Gesucht:/gefunden: die globale Lösung

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Anchen
schrieb am 18.04.2009, 13:06 Uhr
Zum sowohl als auch:

Bankräuber und Bankgründer in einen Topf = bankster
The history of Igor
schrieb am 18.04.2009, 13:10 Uhr (am 18.04.2009, 13:10 Uhr geändert).
Getkiss, enorm schwacher Kommentar, aber nicht untypisch was eine 'Verteidigung' des Neoliberalismus anbelangt ('Versucht doch mal in Nordkorea zu leben', wie einfaltsreich!). Es geht hier nicht um Nordkorea, sondern um was ganz anderes. Man kann natuerlich von Ideologen, die nicht mal verstehen dass sie Ideologen sind, kaum erwarten in nuancierteren Schemata denken zu koennen. Deshalb kommt immer derselbe Vorwurf: Wenn man Kritik am Neoliberalismus ausuebt, dann muss das ja heissen, dass man fuer Stalinismus und Personenkult ist (und natuerlich auch fuer Hungersnot und Unterdrueckung).

Diese Logik ist so dermassen lachhaft, aber leider auch etabliert.

Johann, Du begehst einen aehnlichen Fehler. Hier wird keine generische 'Revolution' verlangt, sondern ein umarbeiten des Systems. Deine ungenaue Beschreibung einer Reform sans Reform ist genau jener inhaltsloser Unsinn, der auch am G20 Gipfeltreffen als 'Loesung' verkauft wurde. Was dabei vergessen wird ist Folgendes: Der Neoliberalismus ist zu Ende. Egal was jetzt folgt, es wird nicht mehr dasselbe sein wie das was wir in den letzten 20 - 30 Jahren erlebt haben. Ehemalige Tabus wie z.B. die Nationalisierung von Banken (u.ae.) werden nun vollkommen akzeptabel. Was auch immer auf uns zukommt, es wird nicht mehr der blinde neoliberale Markt sein und damit sollten wir uns auseinandersetzen.

Und noch etwas: Zwar geht es hier nicht um 'Revolution', aber die prekaere Wirtschaftslage und ansteigende Unzufriedenheit und gar Gewalt (Lettland, Moldawien, Grossbritannien, Frankreich etc...) bedeutet, dass sich neoliberale Ideologen (die leider noch das Sagen haben) sich aeusserst schnell mit der Realitaet befassen sollten (naemlich, dass der Neoliberalismus bankrott ist, finito, fertig); denn sonst wird das Ressentiment nur ansteigen und letztendlich die Moeglichkeit der Gewalt um einiges erhoehen.
Johann
schrieb am 18.04.2009, 13:46 Uhr (am 18.04.2009, 13:46 Uhr geändert).
@history

Das Ende des "Neoliberalismus" ist eine der billigsten Schlagwörter, die die Runde machen.

Wo gab es denn den sogenannten ungehemmten Neoliberalismus, von dem immer die Rede ist?
Wir haben gerade im Bankbereich einen extrem regulierten Wirtschaftsbereich! Ausnahme das Investmentbanking der letzen 10-15 und nicht wie du schreibst 20-30 Jahren.
Dass dieser Bereich unvorstellbare Schäden verursacht hat, steht außer Zweifel, aber deine revolutionären Gesänge vom Ende und Anfang finde ich gelinde gesagt übertrieben.
Lavinia
schrieb am 18.04.2009, 15:15 Uhr
Johann schrieb: @history

Das Ende des "Neoliberalismus" ist eine der billigsten Schlagwörter, die die Runde machen.

Wo gab es denn den sogenannten ungehemmten Neoliberalismus, von dem immer die Rede ist?
Wir haben gerade im Bankbereich einen extrem regulierten Wirtschaftsbereich! Ausnahme das Investmentbanking der letzen 10-15 und nicht wie du schreibst 20-30 Jahren.
Dass dieser Bereich unvorstellbare Schäden verursacht hat, steht außer Zweifel, aber deine revolutionären Gesänge vom Ende und Anfang finde ich gelinde gesagt übertrieben.


Johann - es fehlt nur noch ein: "Howgh - Ich habe gesprochen!"....

Die Wirtschaftswissenschaftler sind sich fast alle einig, dass das Ende des Bretton Woods -Systems (70-er Jahre, also 30 Jahre her) den Anfang des Disasters markiert - aber Johann hat da gaaaanz eigene Sichten...A geh!
getkiss
schrieb am 18.04.2009, 16:04 Uhr
The history of Igor schrieb: ...Es geht hier nicht um Nordkorea, sondern um was ganz anderes. Man kann natuerlich von Ideologen, die nicht mal verstehen dass sie Ideologen sind, kaum erwarten in nuancierteren Schemata denken zu koennen.

Wahnsinn Igor, es geht tatsächlich um etwas anderes.
Ich kann es verstehen, dass in Eurer ideologisch bedingten Kritik am Kapitalismus (im ganzen), die keine Lösung beinhaltet, jede Nuancierung verloren geht...
Dass keiner von Euch in Nord-Korea leben möchte habe ich ja vermutet, wer möchte schon die ach so angenehmen Wohltaten des Kapitalismus vermissen. Ist ja immer schön im warmen Zimmer zu sitzen, einen dicken Wagen fehren, möglicherweise Unterhalt auf Kosten anderer zu beziehen und dann auch auf den blöden Kapitalismus schimpfen....und auf die Rente mit 67.

@Seberg: Denn wenn mein Einkommen ungenügend ist, dann kann ich aus Mangel an Mitteln gar nicht an der Börse spekulieren, schimpfe auch nicht im Internet herum, sondern gehe auch noch mit 69 in´s Konstruktionsbüro um Fehler anderer auszubügeln; Fehler die verursachen das der Müll in Rostock nicht verbrannt werden kann....

The history of Igor
schrieb am 18.04.2009, 17:07 Uhr
@Lavinia, ja so in etwa wuerde meine Antwort auf Johann aussehen. Schwierig zu sehen wie Johann auf seine Schlussfolgerungen gekommen ist.

@getkiss, nichts von dem das Du ansprichst hat exklusiv mit Kapitalismus bzw nicht-kapitalistischen Diskursen zu tun. Du hast die recht merkwuerdige Ansicht, dass nur Kapitalisten grundsaetzliches Wohlbefinden wollen. Desweiteren kannst Du - wie ich bereits angedeutet hatte - nur zwischen Kapitalisten auf der einen Seite, und Nordkoreafans (gibt es die ueberhaupt?) auf der anderen Seite differenzieren. Ganz, ganz schwach, und ausgesprochen idiotisch.

Wie ich bereits sagte: Neoliberale Ideologen koennen den Wald vor lauter Baeumen nicht sehen. Der Neoliberalismus ist passe. Die, die das erkennen sehen Wohlstand und Wohlbefinden als Maxim an, aber nicht nur fuer eine kleine Anzahl an Priviligierten. Ich denke der Titel 'Ewiggestrige' trifft nun endlich nicht mehr auf Kritiker des neoliberalen Kapitalismus zu, sondern auf die ewiggestrigen Befuerworter und Apologeten.
Anchen
schrieb am 19.04.2009, 00:00 Uhr
Zum angekündigten G.O.

http://www.leap2020.eu/GEAB-N-34-ist-angekommen!-Sommer-2009-Wohl-kaum-mehr-Zweifel-am-Auseinanderfallen-des-internationalen-Wahrungssystems_a3139.html?PHPSESSID=d2643ede0a98c96e09fda4160fcbc7b9
Misch 39
schrieb am 19.04.2009, 11:35 Uhr (am 19.04.2009, 11:46 Uhr geändert).
Hallo Allerseits,

ich bin kein Anhänger des Neoliberalismus (vorallem des Wirtschaftsliberalismus), im Gegenteil, denn diese neoliberale Politik ist mitverantwortlich für die heutige Finanz- und Wirtschaftskrise. Dabei hat der Neoliberalismus sich in seiner historischen Bedeutung verändert. In der Zeit nach 1945 bildete dieser die konzeptionellen Grundlagen für die Einführung der Sozialen Marktwirtschaft, hat sich danach aber immer mehr zu einem "Marktfundalismus" entwickelt. Heute wird die "neoliberale" Idee - der Markt könnte alles regeln - der "sozialen" Marktwirtschaft oft als Gegenpol dargestellt. Neoliberal heißt heute: weniger Staat, weniger Regulierung, freien Lauf der destruktiven Kräfte des Marktes- und der Gier nach immer höheren, steigenden Renditen.
Die Krise der globalen Finanzmärkte ist deshalb entstanden, weil Renditen von 20% und mehr auf Finanzanlagen auf Dauer nicht gezahlt werden können, wenn die Wachstumsraten der "realen" Ökonomie bei 2-3% bleiben.
Die Banken können als Mittler (was sie eigendlich sein müssten) zwischen Sparern (die Geld haben) und Investoren (die Geld brauchen) und so an der Differenz zwischen Soll- und Habenzinsen (einschließlich Gebühren) nicht viel Geld verdienen. Darum versuchten sie mit andern Finanzprodukten (Hedgefonds, Zertifikaten und andere spekulativen Derivaten) die Rendite zu steigern; und der freie, deregulierte Markt gab das her, bis die Blase plazte.
Die neoliberalen Ideologen, die nach weniger Staat und Deregulierung gerufen haben (Henkel) sind in der Krise still geworden, einige rufen jetzt sogar nach der "Intervention" des Staates (Ackermann), um das an die Wand gefahrene Finanzsystem zu retten.
Trotzdem glaube ich nicht, daß der Neoliberalismus zu Ende ist (Igor), denn wenn die Wirtschaftskrise mit Hilfe des Staates und auf dem Rücken der Steuerzahler abgewendet wird, und die Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt, werden diese Neoliberalen Ideologen wieder auftauchen und versuchen die Schranken, die jetzt dem Markt gesetzt werden, wieder abzubauen.


Gustavo
schrieb am 19.04.2009, 11:36 Uhr
Lavinia schrieb:
Johann - es fehlt nur noch ein: "Howgh - Ich habe gesprochen!"....

Die Wirtschaftswissenschaftler sind sich fast alle einig, dass das Ende des Bretton Woods -Systems (70-er Jahre, also 30 Jahre her) den Anfang des Disasters markiert - aber Johann hat da gaaaanz eigene Sichten...A geh!


Woher soll Johann wissen was vor 30 Jahren in der Welt vor sich ging? Man hatte vor 30 Jahren in Rumänien nicht die Möglichkeit die Ansichten eines sogenannten Experten nach zu plappern.Hier im Westen ist das anders und warum sollte Johann nicht davon Gebrauch machen? " Johanns Ansichten" zeugen jedenfalls von einer hohen Bereitschaft sich alles mögliche durch viel lesen anzueignen.Eine eigene Meinung, wie sie zum Beispiel Carl Gibson vertritt,spielt bei Johann leider eine Untergeordnete Rolle.
Lavinia
schrieb am 19.04.2009, 15:50 Uhr (am 19.04.2009, 15:52 Uhr geändert).
Ich hätte eigentlich schon längst weg sein müssen - auch in übertragenem Sinn - deshalb nur ganz kurz:
@the history of Igor, ja, es ist tatsächlich schwierig, die Schlußfolgerungen von Johann einem Kontext zuzuordnen...allerdings ist es ja schon mal erfreulich, dass er die Ursache des ganzen Schlamassels nicht erst bei Lehman Brothers findet...;-).
Wir sind uns sicherlich einig darüber, dass es um eine Neuordnung der Schwerpunkte in der Welt und innerhalb unseres eignen Landes geht. Politisch, sozial, ökonomisch.
Ich glaube, mir reicht das nicht. Ich will ein Stück Utopie.
Ich will, dass sich keine Dritte-Welt-Länder in den Schatten des Versammlungsplatzes drücken müssen, Zaungäste sind, während die Häuptlinge, andere Häuptlinge, über das Regelwerk bestimmen, welches das Zusammenleben regelt. Ich will dass über wahre Werte, echte Bedürfnisse,Gerechtigkeit Würde, traditionelle Rechte, Selbstbestimmung etc. debattiert wird...
@Anchen: der gefundene Link hat 'Korn'-Qualität...Danke.
@seberg: mir unbegreiflich, wie jemand deine ironischen Kommentare (nicht mehr sarkastisch :() nicht als solche begreift...Was auch immer es ist - es ist ein Defizit.
Johann
schrieb am 19.04.2009, 16:27 Uhr (am 19.04.2009, 20:20 Uhr geändert).
Warum Igor nur bis zum Zusammenbruch des Bretton-Woods-System zurückgehen? Manche Ökonomen sehen schon den Sündenfall in der Einführung der Geldwirtschaft.
vgl. Von der Wall Street in den Wald

Im Kapitalismus können Visionäre ihre Utopien ausleben, im Kommunismus wird nicht nur zum Arzt geschickt, sondern gleich ins Sanatorium eingewiesen, wenn man Glück hat, ansonsten geht´s in den GULAG!

Das Gerede über Neoliberalismus finde ich pauschal und ungenau. In der Politischen Philosophie wird zwischen libertären und liberalen Positionen unterschieden.
Die geistigen Väter der Libertären sind u.a. Hayek, die "Chicago Boys" (z.B. Milton Friedman) sowie Nozick.
Die geistigen Väter des Liberalismus sind Rawls, Dworkin, Nagel. In Deutschland der Ordoliberalismus - Euken, Röpke, Rüstow, Müller-Armack, (auch unter dem Namen Neoliberalismus bekannt, daher ist es besser diesen Begriff zu meiden!).
Beide Positionen berufen sich auch auf Locke, Mill, Adam Smith. Kersting nennt dies eine "kantische Erbengemeinschaft", weil sie das alte vertragstheoretische Paradigma der neuzeitlichen politischen Philosophie wieder beleben.
Was wollen die Libertären/Marktliberalen, vulgo Neoliberalen?
1. Deregulierung. Sie wollen den von den Liberalen (in Deutschland insbesondere von CDU/CSU, FDP und SPD) durchgesetzten Ordnungsrahmen deregulieren.
2. Privatisierung. Möglichst alle Bereiche Ökonomisieren und Privatisieren, den Einfluss des Staates am besten ganz ausschalten.
3. Frei von Verantwortung, insbesondere keine Haftung für die externen Effekte. Dies erreicht man durch eine Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten.

Wie weit haben die Libertären Ihre Ziele umgesetzt?
Ad 1. Reagan und Thatcher haben in den 80er einiges umgesetzt. Danach konnten die Banken höchst toxische Produkte unkontrolliert verkaufen. Mit der Politik des billigen Geldes, Greenspan hat dies als Notenbankchef durchgesetzt, wurden neue Schleuse geöffnet. Weiterhin konnten aufgrund der Deregulierung Immobilien teilweise zu 100 % fremdfinanziert werden. Weiterhin wurde ein geistiges Klima geschaffen in dem die Oma von nebenan Zertifikate kauft, der Opa das Geld von der Sparkasse nimmt und wegen 2 % mehr an eine isländische Bank verleiht. Die Gier der Manager hätte nie gedeihen können, wenn das „Geiz ist geil Prinzip“ nicht von allen praktiziert wurde. Erst als alle diese Bedingungen Anfang dieses Jahrhunderts vorlagen, konnte die Krise entstehen, der Zusammenbruch des Bretton-Woods-System allein reicht bei weitem nicht als Erklärung aus!

Ad 2: In Deutschland war die Privatisierung, Gott sei dank, bei den Banken kaum vorangekommen. Der Markt wird fast brüderlich zu je einem Drittel zwischen drei unterschiedlichen Teilnehmern geteilt.
a.Private Banken (DB, Commerzbank etc.)
b.(Halb)Staatliche Banken (Sparkassen, Landesbanken, KfW, IKB etc.)
c.Genossenschaftsbanken (Volks-, Raifeisenbanken).
Ad 3: Bei diesem Bereich ist man auch in Deutschland erstaunlich weit gekommen. Vor allem die staatlichen und privaten Banken (die genossenschaftlichen sind erstaunlich gut davongekommen) haben zig Milliarden Schäden hinterlassen und kaum ein Verantwortlicher hat sein Job verloren, kaum jemand muss Haften für die Schäden und die Staatsanwaltschaften haben noch kein einziges Verfahren vor Gericht gebracht, dabei liegen die Geschehnisse bei der IKB schon über ein Jahr zurück.
Wie sollte es meiner Meinung nach weiterhegen?
Die libertäre Position (Neoliberalismus) wurde diskreditiert, aber nicht der liberale Kern! Hoffentlich können sich liberale Positionen und damit die soziale Marktwirtschaft nicht nur in Deutschland, sondern weltweit durchsetzen, d.h. konkret:
Ad 1: Regulierung der Finanzbranche, wie dies die G 20 anvisiert haben, noch wurde leider nichts umgesetzt.
Ad 2: Verstaatlichung von Banken nur in sehr dosierter Form! Die Banken sollen nur nach einem Insolvenzverfahren verstaatlicht werden, d.h. dass die Aktionäre zuerst alles verlieren müssen. Danach wird der wichtige Teil gerettet, die Institute gehen nicht Bankrott, sondern werden nur gründlich saniert, so wie dies jetzt bei GM passieren soll.
Das drei Säulen Modell - privat, staatlich und genossenschaftlich - sollte weiter bestehen bleiben.
Ad 3: Haftung für Risiken: Jeder sollte für die Risiken, die er eingeht, erstmals selber haften. Danach kommt wie bei Hartz IV nur im Notfall der Staat in Frage. Es kann nicht sein, dass wie jetzt der Milliardär Flowers Millionen erhält, obwohl die HRE schon über 100 Milliarden vom Staat bekommen hat. Aber auch die kleinen Aktionäre, die Zertifikate gekauft haben, sollten das Risiko selber tragen, wenn sie kein Geld mehr haben, dann können sie wie jeder andere Hartz IV beantragen.
Weiterhin sollen die verantwortlichen Manager und Aufsichtsräte, sowie Beamte staatlicher Aufsichtsbehörden für den angerichteten Schaden erstmals ihren Job verlieren (dies ist nur in Ausnahmefällen geschehen), zweitens dafür persönlich haften und wenn notwendig strafrechtlich belangt werden. Alles mit den Gesetzen jetzt teilweise schon möglich!
getkiss
schrieb am 19.04.2009, 18:25 Uhr
ich kann mich der Meinung von Johann voll anschließen.
Carl Gibson
schrieb am 19.04.2009, 19:26 Uhr
Den wichtigsten aller Gründe, die das Debakel des neuzeitlichen Kapitalismus in seiner globalen Ausformung ermöglichten, haben Sie in Ihrem gelehrigen Referat unterschlagen, Johann:
die "Lüge",
genauer die Ausbreitung der "Lüge" in der Freien Welt - nicht nur im Ökonomischen!

Hinter dem wirtschaftlichen Versagen über die Gier und die Selbstherrlichkeit der Manager und Banker steht das Versagen der Politik,
die das alles, was wir heute an globalem Niedergang erleben, erst zugelassen hat.

Seitdem die Lüge - die früher nur den Kommunisten vorbehalten war - auch im Westen die Moral und die Verantwortung ablösten, kippt diese Welt,

weil das "Vertrauen" in eine ethische Struktur weg ist.

Sie wissen es vielleicht...
ich betreibe ein "Institut für Wirtschaftsethik" seit 1992... und beobachte diese Phänomene von
Intransparenz, Korruption und Täuschung weltweit

beruflich seit der Zeit vor der Krise und
vor der Internet-Blase,
die der Immobilien-Blase und der
Scheingeld-Blase vorausging.

Die Korrektur des Verfahrenen, das noch zu einem Zusammenbruch des Welt-Finanzsystems führen kann -

und zwar täglich und über Nacht,
weil die Fehler und Probleme allgewaltig sind,kann nur gelingen,

wenn die allpräsente "Lüge" gebannt und beseitigt wird -

und wenn die Wahrheit in allen politischen und wirtschaftlichen Ausformungen wieder Einkehr hält in eine "Welt der Werte" und so Vertrauen schafft.

Die Wohlfahrt der Nationen nach Smith und das größtmögliche Glück der Vielen nach Bentham und John Stuart Mill ist nur auf den Fundamenten der Wahrheit zu erreichen,

nie auf Lüge und Täuschung!

Vielleicht verstehen Sie jetzt, Johann, weshalb ich auch öffentlich am Philosophen bzw. am Philosophen-Wort festhalte
und

weshalb ich an anderer Front so vehement, ja fast fanatisch für die Wahrheit und gegen die Lügen-Gebäude aller Art eintrete und kämpfe.
Carl Gibson.


Lavinia
schrieb am 19.04.2009, 20:11 Uhr
Don Carlos, vor ein paar Stunden schien es noch so, als wäre Ihr Kreidevorrat zuende gegangen - aber Sie haben ja doch noch ein Stück gefunden...
Gruß
Erich58
schrieb am 19.04.2009, 22:00 Uhr
Dieses Thema finde ich sehr lehrreich und fesselnd.
Aber da ich keine Ahnung davon habe, lese ich und halte die Klappe!
Gell Lavinia, Carl Gibsons Kreidevorrat hat mit Neoliberalismus nichts zu tun;
das habe sogar ich geschnallt!
Herzlichst

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