2. April 2003

Renault konkretisiert Dacia-Pläne

Unter der Ägide von Neueigentümer Renault entwickelt der rumänische Autohersteller Dacia auf drei Plattformen mehrere preiswerte Automodelle speziell für den osteuropäischen Markt. Ehrgeiziges Ziel des rumänischen Autobauers: die Verzehnfachung der Produktion bis 2100 auf 500 000 Einheiten.
In der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „auto, motor und sport“ erläuterte Renault-Chef Louis Schweitzer seine Strategie für Dacia. Neben der bereits bekannten Entwicklung eines 5 000-Euro-Fahrzeugs (interner Code: X100) wird Dacia mittelfristig in zwei anderen Segmenten vertreten sein. Bereits in der konkreten Planungsphase befindet sich ein Kleinfahrzeug, das unterhalb des Renault Clio positioniert werden soll, sowie ein PKW in der Golf-Klasse. Mit diesen drei Plattformen (von denen es mehrere Derivate geben soll) plant Renault die Marktführerschaft im osteuropäischen Raum zu übernehmen. Bis Ende des Jahrzehnts soll die Jahresproduktion der Dacia-PKWs von derzeit etwa 53 000 auf eine halbe Million erhöht werden. Abweichend zu früheren Aussagen der Renault-Nissan-Gruppe schloss Schweitzer einen Export nach Westeuropa nicht grundsätzlich aus: „(Der X100) erfüllt alle Anforderungen und Bestimmungen, könnte also auch hier verkauft werden. Das ist aber noch nicht entschieden.“ Als Motorisierung für den X100 sind Vierzylinder-Benziner und -Diesel aus dem Renault-Regal vorgesehen, die zwischen 65 und 75 PS leisten. Die Markteinführung dieses ersten Dacia-Modells unter Renault-Federführung ist für 2005 anvisiert.

Dacia ist Marktführer im rumänischen PKW-Sektor und produziert seit 1968 Renault-Modelle in Lizenz, zurzeit noch die technisch überholten Super Nova und Berlina. 1998 übernahm die Renault-Nissan-Gruppe 100 Prozent der Dacia-Aktienanteile vom rumänischen Staat mit der Intention, in Rumänien preiswerte Automobile für den osteuropäischen Markt zu bauen.

Christian Zgârdea


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