Ist Ungarn noch demokratisch?

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gerri
schrieb am 06.11.2012, 20:17 Uhr (am 06.11.2012, 20:28 Uhr geändert).
@Tut mir Leid Hans50,seberg und bankban,weiss nicht warum ihr es so schwer hattet,habe es bei meinen Freunden und Bekannten nicht so hart mitbekommen wie ihr es schildert.
Das nicht ein jeder Kronstädter Ausweis bekam weiss ich auch,da hat man halt in der Heimatgemeinde als Mechaniker
für Traktoren und Pflugscharen gearbeitet,Hans50.
In deinem Fall seberg brauchst du nicht so jammern,gute Zeiten-schlechte Zeiten,da waren doch Mehrere betroffen und mit der Zeit sind sie wieder zurück in die Heimatstadt,es hat halt ein wenig gedauert.Die Betroffenen älteren Personen haben nicht soviel gejammert,wie nachher die blitzgescheiten Jungen.(Denen nichtsmehr übrig geblieben war).
Bei dir bankban bin ich mir nicht so sicher,aber ich glaub du bist ein Mitläufer,ein Mithäuler.(Hop şi el...)
Und jetzt schauen wir mal was Ungarn macht,sonst sind die Anderen beleidigt.
Hans50
schrieb am 07.11.2012, 10:57 Uhr (am 07.11.2012, 11:03 Uhr geändert).
Mit Verlaub, das ist eine Verharmlosung des kommunistischen Terrors der 50er und 60er Jahre. Denn das impliziert, das Land sei damals kein Freiluftgefängnis gewesen. Was natürlich nicht stimmt.

Richtig bankban,
das habe ich aber damals als junger Bub und auch später
lange Zeit nicht mitbekommen, das hat mich nicht betroffen.
gerri, ja in die Heimatgemeinde als Mechaniker habe ich 2 Jahre auch gemacht. Hat meinem Drang nach Wissen aber nicht gereicht. Konnte dann doch irgendwie zur Stadt und weiter lernen, am Tag arbeiten, Abends lernen und schließlich mit Bursa (ohne noch dazu zu arbeiten), studiern. Gleich danach brauchte man Führungskräfte, da wäre ich dumm gewesen, sollte ich nicht zugreifen. Also war ich gut angekommen.
Aber in den 80-er Jahren konnte ich mit Geld nichts mehr anfangen und die Grenzen waren dicht.
Nach Sovata mit Familie, einen Ausflug mit Dacia -kein Benzin, aber Auto-Steuer+ Versicherung musste ich zahlen.. Schließlich mit der Bahn gefahren. Das war aber das kleinste Übel, keine Lebensittel mit meinem Geld zu kaufen, jeden Tag -was Essen wir Morgen? Die Kinder in die Schule schicken mit leerem Magen...
Erzähl das jemandem von hier, der glaubt das dir nicht.
TAFKA"P_C"
schrieb am 07.11.2012, 11:09 Uhr (am 07.11.2012, 11:09 Uhr geändert).
Erzähl das jemandem von hier, der glaubt das dir nicht.

Das würden sie schon. Nur der eine hier, würde üblicherweise dazu sagen:

Mythomanen, Phantasten und Paranoiker.
seberg
schrieb am 07.11.2012, 11:27 Uhr (am 07.11.2012, 11:27 Uhr geändert).
"...keine Lebensittel mit meinem Geld zu kaufen, jeden Tag -was Essen wir Morgen? Die Kinder in die Schule schicken mit leerem Magen..."
Genau: nix zu fressen, aber nix zu fressen mit toller Ausbildung, von der Gerri so schwärmt!
@ grumpes
schrieb am 07.11.2012, 11:51 Uhr
Herzchen
schrieb am 07.11.2012, 12:39 Uhr
@grumpes

ihihiii...

Du kleines lustiges Witzelmützchen!

Dein "Humöhrchen" gefällt mir.

@ grumpes
schrieb am 07.11.2012, 12:45 Uhr (am 07.11.2012, 12:46 Uhr geändert).
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Ja, es war für viele eine brotlose Kunst damals, gut dass wir rückblickend noch darüber lachen können.
Herzchen
schrieb am 07.11.2012, 12:46 Uhr (am 07.11.2012, 13:05 Uhr geändert).
Für die etwas Späteren:)....

"Humöhrchen" ist mein kleines Wortspiel, keine Notdurft der Ortographie.
Ich wollt´ halt für´s Zwergi ein Naturelement mit dabei haben und da bot sich die Möhre an, die sich sofort und gern an den Humor hängte.

Wie sagt ein bekannter Sb.S. immer???

"Nur dass Sie wissen ...!"
@ grumpes
schrieb am 07.11.2012, 12:56 Uhr
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"Humöhrchen"
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... und versprochen hat man uns auch viel.
Die Liebe geht nun mal durch den Magen und das Auge isst mit.
Daran ist @gerri`s kommunistisches Paradies zerbrochen.
Herzchen
schrieb am 07.11.2012, 13:02 Uhr
@grumpes
Daran ist @gerri`s kommunistisches Paradies zerbrochen.

Un dä Paradeiser vom Slash a. :)
getkiss
schrieb am 07.11.2012, 13:03 Uhr
Konnte dann doch irgendwie zur Stadt und weiter lernen, am Tag arbeiten, Abends lernen und schließlich mit Bursa (ohne noch dazu zu arbeiten), studiern.

Also, einiges ist hier unklar.
Wer am Tag arbeitete und abends lernte konnte am Abendkurs studieren. Da bekam man aber kein Stipendium(Bursa).

Wer studierte und dank guter noten Stipendum bekam, konnte damit - in gewissem Maße - im Studentenwohnheim wohnen und der Kantine essen. Zum richtigen Leben, außerhalb des Wohnheims, reichte es nicht und war auch abhänggigm Einkommen der Eltern. Wer aber vor Ort, mit den Eltern wohnte, bekam nur ein Taschengeld, ca. 10%.

Da gab es aber zu meiner Zeit noch die älteren Studenten, Parteimitglieder, die aus den Werken zum studieren geschickt wurden, um die soziale Komponente der "Arbeiter mit gesunder Herkunft" in der Schicht der Intelligenz zu erhöhen. Da diese Leute Einbuße durch Lohnverzicht hatten, bekamen sie - unabhängig vom Resultat der Examensnoten - ein Stipendium das völlig zum Leben reichte, ca. doppelt soviel wie die "Normalos". Diese "Normalos" kamen durch Aufnahmeprüfung, in Reihe der Prüfungsnoten, in die begrenzte Zahl der Studienplätze, die bei uns nur ca. 30% des Jahrgangs ausmachte....

Aus dem begrenzten Text von Hans vermute ich, er war aus der "privilegierten Arbeiter-und Bauernschicht", die dann nach dem Ende des Studiums auch auf entsprechende Führungsposten kam, da Parteimitglieder.

Gleich danach brauchte man Führungskräfte, da wäre ich dumm gewesen, sollte ich nicht zugreifen. Also war ich gut angekommen.

Das bestätigt meine o. Vermutung.

Aber in den 80-er Jahren konnte ich mit Geld nichts mehr anfangen und die Grenzen waren dicht.
Nach Sovata mit Familie, einen Ausflug mit Dacia -kein Benzin, aber Auto-Steuer+ Versicherung musste ich zahlen.. Schließlich mit der Bahn gefahren. Das war aber das kleinste Übel, keine Lebensittel mit meinem Geld zu kaufen, jeden Tag -was Essen wir Morgen? Die Kinder in die Schule schicken mit leerem Magen...


Na ja, das war das Los Aller.
Bei Hans war´s vermutlich noch härter, gewohnt an Privilegien, plötzlich das Los Aller zu teilen, denn als "Neamţ" kam er nicht mehr weiter, "warum auch, der zieht doch zum Adenauer" womöglich, also gab´s Stopp bei der "Promovare".
Und jetzt schreibt man "große Töne".....siehe den Beitrag von @grumpes...
Herzchen
schrieb am 07.11.2012, 13:26 Uhr (am 07.11.2012, 13:33 Uhr geändert).
@hans50
Gleich danach brauchte man Führungskräfte, da wäre ich dumm gewesen, sollte ich nicht zugreifen. Also war ich gut angekommen.

Schämen Sie sich nicht?!
Da gehören nach meiner Betrachtung schon skrupelloser Egoismus
und Kaltblütigkeit dazu, sich freiwillig für solch dreckigen "Job" hergegeben zu haben, Menschen der Securitate durch seine Infomantentätigkeit ausgeliefert zu haben und sich dafür bezahlen zu lassen.


Ich bin auch in einem kommunistischen Regime aufgewachsen.
Die Stasi stand der Securitate kaum nach.
Ich bin als junge Studentin von kaum 19 Jahren von einem "Hohen Tier" der Uni angesprochen worden, unter vier Augen, in einem "Sondergespräch", ob ich nicht in die Partei eintreten wolle, ich sei jung, habe sehr gute Leistungen, wär´ein solch offener und gerader Mensch - solche Leute brauche man in der Partei.

Ich habe ganz ruhig und fest darauf geantwortet: "Nein."

Warum ich nicht wolle, bohrte der Herr weiter und ich sprach ebenso ruhig und überzeugt weiter:
"Ich brauche keine Parteimitgliedschaft, um auszudrücken, dass ich meine Heimat, mein Land liebe."

Der Herr nickte und sagte dann, indem er aufstand und mir die Hand reichte:
"Sie sind sehr ehrlich. Das beeindruckt mich..."

Weder bin ich jemals in einer Partei gewesen, noch hat man mich jemals wieder jemand von der Stasi belästigt.
Man hat mich in Ruhe gelassen.
Und ich nehme fast an, dass es genau dieser Mut war, diese frappierende Ehrlichkeit und Natürlichkeit, mit welcher ich damals dem Stasi-Mann begegnet bin.

Ich habe nach der Wende nie in meine Akte geschaut und will es auch nicht.
Herzchen
schrieb am 07.11.2012, 13:40 Uhr
@hans50

Ich entschuldige mich bei Ihnen und hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich Sie völlig missverstanden habe!

Ja, es ist mir auch passiert, wenn auch völlig ungewollt!

Durch ungenaues, unkonzentriertes, oberflächliches Lesen können solch gravierende semantische Fehler entstehen.
Nochmals: Hans50, entschuldigen Sie bitte!
Ich nehme selbstverständlich meine - im Falle - falsche Meinung zurück.

Ich hab´s gecheckt - Sie hatten eine ziemlich geradlinige Karriere, haben einen Führungsposten angeboten bekommen und angenommen.
Sorry...
Sehr peinlich ...
Ich möchte mich unter der Erde verkriechen...
gerri
schrieb am 07.11.2012, 14:38 Uhr (am 07.11.2012, 14:44 Uhr geändert).
@ Also in den 60.Jahren,kamen die ersten Onkels aus Deutschland auf Besuch,die machten große Augen bei dem was es in den Alimentaras gab.
Butter und Fett Würfel-40x40x40cm, Marmelade im Kistchen 30x20x10cm,Sonnenblumenöl wurde aus dem 200lFass gepumpt,
Halva , Wurst-Schinken und Käse war genügend wie auch Fisch in großen Kisten vor den Geschäften wo das Eis zusehend schmolz.
Bin sehr gerne einkaufen gegangen,auch für ältere Nachbarn,da kann mir keiner sagen das es nicht stimmt.
Wie gesagt,so war es in Kronstadt,wo genug Arbeit war für Alle.
Ich verherliche die Zeit nicht,es war so und man hat sich gefreut.Den Kommunismus kann man nicht verherrlichen,weil wir ihn nicht erlebt haben,nur den Sozialismus,denn im Kommunismus sollte doch Jeder Alles nach Bedarf erhalten und das hat nicht geklappt.
Kindergärten, Schulen und Ausbildung war kostenlos,das war doch schon eine Hilfe für Eltern.Man sollte auch ehrlich Manches anerkennen.
@ grumpes
schrieb am 07.11.2012, 15:37 Uhr (am 07.11.2012, 15:56 Uhr geändert).
@getkiss schrieb:
Bei Hans war´s vermutlich noch härter, gewohnt an Privilegien, plötzlich das Los Aller zu teilen, denn als "Neamţ" kam er nicht mehr weiter, "warum auch, der zieht doch zum Adenauer" womöglich, also gab´s Stopp bei der "Promovare".
Und jetzt schreibt man "große Töne".....siehe den Beitrag von @grumpes...


Ja, das waren die großen Töne:

Erstellt am 31.10.2012, 06:48 Uhr und am 31.10.2012, 07:07 Uhr geändert. • [antworten]
Danke grumpes, um deine lieben Worte. Bist aber neidisch, gel?
Ich habe niemals ein politisches Amt gehabt, ein wirtschaftliches schon und Leute wie du haben mich am A. geleckt. Habe auch dem General(übrigens er war in zivil) gesagt, daß ich ein SBS bin und nach W.D. Auswandern werde, warte auf die großen Papiere. (Damals hatte ich schon kein ´Amt´ mehr). Zweitens, du bist ein schlechter Menschenkenner. Weisst gar nicht, daß einer, der in der Gesellschaft auf einer höheren Stufe steht, freundlich sein kann und Gesprächspartner sucht. Das ist normal in einem schönen Kurort, wo er keine Freunde um sich hat.
Hast keine Ahnung, daß auch hohe Militärs in R., sich eine Wandlung gewünscht haben. Du weist gar nicht, daß es in den 80er Jahren einen Militärputsch in R.
gegeben hat. Daß in Codlea an einem Tag 900 Särge bestellt wurden...


....dass in Codlea an einem Tag 900 Särge bestellt wurden...
wussten nur Insider aus der Partei oder Securitate.

@ Herzchen,
deine Vermutungen könnten doch nicht so verkehrt gewesen sein.

P.S. Und genau wegen diesen Menschen, die damals dachten dass ich sie am A. lecken würde, bin ich ausgewandert !!!

Aber jetzt mal zurück zum Thema:
www.focus.de/politik/ausland/unverhaeltnismaessge-altersdiskriminierung-in-ungarn-europaeischer-gerichtshof-stoppt-zwangspensionierung-von-richtern_aid_854536.html

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