11. Oktober 2003

Kreisgruppe Oberhausen feiert 50-jähriges Jubiläum

Unter dem Motto "Heimat verloren - Heimat gefunden" eröffnete Georg Weiß, Vorsitzender der Kreisgruppe Oberhausen, am 20. September im voll besetzten Gemeindehaussaal der Auferstehungskirche Osterfeld die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der Kreisgruppe, indem er alle Anwesenden, besonders die Ehrengäste vonseiten der Stadt Oberhausen und der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen aufs Herzlichste begrüßte.
Die Andacht zum Festgottesdienst hielt Dr. Ulrich Samse, Pfarrer der Auferstehungskirche Osterfeld. Begleitet von Pfarrerin Samse an der Orgel, sangen die Gottesdienstbesucher "Lobe den Herren" und "Ein feste Burg ist unser Gott".

Beim 50-jährigen Jubiläum der Kreisgruppe Oberhausen, von links nach rechts: Harald Janesch, Landesvorsitzender NRW, Fritz Krestel, Kassier, Georg Weiß, Ehrenvorsitzender, Edeltraute Krestel, Frauenvereinsvorsitzende, Hans Dörner, Ehrenvorsitzender, Ewald Kellner, Schriftführer, Guntram Großenbrink, Stadtverordneter der Stadt Oberhausen, Anna Auner, Kulturreferentin, Fritz Ziegler, stellvertretender Vorsitzender NRW, Georg Weiß, Kreisgruppenvorsitzender, Siegfried Foith, Vorsitzender der Kreisgruppe Dortmund, Bundesfrauenreferentin Enni Janesch, Richard Wagner, stellvertretender Vorsitzender NRW.
Beim 50-jährigen Jubiläum der Kreisgruppe Oberhausen, von links nach rechts: Harald Janesch, Landesvorsitzender NRW, Fritz Krestel, Kassier, Georg Weiß, Ehrenvorsitzender, Edeltraute Krestel, Frauenvereinsvorsitzende, Hans Dörner, Ehrenvorsitzender, Ewald Kellner, Schriftführer, Guntram Großenbrink, Stadtverordneter der Stadt Oberhausen, Anna Auner, Kulturreferentin, Fritz Ziegler, stellvertretender Vorsitzender NRW, Georg Weiß, Kreisgruppenvorsitzender, Siegfried Foith, Vorsitzender der Kreisgruppe Dortmund, Bundesfrauenreferentin Enni Janesch, Richard Wagner, stellvertretender Vorsitzender NRW.

Im Anschluss an den Gottesdienst folgten Grußansprachen, die Festrede, und der kulturelle bzw. Unterhaltungsteil. Mit großem Genuss wurden übrigens die von den Oberhausener Frauen selbst gebackenen Kuchen zum Kaffee verzehrt. Den Grußworten des Oberbürgermeisters der Stadt Oberhausen, vermittelt durch den Stadtverordneten Guntram Großenbrink, sowie von Harald Janesch, Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, folgte die Festrede der Bundesfrauenreferentin Enni Janesch. Zu Beginn überbrachte sie die Glückwünsche des Bundesvorsitzenden Volker Dürr, der die Landsmannschaft beim Sachsentreffen in Birthälm vertrat und somit nicht an der Jubiläumsveranstaltung teilnehmen konnte. Grüße überbrachte Enni Janesch auch im Namen der Heimatortsgemeinschaft Stein, die der evangelischen Kirchengemeinde Osterfeld dafür dankte, dass sie zusammen mit der Kreisgruppe jahrelang Patenschaftshilfe nach Stein geleistet hatte. Da Enni Janesch bereits 1958 aus der alten Heimat zu ihren Eltern nach Osterfeld gekommen war und sich mehrere Jahre aktiv in der Kulturarbeit der Jugend engagierte, konnte sie aus eigener Erfahrung sprechen. Die Festrednerin erinnerte an die schweren Anfangsjahre nach dem Krieg, die Gründung der Siedlung Oberhausen-Osterfeld als eine der ersten Siedlungen der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, die Aufbruchstimmung nach erreichter Einbürgerung in die Bundesrepublik (im Jahre 1954) und nach Anerkennung als Heimatvertriebene, auch an die vielfältigen Kulturaktivitäten der Kinder-, Jugend- und Frauengruppe, der Blaskapellen und Tanzgruppe: "Die neue Bergarbeitersiedlung auf dem 'Freitagsfeld' wurde zur neuen Heimat für die Bewohner, weil sie das mitgebrachte Vertraute in das tägliche Leben einbezogen: die Benennung der Straßennamen nach den Städten Siebenbürgens, die Einrichtung der Nachbarschaften, die Pflege der Mundart und des Brauchtums, die Gründung einer eigenen Blaskapelle, eines Chores, einer Volkstanzgruppe, des Frauenvereins, und das Tragen der schönen Festtrachten. Die altbekannte siebenbürgische Gastfreundschaft sowie die Zubereitung siebenbürgischer Spezialitäten gehörten dazu. Hier konnte man wieder seine in Jahrhunderten erworbene Kultur zeigen. Darbietungen bei großen Veranstaltungen weckten das Interesse an den Neubürgern. (...) Volkskundliche Ausstellungen, siebenbürgische Kirchentage, Verbandstage der Landsmannschaft, die Fahnenweihe, Sportfeste und Volkstanzwettbewerbe der Jugend aus ganz NRW, Treffen der Blasmusikkapellen und Chöre aus NRW kennzeichnen die vielfältigen kulturellen Vorhaben." Als bedeutendstes Ereignis würdigte Enni Janesch die Feier zur Übernahme der Patenschaft durch das Land Nordrhein-Westfalen für die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland am 26. Mai 1957. Mit Dankbarkeit hob die Rednerin die große Hilfsbereitschaft und das Spendenaufkommen der Kreisgruppe zu Gunsten der Angehörigen in der alten Heimat hervor. Die Kreisgruppe sei über die Jahre zwar zahlenmäßig kleiner geworden, jedoch, so Enni Janesch, seien ihre Mitglieder "immer wieder aktiv und geben ihr Bestes, um die Gemeinschaft zu erhalten". Mit dem sächsischen Abschiedsgruß "Gott erhalt ech!" wünschte die Bundesfrauenreferentin der Kreisgruppe eine gute Zukunft. Anschließend wurden verdiente Mitglieder der Kreis- und der Frauengruppe Oberhausen geehrt.

Während einer kleinen Pause konnte man die von Sara Wenzel hergestellten schönen Puppen in siebenbürgisch-sächsischer Volkstracht bewundern, ehe der kulturelle Teil der Festveranstaltung begann. Durch das Programm führte Enni Auner. Die Eröffnung machte die Tanzgruppe in siebenbürgisch-sächsischer Tracht mit den Tänzen "Et wor emol en recklich Med" und "Hollsteiner", eingeübt von Sabine und Udo Roth. Es folgte ein Kurzvortrag des Ehrenvorsitzenden Georg Weiß sen. und das Lied "Unter den Sternen der Heimat", gesungen mit Keyboard-Begleitung von Janette und Andrea Kellner. Die Tanzgruppe zeigte mit den Tänzen "Lauterbacher" und "Gumbinner", eingeübt von Georg Weiß (Alstaden), nochmals ihr hervorragendes Können. Die Singgruppe der Kreisgruppe bot fünf bekannte Lieder aus der alten Heimat mit Keyboard-Begleitung. Die Vorsitzende der Frauengruppe, Edeltraud Krestels, trug "Erzählungen der Großmutter" vor. Mit dem jeweils von allen Festteilnehmern gesungenen Siebenbürgenlied und dem Deutschlandlied sowie der Danksagung des Kreisgruppenvorsitzenden an die Veranstalter schloss das Kulturprogramm.

Nach dem Abendessen folgte der Sketch "Kaffeeklatsch", dargeboten von Edeltraud und Fritz Krestels, Maria Fillep und Katharina Schuster. Zur Tanzunterhaltung spielte die Band "Duo Holiday" bis Mitternacht auf.

Ewald Kellner


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 16 vom 15. Oktober 2003, Seite 18)

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