"Miteinander und füreinander"

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lucky_271065
schrieb am 20.11.2011, 00:35 Uhr
Auch Lehrermangel angesprochen

Beatrice UNGAR

Zum Staatsbesuch von Präsident Traian Basescu in Deutschland

Den Mangel an qualifizierten deutschsprachigen Lehrkräften an den Kindergärten und Schule in Rumänien mit Unterricht in der Sprache der deutschen Minderheit sprach der rumänische Staatspräsident Traian Basescu im Gespräch mit dem deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff in Berlin am Donnerstag der Vorwoche an.


Basescu bat den Bundespräsidenten um die Weiterführung des Lehrerentsendungsprogramms, da die Förderung der deutschen Sprache in Rumänien auch wirtschaftliche Bedeutung habe.
Laut einer diesbezüglichen Pressemitteilung des DFDR-Abgeordneten Ovidiu Gant, der zu der rumänischen Delegation gehörte, lud Basescu seinen deutschen Amtskollegen zu einem Gegenbesuch im Jahr 2012 ein, in dem 20 Jahre seit der Unterzeichnung des deutsch-rumänischen Freundschaftsvertrags gefeiert werden. Gan˛ lud seinerseits den Bundespräsidenten ein, bei dieser Gelegenheit auch Hermannstadt zu besuchen.
Die deutsche Minderheit und ihre Belange standen auch bei dem Gespräch der rumänischen Delegation im Bundeskanzleramt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Tagesordnung. Bundeskanzlerin Merkel sagte in einem Pressestatement u. a.: „Wir freuen uns, dass die deutsche Minderheit in Rumänien den Ausschlag gibt, dass wir sehr enge Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern haben. Die deutsche Minderheit ist so etwas wie eine Brücke zwischen unseren beiden Ländern. Auch die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Rumänien und Deutschland entwickeln sich gut. Deutsche Unternehmen sind durchaus bedeutende Investoren und Arbeitgeber. Ich glaube, wir können hier noch mehr tun.“ Staatspräsident Basescu fügte hinzu: „Für uns ist die deutsche Minderheit eine solide Brücke zwischen Rumänien und Deutschland. Das heißt, wir haben alles, was wir benötigen. Rumänen leben in Deutschland, und Deutsche leben in Rumänien. Wir haben einen weit entwickelten Handelsaustausch. Wir haben den Willen, unsere Beziehungen auf bilateraler Ebene zu festigen.“

(...)Der rumänische Staatspräsident unterstrich auch, dass „Deutschland der größte Handelspartner Rumäniens ist. Das Volumen des Handelsaustauschs im Jahr 2010 betrug 14 Milliarden Euro. Es ist ein Gleichgewicht festzustellen. Es gibt kein Gefälle in der Handelsbilanz. Gleichzeitig ist Deutschland der drittgrößte Investor in Rumänien. Über 14.000 deutsche Unternehmen sind in Rumänien präsent, die bis Ende des Jahres 2010 4,4 Milliarden Euro in Rumänien investiert haben und damit neben anderen Investoren aus den Niederlanden und Frankreich einen entscheidenden Beitrag zur Effizienz und Modernisierung der rumänischen Wirtschaft geleistet haben.“
Zur auch durch Basescu bestätigten Absicht Rumäniens, 2015 Mitglied des Euroraums zu werden, sagte die Bundeskanzlerin: „Ich habe die allergrößte Hochachtung vor Rumänien - ich will das ganz deutlich sagen -, weil ich weiß, was es für die Menschen in Rumänien bedeutet, dass Rumänien so hart an der Haushaltskonsolidierung arbeitet. Dafür ein herzliches Dankeschön! Ich glaube, auf die Dauer wird sich das für die Menschen in Rumänien auszahlen. Aber ein leichter Weg ist es nicht. Deshalb ein Dankeschön für Ihre politische Leistung in diesem Zusammenhang.“


www.hermannstaedter.ro/stire.php?id=1635&dom=&ed=1540
getkiss
schrieb am 20.11.2011, 12:43 Uhr
@Koi
Danke für dieses Vohrurteilslose gut dokumentierte Interwiev! Hervorragend!
Joachim
schrieb am 20.11.2011, 13:12 Uhr (am 20.11.2011, 13:18 Uhr geändert).
Na ja,
so gut war der Kommentar von Koi jetzt auch wieder nicht.

Tu mal nicht so übertreiben, oder tust Du von Koi ein Freibier haben wollen ..... ?
TAFKA"P_C"
schrieb am 20.11.2011, 15:02 Uhr
Tu mal nicht so übertreiben ...

Unsere Lehrerin sagte: "Nur das Horn tutet." Ich glaube Deutschland kann sich nicht leisten, seine paar Lehrer auch noch ins Ausland zu schicken. Die fehlen hier schon an allen Ecken und Enden, wie man es sieht.
lucky_271065
schrieb am 22.11.2011, 00:01 Uhr
Vom Unbehagen an der Demokratie

Daniel Barbu diagnostiziert in „Die abwesende Republik“ die Defizite der politischen Entwicklung in Rumänien nach 1989

Von: Jürgen Henkel

Montag, 21. November 2011

Die rumänischen Intellektuellen nach 1989 haben so ihre Probleme mit der rumänischen Demokratie nach 1989. Wer Werke zur politischen Kultur des Landes seit der Wende liest, spürt deren regelrechte Verzweiflung an der real existierenden Demokratie. Oft entsteht dabei der Eindruck, die Autoren wünschten sich nicht nur eine andere Demokratie, sondern gleich auch ein anderes Volk, weil sie das eigene für ziemlich demokratieunfähig halten. Selten kommt indes die Kritik so intelligent, historisch begründet und nachvollziehbar daher wie bei dem vorliegenden Band des Bukarester Politikwissenschaftlers Daniel Barbu.

Der Direktor des Instituts für Politische Studien der Universität Bukarest diagnostiziert seinem Land und Volk nicht weniger als die Abwesenheit von Republik und demokratisch-ziviler Gesinnung, trotz der seit 1990 etablierten politischen Institutionen und regelmäßiger Wahlen und sogar Machtwechsel. Er sieht dies in einem größeren Zusammenhang und spricht von „Transformationsdemokratie ohne demokratische Legitimation“.

Die Demokratie in Rumänien ist für Barbu virtuell: Er sieht die Ausübung der Politik weniger von einem Bruch, sondern von der Kontinuität zur totalitären Vergangenheit gekennzeichnet. Die Demokratisierung der osteuropäischen Gesellschaften habe sich als „gesellschaftliches Experiment ohne möglichen Rückgriff auf Vergangenes“ (S. 21) erwiesen, der Kommunismus sei nicht gestürzt worden, sondern „verfault“ (S. 233).



www.adz.ro/meinung-und-bericht/artikel-meinung-und-bericht/artikel/vom-unbehagen-an-der-demokratie/
TAFKA"P_C"
schrieb am 22.11.2011, 08:00 Uhr
Oft entsteht dabei der Eindruck, die Autoren wünschten sich nicht nur eine andere Demokratie, sondern gleich auch ein anderes Volk, weil sie das eigene für ziemlich demokratieunfähig halten.

Na, da sollte einer seine Kraft aufwenden, den Menschen Demokratieverständnis beizubringen und nicht hier im Forum.
lucky_271065
schrieb am 22.11.2011, 09:01 Uhr (am 22.11.2011, 09:06 Uhr geändert).
@ TAFKA

Meinst Du, hier im Forum haben alle schon ein reifes und "gestandenes" Demokratieverständnis, TAFKA?

Oder in Deutschland allgemein?

Gerade die aktuellen Diskussionen über Rechtsextremismus in Deutschland lassen da doch erhebliche Zweifel aufkommen.

P.S. Ich wurde soeben (vor 5 Minuten) telefonisch gebeten, den nächsten Vortrag beim "Männerfrühstück" zu halten. Vor ein paar Monaten war der Redner Henning Scherf, der ehemalige Bürgermeister von Bremen. Da muss ich mir wirklich Mühe geben! Vielleicht bringe ich auch etwas über das Demokratieverständnis. Aber das Thema soll eher in Richtung "Lebenskrisen bei Männern" sein. Was führt dazu? Wie kann man damit umgehen? Helft ihr mir? Oder muss ich auch so eine Umfrage durchführen?

P.S. Vor Henning Scherf kann ich nur sagen: "Jos palaria!"

Speziell auch für sinen engagierten Einsatz für einen neuen Umgang der Gesellschaft mit alten Menschen:

Ein Jahr nach seinem Abschied aus dem Regierungsamt veröffentlichte Scherf ein – bereits vor seinem Erscheinen – viel beachtetes Buch, in dem er für einen veränderten Umgang der deutschen Gesellschaft mit alten Menschen wirbt: „Grau ist bunt – was im Alter möglich ist“. Scherf widerspricht darin dezidiert den – wie er sagt - populistischen Thesen des FAZ-Herausgebers Frank Schirrmacher, die dieser in seinem Bestseller Das Methusalem-Komplott aufstellt. In der Generation der Älteren sieht Scherf die „klassische ehrenamtliche Basis“ unserer Gesellschaft, denn wer heute 60 werde, habe im Schnitt noch 30 Jahre Leben vor sich:

„30 Jahre in wunderbaren Bedingungen, weil wir nämlich eine Rente haben, die uns ernährt, weil wir plötzlich Zeit haben, weil wir noch fit sind, weil wir uns noch interessieren können, einmischen können, weil wir uns noch beteiligen können, ohne immer zu fragen: Kriege ich da auch das richtige Gehalt dafür?“



de.wikipedia.org/wiki/Henning_Scherf
TAFKA"P_C"
schrieb am 22.11.2011, 11:20 Uhr (am 22.11.2011, 11:22 Uhr geändert).
@ TAFKA

Meinst Du, hier im Forum haben alle schon ein reifes und "gestandenes" Demokratieverständnis, TAFKA?


Nein, nicht alle. Mit „nicht alle“ meine ich dabei die, die glauben durch Verunglimpfung anderer, als Chauvinisten, krank, reif fürs Sanatorium, Alkoholiker u. s. w. diese User damit mundtot zu machen. Es ist schon ein Armutszeichen und gleichzeitig Zeichen von Größenwahn für diese Person. So einer/eine(?), hat nicht verstanden was Demokratie und Freiheit bzw. Redefreiheit bedeutet.


Gerade die aktuellen Diskussionen über Rechtsextremismus in Deutschland lassen da doch erhebliche Zweifel aufkommen.

Nein, das gerade nicht. Es wird nicht vertuscht und das ist ein gutes Zeichen.
wamba
schrieb am 22.11.2011, 11:21 Uhr (am 22.11.2011, 11:23 Uhr geändert).
Lucky_271065 schrieb:
Gerade die aktuellen Diskussionen über Rechtsextremismus in Deutschland lassen da doch erhebliche Zweifel aufkommen.


Wird die Diskussion undemokratisch geführt?
Kommen die Rechtsextremisten nicht zu Wort?
seberg
schrieb am 22.11.2011, 11:59 Uhr
Sag's uns.
Joachim
schrieb am 22.11.2011, 12:00 Uhr
Tafka schrieb:
"Nein, das gerade nicht. Es wird nicht vertuscht und das ist ein gutes Zeichen."

Über 10 Jahre ist vertuscht worden !
Und das mit Wissen einer staatlichen Behörde, des Bundesverfassungsschutzes und eventuell weiterer Behörden, sowie damit beschäftigter Personen (Beamte und Politiker).
Wer kontrolliert den Bundesverfassungsschutz ?
TAFKA"P_C"
schrieb am 22.11.2011, 12:19 Uhr
Tafka schrieb:
"Nein, das gerade nicht. Es wird nicht vertuscht und das ist ein gutes Zeichen."

Über 10 Jahre ist vertuscht worden !


Joachim,

kennst du den Unterschied zwischen HEUTE und VOR 10 JAHREN? Ich sprach von heute.
seberg
schrieb am 22.11.2011, 12:31 Uhr (am 22.11.2011, 12:40 Uhr geändert).
Das ist richtig, Tafka, heute sind alle aufgeschreckt, auch die Kanzelrin fragt ratlos:

„Wie kriegen wir aus den Köpfen den Hass und die Abgrenzung heraus?“

Schwierig, wenn die NPD im Osten sich liebevoll um die Köpfe von Kindern kümmert:

Rechter Alltag in Ostdeutschland:
„...Und für die Kinder baut die Partei die Hüpfburgen. Sie lernen von klein auf die rechte Ideologie kennen. "Es ist schwer, ihnen die später wieder abzugewöhnen"...

"Die kommen zu mir, 12, 13 Jahre alt, und erzählen mir, wie scheiße Juden sind", sagt Richter, sie arbeitet als Sozialarbeiterin an einer Bautzener Mittelschule. "Dann frage ich sie, was Juden überhaupt sind."
Diffuses Gefühl von Überfremdung
Sie spielt mit ihnen dann das Barometer-Spiel. Es offenbart jedes Mal wieder, dass der Hass auf das Fremde stärker als Fakten ist. "Wie viele Ausländer leben in unserer Region?", fragt sie ihre Schüler. Die Schätzungen pendeln sich ein zwischen 40 und 50 Prozent. Die Ausländerquote im Landkreis Görlitz aber liegt bei zwei Prozent.“

(spiegel-online)
Kup_Ica
schrieb am 22.11.2011, 12:47 Uhr
Koi
schrieb am 22.11.2011, 13:18 Uhr (am 22.11.2011, 13:20 Uhr geändert).
Studie der Uni Leipzig 2006
Rechtsextreme sind überall


Rechtsextremismus ist in Deutschland keine Randerscheinung, sondern in allen Bevölkerungsschichten verbreitet. Ausländerfeindlichkeit stellt die Uni Leipzig sogar bei jedem Vierten Deutschen fest. Die Studie räumt zudem mit einem gängigen Klischee auf.

HB BERLIN. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Leipzig im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Die Wissenschaftler widerlegen darin die These, dass in erster Linie junge Ostdeutsche rechtsextremistisch eingestellt sind.

Ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild stellten sie bei 9,1 Prozent der Westdeutschen und 6,6 Prozent der Ostdeutschen fest. Zudem sind nach ihren Erkenntnissen Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Verharmlosung des Nationalsozialismus in der Altersgruppe über 60 Jahre am weitesten verbreitet.

Als „Einstiegsdroge in den Rechtsradikalismus“ bezeichnen die Autoren die Ausländerfeindlichkeit. Jeder vierte Befragte hat entsprechende Einstellungen. In Ostdeutschland ist die Ausländerfeindlichkeit mit 30,6 Prozent etwas höher als im Westen mit 25,7 Prozent. Dafür ist in den alten Bundesländern Antisemitismus mit 9,5 Prozent weiter verbreitet als in den neuen Ländern (4,2 Prozent).

Bei Personen mit geringem Bildungsgrad ist die Wahrscheinlichkeit rechtsextremistischer Einstellungen zwar deutlich größer. Allerdings sind laut Studie auch 12,3 Prozent der Akademiker ausländerfeindlich, 4,1 Prozent antisemitisch, und 2,8 Prozent verharmlosten den Nationalsozialismus.

Die Studie enthält auch Erkenntnisse über die Ursachen für den Rechtsextremismus. Danach begünstigt das Gefühl politischer Einflusslosigkeit rechtsextreme Einstellungen stärker als das Gefühl wirtschaftlicher Benachteiligung, das etwa durch Arbeitslosigkeit ausgelöst werden kann. Zudem spiele der Grad der Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben eine Rolle.

„Die Ergebnisse machen deutlich, dass Rechtsextremismus kein Problem ist, das alleine durch Ermittlungen des Verfassungsschutzes oder ordnungsrechtliche Regelungen zu lösen ist“, erklärte Oliver Decker, der die Studie zusammen mit Elmar Brähler leitete. Besondere Aufmerksamkeit muss nach Auffassung der Autoren der Ausländerfeindlichkeit gelten. „Wir brauchen ein 'Migrations-Mainstreaming', damit endlich ins Bewusstsein kommt, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist“, sagte Decker.

Im Vergleich zu zwei Vorgängerstudien in den Jahren 2002 und 2004 stellten die Autoren keine wesentlichen Veränderungen fest. Die Zahlen blieben in allen Bereichen relativ konstant. Für die Untersuchung wurden rund 4 900 Personen ab 14 Jahren befragt.

Quelle: Handelsblatt
Rechtsextreme sind überall
08.11.2006

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