Die Szekler

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Tibor Szabolcs
schrieb am 05.06.2010, 20:45 Uhr
ich muss mich korrigieren, die nennung "exilrumänen" für die siebenbürger sachsen fand in den medien statt. ob so was auch politiker gesagt haben, weiß ich nicht.
alma_si
schrieb am 05.06.2010, 22:01 Uhr
"wir sind hier im Thread "Die Szekler". Mich würde es interessieren, Neuigkeiten von und zu den Szeklern zu hören und nicht zum Trianon-Traumata des Landes Ungarn." pavel_chinezul

Hallo pavel, ich stand gestern, den 4. Juni, vor dem Petit Trianon (in Versailles) und schaute mir die dort versammelten Szekler an. Die haben auch gesungen - schöne Hymne ham'se. Raten Sie mal, in welcher Sprache sie gesungen haben und warum sie dort waren. Das wäre meine "Neuigkeit" zu den Szeklern. ;-)

alma_si
schrieb am 05.06.2010, 22:12 Uhr
"...oder nach vorne schauen und versuchen den HEUTIGEN Menschen ein für das 21-sten Jh. würdiges Leben zu ermöglichen." che

Es würde mich ernsthaft interessieren, wie dieses würdige Leben Ihrer Ansicht nach auszusehen hat, che. Das Thema ist Die Szekler.
pavel_chinezul
schrieb am 05.06.2010, 23:08 Uhr
User Tibor Szabolcs,

sie sollten meine Kommentare schon bitte genauer lesen. Die "hazátlanok"-Bezeichnung die ich meinte, wurde in den 40ern des 20Jh. benutzt. Es hat nichts mit "Wirtschaftsflüchtlingen" der 90ern zu tun. Ganz im Gegenteil, es wurden damals die beschimpft, die eben nicht nach der Teilung nach Rumpfungarn übergesiedelt sind (um eben nicht als "Wirtschaftsflüchtlinge" genannt zu werden) und in ihrer Heimat geblieben sind.

Userin alma_si

Ich habe auch nie was anderes behauptet, als das die Szekler ungarisch sprechen.
Tibor Szabolcs
schrieb am 05.06.2010, 23:49 Uhr (am 06.06.2010, 00:16 Uhr geändert).
hallo herr pavel!

ja danke ihnen für den hinweis. entschuldigen sie bitte. hmmmm, ich bin jetzt völlig paff, weil mir das so nicht bekannt war und ich kann nichts dazu sagen. werde mich da mal schlau machen müssen. wissen sie, wo ich das evtl. nachlesen könnte?

meine aufführung, dass ungarn interesse daran hat, weiteren exodus nach rumpfungarn, letzlich auch in rumäniens interesse, zu verhindern, bleibt davon unangetastet.
grüße tibor
alma_si
schrieb am 06.06.2010, 00:15 Uhr (am 06.06.2010, 00:25 Uhr geändert).
Hallo pavel,

was sind die da, maghiarisierte Irgendetwasse vielleicht? ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=Q_kc96R0zqM&feature=related

Ich weiß nicht, wer die auf der Bühne sind, aber das Publikum/Volk (die hinter dem Gitter), das sind die Szekler. Das kann nicht mehr aufgehalten werden. Ich bin keine Szeklerin und nur zu einem Viertel Ungarin aber ich freue mich für jedes Volk dieser Erde, welches seine Würde zurückgewinnt. Würde heißt auch, nicht bevormundet zu werden.
________

Hallo Serban,

die Völker Siebenbürgens müssen weiterhin miteinander leben. Ginge es nicht auch in gegenseitiger Wertschätzung? Ohne Bevormundung? Lassen wir doch diesen Menschen ihre Geschichte (aus der sie Kraft und Würde schöpfen) und die Rumänen beschäftigen ihre Historiker - z.B. den Herrn Boia – damit, ihre eigene reiche Geschichte zu erforschen. Sein Buch Geschichte und Mythos, Über die Gegenwart des Vergangenen in der rumänischen Geschichte ist erst ein zahrter Anfang. Aber darum geht es ja hier nicht. Sondern darum, dass es allen Beteiligten gut geht: mit- und nicht gegeneinander.

LG
pavel_chinezul
schrieb am 06.06.2010, 12:48 Uhr
Hallo Herr Szabolcs,

ich weiß nicht ob es irgendwo vermerkt ist. Ich kenne es aus den Erzählungen meines ungarischen Urgroßvaters, der glücklicherweise sehr lange gelebt hat(er wurde 97 Jahre alt) und ich ihn somit noch bewußt erleben konnte.
Che
schrieb am 06.06.2010, 12:56 Uhr (am 06.06.2010, 12:57 Uhr geändert).
Hallo Alma,

Weil das Thema ,,Die Szekler´´ ist und die Frage ,,Wie könnte man den heutigen Menschen ein würdiges Leben ermöglichen?´´ aufgetaucht ist, kombinieren wir mal das Thema mit der Frage:

Wie könnte man der ungarische Minderheitsbevölkerung in Rumänien ein würdiges Leben ermöglichen ohne sie in Gefahr zu bringen auszuwandern, assimilliert oder sogar ausgerottet zu werden?

Für solche Gefahren ist nicht Rumänien allein als Schuldige anzusehen, vielmehr die viel verfluchte/gelobte ,,Globalisierung´´, darunter leiden, meiner Meinung nach, alle Völker der Erde, früher oder später (eher früher als später wird die Welt eine Nation sein und eine (amts)Sprache haben, ob man möchte oder nicht, wir alle bewegen uns stark in die Richtung Einheitsbrei.

Versuchen sich als Volk auszugrenzen und nur auf nationale Ebene die Zukunft planen kann die Wirkungen der Globalisierung vielleicht etwas verzögern, wird sie aber nicht aufhalten.

Wenn die Szekler irgendwann mal nicht mehr geben soll ist vielleicht Ihnen ein Trost zu erfahren dass den Rumänen auch nicht besser gehen wird, in eine futuristische Gesellschaft der ,,UNITED STATES OF THE EARTH´´ wird kein Bedarf mehr für begrenztes nationales Denken sein.

Dass ein solches (für manche horror)Szenario nicht gleich nächste Woche über uns herrscht ist mir bewusst und ich bin sogar froh das höchstwahrscheinlich nicht mehr erleben zu dürfen, was bedeutet aber ein Menschenleben, an dem Zahn der Zeit gemessen, der an uns alle nagt? Nicht viel.

Wenn das die Antwort auf die Zukunft der SB/sächsische, ungarische, rumänische u.s.w. ist, und das auch die Zukunft all den anderen (noch)national denkenden Völker wird, glaube mir: sich heute für gestrige Ideologien und Geschichtsergebnisse und früher gezogene Grenzen, Streiten oder sogar bekriegen bringt nur Schmerz, aber keine brauchbare Ergebnisse.

Bleibt noch die Frage, wie gestalten wir ein ,,würdiges Leben´´ für die zukünftige Menschheit?

Ich könnte ein Streben eineres höheres Klettern auf die Freud´sche Pyramide für alle Menschen als Ziel der Regierenden vorschlagen, wer bin ich aber schon?

Mfg,

Che








Serban
schrieb am 06.06.2010, 20:37 Uhr
Servus,
Alma, nach Ihrer Logik haetten die Hystoriker aus Frankreich ueber die franzoesische Geschichte schreiben muessen und Mommsen's "Roemische Geschichte" ist wohl eine "Deutsche Geschichte", nur haben wir es nicht rechtzeitig verstanden.
In dieser Diskussion lieg ich wohl fehl am Platz. Fuer mich ist es eine Sackgasse. Aber das ist eigentlich kein Problem .
Einen schoenen Abend wuensch ich allen,
Andrei
alma_si
schrieb am 06.06.2010, 22:11 Uhr (am 06.06.2010, 22:17 Uhr geändert).
„...glaube mir: sich heute für gestrige Ideologien und Geschichtsergebnisse und früher gezogene Grenzen, Streiten oder sogar bekriegen bringt nur Schmerz, aber keine brauchbare Ergebnisse.“ che

Sehr souverän gesagt, che. Sie sprechen fast wie ein Besatzer. Und wieso sprechen Sie vom Bekriegen? Ist das jetzt ein nu, nu, niciodata!? Das wäre ja mehr als originell!

Auch Hamlet war demzufolge ein ewig Gestriger. Er hätte ja als ewiger Prinz in Helsingör bleiben können: da gabs zu essen, zu trinken und auch eine Braut war für ihn da – was braucht ein Mann noch mehr?! Stattdessen zählte für ihn das alles weniger als seine Ehre, die ihm - mit dem unehrenhaften Tod seines Vaters - geraubt wurde.

„Wenn die Szekler irgendwann mal nicht mehr geben soll ist vielleicht Ihnen ein Trost zu erfahren dass den Rumänen auch nicht besser gehen wird...“ – nein, che, das ist kein Trost für mich. Ein Trost für mich wäre, wenn beide Nationen ihre Ehre zurückgewinnen könnten und danach in Freundschaft nebeneinander Leben würden.

@ Serban: Es passt schon.

P.S.: Und jetzt soll mir keiner ein Lobeslied auf den zukünftigen kastrierten Neuen Menschen singen! Der, dessen Herrscher ein ganzer Kerl sein wird - das könnt ihr mir glauben.
Che
schrieb am 08.06.2010, 09:33 Uhr
Nebeneinander leben würden sagst du?

Tuen sie das nicht seit eh und jeh? Nebeneinander, miteinander und auch gegeneinander haben sie auf dem Schachtablett der Mächtigen gearbeitet, gekämpft, geblutet, überlebt. Siedlungen gebaut und ausgebaut, Handel getrieben und voneinander gelernt, manchmal sich auch ineinander verliebt.

Um ihre Machtziele zu erreichen haben die Regierenden sie benutzt und misbraucht, denen Märchen über Ehre und Vaterland erzählt um sie geistig manipulieren zu können für irgendwelche Ländereien auf irgenwelche Besitzurkunden, Ländereien auf die sie dann schuften und bluten durften.

Nebeneinander und miteinander leben sie schon längst. Sie dürfen sich nur nicht von Wölfe in Schaafspelze in die Irre führen lassen, das haben sie leider nur all zu oft getan.

MfG,

Che
alma_si
schrieb am 08.06.2010, 11:30 Uhr
Und dennoch schmeckt den Szeklern diese Bewahrung des Status quo nicht. Warum nicht? Denken Sie, dass ein ganzes Volk plötzlich erblindet ist und sich von einigen wenigen Politikern verführen lässt? Nicht nur erblindet ist, sondern auch an Gedächtnisstörung leidet?
____

Sie können mir weiterhin Ihre Geringschätzung verkünden, indem Sie mich duzen. Daran haben wir uns damals, als Minderheiten, gewöhnt.
Che
schrieb am 08.06.2010, 16:11 Uhr
Und dennoch schmeckt den Szeklern diese Bewahrung des Status quo nicht. Warum nicht?

Um zu erfahren was den Szeklern ,,schmeckt´´ und was nicht und wie sie sich die Gestaltung ihrer Zukunft vorstellen sollen Sie vielleicht die Szekler fragen, auf eine derartige Frage kann und darf ich nicht antworten.


Denken Sie, dass ein ganzes Volk plötzlich erblindet ist und sich von einigen wenigen Politikern verführen lässt?

Das deutsche Volk könnte ein Lied davon singen (und viele andere Völker auch)

Nicht nur erblindet ist, sondern auch an Gedächtnisstörung leidet?

Solche wie die schon.
____

Sie können mir weiterhin Ihre Geringschätzung verkünden, indem Sie mich duzen.

Sie haben Recht. Das war meinerseits unabsichtlich, bitte um Verzeihung. Für gewöhnlich dutze ich meine Freunde und wenn ich Feinde haben würde, würde ich versuchen sie mir als Freunde zu machen, wenn das nicht geht reden wir dann halt nicht miteinander und respektieren uns aus der Entfernung.

Daran haben wir uns damals, als Minderheiten, gewöhnt.

Umgeben von Mehrheiten hat jede Minderheit auf der Welt ihren Kampf, von Menschen anderer Nationalität regiert zu werden ist für Minderheiten nicht immer einfach, geschweige denn eine Mehrheit von einer Minderheit regieren lassen.

Hochachtungsvoll,

Che
seberg
schrieb am 08.06.2010, 16:57 Uhr
Tja, @alma_si, so vergesslich und blind und dumm waren die Menschen wohl immer schon, dass sie auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschreckten, um ihre Ehre zurückzugewinnen. Für die Ehre starb oder tötete man im Duell, unter dem SS-Wahlspruch „Meine Ehre ist meine Treue“ beging man Verbrechen, und die befleckte Ehre der Familie (oder eines Volkes?) kann manchmal auch nur durch Mord reingewaschen werden...gel? Und wer darauf verzichtet, der ist ein „kastrierter Mensch“ in deinen Augen...nicht wahr? Ehre weg – Männlichkeit weg!

Und Hamlet? Ja, er wird uns von Shakespeare als typisches Beispiel eines „Ewiggestrigen“ vorgeführt, ein für uns lehrreiches Beispiel, er ist auch einer, der nicht los kommt von seinem verletzten Ehrgefühl – aber er mordet nicht! Er kann es einfach nicht in seinem sympathischen Zögern, dazu hat er schon viel zu viel Kultur und Anstand, dieser „erste Neurotiker der Literaturgeschichte“. Auch er ein „Kastrierter“ in deinen Augen, nicht? Weil er seinen Vater durch Mord nicht rächt, oder wie?
alma_si
schrieb am 08.06.2010, 20:32 Uhr (am 08.06.2010, 20:36 Uhr geändert).
Jetzt wird gleich von zwei Seiten mit der Nazi-Käule geschwungen - wie praktisch, dass es die gibt! Damit kann man jeden mundtot machen.

Hamlet war kein Kastrierter (das ist ein Phänomen unserer Zeit). Er wollte den Mörder seines Vaters vorführen ("The play's the thing..."). Warum hat er sich auf dieses Spiel eingelassen, seberg?

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