Kontinuitätstheorie versus Migrationstheorie

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Dolfi11
schrieb am 20.12.2007, 21:03 Uhr (am 21.12.2007, 09:13 Uhr geändert).
lori schrieb: Albanezul schrieb:





Kollege Albanezul,

Mit "grosser Wahrscheinlichkeit" meinte ich, dass die Indizien eher gegen dakische Wörter im rumänischen Wortschatz sprechen. Sprache ist schwer zu quantifizieren, aber nach alldem was ich gelesen und gehört habe ist der angegebene Satz von 20-30%(so wurde das in der Schule gelehrt) weit überzogen!(Tendenz 0%)

Lori




Die petschenegisch-kumanischen Wörter haben sich im laufe der Jahrhunderte auch gegen null "entwickelt"... ( Petschenegen / Kumanen = Vorfahren der Szekler )

So ist das, mit der Geschichte, der Lauf der Dinge ändert sich fortlaufend... find ich gut...
Albanezul
schrieb am 20.12.2007, 21:06 Uhr (am 21.12.2007, 09:18 Uhr geändert).
lori schrieb: Albanezul schrieb:

Kollege Albanezul,

Bei allem Respekt, so geht das nicht! Auf die Frage "wo es herkommt" schliese ich nicht gleich auf den etymologischen Aufbau, sondern eher auf den geografisch- historischen Raum! Ich bin kein Sprachwissenschaftler und kann nicht jedes einzelne Wort richtig einordnen, das scheinen auch die Wissenschaftler nicht zu können.

Mit "grosser Wahrscheinlichkeit" meinte ich, dass die Indizien eher gegen dakische Wörter im rumänischen Wortschatz sprechen. Sprache ist schwer zu quantifizieren, aber nach alldem was ich gelesen und gehört habe ist der angegebene Satz von 20-30%(so wurde das in der Schule gelehrt) weit überzogen!(Tendenz 0%)

Kannst Du aber die dakischen Wörter quantifizieren? Du sagst ja selber: es gibt keinen Beweis!
Somit wäre schon ein Teil der KT im Wesentlichen widerlegt!

Wieso wird Etymologie für nationalistische Zwecke missbraucht? Das erschliesst sich mir nicht! Ich bestehe auf meiner Position und die K-Theoretiker auf ihrer. Das ist doch spannend und lustig zugleich. Wenn die Rumänen ein Din A4 Blatt mit einem dakischen Text präsentieren können erübrigt sich diese Diskussion. Bis dann...

Gruss
Lori


Ich will es nicht quantifizieren, manche Sprachwissenschaftler sprechen von ca. 50 Wörter, wikipedia schreibt 160, von denen 90 % im Albanischen vorkommen.
Ich meinte mit quantifzieren Ihre Wahrscheinlichkeitsaussage, das haben Sie getan: Tendenz gegen 0 %. Haben Sie Belege hierfür? Das interessiert mich, wenn Sie das haben, bin ich der Letzte, der das nicht respektiert.

Sie wissen sicherlich, dass es Leute gibt die aufgrund der Herkunft bestimmter Wörter ein riesen Getöse machen, mir ist es mal passiert, dass ich mit einer Rumänin hatte die sich sehr auf ihren Rombesuch freute "ca sa vreau sa stiu de unde venim" Ich antworte ungalant mit der Gegenfrage "cine, noi?", "Na, noi români". Das gibts aber in anderen Nationalitäten genauso. Andererseit von einem Graubündner Romanen hab ich sowas noch nie gehört
lori
schrieb am 23.12.2007, 21:15 Uhr
Hallo Albanezul,

Einer von Noctuus und Konsorten, hat irgendwo hier in diesem Tread einen Link zu einer Diplomarbeit an der Uni Wien angegeben. Suche ihn, denn die Arbeit gewährt uns Einblicke auch auf das "Sprachproblem".

Ich kommentiere mal Wikipedia und verlasse mich darauf, dass deine Widergabe richtig ist. Die 90% angeblich (von den 160)dakische Wörter die im Albanischen auch vorkommen, sind laut Diplomarbeit illyrischen Ursprungs, das wiederum mit dem heutigen Albanisch verwandt sein soll!

Da blieben 16 Wörter ungeklärten Ursprungs- man müsste mal die Sprachwissenschaftler fragen wie das prozentual, wenn überhaupt so etwas möglich ist, aussieht, in anderen Sprachen- die wir grosszügig als dakisch betrachten können. Bei einem Wortschatz von 20000- 40000(das ist eine Schätzung von mir) Wörtern in der rumänischen Sprache, geht die Tendenz gegen Null.

Was die Rombesucherin anbelangt, damit habe ich keine Probleme, das könnte auch ein Kölner so ähnlich sehen, wenn er am entsprechenden Ufer des Rheins lebt.Wenn sie sich dabei gut fühlen....

Störend ist der missionarische Eifer, quasi wie die Zeugen Jehovas, mit dem viele rumänischen Zeitgenossen unterwegs sind. Darunter auch viele junge Leute, denen im modernen Europa eigentlich das eine oder andere Lichtlein aufgehen müsste!

Ich staune immer noch, dass mein Zitat auf der Seite 19 dieses Threads(im August hatte ich aus der SZ zitiert,) unkommentiert geblieben ist. Das ist nicht nationalistisch, extremistisch oder gar rassistisch, sondern einfach nur peinlich!

Gruss
Lori
tschik
schrieb am 24.12.2007, 05:05 Uhr
Auch wenn meine Frage mit MT oder KT nichts zu tun hat, sie fiel mir spontan ein:-))
Es gibt ein rum. Soldatenlied, den Text habe ich nicht mehr in Erinnerung.
".....sâ trecem Carpatii, ne trebuie Ardealul si de ne-o ingropa de viu..."
Kennt jemand den ganzen Text?
der Ijel
schrieb am 25.12.2007, 11:27 Uhr (am 25.12.2007, 11:44 Uhr geändert).
Hallo tschik
Hast du dieses Lied gemeint ?

Treceţi Batalioane Române, Carpaţii

(cântec vechi patriotic)

Treceţi batalioane române, Carpaţii
La arme cu frunze şi flori
Ne-aşteaptă izbânda, ne-aşteaptă şi fraţii
Cu inima la trecători.

Ardealul, Ardealul, Ardealul, ne-aşteaptă
Speranta e numai la noi
Sărută-ţi copile părinţii şi fraţii
Şi-apoi să mergem la război.

Nainte, nainte spre marea unire
Hotarul nedrept să-l zdrobim
Să trecem Carpaţii, ne trebuie Ardealul
De-o fi să ne-ngropam de vii.

Cu toţii eram regimente române
Moldova, Muntenia, Ardeal
Fireasca unire cu patria mumă
Ne-a fost cel mai drept ideal,

Aceasta-i povestea Ardealului nostru
A neamului nostru viteaz
Istoria-ntreagă cu lupte şi jertfe
Trăieşte unirea de azi.

Hier noch einige Daten von der selben Seite.

http://moldova.go.ro/pagini/cantece.htm#asairomanul

MINORITĂŢILE ETNICE DIN ROMÂNIA
(conform recensământului din 1992)

Conform recensământului din ianuarie 1992, structura populaţiei este urmatoarea: români (89.4%), maghiari (7.13%), ţigani (1.80%), germani (0.52%), ucraineni (0.29%), ruşi-lipoveni (0.17%), sârbi (0.14%), turci (0.13%), tătari (0.11%), slovaci (0.09%), alte nationalităţi bulgari, evrei, croaţi, cehi, polonezi, greci, armeni ş.a. (0.3%).


Dolfi11
schrieb am 25.12.2007, 13:01 Uhr

Die petschenegisch-kumanischen Wörter haben sich im laufe der Jahrhunderte auch gegen null "entwickelt"... ( Petschenegen / Kumanen = Vorfahren der Szekler )

So ist das, mit der Geschichte, der Lauf der Dinge ändert sich fortlaufend... find ich gut...

tschik
schrieb am 25.12.2007, 20:00 Uhr
der Ijel schrieb: Hallo tschik
Hast du dieses Lied gemeint ?


Genau. Ich danke und wünsche noch alles Gute.


Wanderer
schrieb am 26.12.2007, 11:09 Uhr
In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhundert,lernte man in den Schulen,das Rumänische Volk sei Entstanden aus Daker,Römer und Slawen.In den siebziger dann nur noch aus Daker und Römer.Nun was für eine Bedeutung hatten die Slawen bei der Entstehung des Rumänischen Volkes?
lori
schrieb am 26.12.2007, 11:47 Uhr
Dolfi11 schrieb:
Die petschenegisch-kumanischen Wörter haben sich im laufe der Jahrhunderte auch gegen null "entwickelt"... ( Petschenegen / Kumanen = Vorfahren der Szekler )

So ist das, mit der Geschichte, der Lauf der Dinge ändert sich fortlaufend... find ich gut...



Richtig! Nur behaupten die Szekler nicht, von Kumano- Petschenegen abzustammen!

Gruss
Lori

PS: Muss ich jetzt mit Beschimpfungen per e-mail rechnen? Bis sich Rumänien mit Bessarabien vereinigt, kann ich sie ertragen!
lori
schrieb am 26.12.2007, 12:07 Uhr (am 26.12.2007, 12:09 Uhr geändert).
Wanderer schrieb: In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhundert,lernte man in den Schulen,das Rumänische Volk sei Entstanden aus Daker,Römer und Slawen.In den siebziger dann nur noch aus Daker und Römer.Nun was für eine Bedeutung hatten die Slawen bei der Entstehung des Rumänischen Volkes?

Hallo Wanderer,

Ich formuliere es mal so: Je nach politischer Konjunktur und anderen Strömungen(literarisch-künstlerischer Art) wird das eine oder andere Element stärker hervorgehoben. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es analog zu heute(Dako- Romanen) den Slawo- Romanen!

Heute wird auf Teufel Komm Raus die Latinität hervorgekehrt, dafür ist man bereit sogar die Grammatik zu verändern(sânt/sunt, zu deutsch "bin"); unter russischer Hegemonie machte man aus sunt sînt, aus România, Romînia! Sehr flexibel...

Und die Rolle der Slawen? Eher grösser als allgemein zugegeben wird!

servus
getkiss
schrieb am 26.12.2007, 17:43 Uhr
Wanderer schrieb: In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhundert,lernte man in den Schulen,das Rumänische Volk sei Entstanden aus Daker,Römer und Slawen.In den siebziger dann nur noch aus Daker und Römer.Nun was für eine Bedeutung hatten die Slawen bei der Entstehung des Rumänischen Volkes?

Apropos Sechziger Jahre,
ich habe es auch so gelernt.
Es gibt schon, mindestens kulturell-religiöse Einflüsse am Anfang der bewussten Entwicklung des rumänischen Volkes.
So ist die orthodoxe Christianisierung zwar vom Süden her (Byzanz) erfolgt, aber auch von bulgarischen Mönchen (Kyrill und Method) vorangetrieben worden. Viele der alten Kirchenbücher waren slawonisch geschrieben, später auch in der rumänischen Sprache aber mit kyrillischen Lettern. Allerdings sind diese auch im griechischen zu finden.

Wie darauf schon hingewiesen, schwanken die Beurteilungen unter politischem Einfluss. Der gegenwärtige Trend zur Latinität hat mehrere Gründe:

-Schon zur Zeit der "Scoala ardeleana" war ein gewisser römischer (katholischer) Einfluss maßgebend. Es sei dahingestellt ob dieser nicht auch durch das kath. Herrscherhaus Österreichs gestützt/geördert war.

-Gegenwertig tendiert Rumänien in die EU, so dass die Hervorhebung der latinität "guten Eindruck" in den lateinischen süd-west-europäischen Ländern machen sollte. Nun staunten aber die Italiener, dass anstatt der Rumänern plötzlich Roma´s waren die in Italien Verbrechen ausgeübt hätten. Kleiner linguistischer Unterschied, für die meisten mindergebildeten (einschl. Skandalgazetten) gar nicht wahrnehmbar. Und für die Rumänen ein 2wesentlicher" Unterschied;

-Zur Zeit fließt noch immer der Propagandakrieg zwischen der rumänischen und der pro-russischen Regierung der Moldawischen Republik, ausgelöst durch "Wiedervereinigungstendenzen" der bessarabische Gebiete zu Rumänien. Dazu ist natürlich die Anerkennung slawischer Wurzeln nicht förderlich...

getkiss
Dolfi11
schrieb am 22.07.2008, 13:52 Uhr
Dolfi11 schrieb: Hallo, zu diesem Thema möchte ich auch eine Kleinigkeit beitragen...
Das Buch das H. Djuvara geschrieben hat ( ich habe es übrigens NICHT gelesen ), ist deshalb so interessant, weil es eine neue Sichtweise auf die geschichte Südosteuropas eröffnet, lenkt sie doch die Aufmerksamkeit auf das "fast" vergessene Volk der Kumanen...

Trotzdem, es bleiben einige Fragen offen,warum spricht man in Rumänien eine latainische Sprache? Weil, sich nämlich das rumänische Volk - noch vor der Ankunft der Petschenegen und Kumanen, ja sogar vor der Ankunft der Goten ( 500-600 Jahren vor den Kumanen )- bereits aus den Daker / Römer gebildet und gefestigt hat, trotzdem hat die Bevölkerung sehr viele Sitten und Gebräuche von den Zugezogenen übernommen.

Es mag sein, das die Kumanen die Oberschicht gebildet haben, bzw. die Macht inne hatten...jedoch wurden sie - die Kumanen - von der Mehrheit, das Volk "aufgesaugt/absorbiert" , das gleiche geschah in Italien mit den Langobarden, die von der damaligen Bevölkerung Norditaliens "aufgesaugt" wurden...
Diese Beispiele kann man weiterführen mit den Franzosen ( hier waren es die Franken ), Spanien ( Westgoten ) oder England ( Angeln und Sachsen ) überall wurde die Herrscherschicht von den Einwohnern "aufgesogen"...

Diese Diskussion, ist deshalb sehr wertvoll, zeigt sie doch, das alle Völker auf dieser Welt ihren Beitrag zum heutigen Erscheinungsbild geleistet hat...

Gleichzeitig ist das die BESTE Absage,an alle Nationalisten auf dieser Welt ( von wegen Blutreinheit oder ähnlichen Blödsinn ) !




Tricky-M Fan
schrieb am 17.11.2008, 17:11 Uhr (am 17.11.2008, 17:12 Uhr geändert).
ok rumänen jetzt nur nach dem aussehen zu beurteilen wäre auch dumm,aber wieso macht man nicht einen gentest?das würde villeicht einige fragen aufklären

bei den ungarn wurde auch einer gemacht
lori
schrieb am 17.11.2008, 17:57 Uhr (am 17.11.2008, 17:58 Uhr geändert).
Hallo Tricky-M Fan,

das fordere ich schon lange, damit könnte man ein für alle mal die Theorie beweisen oder widerlegen. Der Kollege History hat mir auf die Frage warum er diese Art von Test nicht befürwortet, nie geantwortet. Wahrscheinlich - er ist ein recht edler Zeitgenosse- befürchtet er, dass der Rassismus wieder ausbricht!

servus
aberhallo!
schrieb am 18.11.2008, 17:33 Uhr

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