Vorschlag

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Slash
schrieb am 19.01.2014, 00:02 Uhr (am 19.01.2014, 00:07 Uhr geändert).
Lucky:Das klingt immerhin so, als ob Herr Dr. Hüsch sich schon in den siebziger Jahren der negativen Auswirkungen des Freikaufs auf die Gemeinschaft der Rumäniendeutschen nach und nach bewusst geworden ist.
Negativen Auswirkungen? Das ich nicht lache!
mediathek.daserste.de/suche/19069896_deutsche-gegen-devisen-ein-geschaeft-im-kalten
Lucky aus der Doku geht hervor, daß in den 22 Jahren der "Kanal" Akion eine 1/4 Milliarde Leute freigekauft wurden.
Im Frühjar `89 ist das Land schuldenfrei, somit kündigt Ceauşescu am 04. Dezember 1989 den Deal! (siehe ab 41:00 Min.)
Wäre 3 Wochen danach nicht die quasi Revolution erfolgt, so wäre die Ausreise auf legalem Weg für die im Land gebliebenen Deutschen wohl gesperrt, oder kaum noch realisierbar gewesen.
Was wäre dann aus Deinem "Finis Saxoniae" geworden? Wie hätte das die Gemeinschaft der Rumäniendeutschen verkraftet, wenn innerhalb von Familien ein Teil in Freiheit leben durfte, während für die anderen die Tore fest verschlossen wurden - hoffnungslos, perspektivlos, ungewiss... ? Nein, das wären nicht negative Auswirkungen, sondern reine Horrorvorstellungen für Viele gewesen, oder immer noch. Deshalb Danke Gott, Shimons oder welcher auch immer, daß sich das Blatt 3 Wochen nach dem gekündigten Deal gewendet hat!
seberg
schrieb am 19.01.2014, 00:10 Uhr
Wart's ab, slash, gleich kommt die "andere Perspektive" von Lucky!
lucky_271065
schrieb am 19.01.2014, 00:15 Uhr (am 19.01.2014, 00:23 Uhr geändert).
@Slash

Im Frühjar `89 ist das Land schuldenfrei, somit kündigt Ceauşescu am 04. Dezember 1989 den Deal! (siehe ab 41:00 Min.)
Wäre 3 Wochen danach nicht die quasi Revolution erfolgt, so wäre die Ausreise auf legalem Weg für die im Land gebliebenen Deutschen wohl gesperrt, oder kaum noch realisierbar gewesen.
Was wäre dann aus Deinem "Finis Saxoniae" geworden?


Să fim serioşi. Ende 1989 war der Kommunismus in Osteuropa sowieso am Ende. In seinen letzten Zuckungen. Nur Ceauşescu hatte das noch nicht erkannt.

Ausserdem sind dann 1990, also nach dem Erringen der Freiheit und der Öffnung der Grenzen, innerhalb eines einzigen Jahres über 50% der damals in Rumänien lebenden Deutschen ausgesiedelt. Das hatte nichts mehr mit dem Wunsch des Ausbrechens aus einer Diktatur zu tun. Sondern mit vielschichtigen anderen Gründen.

Versuch Dir mal vorzustellen, wie es gewesen wäre, wenn die BRD die Rumäniendeutschen nicht freigekauft hätte. Und bei der Wende noch (fast) alle in Rumänien gelebt hätten. Und die Chance zu einem Neuanfang in ihrer Heimat wahrgenommen hätten.

P.S. Wie hätte das die Gemeinschaft der Rumäniendeutschen verkraftet, wenn innerhalb von Familien ein Teil in Freiheit leben durfte, während für die anderen die Tore fest verschlossen wurden - hoffnungslos, perspektivlos, ungewiss... ?

In so einer Situation hat das gesamte deutsche Volk etwa 40 Jahre lang gelebt ...
Slash
schrieb am 19.01.2014, 00:38 Uhr
In so einer Situation hat das gesamte deutsche Volk etwa 40 Jahre lang gelebt ...
In denen es 40 Jahre lang immer mehr bergab ging und immer unerträglicher wurde - für alle!
Also kaum vewunderlich, daß die 7 Zwetschgen gepackt und abgehauen wurde, schließlich wollte man die Freiheit nicht nur haben, sondern auch leben, erleben. Ok, Freiheit heißt auch, sich das Werkzeug aus dem Keller holen und erstmal das Dach reparieren und die nächsten 20 Jahren überlegen, ob man bleiben oder auch abhauen soll...
Diese Freiheit hast Du auch, kannst also gerne her kommen, vielleicht hörst Du dann auf, ständig mit dem Finger auf die Ausgewanderten zu zeigen. Es nervt langsam!
seberg
schrieb am 19.01.2014, 00:50 Uhr (am 19.01.2014, 00:50 Uhr geändert).
@Lucky:

Să fim serioşi...

vielschichtige andere Gründe:

...bananaBMW... statt

Chance zu einem Neuanfang in ihrer Heimat(!!!)“
Die Sachsen vergehen alle vor Sehnsucht danach!

In so einer Situation hat das gesamte deutsche Volk etwa 40 Jahre lang gelebt
no, nu-i bai...
Slash
schrieb am 19.01.2014, 00:51 Uhr
Versuch Dir mal vorzustellen, wie es gewesen wäre, wenn die BRD die Rumäniendeutschen nicht freigekauft hätte. Und bei der Wende noch (fast) alle in Rumänien gelebt hätten. Und die Chance zu einem Neuanfang in ihrer Heimat wahrgenommen hätten.
Ich kann mir das nicht vorstellen, weil ich nicht in einer reinen sächsischen Gemeinschaft aufgewachsen bin und das Leben, so wie Gehage es einst beschrieben hatte, überhaupt nicht kennengelernt habe. Mein Vater war kein Sachse. Er wurde als Kleinkind hier eingebürgert und hat bis zur Einschulung hier gelebt, bis nach dem Krieg. Sofern ich zurückdenken kann, wollte er schon immer RO verlassen. Will sagen, daß ich mit dem Ziel "Ausreise" aufgewachsen bin und nichts anderes kannte. Ich fühlte mich zwar einerseits zu Hause, aber anderseits, familiär betrachtet, eher auf der Durchreise. Folglich bin ich die falsche Person für diese Frage, da ich mich nicht so 100% in RO verwurzelt fühlte. Tja!
kranich
schrieb am 19.01.2014, 00:52 Uhr
Das klingt immerhin so, als ob Herr Dr. Hüsch sich schon in den siebziger Jahren der negativen Auswirkungen des Freikaufs auf die Gemeinschaft der Rumäniendeutschen nach und nach bewusst geworden ist. Bzw. seiner Beihilfe zur Herbeiführung des "Finis Saxoniae". (Um bei diesem Begriff zu bleiben, mit dem sich übrigens schon so Manche - darunter auch St. L. Roth - in den letzten 200 Jahren auseinandergesetzt haben.)

Und dass er das eingesteht und bedauert, spricht m.E. für seinen Charakter. Auch, dass er überhaupt die Einladung des Demokratischen Forums der Deutschen aus Hermannstadt zu dieser Tagung angemommen und einen sehr wichtigen Beitrag zur Aufklärung dieses Kapitels geleistet hat. Dafür verdient er m.E. eine Auszeichnung. Und das meine ich ernst.


Um ganz ehrlich zu sein Lucky: Ob nun bei diesem Kuhhandel der Ausbürgerung unserer Landsleuten ein gewißer Hüsch, Stan oder Bula mitgewirkt hat ist doch uninteressant. Hier ging es doch ums Prinzip: Ceausescu wollte eine Rumänisierung! Die ist ihm wahrscheinlich auch gelungen. Damit meine ich die Deutschstämmigen. Mit den Ungarn bin ich mir da nicht so sicher.

Daß es noch sporadisch unsereinen Unten gibt so wie Dich ist so. Aber auf so einen wie Dich verzichten wir gerne weil Du aus meiner Sicht nicht unsere Interessen vertrittst. Würdest Du nämlich nur einen Hauch von dem haben was in den Herzen der meisten unserer Landsleute verborgen liegt würdest Du genau das Gegenteil schreiben.

Viele von uns die ausgewandert sind können Dich nicht verstehen. Du vertrtitst Ideen, die uns fremd sind. Man hat sogar den Eindruk daß Du ein Gekaufter bist.

Viele von uns ich meine die Sachsen aus Siebenbürgen wurden durch das Süstem der Kommunisten fast dazu verleitet ihre Identität praktisch aufzugeben. Damit meine ich Verat wenn Du verstehst. Aber das lassen wir lieber weil die meisten dem widerstanden haben.

Du aber nicht! Du kämpst praktisch mit allen Miteln gegen uns! Damit meine ich Deine und meine Landsleute! Ich frage mich schon seit vielen Monaten nach Deinen Gründen.

Menschen zu beleidigen ist einfach. Aber Dich beleidigt doch fast jeder hier Lucky. Denkst Du darüber wirklich nicht nach???
seberg
schrieb am 19.01.2014, 00:57 Uhr
slash: ...familiär betrachtet, eher auf der Durchreise...
Wir sind alle auf der Durchreise, nur Lucky weiß, wo er hin gehört!
Slash
schrieb am 19.01.2014, 01:07 Uhr
Lucky, wenn ich hier schon so "familiär" plaudere... sag mal ehrlich, aber gaaaaaaaaaaanz ehrlich, wäre Dir nach Deiner Trennung hier (D) DIE femme fatale über den Weg gelaufen, wärst Du mit ihr hier geblieben?
Slash
schrieb am 19.01.2014, 01:13 Uhr
Kranich: Daß es noch sporadisch unsereinen Unten gibt so wie Dich ist so.
Ich liebe es, wenn Sachsen von UNTEN und OBEN sprechen/schreiben! Danke kranich, you made my day!
kranich
schrieb am 19.01.2014, 01:38 Uhr
Ich liebe es, wenn Sachsen von UNTEN und OBEN sprechen/schreiben! Danke kranich, you made my day!

Da könnte ein Irrtum vorliegen: Meine Wenigkeit ist kein Sachse!!!
coco23
schrieb am 19.01.2014, 02:04 Uhr (am 19.01.2014, 02:07 Uhr geändert).
Ich schon!
_grumpes
schrieb am 19.01.2014, 03:41 Uhr (am 19.01.2014, 03:43 Uhr geändert).
Ausserdem sind dann 1990, also nach dem Erringen der Freiheit und der Öffnung der Grenzen, innerhalb eines einzigen Jahres über 50% der damals in Rumänien lebenden Deutschen ausgesiedelt. Das hatte nichts mehr mit dem Wunsch des Ausbrechens aus einer Diktatur zu tun. Sondern mit vielschichtigen anderen Gründen.
getkiss
schrieb am 19.01.2014, 09:06 Uhr
Chance zu einem Neuanfang in ihrer Heimat wahrgenommen hätten.

Ohne eine Aufgliederung nach Nationalität vorzunehmen:
Über 3 Millionen rumänische Staatsbürger sind nach der Wende ausgewandert. Das sind über 13%, jeder 7-te!
Ist dass Ihre Chance für die Gemeinschaft der Sbg. Sachsen?

Ach so. Stimmt ja. Sie (und ein paar andere) gerieren sich als "Sprecher der Resteverwalter".
Ob Sie jemand dazu gewählt hat wäre eine gute Frage.....
getkiss
schrieb am 19.01.2014, 09:10 Uhr
Das hatte nichts mehr mit dem Wunsch des Ausbrechens aus einer Diktatur zu tun.
Sondern mit der Gewissheit: Das geht heute noch. Wer weis was Morgen los ist?
Das sich im Lande einiges in fast 25 Jahren geändert hat, sieht man an aufgebauten Steinen.
Aber in der Mentalität kaum....

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.