15. Mai 2003

Sächsisches Theater in Crailsheim

Mit dem Lustspiel "Äm zwin Krezer" von Anna Schuller-Schullerus trat die Theatergruppe der Kreisgruppe Crailsheim-Schwäbisch Hall am Ostersonntag, dem 20. April, vor das Crailsheimer Publikum in der Ingersheimer Turn- und Festhalle.
Ausgerechnet am Ostersonntag? Noch nie hatte unsere Kreisgruppe an diesem Tag ein Programm angeboten. Würden unsere Leute nach heimischer Osterfeier noch Lust und Laune verspüren, Theater und Ball zu besuchen? Die Antwort auf diese Frage war überwältigend: Die rund 300 Besucher überstiegen unsere kühnsten Erwartungen. Passend dazu wies Kulturreferent Bernddieter Schobel in seiner Begrüßung darauf hin, dass Ostern als Fest der Freude über die Auferstehung unseres Herrn im Brauchtum unserer siebenbürgischen Heimat meist mit verschiedentlichen geselligen Veranstaltungen verbunden war. Demzufolge sah er auch unsere Theateraufführung mit anschließendem Osterball in guter sächsischer Tradition.

Theateraufführung in siebenbürgisch-sächsischer Mundart in Crailsheim
Theateraufführung in siebenbürgisch-sächsischer Mundart in Crailsheim

Musikalisch umrahmt wurde das Fest wieder durch unseren Trachtenchor unter der Leitung von Matthias Pelger, der zu Beginn Frühlingslieder - auch in siebenbürgisch-sächsischer Mundart - sang. Gerda Schullerus, eine Angehörige der Familie der Autorin des nachfolgend gespielten Stückes, brachte uns in einem kurzen biographischen Überblick prägende Stationen im Leben von Anna Schuller-Schullerus nahe.

Renate Jäger, die Regie führte, stellte die Schauspieler vor: den geizigen Gesch (Friedrich Wegendt), seine resolute Ehefrau (Hannelore Schneider), die treuherzig liebende Enno (Rosemarie Krauss), ihren Verehrer und nachfolgend Bräutigam Mierten (Andreas Johannes Bloos), den einfältig wirkenden, aber bauernschlauen "Batschu" (Gerhard Bruckner), die mitteilungssüchtige Nachbarin Nikes (Mathilde Klein), die Nachbarinnen (Martha Arz, Gerda Schneider, Karin Winzel, Elvira Bruckner) und die jugendlichen Freundinnen der Enno (Annerose Guist, Christine Klein, Anita Jäger, Brigitte Schneider). Sie alle spielten auf der Bühne ihre Rollen ausgezeichnet. Das stilechte Bühnenbild hatte dankenswerterweise Gerda Popa gestaltet. Wir sind besonders dankbar und froh, dass auch Jugendliche in dieser Gruppe mitmachen. Zum Schluss sang noch einmal der Trachtenchor. Überwältigend war das Schlussbild, als Trachtenchor und Schauspieler gemeinsam auf der Bühne standen. In bewegten und bewegenden Worten dankte Kreisvorsitzender Michael Trein allen Mitwirkenden. Dabei soll auch denjenigen gedankt sein, die helfend hinter der Bühne standen: Gustav Krauss, Gustav Arz, Michael Schneider, Horst Winzel. Anschließend spielte die Band "Euro-Sound" zum Tanz auf.

Zudem sei den Freiwilligen gedankt, die die Gäste in bewährter Weise bewirteten. Und Dank gilt allen Besucher, die durch ihre Anwesenheit mitgeholfen haben, den siebenbürgisch-sächsischen Brauch des geselligen Osterfeierns auch hier lebendig zu erhalten.

Bernddieter Schobel

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.