Institution Kirche

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wamba
schrieb am 19.01.2012, 15:19 Uhr (am 19.01.2012, 15:23 Uhr geändert).
Johann: Was ich dir sage!
Martin: Du mußt mich für sehr dumm ansehen. Dein Herr ein Atheist? das glaube
sonst einer! Er sieht ja aus, wie ich und du. Er hat Hände und Füße; er hat das Maul in der
Breite und die Nase in der Länge, wie ein Mensch; er redt, wie ein Mensch; er ißt, wie ein
Mensch: – – und soll ein Atheist seyn?
Johann: Nun? sind denn die Atheisten keine Menschen?
Martin: Menschen? Ha! ha! ha! Nun höre ich, daß du selber nicht weißt, was ein
Atheist ist.
Johann: Zum Henker! du wirst es wohl besser wissen. Ey! belehre doch deinen
unwissenden Nächsten.
Martin: Hör zu! – Ein Atheist ist – eine Brut der Hölle, die sich, wie der Teufel,
tausendmal verstellen kann. Bald ists ein listiger Fuchs, bald ein wilder Bär; – – bald ists ein
Esel, bald ein Philosoph; – – bald ists ein Hund, bald ein unverschämter Poete. Kurz, es ist ein
Unthier, das schon lebendig bey dem Satan in der Hölle brennt, – – eine Pest der Erde, – –
eine abscheuliche Kreatur, – – ein Vieh, das dummer ist, als ein Vieh; – – ein Seelenkannibal,
– – ein Antichrist, – – ein schreckliches Ungeheuer – –
Johann: Es hat Bocksfüße: nicht? Zwey Hörner? einen Schwanz? – –
Martin: Das kann wohl seyn. – – Es ist ein Wechselbalg, den die Hölle durch – –
durch einen unzüchtigen Beyschlaf mit der Weisheit dieser Welt erzeugt hat; – – es ist – – ja,sieh, das ist ein Atheist. So hat ihn unser Pfarr abgemalt; der kennt ihn aus großen Büchern.


Aus "Der Freygeist" von Lessing
seberg
schrieb am 19.01.2012, 15:48 Uhr
Und die Fortsetzung

Johann. Einfältiger Schöps!-Sieh mich doch einmal an.
Martin. Nu?
Johann. Was siehst du an mir?
Martin. Nichts, als was ich zehnmal besser an mir sehen kann.
Johann. Findest du denn etwas Erschreckliches, etwas Abscheuliches an mir? Bin ich nicht ein Mensch, wie du? Hast du jemals gesehen, daß ich ein Fuchs, ein Esel, oder ein Kannibal gewesen wäre?
Martin. Den Esel laß immer weg, wenn ich dir antworten soll, wie du gerne willst.-Aber, warum fragst du das?
Johann. Weil ich selbst ein Atheist bin; das ist, ein starker Geist, wie es jetzt jeder ehrlicher Kerl nach der Mode sein muß. Du sprichst, ein Atheist brenne lebendig in der Hölle. Nun! rieche einmal: riechst du einen Brand an mir?
Martin. Drum eben bist du keiner.
Johann. Ich wäre keiner? Tue mir nicht die Schande an, daran zu zweifeln, oder - Doch wahrhaftig, das Mitleiden verhindert mich, böse zu werden. Du bist zu beklagen, armer Schelm!
Martin. Arm? Laß einmal sehen, wer die vergangene Woche das meiste Trinkgeld gekriegt hat. (Er greift in die Tasche.) Du bist ein lüderlicher Teufel, du versäufst alles -
Johann. Laß stecken! Ich rede von einer ganz andern Armut, von der Armut des Geistes, der sich mit lauter elenden Brocken des Aberglaubens ernähren, und mit lauter armseligen Lumpen der Dummheit kleiden muß.-Aber so geht es euch Leuten, die ihr nicht weiter, als höchstens vier Meilen hinter den Backofen kommt. Wenn du gereiset wärest, wie ich -
wamba
schrieb am 19.01.2012, 15:50 Uhr (am 19.01.2012, 16:08 Uhr geändert).


Martin. Gereist bist du? Laß hören, wo bist du gewesen?
Johann. Ich bin gewesen – in Frankreich – –
Martin. In Frankreich? Mit deinem Herrn?
Johann. Ja, mein Herr war mit.
Martin. Das ist das Land, wo die Franzosen wohnen? – So wie ich einmal einen
gesehen habe, – das war eine schnurrige Kröte! In einem Augenblicke konnte er sich
siebenmal auf dem Absatze herum drehen, und dazu pfeifen.
Johann. Ja, es giebt große Geister unter ihnen! Ich bin da erst recht klug geworden.
Martin. Hast du denn auch Frankreichsch gelernt?
Johann. Französisch, willst, du sagen: – vollkommen.
Martin. O! rede einmal!
Johann. Das will ich wohl thzun. – – Quelle heure est-il, marant? Le pere et la mere
une fille de coups de baton. Comment coquin? Diantre diable carogne à vous servir.
Martin. Das ist schnakisch! Und das Zeug können die Leute da verstehen? Sag
einmal, was hieß das auf Deutsch?
Johann. Ja! auf Deutsch! Du guter Narre, das läßt sich auf Deutsch nicht so sagen.
Solche feine Gedanken können nur französisch ausgedrückt werden.
Martin. Der Blitz! – – Nu? wo bist du weiter gewesen?
Johann. Weiter? In England – –
Martin. In England? – – Kannst du auch Engländsch?
Johann. Was werde ich nicht können?
Martin. Sprich doch!
Johann. Du mußt wissen, es ist eben, wie das Französische. Es ist Französisch,
versteh mich, auf Englisch ausgesprochen. Was hörst du dir dran ab? – – Ich will dir ganz
andre Dinge sagen, wenn du mir zuhören willst. Dinge, die ihres gleichen nicht haben
müssen. Zum Exempel, auf unsern vorigen Punkt zu kommen: sey kein Narr, und glaube, daß
ein Atheist so ein schrecklich Ding ist. Ein Atheist ist nichts weiter, als ein Mensch, der
keinen Gott glaubt. – –
Martin. Keinen Gott? Je! das ist ja noch viel ärger! Keinen Gott? Was glaubt er denn?
Johann. Nichts.
Martin. Das ist wohl eine mächtige Mühe.

seberg
schrieb am 19.01.2012, 16:22 Uhr
Und immer weiter so... Lessing ist klasse, möglichst im ganzen Stück und nicht aus dem Kontext gerissen... :-)))
Indiana
schrieb am 19.01.2012, 17:12 Uhr (am 19.01.2012, 17:13 Uhr geändert).
@Wamba zitierte:

Martin. Keinen Gott? Je! das ist ja noch viel ärger! Keinen Gott? Was glaubt er denn?
Johann. Nichts.


Dieses "Nichts" ist Grundvoraussetzung für die späte Erkenntnis derer, die auf ihr Leben zurückblicken:

1. Ich wünschte, ich hätte den Mut aufgebracht, ein Leben getreu mir selbst zu führen – anstatt eines, das andere von mir erwarteten.


wamba
schrieb am 19.01.2012, 18:19 Uhr (am 19.01.2012, 18:25 Uhr geändert).
Und weiter gehts

Johann: Ey! Mühe! Wenn auch Nichts glauben eine Mühe wäre, so glaubten ich und
mein Herr gewiß alles. Wir sind geschworne Feinde alles dessen, was Mühe macht. Der
Mensch ist in der Welt, vergnügt und lustig zu leben. Die Freude, das Lachen, das Kurtisiren,
das Saufen sind seine Pflichten. Die Mühe ist diesen Pflichten hinderlich; also ist es auch
nothwendig seine Pflicht, die Mühe zu fliehen. – – Sieh, das war ein Schluß, der mehr
Gründliches enthält, als die ganze Bibel.
Martin: Ich wollts. Aber sage mir doch, was hat man denn in der Welt ohne Mühe?
Johann: Alles was man erbt, und was man erheyrathet. Mein Herr erbte von seinem
Vater und von zwey reichen Vettern keine kleinen Summen; und ich muß ihm das Zeugniß
geben, er hat sie, als ein braver Kerl, durchgebracht. Jetzt bekömmt er ein reich Mädel, und,
wenn er klug ist, so fängt er es wieder an, wo er es gelassen hat. Seit einiger Zeit ist er mir
zwar ganz aus der Art geschlagen; und ich sehe wohl, auch die Freygeisterey bleibt nicht
klug, wenn sie auf die Freihte geht. Doch ich will ihn schon wieder in Gang bringen. – – Und
höre, Martin, ich will auch dein Glück machen. Ich habe einen Einfall; aber ich glaube nicht,
daß ich ihn anders wohl von mir geben kann, als – – bey einem Glase Wein. Du klimpertst
vorhin mit deinen Trinkgeldern; und gewiß, du bist in Gefahr, keine mehr zu bekommen,
wenn man nicht sieht, daß du sie dazu anwendest, wozu sie dir gegeben werden. Zum
Trinken, guter Martin, zum Trinken: darum heißen es Trinkgelder. – –
Martin: Still! Herr Johann, still! – Du bist mir so noch Revansche schuldig. Habe ich
dich nicht jenen Abend nur noch frey gehalten? – – Doch, laß einmal hören! was ist denn das
für ein Glück, das ich von dir zu hoffen habe?
Johann: Höre, wenn mein Herr heyrathet, so muß er noch einen Bedienten annehmen.
– – Eine Kanne Wein, so sollst du bey mir den Vorzug haben. Du versauerst doch nur bey
deinem dummen Schwarzrocke. Du sollst bey Adrasten mehr Lohn und mehr Freyheit haben;
und ich will dich noch obendrein zu einem starken Geiste machen, der es mit dem Teufel und
seiner Großmutter aufnimmt, wenn nur erst einer wäre.
Martin: Was? wenn erst einer wäre? Ho! ho! Ist es nicht genug, daß du keinen Gott
glaubst? willst du noch dazu keinen Teufel glauben? O! male ihn nicht an die Wand! Er läßt
sich nicht so lange herumhudeln, wie der liebe Gott. Der liebe Gott ist gar zu gut, und lacht
über einen solchen Narren, wie du bist. Aber der Teufel – – dem läuft gleich die Laus über die
Leber; und darnach siehts nicht gut aus. – Nein, bey dir ist kein Aushalten: ich will nur gehen.
– –
Johann: (hält ihn zurück.) Spitzbube! Spitzbube! denkst du, daß ich deine Streiche nicht
merke? Du fürchtest dich mehr für die Kanne Wein, die du geben sollst, als für den Teufel.
Halt! – – Ich kann dich aber bey dem allen unmöglich in dergleichen Aberglauben stecken
lassen. Ueberlege dirs nur: – – Der Teufel – – der Teufel – – Ha! ha! ha! – – Und dir kömmt
es nicht lächerlich vor? Je! so lache doch!
Martin: Wenn kein Teufel wäre, wo kämen denn die hin, die ihn auslachen? – –
Darauf antworte mir einmal! den Knoten beiß mir auf! Siehst du, daß ich auch weiß, wie man
euch Leute zu Schanden machen muß?
Johann: Ein neuer Irrthum! Und wie kannst du so ungläubig gegen meine Worte
seyn? Es sind die Aussprüche der Weltweisheit, die Orakel der Vernunft! Es ist bewiesen,
sage ich dir, in Büchern ist es bewiesen, daß es weder Teufel noch Hölle giebt. – – Kennst du
Balthasarn? Es war ein berühmter Becker in Holland.
Martin: Was gehn mich die Becker in Holland an? Wer weiß, ob sie so gute Prezeln
backen, wie der hier an der Ecke.
Johann: Ey! das war ein gelehrter Becker! Seine bezauberte Welt – – ha! – das ist ein
Buch! Mein Herr hat es einmal gelesen. Kurz, ich verweise dich auf das Buch, so wie man
mich darauf verwiesen hat, und will dir nur im Vertrauen sagen: Der muß ein Ochse, ein
Rindvieh, ein altes Weib seyn, der einen Teufel glauben kann. Soll ich dirs zuschwören, daß
keiner ist? – Ich will ein Hundsvott seyn!
Martin: Pah! der Schwur geht wohl mit.
Johann: Nun, sieh, – – ich will, ich will – – auf der Stelle verblinden, wenn ein Teufel
ist.

(Lisette springt geschwinde hinter der Scene hervor, und hält ihm rückwärts die Augen zu, indem sie dem Martin
zugleich winkt.)


Martin: Das wäre noch Was; aber du weißt schon, daß das nicht geschieht.
Johann: (ängstlich.) Ach! Martin, ach!
Martin: Was ists?
Johann: Martin, wie wird mir? Wie ist mir, Martin?
Martin: Nu? was hast du denn?
Johann: Seh ich – oder – – ach! daß Gott – – Martin! Martin! wie wird es auf einmal
so Nacht?
Martin: Nacht? Was willst du mit der Nacht?
Johann: Ach! so ist es nicht Nacht? Hülfe! Martin, Hülfe!
Martin: Was denn für Hülfe? Was fehlt dir denn?
Johann: Ach! ich bin blind, ich bin blind! Es liegt mir auf den Augen, auf den Augen.
– – Ach! ich zittere am ganzen Leibe – –
Martin: Blind bist du? Du wirst ja nicht? – – Warte, ich will dich in die Augen
schlagen, daß das Feuer herausspringt, und du sollst bald sehen – –
Johann: Ach! ich bin gestraft, ich bin gestraft. Und du kannst meiner noch spotten?
Hülfe! Martin, Hülfe! – – (er fällt auf die Knie.) Ich will mich gern bekehren! Ach! was bin ich
für ein Bösewicht gewesen! – –
Lisette: (welche plötzlich gehen läßt, und, indem sie hervorspringt, ihm eine Ohrfeige giebt.) Du
Schlingel!
Martin: Ha! ha! ha!
Johann: Ach! ich komme wieder zu mir. (indem er aufsteht.) Sie Rabenaas, Lisette!
Lisette: Kann man euch Hundsvötter so ins Bockshorn jagen? Ha! ha! ha!
Martin: Krank lache ich mich noch darüber. Ha! ha! ha!
Johann: Lacht nur! lacht nur! – – – Ihr seyd wohl albern, wenn ihr denkt, daß ich es
nicht gemerkt habe. – (bey Seite.) Das Blitzmädel, was sie mir für einen Schreck abgejagt hat!
Ich muß mich wieder erholen. (geht langsam ab.)
Martin: Gehst du? O! lacht ihn doch aus! Je! lach Sie doch, Lisettchen, lach Sie doch!
Ha! ha! ha! Das hat Sie vortrefflich gemacht; so schöne, so schöne, ich möchte Sie gleich
küssen. – –
Lisette: O! geh, geh, dummer Martin!
Martin: Komm Sie, wirklich! ich will Sie zu Weine führen. Ich will Sie mit der Kanne
Wein traktiren, um die mich der Schurke prellen wollte. Komm Sie!
Lisette: Das fehlte mir noch. Ich will nur gehen, und meinen Mamsells den Spaß
erzählen.
Martin: Ja, und ich meinem Herrn. – Der war abgeführt! der war abgeführt!
seberg
schrieb am 19.01.2012, 18:34 Uhr
Na? "Was will uns der Dichter sagen"?
Indiana
schrieb am 19.01.2012, 18:36 Uhr
@shimon,
den
@wamba machst Du aber ganz gut hier, so zu sagen als "undercover".
wamba
schrieb am 19.01.2012, 18:42 Uhr
@shimon,
den
@wamba machst Du aber ganz gut hier, so zu sagen als "undercover".


Na so was! Ich dachte Du wärst der shimon.
Indiana
schrieb am 19.01.2012, 23:04 Uhr
Wittl
schrieb am 19.01.2012, 23:26 Uhr (am 19.01.2012, 23:29 Uhr geändert).
... eine Konstruktion des Gehirns, also eine Illusion ist

Sag, warum entspringt diese eigentlich haargenau dem selben Ort (der Walnuss) wie jene Schmetterlinge (die du Vertrauen auf gleicher Augenhöhe nennst)?
seberg
schrieb am 20.01.2012, 00:40 Uhr (am 20.01.2012, 00:42 Uhr geändert).
Weil die "Walnuss" (Gehirn) der Ort der Metamorphose ist, an dem das illusionäre seelische Erleben angefangen vom Stadium des kindlichen Vetrauens in einen Allmächtigen (Raupenstadium) bis hin zum gereiften Vertrauen auf gleicher Augenhöhe ("Schmetterlinge") sich entwickelt. ;-)
Shimon
schrieb am 20.01.2012, 09:17 Uhr
Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst!
Philipper 2,3

Der Ehre geht Demut voraus ***(Sprüche 15,33)

Während der Regentschaft der Königin Victoria wurde England zu dem größten Weltreich, das diese Erde je gesehen hat. Ihre fähigsten Premierminister waren William Ewart Gladstone und Benjamin Disraeli.
Eine vornehme Engländerin hatte das Vergnügen, von beiden zum Diner eingeladen zu werden. Später erzählte sie: »Als ich bei Mr. Gladstone zu Gast war, kam ich unter den Eindruck, den klügsten Mann Großbritanniens getroffen zu haben. Doch als ich mit Mr. Disraeli dinierte, gab er mir das Gefühl, die klügste Frau des Weltreichs zu sein.«
Ob Mr. Disraeli nur ein kluger Politiker war, oder ob er sich von unserem Tagesvers leiten ließ, können wir nicht entscheiden. Mir jedenfalls gefällt sein Verhalten, weil ich weiß, wie gern ich selbst »groß rauskommen« möchte und dabei nichts als »nichtigen Ehrgeiz« zeige, wie unser Spruch sagt.Und solcher Ehrgeiz ist tatsächlich nichtig oder unsinnig, weil uns doch alles, was wir sind und haben, von Gott geschenkt wurde. Außerdem will Gott Demut belohnen. Wir verpassen also nichts, wenn wir anderen den Vortritt lassen und ihre Fähigkeiten loben, sie vor anderen in ein günstiges Licht setzen und ihnen helfen, ihre Fähigkeiten richtig zur Entfaltung zu bringen.
Natürlich gehört dazu, dass man wirklich an Gottes Verheißungen glaubt. Ohne diesen Glauben fühlt man sich von den Mitmenschen andauernd bedroht und sieht in ihnen Konkurrenten. Darum bauen solche Leute nicht nur eifrig an ihrem eigenen Denkmal, sondern möchten möglichst auch die Denkmäler der anderen zerstören. Dadurch verursachen sie Verletzungen und Feindschaften und verhindern ein gedeihliches Miteinander. Das sollte niemand wollen!
Hermann Grabe

Wem von den beiden Ministern gleichen Sie?

Christus hat sich so erniedrigt, dass niemand niedriger war als er, um alle zu gewinnen.
Shimon
schrieb am 21.01.2012, 16:44 Uhr
Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.
Sprüche 14,12

Australiens Zauberberg lockt viele Tausende in die unerbittlich heiße Wüste. Wie der Buckel eines Wals wölbt er sich aus der Ebene, schimmert zu Beginn des abendlichen Farbenspiels rötlich-violett, wechselt dann ins Bräunliche, um sich in der einsetzenden Dämmerung in fahlen Sandsteinfarben darzustellen. "Uluru" nennen ihn die Ureinwohner Australiens, auch bekannt unter dem Namen "Ayers Rock".
Die Touristen wollen diesen Sandstein-Koloss nicht nur bewundern, sondern ihn auch besteigen. Da ist festes Schuhwerk nötig - und ein Liter Wasser pro Person und Stunde! Und wenn sich der Weg auf den ersten Metern auch scheinbar mühelos laufen lässt, der Uluru hat seine Tücken. Die Gedenktafeln am Fuß des Berges weisen warnend darauf hin.
Bleiben wir bei diesen Verunglückten. Was nützte ihnen der farbige Reiseprospekt, die gefüllte Reisekasse? Was half es, dass die glatten Bergflanken durch Ketten gesichert waren? Diese Menschen haben den sicheren Weg verlassen, um ihren eigenen Vorstellungen zu folgen, die sie dann ins Verderben stürzten.
Auch auf unserem Lebensweg stehen Warn- und Mahntafeln. Unser heutiger Bibelvers ist eine von ihnen. Menschen, die den Sinn ihres Lebens in Genuss und Selbstverwirklichung sehen, stürzen sich zu Tode - in jeder Hinsicht.
Lebenssehnsucht? Ja! Lebenserfüllung? Wieder ja! Aber nur auf dem geraden Weg zu Gott und nur mit dem Herrn Jesus Christus. Dafür wirbt kein bunter Prospekt, sondern die Bibel, Gottes lebendiges Wort. Wer mit Jesus geht, der erlebt seine Zuwendung, seinen Trost und seine Stärkungen. Zwar gibt es auch auf diesem Weg steile Anstiege; aber das Ziel erreichen wir, weil unser Herr dafür garantiert.

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