Politik aktuell

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Merlen
schrieb am 21.01.2011, 18:39 Uhr (am 21.01.2011, 18:58 Uhr geändert).
@Sarrazin und Mobbing, wennn man die ganze Geschichte anschaut dann neigt eher Frau Sarrazin zu mobbing von nicht bürgerlich daherkommenden "originaldeutscher" Kindern. Was mich hier im Forum wundert, offenbar registrieren einige welche Sarrazin´s Thesen nahestehen nicht wie auch Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben u.a. von diesem "Phänomen" der Ablehnung von Fremdem betroffen sein können. Allein Euer (sympatischer) leicht gerolltes R lässt Euch (ausser vielleicht in einigen Ecken Bayerns) schnell als Bürger neueren Datums in Deutschland auffallen. Und die Gehässigkeit mit der viele z.B. Russlanddeutsche von "Deutschen bedacht werden kann genauso Euch treffen! Deshalb würde ich eher erwarten es gäbe mehr Solidarität unter allen welche in dieses Land eingewandert sind (oder nach 500 oder 800 Jahren zurückgekommen). Da sollten die zivilisatorischen Unterschiede eine untergeordnete Rolle spielen! Aufeinander zugehen, miteinander reden ist der Weg um z.B. auch Türkischstämmige hier auch mit dem Herzen ankommen zu lassen. Die Sarrazins haben sich da noch nie mit Ruhm bekleckert, auch der Herr Buchmillionär in seiner politischen Amtszeit nicht und alles was er jetzt bewirkt ist wirklich eine geruhsame Pensionszeit abzusichern! Die Suppe welche auch er/sie eingebrockt haben löffeln unsere Kinder aus und das wird nicht besser durch Abgrenzung welche jetzt stattfindet.
gerri
schrieb am 21.01.2011, 19:48 Uhr (am 21.01.2011, 19:54 Uhr geändert).
Hallo Merlen,das ist alles ein Wunschdenken welches nicht gesteuert werden kann,hier ist ein jeder mit sich selber beschäftigt,mit dem Alltäglichen da denkt keiner mehr an Sarrazin oder sonstwas.Man hat diskutiert,sich aufgeregt oder nicht,schwamm drüber was muß ich noch heute erledigen.
Leider gibt es aber auch diejenigen die denken sie müssen allen Anderen vorschreiben,wie das Leben aufregender sein sollte und immer wieder Benzin ins Feuer gießen, hochanständige Ratschläge erteilen denen die es gar nicht brauchen.Danke,Ratschläge hatten wir immer genügend,vielmals von falschen Zungen,die etwas anderes könnten.Die Menschen kommen hier untereinander gut zurecht,
haben ganz andere Sorgen und in 100 Jahren leben auf der Welt andere Menschen.
Gruß, Geri
pavel_chinezul
schrieb am 21.01.2011, 19:51 Uhr (am 21.01.2011, 19:52 Uhr geändert).
Genau der Sarrazin musste sein Maul aufreissen! Er ist doch das beste Beispiel für gelungene Integration, sowohl aus der weiteren als auch aus der nähren Vergangenheit!

http://www.klaus-baum.info/2010/08/31/aus-welchem-elternhaus-kommt-sarrazin/

*>>Thilo Sarrazin ist der Sohn eines Arztes, der aus einer hugenottischen Familie ursprünglich südfranzösischer Herkunft stammt. Die Mutter kam aus einer Familie früherer westpreußischer Gutsbesitzer. Sarrazin wuchs in Recklinghausen und ab seinem siebten Lebensjahr in einem Kinderheim in Bayern auf...

http://www.welt.de/politik/article4801004/Thilo-Sarrazin-ist-ein-grosser-Integrationserfolg.html

...Seine Großmütter (englisch und italienisch) seien hier nur am Rande erwähnt;
Merlen
schrieb am 21.01.2011, 20:08 Uhr (am 21.01.2011, 20:14 Uhr geändert).
@Gerri,

"...Wunschdenken welches nicht gesteuert werden kann"
Doch , Du kannst es steuern. Ich kann es steuern und jeder Andere auch. Mit den Nachbarn reden kann jeder. Es ist ganz einfach und ich praktiziere es täglich. Und dazu braucht es keiner Kongresse, Gutachten und neuer Programme. Nur Menschlichkeit, die hat hier jeder im Forum.
Aber vermutlich hast Du gar keine Nachbarn welche diese Probleme haben, dann kannst natürlich auch nix machen:-)
gerri
schrieb am 21.01.2011, 20:13 Uhr (am 21.01.2011, 20:14 Uhr geändert).
Hallo pavel...,meiner Meinung nach hat Herr Sarrazin kein Problem mit den Nationen die einwandern,sondern mit dem
"Benehmen" derer dem Einwanderungsland gegenüber.Da kann man die Hugenotten nicht als Beispiel angeben,die wurden damals bestimmt nicht so empfangen wie heute.

Gruß, Geri
Popescu
schrieb am 21.01.2011, 20:23 Uhr
Sarazzin ist Banker und versteht etwas von Geld. Ich glaube, dass er es ganz gut beweist. Sozialdemokrat ist er auch. Der eine geht zu Gasprom, der andere schreibt ein geldbringendes Buch.
seberg
schrieb am 21.01.2011, 20:47 Uhr
und ich dachte, Sarrazin will im Unterschied zu Schröder mit seinem Buch das deutsche Volk retten...
Mynona
schrieb am 21.01.2011, 20:47 Uhr (am 21.01.2011, 20:51 Uhr geändert).
@pavel_chinezul,
"Genau der Sarrazin musste sein Maul aufreissen! Er ist doch das beste Beispiel für gelungene Integration, sowohl aus der weiteren als auch aus der nähren Vergangenheit!"

Er hat ja nie was gegen erfolgreiche Integration geschrieben,die befürwortet er ja in seinem Buch auch.Im übrigen hat er sich negativ auch gegen die unterste Schicht der Deutschen ausgesprochen,die assozialen usw.,er wettert ja nicht nur gegen Ausländer ,bzw.manche Ausländer,da differenziert er ja auch stark.

Ganz große PR für sein Buch haben diejenigen gemacht, die ihn am Arsch haben wollten, und die Medien haben fleissig mitgezogen.

Geld zu verdienen(und zwar richtig viel Geld,inzwischen dürften es 3 Millionen sein bei S.)ist immer noch verwerflich in Deutschland.
Und wenn er seine Memoiren rausbringt, wird er noch einmal Geld verdienen :-)
gerri
schrieb am 21.01.2011, 22:41 Uhr
@Mynona,Neid ist eine deutsche (auch sächsische) Tugend.

Gruß,Geri
Mynona
schrieb am 21.01.2011, 22:43 Uhr
Allerdings Gerri,stellt man sogar in der nahen Verwandtschaft fest ;-)
gerri
schrieb am 21.01.2011, 22:52 Uhr (am 21.01.2011, 23:20 Uhr geändert).
@ Merlen,Siebenbürgen war immer schon ein klein Europa,wir haben immer mit mehreren Nationen zusammen gelebt,gearbeitet,gefeiert.Wir sind mehrsprachig aufgewachsen,tolerant soweit es ging,uns braucht keiner der das erst lernen muß, Lektionen erteilen wir wissen auch wenn Andere sich zuviel erlauben, da wir es auch mitgemacht haben.Ich glaub, da bist du ein Milchbubi uns gegenüber mit deinen Kindischen Vorschlägen.

Gruß, Geri
walter-georg
schrieb am 22.01.2011, 07:06 Uhr (am 22.01.2011, 07:23 Uhr geändert).
@ Johann: Weshalb sollte ich das Werk von Sarrazin wissenschaftlich analysieren? Das will der doch nicht! Auch, wenn ich mich wiederhole: Der Autor will auf Missstände aufmerksam machen, die zu beheben sind. Mehr nicht. Dem Leser soll es doch egal sein, welcher Methoden er sich dabei bedient. Ob dies nun Statistiken oder Zitate sind, spielt dabei überhaupt keine Rolle, Hauptsache, die Thesen sind glaubhaft.
Ein Menschenrechtler kann ihm eventuell Rassismus unterstellen, ein Mathematiker Fehler auf diesem Gebiet, ein Germanist falsche Satzgliederung und deinesgleichen zu wenige - oder keine - wissenschaftliche Ideen, Hintergründe, Zukunftsorientierungen usw. Anscheinend willst du den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen oder, wie der Rumäne sagt: "Ţara-i în foc şi baba se scarpină la f...." Vielleicht merkst du endlich, welches Ziel S. verfolgt. Das ist wichtig und nicht Kleinigkeiten, die du verfolgst. Hoffentlich hast du jetzt endlich kapiert, worauf ich hinaus will. Dies ist auch als Hilfe gedacht.

Dass ich die Leistungen Deutschlands nicht anerkenne und würdige, ist eine mehr als böse Unterstellung! Gerade, weil ich will, dass sich dieses Land auch weiterhin auf Weltebene in einer führenden wissenschaftlichen Position befindet, übe ich Kritik am hiesigen Bildungssystem. Es fehlt immer mehr an Lernbereitschaft seitens der Heranwachsenden; uns wird in letzter Zeit eingebläut, den Unterricht so zu gestalten, dass Alle die Klasse bestehen egal, ob sie es auch verdienen oder nicht. Natürlich registrieren die Schüler dies. Die Folgen kannst du dir selber vor Augen führen... Wenn ich z.B. vernehme, welche Ideen SPD und die Grünen in diesem Bereich entwickeln, stehen mir die Haare zu Berge!!! Dies erinnert mich an dunkle Zeiten in RO, wo uns sogar gedroht wurde, bei Nichtbestehen der Klasse seitens aller Schüler, Teile des Lohnes zu streichen. Glücklicherweise... geschah dies erst in den achtziger Jahren und danach wurde der Zwang wieder aufgehoben. Vielleicht kann meine Wenigkeit dadurch - auch, wenn es utopisch klingt - beitragen, dass sich etwas zum Guten ändert. Da siehst du, dass es mir nicht um Entwürdigen geht, sondern um das Herbeiführen positiver Ansätze.
Es tut mir weh, wenn ich Kollegen meckern höre, sie müssten schon wieder eine Vertretungsstunde übernehmen oder, dass sie schon nach einigen Tagen anfangen zu zählen, wie lange es noch bis zu den nächsten Ferien dauert. Glaub` mir, ich weiß, wovon ich spreche, da ich Derartiges jeden Tag miterlebe. Da waren wir in Rumänien schon mehr mit Leib und Seele bei der Sache. Schuld daran ist das Beamtentum, das kaum Anreize für ein größeres Interesse am Schuldienst bietet. Traurig, aber wahr!!!
Merlen
schrieb am 22.01.2011, 11:19 Uhr (am 22.01.2011, 11:40 Uhr geändert).
@Gerri
Danke für Deine netten Zeilen. Wenn Du wüsstest wie Du Dich irrst hättest Du jetzt ganz rote Ohren. Warum hast Du Dich eigentlich angesprochen gefühlt durch meinen Kommentar? Meine Zeilen richten sich an jüngere und nicht implizit nur an Eure Volksgruppe. Tatsächlich sehe ich das Problem viel stärker in den nach dem 2.WK aufgewachsenen Generstionen hierzulande und tatsächlich kenne ich mehrere Siebenbüger u. Banater welche durch die Nachbarschaft der Rumänen, Ungarn, Zigeuner, den Umgang mit "Fremden" besser gelernt haben da von jenen ja nicht erwartet wurde wieder in ihre Ursprungsheimat zu verschwinden. Denn dies ist das Problem über welches hier, heute so kontrovers diskutiert wird. Ich habe Ende der 70er bis Anf. der 80er (soviel zu "Deinem Milchbubi, da hatte ich längst eine abgeschlossene Berufsausbildung)in Berlin , in einem Haus unter Türken gelebt. Jene waren als Türken auf der Strasse nicht erkennbar, sie hatten sich in die Gesellschaft eingegliedert. Auch sah man in Kreuzberg kaum ein Kopftuch, nicht mehr wie in meinem Heimatdorf in Süddeutschland. Aber schon in der Zeit hat die Politik anstatt über die Zukunft der nächsten Generationen nachzudenken sich weggedreht und wie gebannt nur auf das Bruttosozialprodukt fixiert und war paralisiert durch die latente kommunistische Gefahr (ist etwas verkürzt dargestellt natürlich) Kannst auch gerne wieder Deinem Schwamm über diese Zeilen wischen. Macht auch nichts:-))
Merlen
schrieb am 22.01.2011, 12:08 Uhr
@Walter-Georg
"Schuld daran ist das Beamtentum, das kaum Anreize für ein größeres Interesse am Schuldienst bietet."

Genau da liegt der Hase im Pfeffer!:-)) Die Entscheidung in den Schuldienst zu gehen waren Jahrzehnte geprägt durch den Blick auf die finanzielle Sicherkeit als Beamter und die Aussicht auf viele Ferien im Jahr. Ich habe allen Respekt vor den Lehrern welche sich nicht nur durch dieses System durchlavieren sondern sich im Interesse für die nächsten Generationen darüberhinaus engagieren. Und dazu bedarf es guter Nerven und einer stabilen Persönlichkeit. Wo wir bei einem der Hauptprobleme wären, der natürlichen Autorität. In der Lehrerausbildung gab es da keine Hilfestellung und wie soll ein Lehrer welche aus obigen Motiven in den Schuldienst wollte eine solche Persönlichkeit entwickeln? Auch die heute oft unerträglichen Jugendlichen, auch die auf den Boden spuckenden Migrantenkinder (leider sieht man das in jedem im Fernsehen überttragenen Fussballspiel auch und unsere originaldeutschen nehmen sich da nicht aus) stossen an ihre Grenzen wenn sie auf einen Menschen mit Persönlichkeit treffen. Und ja, die Elterngeneration hat bis heute im Gros nicht verstanden, dass antiautoritäre Erziehung klare Rahmenbedingungen braucht an der sich Kinder und Jugendliche orientieren können und müssen. Leider verwechseln viele Autorität mit Gewalt. Und das Wirschafts- und Gesellschaftssystem zwingt beide Elternteil an Arbeitsplätze um über die Runden zu kommen was der seelischen Entwicklung vieler Kinder schadet.
seberg
schrieb am 22.01.2011, 12:37 Uhr (am 22.01.2011, 12:44 Uhr geändert).
Also ich finde, schon die beiden Beiträge Merlens von gestern (auf die ichmich hier beziehe) hätten mehr Nachdenken und Antworten verdient, gerade weil sie damit wohl an einen wunden Punkt bei uns Siebenbürger Sachsen rührt – Solidarität mit Russlanddeutschen oder gar mit türkischen Nachbaren? Gar ein Herz für sie haben?

Gerri hat ja darauf auch sehr gereizt und widersprüchlich reagiert, worin sich auch schon unser ganzes Dilemma und die innere Zerissenheit zeigt.

Einerseits will er sich nichts „vorschreiben“ lassen vom „Milchbubi“ Merlen, denn wir hätten ja immer schon solidarisch „mit mehreren Nationen zusammen gelebt,gearbeitet,gefeiert“ (was natürlich gar nicht stimmt, sondern genau das ist das/unser Wunschdenken, dass er Merlin vorwirft; in Wirklichkeit haben die sb.Sachsen Jahrhunderte lang in bewusster Abgrenzung zu den anderen Volksgruppen gelebt).-
Andererseits sagt er „hier ist ein jeder mit sich selber beschäftigt“ und spricht damit die große Wahrheit aus, dass wir jetzt endlich dabei sind, unsere Individualität zu entdecken und auszuleben, Individualismus der ebenfalls Jahrhunderte lang unterdrückt wurde in einer Art „Kollektivzwang“ in streng durchorganisierten „Nachbarschaften“ in Siebenbürgen, in denen nur deutsch-sächsische Einwohner einer Ortschaft zugelassen wurden.

Ja, wir waren längste Zeit gerade zu Spezialisten in Sachen Nachbarschaft und sozialem Gemeinschaftssinn in Siebenbürgen, aber eben mehr aus Ordnungssinn, Sicherheitsbedürfnis und Zwang, denn aus Herzensneigung. Das hinterlässt möglicherweise Spuren.

Solidarität mit irgend welchen nicht deutschen Migranten in der Nachbarschaft??? Aber, sogar unsere Verbandshäuptlinge haben ja gerade alle Hände voll damit zu tun, den uns Aussiedlern von der hohen Politik angehängten „Migrationshintergrund“ vom Leib zu halten, bzw. vom Hals zu schaffen, weil es uns kränkt, in einen Topf mit allen anderen „Migranten“ geworfen zu werden.

Aber vielleicht sind wir ja jetzt doch langsam dabei, im Zuge der Wiederentdeckung unserer Individualität und damit unserer Freiheit, auch unsere Herzen mehr zu entdecken und damit dann auch die türkischen Nachbaren (oder die russisch oder deutschen oder rumänischen... ) – ich vermute, dass dies im Moment sogar schon weniger Wunschdenken ist, als welches es Gerri hier hinstellt. Vielleicht lösen wir uns als siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft ja gerade auf und entdecken die Welt...na ja, mehr oder weniger... jeder auf seine Art, wenn ich mir dieses Forum so anschaue...

(PS...Und, Merlen: ihr „ReichsdeutschInnen" , solltet uns Rumäniendeutschen und -Innen vielleicht doch auch ein bisserl dankbar sein, dass wir (Entschuldigung an alle Banater Schwaben!) euch die erste deutsche Literatur-NobelpreisträgerIN beschert haben...(auch wenn die uns mit ihren literarischen Niederungen nicht grad viel Freude und Ehre macht! ) –. Aber so ist das nun mal – Quis ullam pro beneficiis deberi putat gratiam? )

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.