Rumänien heute

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Elsam
schrieb am 08.12.2012, 17:13 Uhr

Hermann: „ein Sachse ernährte 2-3 Rumänen würde ich rückblickend sagen.“


Meinst du die Sachsen aus dem irgendeinen verlassenen Dorf Rumäniens, die ohne fließendes Wasser und Kanalisation, mit Holzheizofen und Pferdekutschen wie vor 100 Jahren gelebt haben?
Oder diejenigen bei den Fabriken Tractorul und Tesatoarea gearbeitet haben?

So entseht die Phantasie-Folkloren der letzten Sachsen die in Rumänien gelebt haben?
Und das übermittelt ihr euren Kinder über euer früheres Leben und Heldentaten aus Rumänien?

Schämst du dich nicht?
Hermann_Gregor
schrieb am 08.12.2012, 17:24 Uhr (am 08.12.2012, 17:26 Uhr geändert).
Lieber Elsam,
so entstehen rumänische Legenden: "Meinst du die Sachsen aus dem irgendeinen verlassenen Dorf Rumäniens"
Ja, ich meine die Sachsen, die "Rothenburgul romanesc" aufgebaut haben, auch Sachsen die in Tractorul das Handwerk verbreitet haben, und auch die vielen vertriebenen Sachsen - und natürlich die aus den kleinen und großen Dörfer - die in Siebenbürgen die Landwirtschaft entwickelt haben.
Und zusammenfassend, jede tüchtige sächsische Familie hat 3-4 Popescu-Ärzte, Juristen etc. gefüttert, auch heute wird ein Teil ihrer Steuern an den Balkan überwiesen
Nichts für ungut..
Elsam
schrieb am 08.12.2012, 17:33 Uhr

Hermann Gregor: "Und zusammenfassend, jede tüchtige sächsische Familie hat 3-4 Popescu-Ärzte, Juristen etc. gefüttert,"


Und wie soll das praktisch von statten gegangen sein deiner Meinung nach?
lucky_271065
schrieb am 08.12.2012, 17:56 Uhr (am 08.12.2012, 18:21 Uhr geändert).
@Hermann_Gregor

Hallo Lucky, deine Aussage, dass rumänische Steuerzahler sächsische Studierende zahlten, ist reine Propaganda und völlig falsch.

Ich würde das Ganze lieber nicht immer gleich national(istisch) auslegen bzw. aufziehen.

Ganz egal ob Sachse, Rumäne, Ungare oder Jude: wer vor der Wende in Rumänien die Schule und vielleicht auch noch Hochschule besucht hat, hat dafür keinerlei Gebühren zahlen müssen.

Wenn diese Leute dann irgendwann ins Ausland - egal wohin - gezogen sind und dort leben und arbeiten, tragen sie eben dort unter Anderem auch zum Auffüllen der Kranken- und Rentenkassen bei, und nicht in Rumänien.

Viele von ihnen haben ihre Eltern und Grosseltern im Land zurückgelassen. Die seinerzeit - in welcher Form auch immer - über den Staatshaushalt ihre Ausbildung finanziert haben. Durch massive Auswanderung der jüngeren Generation leidet nun ihre Gesundheits- und Altersversorgung.

Und dieses Phänomen sehen wir in etlichen Ländern in Osteuropa.
monsieur
schrieb am 08.12.2012, 18:43 Uhr
Und dieses Phänomen sehen wir in etlichen Ländern in Osteuropa.
Und es kann noch schlimmer kommen.
Wenn die Gerüchte stimmen sollten und EU-Staaten in Zukunft für die Sozialhilfe, die ihre Bürger in der EU beziehen, aufkommen müssen, dann wird es richtig problematisch.
gerri
schrieb am 08.12.2012, 18:52 Uhr
@ Ja diese Großeltern und Eltern haben doch selber in Rumänien,wo sie geblieben sind eingezahlt,wo ist das Geld?
lucky_271065
schrieb am 08.12.2012, 18:58 Uhr
Wenn Sie als Unionsbürger nach Deutschland einreisen und sich hier länger als drei Monate aufhalten wollen, müssen Sie einen Nachweis über ausreichende Existenzmittel und eine bestehende Krankenversicherung erbringen. Nach dem europäischen Aufenthaltsrecht können Sie also nicht einfach einreisen und dann Sozialhilfe beantragen. Damit soll ein so genannter Sozialhilfetourismus unterbunden werden. Sollten Sie also länger als drei Monate bleiben und die Voraussetzungen nicht erfüllen, können Sie aufgefordert werden, das Land zu verlassen. Beziehen Sie als Nichterwerbstätiger dennoch Sozialhilfe, erfolgt eine Ausweisung nicht automatisch. Der Aufnahmestaat muss prüfen, ob bei Ihnen vorübergehende Schwierigkeiten bestehen.

Wenn Sie aber bereits als Erwerbstätiger ein Aufenthaltsrecht erworben haben und dann in Not geraten sind, ist durchaus der Bezug von Sozialhilfe möglich. Sie haben ebenso einen Anspruch auf Sozialhilfe wie ein deutscher Kollege. Eine Ausweisung wegen des Sozialhilfebezugs ist nicht möglich.


http://www.eu-info.de/europa-punkt/politikbereiche/sozialhile/

Dass in Zukunft das Herkunftsland die Sozialhilfe in einem anderen EU-Land trägt bzw. zurückerstattet, dürfte pure Utopie sein.

"Om trai si om vedea".
lucky_271065
schrieb am 08.12.2012, 19:07 Uhr
@geri

@ Ja diese Großeltern und Eltern haben doch selber in Rumänien,wo sie geblieben sind eingezahlt,woist das Geld?

In der Regel sorgt - zumindest im herkömmlichen System - jeweils die nächste Generation für die Altersversorgung der vorigen.

Deshalb gibt es ja auch in Deutschland zunehmend Probleme, wegen der schon seit Jahrzehnten sehr niedrigen Geburtenrate.

Vielleicht passt Dies noch zum Thema:

Die Versicherten in der Sozialversicherung bilden eine Solidargemeinschaft. Mit ihren Beiträgen zur Krankenversicherung helfen die Gesunden den Kranken, in der Pflegeversicherung den Pflegebedürftigen, in der Rentenversicherung unterstützen die Jungen die Alten (siehe Generationenvertrag) und in der Arbeitslosenversicherung zahlen die Arbeitnehmer für die Arbeitslosen. Dadurch, dass die Arbeitgeber in der Regel die Hälfte der Beiträge ihrer Arbeitnehmer übernehmen, sind sie rechnerisch auch in die Solidargemeinschaft mit einbezogen.

Solidargemeinschaft
Elsam
schrieb am 08.12.2012, 19:12 Uhr
"Solidargemeinschaft"

Das kennt der Gerri nicht.
Er lebt in seiner kleinen Welt.
seberg
schrieb am 08.12.2012, 19:13 Uhr (am 08.12.2012, 19:14 Uhr geändert).
Ich bin sicher, dass du dich auch in rumänischen Foren so rührend der Probleme mit der Solidarität annimmst!
monsieur
schrieb am 08.12.2012, 19:15 Uhr (am 08.12.2012, 19:17 Uhr geändert).
Schneeballsystem


Als Schneeballsystem oder Pyramidensystem, auch Ponzi-Schema oder Ponzi-Spiel, werden Geschäftsmodelle bezeichnet, die zum Funktionieren eine ständig wachsende Anzahl an Teilnehmern benötigen (Gewinne für Teilnehmer entstehen beinahe ausschließlich dadurch, dass neue Teilnehmer in den Systemen mitwirken und Geld investieren). Schneeballsysteme sind Spezialfälle von Systemen, welche auf unendliches Wachstum unter endlichen Rahmenbedingungen angewiesen sind und daher grundsätzlich instabil.

In den meisten Ländern sind diese Systeme mittlerweile (zumindest teilweise) verboten.


Wird vom Staat als Rentensystem verkauft.

In Rumänien gab es mal soetwas unter dem Namen Caritas
@ grumpes
schrieb am 08.12.2012, 19:34 Uhr
.... vielleicht heisst das Rentensystem jetzt "loterie ţigănească".
lucky_271065
schrieb am 08.12.2012, 19:45 Uhr
@ Seberg

Ich bin sicher, dass du dich auch in rumänischen Foren so rührend der Probleme mit der Solidarität annimmst!

Ich ziehe momentan die edle Gesellschaft meiner sächsischen Landsleute hier vor.

Sag mal, Du bringst doch nicht wieder nationale Töne, Seberg?

Wenn ich hier einen Rumänen treffe, der - wie scheinbar unser Gerri - noch nicht begriffen hat, was Solidargemeinschaft und Generationsvertrag sind, erkläre ich es ihm gerne. Hatte bisher keine Gelegenheit, hier Jemandem zu erklären, dass die Renten, die heute ausgezahlt werden, aus Beiträgen der jetzigen Arbeitnehmer stammen.
@ grumpes
schrieb am 08.12.2012, 19:54 Uhr (am 08.12.2012, 20:02 Uhr geändert).
Rumäniens Gruselkabinett

Die Bilanz am Ende von fünf Jahren EU-Mitgliedschaft - ein Desaster: Das Land konnte nicht einmal zehn Prozent der für den Haushaltszeitraum 2007 bis 2013 zu Verfügung stehenden rund 20 Milliarden Euro Fördergelder abrufen. Wegen zu viel Bürokratie und Betrügereien bei EU-geförderten Projekten stoppte Brüssel vor kurzem die Auszahlung von Geldern aus den Strukturfonds.
Alina Mungiu-Pippidi kommentiert solche Sätze mit einem traurigen Lächeln. "Tut mir leid", sagt sie, "dass ich keine optimistischen Prognosen über die Zukunft in Rumänien machen kann".

Die Politologin berät unter anderem EU-Gremien zu Fragen von Korruption und verantwortungsvollem Regieren. Manchmal wundert sie sich, wenn sie in Brüssel ist. "Wenn die EU wirklich verstanden hätte, wie die Situation bei uns in Rumänien ist, wären wir niemals Mitglied geworden."
Lilith
schrieb am 08.12.2012, 19:58 Uhr
Renten, die heute ausgezahlt werden, aus Beiträgen der jetzigen Arbeitnehmer stammen.

Bitte Lucky, spar dir die Mühe, Seberg ist und war in D. kein Arbeitnehmer, daher wird ihn das Rentenproblem wenig jucken

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.