Bitte um Teilnahme - hochqualifizierte Migrantinnen

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seberg
schrieb am 24.01.2010, 23:27 Uhr
Ob du wusstes, bankban, was du uns mit dem Link zum Duden beschert hast?

Gucks du da: ein "als Deutscher anerkannter Staatsangehöriger eines anderen (bes. eines osteuropäischen) Staates" wird auch als Beutedeutscher bezeichnet

Noch schlimmer: Inzwischen wurde die böse Bezeichnung Beutedeutscher sogar auf andere Deutsche ausgedehnt: deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund!! ... :(
Adine
schrieb am 25.01.2010, 09:41 Uhr
Deutscher jedenfalls.
Beute? Welche Beute?

Man erfindet in Deutschland leidenschaftlich neue Wörter.
Jeder denke sich sein Teil.
Szandman
schrieb am 25.01.2010, 11:29 Uhr
Das ist eine zeitgeistig modifizierte Fortführung des zur Zeit des Dritten Reiches "modern" gewesenen Ausdruckes "Beutegermane". Die deutschsprachige Bevölkerung mokierte sich damals „zu Führers Zeiten“ mit solchen Ausdrücken über den Wahn der Nationalsozialisten die Bevölkerung nach ihren recht krausen Denkansätzen zu "sortieren" und "aufzunorden", Da es auch durch Führerdekret nicht möglich war die Tragezeit der deutschen Frauen von 9 Monaten auf 6 Monate herabzusetzen (ein damals gängiger Witz, für den man bereits zu unangenehmen Bedingungen eingelocht werden konnte...) ging man "amtlicherseits" auf "Germanenjagd". Was nur irgendwie "rassisch erwünscht" ausgesehen hat, sollte ins Reich "heimgeführt" werden. Der deutschsprachigen Bevölkerung, die sowieso unter den Kriegsbelastungen geächzt hatte, ist das natürlich gewaltigst auf die Nerven gegangen. Waren doch die so "germanisierten" Individuen nicht immer die angenehmsten Zeitgenossen ... Man hatte mit diesen Menschen oft Kommunikationsprobleme, da deren Deutsch oft recht armselig war, sie hatten andere Lebensgewohnheiten, etc. Vielfach war es auch nur blanker Neid, der zur Ablehnung geführt hat.

Der für die nationalsozialistischen Zielsetzungen erforderliche gigantische Menschenbedarf, wohlgemerkt: "deutscher" Menschen!, ließ sich durch den natürlichen Bevölkerungszuwachs kaum abdecken. Das Regime versuchte daher Vieles! Die Lebensbornheime - nach seriöser Geschichtsforschung keineswegs Anstalten, in denen fortpflanzungsgierige Schutzstaffelmänner ihnen von Amtswegen zugeführte arme nordische Hascherln wie am Fließband geschwängert haben sollen, wie das gerne in den abgeschmackten Hetzprodukten a la Hollywood schmalzig und degoutant aufzuführen versucht wird - waren einer dieser Versuche. Für die in Lebensbornheimen in Norwegen geborenen Kinder wurde das z.B. ein fürchterlicher Boomerang! Nach dem ruhmlosen Kollaps des nationalsozialistischen Regimes wurden fast alle Kinder aus den Lebensbornheimen in Norwegen "von Amtswegen " wie Vieh behandelt. Prügelorgien, geschlechtlicher Missbrauch, waren der "Normalfall" im Leben dieser armen Geschöpfe, die man sogar "en bloc" nach Australien zur Adoption "exportieren" wollte, was die Australier dankend abgelehnt haben, ja, es soll sogar Todesfälle gegeben haben, als man im Auftrage des CIA in Norwegen an solchen Kindern LSD und andere Rauschmittel aus "wissenschaftlichen Gründen" ausprobiert habe, die diesbezüglichen Prozesse einiger "Tyskerbarna" sind noch immer im Laufen. Ein Mitglied der schwedischen Musikergruppe "Abba" soll so ein "Deutschenkind" (gewesen) sein.

Unmenschlichkeit, "Rassenwahn", gezielte Vernichtung kompletter Ethnien, etc., sind keineswegs ein "Monopol" der Deutschsprachigen. Das disproportionale Überbetonen der unzweifelhaft ekligen Verbrechen der Nationalsozialisten dient nur zwei Zwecken: Erstens von - oft unvergleichlich schlimmeren - Verbrechen anderer Gruppen gezielt abzulenken und zweitens bis zum Sanktnimmerleinstag gezielt Geld und anderes "Wohlwollen" aus der deutschen Bevölkerung herauszupressen. Die auf so widerwärtige Weise extraktierten Mitteln erreichen zumeist nur zum allerkleinsten Teil vom unmenschlichen nationalsozialistischen Regime wirklich Geschädigte. Zumeist werden die so erpressten Ressourcen zur persönlichen Bereicherung kleiner Cliquen missbraucht, bzw. für politische Zwecke "umgeleitet" (z.B. U-Boote für Israel ...).

Wen wundert es, dass die deutschsprachige Bevölkerung auf all den Kack sarkastisch reagiert? Die gleichgeschalteten Volksverhetzungs- und -verdummungsmedien ermöglichen keinerlei den tatsächlichen Bedürfnissen der deutschen Bevölkerung adäquate Aufarbeitung der düsteren Vergangenheit. Man ist vielmehr in der Gegenwart gerade eifrigst dabei eine schrecklich düster herandräuende Zukunft, die möglicherweise noch weit schlimmer, als es die nationalsozialistische Periode jemals war, werden könnte, herbeizuführen. Die deutschen Hilfswilligen, welche die Besatzer Deutschlands bei ihren Verbrechen in Afghanistan "unterstützen", werden da leider nur einen kleinen Anfang darstellen.

"Wehret den Anfängen" !!!

Verbale Ventile, wie sie solche vielen Menschen geschmacklos erscheinende Wortschöpfungen darzustellen scheinen, könnten da möglicherweise etwas bewirken. Zumindest Druck abzulassen! Mitteln, die durch alle Generationen hindurch für Reproduktionsaufgaben verwendet wurden, werden heute in den Konsum gesteckt. Dieses Verhalten wird den Menschen durch eine allgegenwärtige Propaganda suggeriert. Bereits in den Staatsschulen werden die Kinder einer rabiaten Infertilitätsindoktrination unterworfen. Als Folge davon gibt es nur noch einen Teil der zur Stabilhaltung der autochthonen Bevölkerung erforderlichen Kinderanzahl Bodenständiger. Was fehlt muss daher „importiert“ werden. Wen wundert es dann, wenn so etwas dann zynisch (verzweifelt?) als „Beute“ tituliert wird? Da mittlerweile alles „Germanische“ zu etwas „Oberpfuiderkackem“ geworden ist - man sich halt nicht „kompromittieren“ mag - ist man eben von „Beutegermane“ auf „Beutedeutscher“ ausgewichen.

So nebenbei bemerkt verhält sich das mit der Historie in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht sehr viel anders als in Rumänien. Was in Rumänien der lächerliche Dakerschwindel ist, das stellt in Deutschland, Österreich und der Schweiz der immer mehr um sich greifende ebenso lächerliche Keltenschwindel dar. Was in früheren Zeiten gerne den Germanen – wer und was auch immer diese untergegangenen Ethnien gewesen sein mögen – zugerechnet worden ist, das wird heute bereits immer stärker sogenannten „Kelten“ zugerechnet, von deren Existenz wir mutmaßlich noch weit weniger historisch Brauchbares überliefert bekommen haben, als von den Germanen. Jeglichem Schwindel, jeglicher auch noch so hirnrissigen Unterstellung, wird damit Tür und Tor geöffnet. Der „Rumänisierung“ der deutschen „Geschichtswissenschaft“ scheint da gezielt der Weg zu bereiten versucht werden. Bald wird man blöden deutschsprachigen Menschen beigebracht haben auf ihre „keltischen Wurzeln“ ebenso „stolz“ zu sein, wie man blöden rumänischsprachigen Menschen eingebläut hat auf ihre „dakischen Wurzeln“ besonders „stolz“ zu sein. Man weiß zwar so gut wie nix über die Dakier, aber ... Man denke nach wem so was nützen könnte!

Ferngesteuerte Gutmenschen haben daher striktesten Auftrag gegen Wortschöpfungen wie z.B. „Beutedeutscher“ vorzugehen. Werden für den öffentlichen Gebrauch solcher Wortschöpfungen bald wieder Einweisungen in Konzentrationslager ausgesprochen werden?

Friedrich K
schrieb am 25.01.2010, 12:35 Uhr
Werden für den öffentlichen Gebrauch solcher Wortschöpfungen bald wieder Einweisungen in Konzentrationslager ausgesprochen werden?
Das glaube ich weniger; wahrscheinlich werden Wortschöpfungen dieser Sorte auch nicht zum Unwort des Jahres deklariert und die Zahl derer die öffentlich ihre Betroffenheit äussert wird sich in Grenzen halten. Ein Literaturpreis für originelle und kreative Wortschöpfung ist eher vorstellbar.
perry
schrieb am 25.01.2010, 19:49 Uhr
Autorinnen u. Autoren der Feministischen Frauenbewegung - haben auch dazu beigetragen, dass es etwas mehr menschliche
Kultur u. Gerechtigkeit bei uns Menschen gibt. Simone de Beauvoir (Feministische Autorin aus Frankreich)z. B. od Alice Schwarzer
Anchen
schrieb am 25.01.2010, 19:57 Uhr (am 25.01.2010, 20:11 Uhr geändert).

Liebe Güte Szandman, bei dir löst aber das Wort "Beutegermane" nein, "Beutedeutscher" einen Richtigen fuor teutonicus hervor: vom Führer zu Reproduktionsschwierigkeiten über Afghanistan zum Konzentrationslager, der Gutmensch durfte auch nicht fehlen, Zukunftsängste gesellen sich auch noch dazu - mir sollten die Knie zittern:

szandman schrieb:

Ferngesteuerte Gutmenschen haben daher striktesten Auftrag gegen Wortschöpfungen wie z.B. „Beutedeutscher“ vorzugehen. Werden für den öffentlichen Gebrauch solcher Wortschöpfungen bald wieder Einweisungen in Konzentrationslager ausgesprochen werden?


Henryk.m.Broder, Bildzeitungsjournalist, hat sich als "Beutedeutscher" bezeichnet - Als Deutscher mit Migrationshintergrund. Er ist Jude und stammt aus Kattowitz.



Hier ein Link :

Finis Germaniae ?

nicht ganz unumstritten, aber interessant.





Lavinia
schrieb am 25.01.2010, 21:06 Uhr (am 25.01.2010, 21:08 Uhr geändert).
Bankban, ich weiß längst, dass es auch Probleme gibt, die sich nicht mit Schokolade lösen lassen; und spätestens jetzt weißt du auch, mate, dass es Probleme gibt, die nicht an einem fehlenden Duden liegen...

Emigration der Siebenbürger Sachsen. Studien zu Ost-West-Wanderungen im 20. Jahrhundert
Von Georg Weber, Armin Nassehi, Georg Kneer

bankban
schrieb am 25.01.2010, 21:18 Uhr (am 25.01.2010, 21:19 Uhr geändert).
"Daß das Individuum mit Haut und Haaren liquidiert werde, ist noch zu optimistisch gedacht. Wäre doch in seiner bündigen Negation, der Abschaffung der Monade durch Solidarität, zugleich die Rettung des Einzelwesens angelegt, das gerade in seiner Beziehung aufs Allgemeine erst ein Besonderes würde. Weit entfernt davon ist der gegenwärtige Zustand. Das Unheil geschieht nicht als radikale Auslöschung des Gewesenen, sondern indem das geschichtlich Verurteilte tot, neutralisiert, ohnmächtig mitgeschleppt wird und schmählich hinunterzieht."
Adorno, MiMO.
Klingsor
schrieb am 25.01.2010, 22:34 Uhr (am 26.01.2010, 08:41 Uhr geändert).
Zu fragen auch folgende Migranten:

1206. Klingsor (Klinschor) aus 7bürgen, Klein-Scheuern (lat.Parvum Horreum). Absolv.Univ. in Italien (Bologna oder Padua? muss man prüfen). Erklärung: Wolfram von Eschenbach(bis cca 1226). Als der Klügste, unumstrittener (Schieds-)Richter auf der Wartburg.
[Minnesang (deutsch, nicht lateinisch),Poetik, Beredsamkeit, Philosophie, Astronomie und -logie... allerhand (diese wohl lateinisch)]. Der Beste. (deshalb so vergiftet und neidisch Wolfram von Eschenbach)...(Vermutliche Arbeitstelle: Scriptorium und Schola Latina innerhalb der Praepositura Cibiniensis St. Ladislaus (1191 errichtet, 1192 Patrocinium St. Ladislaus... Scriptorium, gleichzeitig auch Schola Latina, danach Evangelisches Gymnasium jetzt Bruckenthal-Gymnasium immer auf derselben Stelle auf dem Huet-Platz in Cibinium/Hermannstadt/Nagy-Szeben).
Fahren Sie mit der Maus über die Box um die Vorschau anzuzeigen.
Klingsor von Vngerlant
Von Benutzern verlinktes Bild - Link zum Bild


Saxones aus 7bürgen als ?!Migranten bei der Universität Wien, wie man so schwätzt, nach Prag die Zweite Deutsche Universität(obwohl lateinisch?!)..(nur eine Selektion)

Martin Capinius de Cibinio Decretorum Doctor, Decanus Facultatis Juridicae anno 1505, 1510, 1516, Juris Pontificii Doctor et Proc. Nat. H. 1503.

Petrus Götfart de Corona Artium Magister 1462. Decanus facultatis Philosoph. 1471

Petrus de Corona, Artium Magister, S. Script. Licenciatus et Rector Universitatis Viennensis 1473

Ladislaus Stuff Transylvanus, Philos. Artium et medicinae Doctor 1555 et 1561 usque 1566. Rector Universitatis anno 1566 nec non Decanus Facultatis Medicae anno 1558 et 1567


Andere deutsche Universitäten mit ?!Migranten-Professoren aus 7bürgen


Michael Gott. Agnethler , aus Hermannstadt, Professor der Beredsamkeit, Poesie und der Alterthümer zu Helmstädt, gest. 1752

Valentin Greissing (eigentlich von Greissing!) aus Kronstadt Adjunkt der Philosophischen Fakultät an der Universität zu Wittenberg, gest 1701.

Doctor Johann Hedwig aus Kronstadt, Professor der Medizin und Botanik in Leipzig, gest. 1799

Andreas Heldmann aus Birthälm, Professor der Deutschen Sprache in Uppsala und Gantmeister der Universität daselbst, gest beil 1730

Paul Traug. Meißner aus Mediasch, Prof. der Technischen Chemie am k.k.Polytechnischen Institut in Wien, gest. 1866.

Einzelheiten..und viel mehr dazu (leider nur I.ten Band free ONLINE, ab Seite XVIII durchblättern und grinsen):

Josef Trausch: Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literärische Denk-Blätter der Siebenbürger Deutschen. I. Bd., Kronstadt 1868.


Mit VIEL Spass Klingsor (nicht der Obenerwähnte)

Friedrich K
schrieb am 26.01.2010, 08:20 Uhr
jetzt weißt du auch, mate,
Frau von Welt steigt gelegentlich um, vom prolligen "allesklargellneundtschüss" zum bush-igen mate des Down Under.
getkiss
schrieb am 26.01.2010, 08:33 Uhr (am 26.01.2010, 08:40 Uhr geändert).
Ja Fritz, da is was dran.
Und du weisst jetzt auch dass gegenüber, Zitat:
"Daß das Individuum mit Haut und Haaren liquidiert werde, ist noch zu optimistisch gedacht"
es auch viel schlimmeres gibt, z. Bsp.:
"Bitte um Teilnahme-hochqualifizierte Migrantinnen".
Nur was das erste mit dem zweiten zu tun hat, ausser der Zitatitis, bleibt mir schleierhaft...wie man sieht, kann man Äpfel und Birnen philosophisch kreuzen. Wie, das weiss nur bankban und sein Mentor aus `68...
Ich aber find´s scheußlich, das Thema aus eins mit der Qualifikation in 2 zusammen zu bringen...weil die meisten Migrantinnen mit dem angesprochenen Holocaust nix am Hut haben.
Die kommen nämlich aus Gebieten, wo kein Holocaust, sondern "einfach" nur Hunger herrscht.
bankban
schrieb am 26.01.2010, 18:19 Uhr
"Ich aber find´s scheußlich, das Thema aus eins mit der Qualifikation in 2 zusammen zu bringen...weil die meisten Migrantinnen mit dem angesprochenen Holocaust nix am Hut haben."

Nein.... getkiss, du findest es scheußlich, weil du Adorno nicht gelesen, geschweige denn verstanden hast....
1. geht es A. dabei an der Stelle nicht um den Holocaust...
2. selbst wenn es ihm an der Stelle darum ginge, könnte man nicht so ohne weiteres sagen, der Holocaust gehe MigrantInnen nichts an (im Gegenteil, vgl. die S. 3-5 von Die Zeit, vom. 21.Januar 2010, insbesondere http://www.zeit.de/2010/04/Umfrage-Reportage und http://www.zeit.de/2010/04/Cem-Oezdemir)
und
3. Adorno als einen (oder gar) meinen Mentor von 68 zu begreifen, geht sowas von an den Realitäten vorbei und verkennt Adornos Haltung zu 68, dass dies aufzuklären drei Volkshochschulen nicht genügen würden.
Und dann wurde 4. noch gar nicht gefragt, was so schlimm an 68 sei...
getkiss
schrieb am 26.01.2010, 18:41 Uhr (am 26.01.2010, 18:53 Uhr geändert).
Genau. Ich zitiere Deinen Link:
"Von den Naziverbrechen und dem Holocaust wissen diese Schüler so gut wie nichts. »Die deutsche Geschichte«, sagt Topkara, »ist nicht Teil ihrer Identität.« Sie leben in der deutschen Gegenwart, sie sprechen mehr oder weniger gut Deutsch, nicht wenige haben einen deutschen Pass. Aber sie identifizieren sich, wenn überhaupt, mit der türkischen Geschichte, vermittelt durch die eigene Familie oder den Moscheeverein. »Da gibt es meist keine kritische Reflexion, sondern nur die Heroisierung des Osmanischen Reiches.«"

Das ist keine Migranten zum Holocaust. Eine Verbindung die nicht existiert, wie oben beschrieben.

Und zu Özdemir´s Aussage:
"ZEIT: Laut unserer Umfrage sagen 68 Prozent der Türken in Deutschland, dass sie wenig oder fast nichts über die Ermordung der Juden durch die Nazis wissen – überrascht Sie das?

Özdemir: Bei den Älteren überrascht es mich nicht, bei den Jüngeren schon, da sie den Holocaust im Geschichtsunterricht durchnehmen. Das zeigt, dass wir ein Problem mit der Vermittlung des Themas haben. Unsere Gesellschaft wird zunehmend multiethnischer – wir müssen die Art des Erinnerns so gestalten, dass auch die Menschen mit Migrationshintergrund mit einbezogen werden."

Also gibt´s KEINE Affinität dieser Migranten zu dem Problem, noch mehr, die ignorieren es.



bankban
schrieb am 26.01.2010, 18:58 Uhr (am 26.01.2010, 19:03 Uhr geändert).
Doch: genau darum geht es, dass wer sich hier niederlässt, eben auch mit dieser Seite der Geschichte konfrontiert wird: "Migranten sind in der großen deutschen Erzählung, in der es um die Erinnerung an die NS-Verbrechen und den anspruchsvollen Umgang mit dieser Erinnerung geht, nicht vorgesehen. Nicht als Zuhörer und schon gar nicht als Akteure mit einer eigenen Perspektive. Aber wie lange kann das so bleiben in einem Land mit mittlerweile mehr als 15 Millionen Menschen, die keine familiären Bezüge zur deutschen Vergangenheit haben? [...]die Wahrnehmung der Jugendlichen zumindest zu irritieren, sie dazu zu bringen, ihre eigene Einstellung oder die ihrer Familie zu hinterfragen – das funktioniere in den allermeisten Fällen. »Wir nähern uns dem Nahostkonflikt, indem wir vermeintlich selbstverständliche Dinge hinterfragen. Wer ist ›der Jude‹, der ›Araber‹? Wie ist Israel überhaupt entstanden?« An zwei Dingen mangele es in den Klassen fast nie: An Empathie für die Opfer des Holocaust und an Interesse daran, diesen Fragen nachzugehen... Für Topkara stellt sich die Frage gelungener Integration kaum mehr. »Ich bin Deutschtürke«, sagt er ohne Zögern. Türkisch sei sein Familiensinn, seine Emotionalität, er empfinde es als Privileg, sich intensiv mit seinem Glauben auseinandergesetzt zu haben. Deutsch sei sein Denken, sein Schreiben. Er habe eine deutsche Schule besucht, er habe deutsche Freunde, »mein Konsumverhalten ist deutsch«. Und für ihn steht außer Frage, dass die Erinnerung an den Holocaust Teil seiner hybriden Identität ist: Ja, sagt Topkara, auch ein Deutschtürke wie er müsse Verantwortung für eine Geschichte übernehmen, die nicht seine Geschichte war, und auch nicht die Geschichte seiner Eltern oder Großeltern." (Weitere passende Zitate zu bringen, fiele nicht schwer.)
Also, noch einmal: 1. im Adornozitat ging es nicht um den Holocaust
2. die Verbindung "Holocaust - Integration von Migranten" ist eine sehr aktuelle, wichtige Problematik. Das so nebenbei.
Aber darum gings ja im Zitat nicht, sondern das hast nur du hineingelesen.
getkiss
schrieb am 26.01.2010, 19:58 Uhr (am 26.01.2010, 20:07 Uhr geändert).
"Ja, sagt Topkara, auch ein Deutschtürke wie er müsse Verantwortung für eine Geschichte übernehmen, die nicht seine Geschichte war, und auch nicht die Geschichte seiner Eltern oder Großeltern."

Da sollte der Herr eher die Verantwortung für seine Geschichte, bzw. de Geschichte des türkischen Reiches übernehmen. Da gibt es so einiges, schon vom Mittelalter her, bis Moussa Dagh...

Aber da sollten doch die Migrantinnen befragt werden?
Die hochqualifizierten. Die Befragung hat das Thema:
"Die Integration hochqualifizierter Migrantinnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt
Effekte der Migration auf die Karriereverläufe hochqualifizierter
Frauen in Technologiebranchen".

Und was hat das mit Ihrem Adorno-Zitat zu tun, denn nach ihrer Meinung habe ich da was hineininterpretiert?

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