Institution Kirche

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lucky_271065
schrieb am 20.03.2011, 13:56 Uhr
@ Grumpes
Einen ausgeprägten "Galgenhumor" muß auch der Schiffspfarrer auf der Titanic gehabt haben als er nur für die Reichen an den oberen Deck`s gebetet hat.

Aus welcher Quelle hast Du denn das?

Für die Armen weiter unten waren ja auch keine Rettungsboote vorgesehen.

Dafür war wohl der Glaube an den technischen Fortschritt verantwortlich, bzw daran, dass die Titanic unsinkbar wäre. Ich setze mal voraus, dass dieser Glaube nicht von der "Institution Kirche" ausging. Wohl eher von gewissen Ingenieuren.
lucky_271065
schrieb am 20.03.2011, 18:20 Uhr
Interviu cu Dumnezeu

Octavian Paler

"- Ai vrea să-mi iei un interviu, deci… zise Dumnezeu.

- Dacă ai timp… i-am raspuns. Dumnezeu a zâmbit.

- Timpul meu este eternitatea… Ce întrebări ai vrea să-mi pui?



- Ce te surprinde cel mai mult la oameni?

Dumnezeu mi-a răspuns:

- Faptul că se plictisesc de copilărie, se grăbesc să crească…., iar apoi tânjesc iar să fie copii; că îşi pierd sănătatea pentru a face bani……iar apoi îşi pierd banii pentru a-şi recăpăta sănătatea. Faptul că se gândesc cu timp la viitor şi uită prezentul, iar astfel nu trăiesc nici prezentul nici viitorul;că trăiesc ca şi cum nu ar muri niciodată şi mor ca şi cum nu ar fi trăit.

Dumnezeu mi-a luat mâna şi am stat tăcuţi un timp.



Apoi am întrebat:

- Ca părinte, care ar fi câteva dintre lecţiile de viaţă pe care ai dori să le înveţe copiii tăi?

- Să înveţe că durează doar câteva secunde să deschidă răni profunde în inima celor pe care îi iubesc…..şi că durează mai mulţi ani pentru ca acestea să se vindece; să înveţe că un om bogat nu este acela care are cel mai mult, ci acela care are nevoie de cel mai puţin; să înveţe că există oameni care îi iubesc, dar pur şi simplu încă nu ştiu să-şi exprime sentimentele; să înveţe că doi oameni se pot uita la acelaşi lucru şi ca pot să-l vadă în mod diferit; să înveţe că nu este suficient să-i ierte pe ceilalţi şi că, de asemenea, trebuie să se ierte pe ei înşişi.

- Mulţumesc pentru timpul acordat….am zis umil. Ar mai fi ceva ce ai dori ca oamenii să ştie?

Dumnezeu m-a privit zâmbind şi a spus:

- Doar faptul că sunt aici, întotdeauna ."
Shimon
schrieb am 22.03.2011, 08:59 Uhr (am 22.03.2011, 09:00 Uhr geändert).
Alle meine Quellen sind in dir.
Psalm 87,7

Eine Quelle der Erfrischung

Vieles, was wir in unserer fortschrittlichen Welt haben, nehmen wir als völlig selbstverständlich, z.B. den Wasserhahn. Selbst an diesem Tag hat wahrscheinlich jeder von uns ihn schon mehrmals benutzt. Was für eine Errungenschaft ist es, dass wir nur den Hahn aufdrehen müssen und Wasser nach Bedarf aus der Leitung fließt. Wasser ist lebensnotwendig als Lebensmittel und zur Körperpflege.
Wie es heute noch in vielen Ländern ist, so war es in der Zeit der Bibel nicht so einfach, frisches Wasser zu haben. Das Wasser musste mühsam herbeigeschafft werden. Man musste Regenwasser auffangen, einen Brunnen graben oder zu einer Quelle gehen. Dann wurde das Wasser geschöpft und in einem Gefäß nach Hause getragen. Das Erlebnis, den Durst zu löschen oder ein erfrischendes Bad zu nehmen, war viel intensiver und nicht so selbstverständlich.
Vor diesem Hintergrund gebraucht die Bibel die Quelle als Sinnbild für innere Erfrischung und Stärkung. In unserem Lebensalltag brauchen wir diese innerliche Erquickung, denn durch vielerlei Belastungen, Sorgen und Nöte und Stress fühlen wir uns oft erschöpft und ausgebrannt. Dann sehnen wir uns nach einer Quelle, wo wir auftanken können.
Gott will die Quelle für uns sein. Er möchte uns ein verborgenes inneres Leben schenken und uns innerlich erfrischen. Die Worte der Bibel leiten unsere Gedanken zu ihm hin und lassen uns erkennen, wie er ist. Seine Wahrheit weist uns einen guten Weg zum Leben, und seine Liebe ermutigt und tröstet uns. Unsere Sorgen dürfen wir bei ihm ablegen. »Bei dir ist die Quelle des Lebens«, heißt es in den Psalmen. Unzählige Menschen haben Gott immer wieder als erfrischende Quelle erfahren.

Frage
Nehme Sie sich Zeit, um bei Gott Erfrischung zu finden?

Tipp
Man sollte sich täglich eine Zeit der Begegnung mit Gott reservieren.

Manfred Herbst - Leben ist mehr
bankban
schrieb am 22.03.2011, 09:05 Uhr
Der Gottprotz

Der Gottprotz muß sich nie fragen, was richtig ist, er schlägt es nach im Buch der Bücher. Da findet er alles, was er braucht. Da hat er eine Rückenstütze. Da lehnt er sich beflissen und kräftig an. Was immer er unternehmen will, Gott unterschreibt es.

Er findet die Sätze, die er braucht, er fände sie im Schlafe. Um Widersprüche braucht er sich nicht zu bekümmern, sie kommen ihm zustatten. Er überschlägt, was ihm nicht von Nutzen ist und bleibt an einem unbestreitbaren Satze hängen. Den nimmt er für ewige Zeiten in sich auf, bis er mit seiner Hilfe erreicht hat, was er wollte. Doch dann wenn das Leben weitergeht, findet er einen anderen.

Der Gottprotz traut der Vorvergangenheit und holt sie zu Hilfe. Die Finessen der Neuzeit sind überflüssig, man kommt viel besser ohne sie aus, sie machen nur alles komplizierter. Der Mensch will eine klare Antwort wissen, und eine, die sich gleichbleibt. Eine schwankende Antwort ist nicht zu gebrauchen. Für verschiedene Fragen gibt es verschiedene Sätze. Es soll ihm einer eine Frage sagen, auf die er keine passende Antwort fände.

Der Gottprotz führt ein geregeltes Leben und verliert keine Zeit. Wenn die Welt um ihn einstürzt, er hat keine Zweifel. Der sie eingerichtet hat, wird sie im allerletzten Augenblick vor dem Untergang erretten; und wenn sie sich nicht erretten läßt, wird er sie nach der Zerstörung wiederaufbauen, damit sein Wort bestehen bleibt und recht behält. Die meisten gehen zugrunde, weil sie aufsein Wort nicht hören. Die aber aufsein Wort hören, gehen nicht wirklich zugrunde. Aus jeder Gefahr ist der Gottprotz noch errettet worden. Um ihn sind Tausende gefallen. Aber er ist da, ihm ist nie etwas geschehen, soll das nichts zu bedeuten haben?

Der Gottprotz in seiner Demut hält sich nichts darauf zugute. Er kennt die Dummheit der Menschen und bedauert sie, sie könnten es soviel leichter haben. Doch sie wollen nicht. Sie meinen in Freiheit zu leben und ahnen nicht, wie sehr sie sich selbst versklavt sind.

Wenn der Gottprotz zornig wird, bedroht er sie, nicht mit seinen Worten. Es gibt bessere Worte, die Menschen zu peitschen. Dann stellt er sich mit geblähtem Stimmsack auf, als stünde er persönlich am Sinai oben und donnert und droht und speit und blitzt und erschüttert das Gesindel zu Tränen. Warum haben sie wieder nicht auf ihn gehört, wann werden sie endlich auf ihn hören?

(Elias Canetti)
seberg
schrieb am 22.03.2011, 10:06 Uhr (am 22.03.2011, 10:22 Uhr geändert).
Au ja, fein! In Zukunft stinken wir jedes Mal, wenn Shimon mit einem Zitat kommt, ebenfalls mit einem Zitat zurück. Deswegen heißt das hier ja auch DISKUSSIONSFORUM

Ich habe hier auch schon ein Zitat parat
(von einem, der sich "Buddhist" nannte - die Japaner übrigens sind Buddhisten):

Ob es Gott gibt oder nicht, ist eine heiß umstrittene Frage. Fest steht aber, dass - wie Arthur Schopenhauer oftmals betonte - das unermessliche Leid in dieser Welt nicht mit der Existenz eines allgütigen und allmächtigen Gottes vereinbar ist. Dieser Widerspruch ist unlösbar und nicht wegdiskutierbar.
Immer wieder wurde vergeblich versucht, Gott trotz des von ihm in der Welt zugelassenen Übels zu rechtfertigen (Theodizee). So wurde entweder das Übel geleugnet oder als Prüfung Gottes verstanden. Bereits der altgriechische Philosoph Epikur hatte dazu kritisch Stellung genommen. Entweder will Gott das Leid dieser Welt aufheben, kann es aber nicht, dann ist er zwar allgütig, aber nicht allmächtig oder aber er könnte das Leid aufheben, will es aber nicht, dann ist er allmächtig, jedoch nicht allgütig.
Arthur Schopenhauer: "Die traurige Beschaffenheit einer Welt, deren lebende Wesen dadurch bestehen, dass sie einander auffressen, die hieraus hervorgehende Not und Angst alles Lebenden, die Menge und kolossale Größe der Übel, die Mannigfaltigkeit und Unvermeidlichkeit der oft zum Entsetzlichen anwachsenden Leiden, die Last des Lebens selbst und sein Hineilen zum bittern Tode, (ist) ehrlicherweise nicht damit zu vereinen, dass sie das Werk vereinter Allgüte und Allmacht sein sollte."
Wenn Gott, so Schopenhauer, "Alles und in Allem alles gemacht und dazu noch gewusst hat", dann sei er der Urheber des Leides und alle Schuld falle nicht auf die Menschen, sondern auf ihn zurück. In seinem "Reisebuch" (um 1822) notierte Schopenhauer: "Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, dann möchte ich nicht der Gott sein."
Weiteres zu Arthur Schopenhauer > www.arthur-schopenhauer-studienkreis.de
Shimon
schrieb am 22.03.2011, 10:36 Uhr (am 22.03.2011, 10:38 Uhr geändert).
Gott will die Quelle für uns sein. Er möchte uns ein verborgenes inneres Leben schenken und uns innerlich erfrischen. Die Worte der Bibel leiten unsere Gedanken zu ihm hin und lassen uns erkennen, wie er ist. Seine Wahrheit weist uns einen guten Weg zum Leben, und seine Liebe ermutigt und tröstet uns. Unsere Sorgen dürfen wir bei ihm ablegen. »Bei dir ist die Quelle des Lebens«, heißt es in den Psalmen. Unzählige Menschen haben Gott immer wieder als erfrischende Quelle erfahren.
seberg
schrieb am 22.03.2011, 10:41 Uhr
Ob es Gott gibt oder nicht, ist eine heiß umstrittene Frage. Fest steht aber, dass - wie Arthur Schopenhauer oftmals betonte - das unermessliche Leid in dieser Welt nicht mit der Existenz eines allgütigen und allmächtigen Gottes vereinbar ist. Dieser Widerspruch ist unlösbar und nicht wegdiskutierbar.
Immer wieder wurde vergeblich versucht, Gott trotz des von ihm in der Welt zugelassenen Übels zu rechtfertigen (Theodizee). So wurde entweder das Übel geleugnet oder als Prüfung Gottes verstanden. Bereits der altgriechische Philosoph Epikur hatte dazu kritisch Stellung genommen. Entweder will Gott das Leid dieser Welt aufheben, kann es aber nicht, dann ist er zwar allgütig, aber nicht allmächtig oder aber er könnte das Leid aufheben, will es aber nicht, dann ist er allmächtig, jedoch nicht allgütig.
Arthur Schopenhauer: "Die traurige Beschaffenheit einer Welt, deren lebende Wesen dadurch bestehen, dass sie einander auffressen, die hieraus hervorgehende Not und Angst alles Lebenden, die Menge und kolossale Größe der Übel, die Mannigfaltigkeit und Unvermeidlichkeit der oft zum Entsetzlichen anwachsenden Leiden, die Last des Lebens selbst und sein Hineilen zum bittern Tode, (ist) ehrlicherweise nicht damit zu vereinen, dass sie das Werk vereinter Allgüte und Allmacht sein sollte."
Wenn Gott, so Schopenhauer, "Alles und in Allem alles gemacht und dazu noch gewusst hat", dann sei er der Urheber des Leides und alle Schuld falle nicht auf die Menschen, sondern auf ihn zurück. In seinem "Reisebuch" (um 1822) notierte Schopenhauer: "Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, dann möchte ich nicht der Gott sein."
Weiteres zu Arthur Schopenhauer > www.arthur-schopenhauer-studienkreis.de
Shimon
schrieb am 23.03.2011, 08:55 Uhr
Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren.
Johannes 12,26

Ich möchte mal so sein wie du!

»Wenn ich mal groß bin, möchte ich so werden wie mein Papa!« Genau so denkt meist jeder kleiner Junge: »Papa ist der Beste! Papa kann alles! Mein Papa ist groß und stark; alles, was er macht, ist richtig. Und eines Tages möchte ich so werden wie er!« Es ist eine große Stärke von Kindern, sich Vorbilder zu suchen und von ihnen zu lernen. Fast alles, was ein Kind lernt, lernt es durch Beobachten und Nachmachen: Ein Kleinkind hört seine Eltern sprechen und imitiert sie. Es übernimmt Verhaltens- und Bewegungsmuster, bestimmte Ausdrücke, ja sogar den Tonfall. Dadurch werden Kinder geprägt; sie werden in vielen Dingen wie ihre Eltern.
Doch auch Erwachsene suchen sich Vorbilder. Wir lassen uns durch die Menschen um uns herum prägen. Man sagt, Freunde werden sich mit der Zeit immer ähnlicher, weil sie sich gegenseitig als Vorbilder haben. Unsere gesamte Umgebung prägt uns. Ob alle diese Vorbilder allerdings nützlich sind, muss bezweifelt werden.
Doch es gibt ein Vorbild, das wirklich nachahmenswert ist. Der beste Mensch, der jemals gelebt hat, war Jesus. Denn er war Gott. Er hat ein faszinierendes Leben geführt. Und er sagt: Folge mir nach! In den Evangelien können wir ihn beobachten. Wir sehen, dass er geduldig, liebevoll und gerecht mit seinen Mitmenschen umging. Wir lesen, welche Ansichten er hatte.
Aber die Frage ist: orientiere ich mich danach? Suche ich so zu werden wie er, der vollkommene Mensch? Oder suche ich mir falsche Vorbilder, denen ich folge? Die ersten Jünger sind Jesus gefolgt, haben ihn kennengelernt und wollten ihm ähnlich werden. Dadurch hat sich ihr Leben mit der Zeit radikal verändert.

Frage
Wollen Sie diesen Jesus kennenlernen und so werden wie er?

Tipp
Dann lesen Sie die Evangelien!

Michaja Kautz - Leben ist mehr
seberg
schrieb am 23.03.2011, 10:19 Uhr
Ob es Gott gibt oder nicht, ist eine heiß umstrittene Frage. Fest steht aber, dass - wie Arthur Schopenhauer oftmals betonte - das unermessliche Leid in dieser Welt nicht mit der Existenz eines allgütigen und allmächtigen Gottes vereinbar ist. Dieser Widerspruch ist unlösbar und nicht wegdiskutierbar.
Immer wieder wurde vergeblich versucht, Gott trotz des von ihm in der Welt zugelassenen Übels zu rechtfertigen (Theodizee). So wurde entweder das Übel geleugnet oder als Prüfung Gottes verstanden. Bereits der altgriechische Philosoph Epikur hatte dazu kritisch Stellung genommen. Entweder will Gott das Leid dieser Welt aufheben, kann es aber nicht, dann ist er zwar allgütig, aber nicht allmächtig oder aber er könnte das Leid aufheben, will es aber nicht, dann ist er allmächtig, jedoch nicht allgütig.
Arthur Schopenhauer: "Die traurige Beschaffenheit einer Welt, deren lebende Wesen dadurch bestehen, dass sie einander auffressen, die hieraus hervorgehende Not und Angst alles Lebenden, die Menge und kolossale Größe der Übel, die Mannigfaltigkeit und Unvermeidlichkeit der oft zum Entsetzlichen anwachsenden Leiden, die Last des Lebens selbst und sein Hineilen zum bittern Tode, (ist) ehrlicherweise nicht damit zu vereinen, dass sie das Werk vereinter Allgüte und Allmacht sein sollte."
Wenn Gott, so Schopenhauer, "Alles und in Allem alles gemacht und dazu noch gewusst hat", dann sei er der Urheber des Leides und alle Schuld falle nicht auf die Menschen, sondern auf ihn zurück. In seinem "Reisebuch" (um 1822) notierte Schopenhauer: "Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, dann möchte ich nicht der Gott sein."
Weiteres zu Arthur Schopenhauer > www.arthur-schopenhauer-studienkreis.de
Shimon
schrieb am 24.03.2011, 08:56 Uhr (am 24.03.2011, 08:57 Uhr geändert).
Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken und kehre um zu dem HERRN!
Jesaja 55,7

Es gibt leider hoffnungslose Fälle!

»Es hat wirklich keinen Zweck mehr mit ihr zu reden«, dachte ich, denn sie steigerte sich immer mehr in ihre Ablehnung hinein. Dabei wollte ich ihr nur einen Kalender anbieten!
Vor einem Jahr war diese Frau sterbenskrank gewesen. Wir besuchten öfters ihren Mann. Eine Woche lang habe ich ihn versorgt, bis eine Haushälterin zu ihm kam. Da er ein Pflegefall war und Diät bekam, war es schon sehr anstrengend.
Als dann seine Frau wieder zuhause war, rief er mich an und sagte unter Tränen: »Gott hat unser Gebet erhört, meine Frau ist wieder da.«
Zurück zu unserem Gespräch. Sie lehnte den Kalender mit der Begründung ab: »Meine Oma gab mir schon immer fromme Blättchen, um mich zu bekehren. Sie hat es nicht geschafft, und ihr braucht es gar nicht erst zu versuchen.«
Zum Schluss des Gesprächs meinte ich, dass Gott doch bei ihrer aussichtslosen Krankheit ein Wunder an ihr getan hätte. Wenn sie ihn kennenlernen möchte, sollte sie wenigstens die Bibel lesen. Daraufhin erwiderte sie, indem sie auf den Hof zeigte: »Das ist meine Bibel, und das Haus ist meine Bibel, der Kamin ist meine Bibel, usw.«
Da fragte ich: »Und wenn Sie wieder krank werden?« - »Naja, das will ich nicht hoffen, ich möchte 99 Jahre alt werden!«
Mir war klar, dass diese Frau sich entschieden hatte, die Gedanken ans Sterben, an die Ewigkeit und an das göttliche Gericht gar nicht an sich herankommen zu lassen, obwohl sie erst vor kurzer Zeit dem Sterben kaum entronnen war. Aber wenn man so denkt wie diese Frau, wird man keinesfalls vor dem Tod bewahrt. Weit besser ist es, das gnädige Rettungsangebot anzunehmen, das Gott uns bis zum heutigen Tag macht.

Frage
Warum bauen viele Menschen auf ein so brüchiges Fundament wie diese Frau?

Tipp
Gott hat in jedem Fall das letzte Wort.

Anna Schulz - Leben ist mehr
aurel
schrieb am 24.03.2011, 08:59 Uhr

seberg wo ist Ihr schopenhauer?
seberg
schrieb am 24.03.2011, 09:00 Uhr
Der Gottprotz

Der Gottprotz muß sich nie fragen, was richtig ist, er schlägt es nach im Buch der Bücher. Da findet er alles, was er braucht. Da hat er eine Rückenstütze. Da lehnt er sich beflissen und kräftig an. Was immer er unternehmen will, Gott unterschreibt es.

Er findet die Sätze, die er braucht, er fände sie im Schlafe. Um Widersprüche braucht er sich nicht zu bekümmern, sie kommen ihm zustatten. Er überschlägt, was ihm nicht von Nutzen ist und bleibt an einem unbestreitbaren Satze hängen. Den nimmt er für ewige Zeiten in sich auf, bis er mit seiner Hilfe erreicht hat, was er wollte. Doch dann wenn das Leben weitergeht, findet er einen anderen.

Der Gottprotz traut der Vorvergangenheit und holt sie zu Hilfe. Die Finessen der Neuzeit sind überflüssig, man kommt viel besser ohne sie aus, sie machen nur alles komplizierter. Der Mensch will eine klare Antwort wissen, und eine, die sich gleichbleibt. Eine schwankende Antwort ist nicht zu gebrauchen. Für verschiedene Fragen gibt es verschiedene Sätze. Es soll ihm einer eine Frage sagen, auf die er keine passende Antwort fände.

Der Gottprotz führt ein geregeltes Leben und verliert keine Zeit. Wenn die Welt um ihn einstürzt, er hat keine Zweifel. Der sie eingerichtet hat, wird sie im allerletzten Augenblick vor dem Untergang erretten; und wenn sie sich nicht erretten läßt, wird er sie nach der Zerstörung wiederaufbauen, damit sein Wort bestehen bleibt und recht behält. Die meisten gehen zugrunde, weil sie aufsein Wort nicht hören. Die aber aufsein Wort hören, gehen nicht wirklich zugrunde. Aus jeder Gefahr ist der Gottprotz noch errettet worden. Um ihn sind Tausende gefallen. Aber er ist da, ihm ist nie etwas geschehen, soll das nichts zu bedeuten haben?

Der Gottprotz in seiner Demut hält sich nichts darauf zugute. Er kennt die Dummheit der Menschen und bedauert sie, sie könnten es soviel leichter haben. Doch sie wollen nicht. Sie meinen in Freiheit zu leben und ahnen nicht, wie sehr sie sich selbst versklavt sind.

Wenn der Gottprotz zornig wird, bedroht er sie, nicht mit seinen Worten. Es gibt bessere Worte, die Menschen zu peitschen. Dann stellt er sich mit geblähtem Stimmsack auf, als stünde er persönlich am Sinai oben und donnert und droht und speit und blitzt und erschüttert das Gesindel zu Tränen. Warum haben sie wieder nicht auf ihn gehört, wann werden sie endlich auf ihn hören?

(Elias Canetti)
Eskimo
schrieb am 24.03.2011, 09:12 Uhr
Ob es Gott gibt oder nicht, ist eine heiß umstrittene Frage.

die antwort wurde schon längst gegeben: es gibt nicht nur keinen gott, versuchen sie mal am wochenende einen installateur zu bekommen.
Eskimo
schrieb am 24.03.2011, 09:13 Uhr
Gott will die Quelle für uns sein. Er möchte uns ein verborgenes inneres Leben schenken

das gilt nur für hohle birnen
wamba
schrieb am 24.03.2011, 09:14 Uhr
versuchen sie mal am wochenende einen installateur zu bekommen.

Kannst Du selber kein Rohr verlegen?

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