Politik aktuell

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Merlen
schrieb am 22.01.2011, 12:48 Uhr (am 22.01.2011, 13:06 Uhr geändert).
@seberg
".....doch auch ein bisserl dankbar sein, dass wir (Entschuldigung an alle Banater Schwaben!) euch die erste deutsche Literatur-NobelpreisträgerIN beschert haben..."
Dankeschön!:-))
und was die Niederungen betrifft: In den 50ern und auch 60ern (davor sowieso) war es auch in Süddeutschland üblich dass man nacheinander in die Badewanne stieg (wenn man eine hatte) solange der Kessel hinter der Wanne noch mit Holz/Kohle befeuert wurde und viel Schaum verbarg detaillierte Blicke auf schwimmende menschliche Minigefährte auf der Wasseroberfläche!:-)))))))))))))))))
Haiduc
schrieb am 22.01.2011, 12:52 Uhr
Aus dem BBC-Interview
Der Höhepunkt der Talkshow kam kurz vor dem Ende, als Kübra, Tochter türkischer Gastarbeiter, Sarrazin direkt auf ihre Lage ansprach. Er hatte zuvor bestritten, dass Muslime in Deutschland diskriminiert würden. “In Deutschland werden Türken und Araber nicht mehr diskriminiert als Italiener und Polen”, hatte er behauptet. Die Hamburgerin berichtete nun von Anfeindungen auf der Straße, weil sie ein Kopftuch trage, und fragte ihn, was sie tun solle.

Sarrazin entgegnete sinngemäß, sie sei selber Schuld daran. “Ich möchte, dass Sie sich integrieren”, sagte er. “Wenn Sie Ihr Kopftuch tragen wollen, ist das Ihre Entscheidung. Aber wenn Sie es tragen, sollten Sie nicht überrascht sein, wenn Sie als etwas Fremdes in der Umgebung angesehen werden.

Bei uns war es üblich, dass ältere Frauen ein Kopftuch trugen. Meine Oma ging nie ohne Kopftuch aus dem Haus.

Ansonsten bin ich der Meinung, dass der Typ nun auch dafür sorgt, dass das Ansehen Deutschlands in der Welt sich "abschafft".
grumpes
schrieb am 22.01.2011, 12:52 Uhr (am 22.01.2011, 13:01 Uhr geändert).
Und das Wirschafts- und Gesellschaftssystem zwingt beide Elternteil an Arbeitsplätze um über die Runden zu kommen was der seelischen Entwicklung vieler Kinder schadet.
@Merlen,
bei der Bemerkung muß ich an unsere Kindheit in der alten Heimat denken. Sehr oft mußten auch dort beide Elternteile arbeiten um über die Runden zu kommen. Es hat uns nicht wirklich geschadet, auch dass wir schon als Kinder im Haushalt mit anpacken mußten, war nicht so schlimm.

Trotz autoritärer Erziehung, haben wir unsere Eltern und Lehrer respektiert, auch das hat uns nicht geschadet.

Das antiautoritäre System und die von dir erwähnte Einstellung der Lehrer zu Ihrer Arbeit haben uns die Probleme , die wir jetzt haben, beschert.

Hinzu kommt noch der "selbstverständliche" Wohlstand, die Kinder in D haben wie die "Made im Speck" gelebt. Viele Entbehrungen, wie wir sie als Kinder hinnehmen mußten, gab es hier auch nicht.

Dass ein Migrantenkind, aus einem Elternhaus in dem kaum deutsch gesprochen wird, diese "Freiheiten" gerne ausnutzt, ist nicht verwunderlich.
Dazu kam noch die Möglichkeit sich hinter der "Ausländerfeindlichkeit" zu verstecken. Oft wird die Kritik eines Lehrers gegenüber Migrantenkindern sofort als "ausländerfeindlich" interpretiert, obwohl sie damit nichts zu tun hat.

Antiautoritär erziehen? -Jein. Kinder brauchen Grenzen und Freiheiten.
Kritik auch an Ausländern, wenn berechtigt ?- Ja.

Die Deutsche Vergangenheit macht es uns auch schwer jemanden wie Sarazzin oder Günther Wallraff nüchtern zu analysieren, ohne in die jeweilige Ecke (links oder rechts) gedrängt zu werden.
Gruß
grumpes
P.S. Ich habe 2 Kinder alleine erzogen,mit gutem Ausgang.
Auch wir hatten Auseinandersetzungen und Meinungsunterschiede.
Oft musste ich einen Satz verwenden den meine Kinder bis heute nicht vergessen haben :
Darüber können wir später diskutieren: Du bist jetzt noch ein Kind, kannst noch nicht wissen was gut oder schlecht ist. Also machst Du jetzt was ich sage !. - Es hat geholfen, und keinem geschadet.

Merlen
schrieb am 22.01.2011, 13:03 Uhr
@grumpes
"Sehr oft mußten auch dort beide Elternteile arbeiten um über die Runden zu kommen. Es hat uns nicht wirklich geschadet, auch dass wir schon als Kinder im Haushalt mit anpacken mußten, war nicht so schlimm."
Das ist sicher richtig. In Deutschland hatten/ haben wir zunehmend nur noch "Rumpffamilien", keine Grosseltern mehr in der Nähe, keine Onkel und Tanten, die Eltern auf sich gestellt, Kinder gross zu ziehen nur eine Frage der Organisation, pünktlich im Kindergarten, bei der Pflegefamilie, Ersatzmutter etc. abgeben und wieder holen. Ein Problem verstärkt für Städter. Wir (auch ich) sind dagegen noch in paradieseischen Umgebungen zumindest was die Betreuung anging aufgewachsen und Eltern hatten auch noch keine Angst wenn ihre Sprösslinge den halben Tag auf Abenteuertour draussen im Dorf oder Wald herumstreunten.
Haiduc
schrieb am 22.01.2011, 13:12 Uhr
Grumpes: Hinzu kommt noch der "selbstverständliche" Wohlstand, die Kinder in D haben wie die "Made im Speck" gelebt. Viele Entbehrungen, wie wir sie als Kinder hinnehmen mußten, gab es hier auch nicht.
Das ist zu pauschal. Du würdest dich wundern, wie viele Gemeinsamkeiten existieren, wenn du dich mit jemandem unterhältst, der in der 60er und 70er Jahren hier auf einem Dorf aufgewachsen ist. So z.B. jammere ich meiner "bio"-deutschen Frau häufig vor, was wir alles nicht hatten. Darauf antwortet sie in 90% der Fälle mit: "wir auch nicht"
walter-georg
schrieb am 22.01.2011, 13:18 Uhr (am 22.01.2011, 13:19 Uhr geändert).
@ Merlen: Anscheinend unterliege seit vielen Jahren einem Denkfehler. Ich war nämlich immer schon der Meinung, dass sich die Minderheit der Mehrheit anpassen sollte.
Es mag sein, dass sich die Politik in den o.g. Jahren wenig um die Integration der Ausländer gekümmert hat - aus welchen Gründen auch immer -, aber es sollte nicht vergessen werden, dass man beim Versuch, diese zu fördern, aber von ihnen auch zu fordern, von den Grünen und Roten gleich als ausländerfeindliche Sau - nur eines der vielen "Komplimente" - beschimpft wurde.
Was ich nicht verstehen kann: Weshalb versuchen diejenigen, die auf Dauer in einem Land leben wollen, nicht, sich den dort herrschenden Gegebenheiten anzupassen. Sollte ich z.B. unter Beduinen leben, würde ich doch ohne Bedenken deren Kleiderordnung akzeptieren, ihre Essgewohnheiten u.v.a.m. Weshalb immer nur fordern, aber kaum etwas aus Eigeninitiative tun, um sich ein normales Dasein zu gönnen?
grumpes
schrieb am 22.01.2011, 13:22 Uhr (am 22.01.2011, 13:37 Uhr geändert).
Zitat Merlen :
Wir (auch ich) sind dagegen noch in paradieseischen Umgebungen zumindest was die Betreuung anging aufgewachsen und Eltern hatten auch noch keine Angst wenn ihre Sprösslinge den halben Tag auf Abenteuertour draussen im Dorf oder Wald herumstreunten.
@Merlen,
paradoxerweise war das früher in D genauso, und in Ro verschwindet dieses "gemeinschaftliche" zunehmend(damit müsste auch @Haiduc`s Bemerkung beantwortet sein).
Fazit : Die Welt verändert sich unaufhaltsam,ob zum Guten oder zum Schlechten.
Die Kapitale Frage könnte so aussehen: Wollen wir immer mehr Wachstum ?(wo endet diese Spirale) oder besinnen wir uns auf das "alt Bewährte",mit dem Risiko von Anderen überholt zu werden.Schwierig, meine ich.
Gruß
grumpes
Merlen
schrieb am 22.01.2011, 14:00 Uhr (am 22.01.2011, 14:06 Uhr geändert).
@walter-georg
"....dass sich die Minderheit der Mehrheit anpassen sollte. "

ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen. Aber erlaube mir da doch etwas zu lächeln. Gerade "wir" Deutschen habe seit Jahrhunderten überall auf der Welt unsere eigenen Enklaven gebildet (auch in Südamerika, USA etc.). Und dies bis heute und IHR macht das auch hier teilweise ohne es zu bemerken. Es gäbe dieses Forum gar nicht ohne diesen Hintergrund. Das finde ich aber gar nicht verwerflich. Seltsam finde ich bei der ganzen Diskussion um Sarrazin wie ausgerechnet dieses deutsche Volk (ich gehöre auch dazu) von Migranten Anpassung fordert. Ich habe die letzten Jahrzehnte hautnah miterlebt und das Problem ist nach wie vor, es wurde gar keine Türe für sie geöffnet! Ein typischer Satz von Einheimischen den ich nie vergessen werde lautet: "Wir haben sie doch mit offenen Armen empfangen! WAS HÄTTEN WIR AUCH SONST MACHEN SOLLEN!"
Um es zu ergänzen auch wenn Gerri mich wieder naiv nennt (:-), miteinander reden sooft es geht! Ich bin hier in meiner Strasse die einzige welche mit Menschen aus fünf verschiedenen Ländern und Traditionen kommend redet und auch über die Strasse gegrüsst wird. Aber ich habe mir die "MÜHE" gemacht (vielmehr Freude) auch in über einem dutzend Sprachen ein paar Worte zu lernen. Allein schon einen Türkischen Nachbarn mit Merhaba zu grüssen und ihn auf türkisch zu fragen wie es ihm geht bringt mir seit sicher 30 Jahren nur überraschte und erfreute Gesichter. So naiv und einfach ist es Grenzen abzubauen. Versuchts doch mal selbst!:-)) kann ich nur empfehlen und die ganzen leidigen Diskussionen und Forderungen nach Anpassung und Integration wären überflüssig. Denn in der jetzigen Form vorgetragen verletzen sie nur, ohne Aussicht auf Erfolg.
Ich bin übrigens hier im Forum da ich von EUCH da mehr erwarte! Zu viel?
gerri
schrieb am 22.01.2011, 14:21 Uhr (am 22.01.2011, 14:22 Uhr geändert).
@ Merlen,kenne das Zusammenleben mit anderen Nationen,da ich in einer großen Industriestadt geboren und gelebt habe
bis zur Auswanderung,dreisprachig und einen Freundeskreis
mit allen möglichen Nationen hatte .Geheiratet habe ich für viele verwunderlich doch eine Sächsin,wollte zu den Feiertagen doch nur eine Sprache im Haus höhren,ist wohl gestattet.
Seit ich in Deutschland bin,habe ich nun auch Türken im engeren Familienkreis (darum bin ich ja ausgewandert)kein Problem,weist du aber was die Männer von den so freundlichen deutschen Frauen für eine Meinung haben?
Ich weiß es aus erster Hand und das ist war,ihr könnt machen was ihr wollt,die Meinung bleibt die gleiche.(Da würdest du vieleicht rote Ohren kriegen.)

Gruß, Geri
Merlen
schrieb am 22.01.2011, 14:34 Uhr (am 22.01.2011, 14:34 Uhr geändert).
@Gerri,
über die Meinung vieler (auch Türken) über Frauen mache ich mir keine Illusionen, das erlebe ich auch und ich akzeptiere dies überhaupt nicht. Ich habe kein Problem damit dies einem Türken auch ins Gesicht zu sagen. Es gibt glücklicherweise auch andere.
Ich erinnere mich auch noch an die 70er in Griechenland, bezw. auf Kreta, da haben die einheimischen Männer von Deutschen Frauen nur von Huren geredet (hatte auch "ein wenig" mit dem touristischen freizügigen Verhalten derselben zu tun. Das kommt natürlich auch davon wenn meinereins die Sprache lernt und das dummerweise auch noch versteht:-) Die Deutschen Männer hatten so bevorzugte Titel wie A......öcher:-( Es ist halt nicht so einfach mit Ausländern. Nirgendwo.
sibihans
schrieb am 22.01.2011, 14:41 Uhr (am 22.01.2011, 14:47 Uhr geändert).
Bei uns war es üblich, dass ältere Frauen ein Kopftuch trugen. Meine Oma ging nie ohne Kopftuch aus dem Haus.


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So ähnlich ?

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seberg
schrieb am 22.01.2011, 15:06 Uhr
@gerri:
Gerade weil du da offenbar eigene praktische Erfahrungen hast im Umgang mit Türken oder anderen, wäre es doch wichtig und interessant für alle, wenn du genauer darüber erzähltest.

Was heißt „Türken im engeren Familienkreis“? Und was meinst du mit „darum bin ich ja ausgewandert“? Und worauf bezieht sich „kein Problem“, wie ist das gemeint?

Und welche Männer von welchen deutschen Frauen meinst du im Satz „weist du aber was die Männer von den so freundlichen deutschen Frauen für eine Meinung haben?“. Und welche Meinungen haben sie denn nun und über was?

(Meine Tochter z.B. ist mit einem Serben aus dem tiefsten Serbenland verheiratet, (aus einem Ort, wo die Nazis während des Krieges unter der einheimischen Bevölkerung fürchterlich gewütet hatten, eine ganze Schulklasse an die Wand gestellt hatten, und andererseits die Serben dort um ihre eigenen Verbrechen an der in Serbien lebenden deutschen Bevölkerung genau Bescheid wissen) der eigentlich nie vor hatte, nach Deutschland zu kommen, sondern noch weiter in den südwestlichen Balkan nach Griechenland strebte; jetzt sind die beiden seit 12 Jahren verheiratet, habe zwei Kinder, sind in Berlin-Wedding-Pankow und in einem ethnisch sehr vielfältigen und gemischten Freundeskreis „voll integriert“ und ich frage mich manchmal, warum ich anfangs solche merkwürdigen Bedenken und Vorbehalte hatte, wenn ich mich so umgucke und mir manche „rein“ deutsche Ehen ansehe, wo es oft eher viel trauriger aussieht)
Anchen
schrieb am 22.01.2011, 15:12 Uhr

Merlen, was erwartest hier von den Siebenbürgern, das würde mich interessieren, da ich es nicht verstanden habe was du damit meinst.
seberg
schrieb am 22.01.2011, 15:18 Uhr (am 22.01.2011, 15:23 Uhr geändert).
Merlen:
Ich bin übrigens hier im Forum da ich von EUCH da mehr erwarte! Zu viel?

Jaja, es ist ja interessant, was du erwartest, eigentlich sollte das gar nicht zu viel sein, sondern ganz im Gegenteil, gerade von uns erwartet, das Natürlichste der Welt, gerade weil wir ja aus dem ethnisch und kulturell vielfältigen Siebenbürgen kommen, also diesbezüglich eigentlich mehr Erfahrung haben sollten diesbezüglich, als ihr Einheimischen Deutschen, und Ängste vor dem Fremden eher abgebaut haben sollten und dadurch eben uns nicht abschotten und Enklaven bilden sondern offen auf Ausländer reagieren sollten.
Die berühmte „Brückenfunktion“, nicht wahr, die ja auf politischer Ebene beschworen wird, sollte uns ja den unbeschwerteren Kontakt zu Ausländern gerade im Alltag auf der Straße erleichtern. Tut sie das?

Ich glaube jede Statistik, die man darüber aufstellte, würde lügen, weil gerade gerade sehr viel in Bewegung gekommen ist diesbezüglich und durch diese Dynamik jede Statistik morgen schon überholt wäre.

Keine Ahnung, ob du zuviel erwartest, heute noch ja, morgen schon nicht mehr?
getkiss
schrieb am 22.01.2011, 15:22 Uhr
@seberg:"in einem ethnisch sehr vielfältigen und gemischten Freundeskreis „voll integriert“"

Die Zusammensetzung des Kreises passt doch zu dem Paar. Das hatten wir auch in Siebenbürgen.

Es gibt hier /gab dort aber auch Freundeskreise die "rein" deutsch sind/waren. Ob das Paar da auch so anstandslos hereinkäme, das wäre ein Zeichen für Integration.

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