikfestival Kronstadt/ Brasov, Silvestri- Festival Neumarkt/ Tg. Mures, Klausenburger Herbst und Festival der mittelalterlichen Künste Schäßburg/ Sighisoara), in Direktübertragung für Radio Klausenburg, für Empfänge des Staatspräsidenten und des Außenministeriums, aber auch für dankbare und begeisterte Zuhörer in Kleinstädten mit wenig Konzertleben wie Reps (Rupea), Schäßburg (Sighisoara), Fogarasch (Fagaras) und Mediasch (Medias). Auch bot das Barockensemble "Transylvania" oftmals musikalische Umrahmung bei Festakten (u.a. beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl), Einweihungen, Symposien und Konferenzen.

Neben europäischer Barockmusik widmet sich das Ensemble mit Vorliebe der siebenbürgischen Barockmusik, die beim Publikum in Ost und West bisher immer großen Anklang fand. Ein wichtiger Schwerpunkt in der Arbeit des Ensembles ist auch die historische Aufführungspraxis und somit die Arbeit mit Kopien historischer Instrumente (Traverso - nach J. Rottenburgh und Blockflöte - nach J. Heitz, Th. Stanesby und J. Steenbergen), die 1999 begann. Jedoch auch die zeitgenössische Musik Siebenbürgens gehört zu seinem Aufgabenbereich: das Barockensemble "Transylvania" hat schon mehrere ihm gewidmete Werke von Hans Peter Türk, Dan Voiculescu, Adrian Borza und Cornel Taranu uraufgeführt. Interessant ist die ethnische Zusammensetzung des Ensembles, die die Multikulturalität Transsylvaniens wiederspiegelt: zwei Mitglieder sind ungarischer, eins rumänischer und eins deutscher Abstammung. Daß dies nicht als Hindernis, sondern als gegenseitige Bereicherung gelebt wird, ist ein schönes Zeichen für die verbindende Kraft der Musik.

István Nagy studierte an der Musikakademie "Gheorghe Dima" in Klausenburg/ Cluj (Rumänien). Als erster Flötist im Orchester der dortigen Staatsoper haben Gastspielreisen ihn in viele eurpäische Länder geführt. Desgleichen hat er als langjähriges Mitglied des Wiener "Europa Symphonie"- Orchesters mit berühmten Künstlern und Ensembles wie José Careras und dem Bolschoi Balet zusammengearbeitet. Nun widmet er sich dem Studium der Traversflöte, unter gelegentlicher Anleitung von Wilbert Hazelzet (Amsterdam).

Zoltán Majó hat ebenfalls an der Klausenburger "Gheorghe Dima"- Musikakademie Flöte studiert und im Orchester der dortigen Staatsoper mitgewirkt. Seine Leidenschaft für alte Musik brachte ihn allerdings zur Blockflöte. Sein Können auf diesem Gebiet vervollkommnete er bei Kursen in Budapest, Sopron (Ungarn) und Thun (Schweiz) bei Sabine und Tuomas Kaipainen/ CH und Anneke Boeke/ NL. Ganz besonders widmet er sich der einheimischen Barockmusik. Als Mitglied mehrerer Ensembles für alte Musik hat er schon zahlreiche Aufnahmen auf historischen Instrumenten gemacht. Gegenwärtig unterrichtet Zoltán Majó Blockflöte an der "Gheorghe Dima"- Musikakademie und der "Babes-Bolyai"- Universität in Klausenburg.

Erich Türk war Kirchenmusiker der evangelischen Kirche zu Mediasch und unterrichtet zur Zeit Generalbaß, Kammermusik und Orgel an der "Gheorghe Dima"- Musikakademie in Klausenburg. Er studierte Orgel in Klausenburg mit Ursula Philippi und in Wien mit Michael Radulescu, sowie Cembalo in Wien bei Gordon Murray. Er besuchte zahlreiche Meisterkurse für Orgel, Cembalo und Genberalbaß in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Portugal und in Moskau. Als Solist sowie als Kammermusiker und Chordirigent bestreitet er eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Beim internationalen "J.S. Bach"- Orgelwettbewerb in Brügge 2000 gewann er den 2.Preis und den Publikumspreis.

Ciprian Câmpean studierte ebenfalls an der Klausenburger "Gh. Dima"- Musikakademie Violoncello bei Prof. Vasile Jucan und nahm an internationalen Meisterkursen für Cello- und Kammermusik teil. Er spielt zur Zeit regelmäßig im Orchester der Staatsphilharmonie Klausenburg sowie gelegentlich in anderen Opern- und Philharmonie-Orchestern Siebenbürgens. Als Mitglied des"Arioso"- Streichquartetts, des Barockensembles "Transylvania" und anderer Kammermusikformationen spielte er zahlreiche Konzerte im In- und Ausland (Deutschland, Holland, Österreich, Schweiz).

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