Der siebzehnjährige Fachoberschüler Uwe Weber aus Coburg machte in den letzten drei Jahren eine erstaunliche Karriere als Leistungssportler. Der Siebenbürger (seine Eltern stammen aus Siebenbürgen, die Mutter aus Agnetheln) fand 1997 über eine Trimm-Trab-Veranstaltung den Weg zur Leichtathletik. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten ging es mit Uwe seit 1998 steil bergauf. Er fand Gefallen am Gehen und schob sich sehr schnell in die deutsche Spitzenklasse empor. 1998 wurde er süddeutscher Vizemeister in der Schülerklasse. Im Jahr darauf gewann er die Silbermedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften über 5000-Meter-Bahngehen im Wedau-Stadion zu Duisburg. Zudem belegte er mehrfach den dritten Platz auf der Straße über zehn Kilometer und errang sieben bayerische Meistertitel. Ende letzten Jahres wurden er und die Stabhochspringerin Veronika Völker mit dem Vita-Preis als beste Nachwuchsathleten Oberfrankens ausgezeichnet.
Uwe überzeugt durch einen guten Gehstil und ist im Besitz zweier bayerischer und mehrerer oberfränkischer Rekorde. Für die Saison 2001 hat sich der trainingsfreudige Athlet einiges vorgenommen. Sein großes Ziel ist die Teilnahme an den Jugend-Europameisterschaften, die in Ungarn stattfinden werden. Der Coburger gehört dem Leistungskader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes an und wird durch diesen auch gefördert. Um das hohe Leistungsniveau zu halten und zu steigern, bedarf es eines ungewöhnlich hohen Trainingsaufwandes. Uwe trainiert unter der Anleitung seines Trainers Ulrich Zetzmann, der selbst ein sehr erfolgreicher Seniorengeher ist, sechs bis acht Mal die Woche – und dies bei Wind und Wetter. Sein Wochenpensum beträgt 70 bis 90 Kilometer, plus ein bis zweimal Hallentraining. Zudem fährt er regelmäßig nach Erfurt, wo er im Olympiastützpunkt der thüringischen Geher mittrainiert. Der Siebenbürger ist nicht nur ein exzellenter Geher, sondern er konnte sich auch im Laufen (800 und 3 000 Meter sowie im Crosslauf) schon mehrere Erfolge an seine Fahne heften.