Politik aktuell

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Tomislav
schrieb am 09.09.2010, 16:57 Uhr
@ walter georg


walter schön wärs wenns nur bei verwüstungen geblieben wäre
Friedrich K
schrieb am 09.09.2010, 17:08 Uhr
@bankban
Ich hoffe dass die Tatsache dass ich Ihre Frage beantworte Sie nicht dazu verleitet mich in die Kategorie derer … die immer nur in den Muslimen das Böse und Gefährliche sehen? einzuordnen (ich arbeite mit und lebe seit -zig Jahren auch unter Muslimen; die Hilfsbereitschaft der Einwohner eines muslimischen Landes hat es mir vor -zig Jahren ermöglicht das sozialistische Paradies ohne grosse und kleine Formulare definitiv zu verlassen um im Kapitalismus zu darben)

Auch wenn mir die geplante Aktion eines wild gewordenen Predigers zuwider ist möchte ich die inflationär gebrauchte Floskel von der tiefen Betroffenheit nicht bemühen. Angenommen die Koranverbrennung wird als Ausübung der gesetzlich garantierten Meinungsfreiheit betrachtet (der Vater der Mohamedkarikaturen wurden dafür geehrt) muss diese geschmacklose Geste akzeptiert werden. Ich kann mich nicht erinnern dass Sie oder ein anderer auf diesem Forum gefragt hätte was die die in den Amis immer nur das Böse und Gefährliche sehen vom Verbrennen der amerikanischen Flagge halten. Vielleicht ist in beiden Fällen Korrelation und Kausalität unterschiedlich, der Koran mit einer Staatsflagge nicht vergleichbar; das lasse ich mir gerne von der bildungsnahen Klientel verklickern. Ich bin gespannt und lausche …
bankban
schrieb am 09.09.2010, 18:46 Uhr
@ Friedrich K

Glauben Sie nicht, dass auch die gesetzlich verbürgte Meinungsfreiheit irgendwo eine Grenze hat bzw. haben sollte? Z.B. da wo man anfängt, die heilige Schrift einer anderen Religion zu verbrennen?

Die Mohammedkarikaturen waren bereits geschmacklos und überflüssig (wenngleich ich sie damals noch als innerhalb der westlichen Meinungsfreiheit tolerierbar erachtete), die geplante Verbrennung ist es erst recht.

bankban
schrieb am 09.09.2010, 22:21 Uhr (am 09.09.2010, 22:22 Uhr geändert).
Sarrazin geht, Steinbach geht ---
Köhler, Koch, Beust sind lange schon gegangen...
oh Mann, was wird aus Deutschland, wenn all die konservativen "Leistungsträger" einfach so das Handtuch schmeissen? Der olle Adenauer, der Kohl etc. - die hielten noch was aus. Und die heutigen Wertebewahrer und Angsthaber?
Die handeln einfach nach dem Motto so eines linken Böll: "Mann lebt nicht, um zu arbeiten. Man arbeitet, um zu leben..."
Mannomann, wo soll das hinführen... bis jetzt wusste man, dass wenn die Grünen und Linken auch viel Bescheidenes erzählen und tun, wenigstens die Konsis den Karren aus dem Dreck ziehen würden... Und nuu ... ?
Joachim
schrieb am 10.09.2010, 10:52 Uhr (am 10.09.2010, 11:09 Uhr geändert).
Ist doch kein Wunder dass sie gehen.
Das "Schäfchen" ist doch im "trockenen".
In irgend einem Energiekonzern wird schon noch eine Stelle zu finden sein. Jetzt nach dem die Energiekonzerne bekommen haben was sie wollten und noch mehr......
So wie vorher schon ein Schröder, Clement, Müller ect. .....
pavel_chinezul
schrieb am 10.09.2010, 17:32 Uhr
User Bankban schrieb

...oh Mann, was wird aus Deutschland... (Danke für die Vorlage).

Und da macht sich ein Herr Sarrazin Gedanken, dass in ein paar Generationen die Christenheit hierzulande ausgestorben ist (als ob Jemand unsere Vorfahren gefragt hat, ob sie Christen werden wollen und nicht mehr den Odin anbeten wollen). Der Mann vergißt scheinbar, dass bis dahin sich Deutschlands Regierung an die Wirtschaft verkauft hat (oder der Atommüll uns so verstrahlt hat) und wer auch immer hier die Predikt hält oder zum Gebet ruft, höchstens die neuesten Werbeangebote unters Volk streuen wird.

Übrigens zu ihrer Frage User Bankban: Ich finde, jedes Buch zu verbrennen, egal welches, ist eine Sünde, außer man ist drauf und dran den Kältetod zu sterben und hat sonst nichts zu verfeuern. Denn Heine sagte mal ungefähr so: "Wo Bücher verbrannt werden, werden mal auch Menschen brennen".

Wie man sieht hatte Marx zumindest in einer Sache Recht: "Religion ist das Opium des Volkes". Man sieht es ist auch noch im 21 Jh. eine Mittel zur Volksverdummung. Deswegen ist meine Meinung, dass Religion ins Private verbannt werden muß. Zu Hause, bei sich, darf jeder glauben was er will, nach Außen muß er Mensch sein.
sibihans
schrieb am 10.09.2010, 18:58 Uhr
Hallo zusammen, ich denke daß diese Debatte super unnütz und nur beleidigend ist. Schließlich haben uns die moslemischen Einwanderer maßgeblich wieder aufgebaut; mit Heerscharen von Nobelpreisträgern, Ingenieuren und einfach humanistisch hochgebildeten, respektive qualifizierten Leuten. Einfach unersetzlich waren die. Auch in der Gegenwart schaffen sie mit ihren multinationalen, börsennotierten Obst/ Gemüse sowie Spezialitätenrestaur​ants stetiges Wachstum und nähren uns Deutsche nach wie vor. Danke nochmal auch von meiner Seite, frohes Schaffen noch.....

Gruß sibihans
Adine
schrieb am 10.09.2010, 19:04 Uhr (am 10.09.2010, 19:04 Uhr geändert).
Nur nach aussen Mensch? :-)
Okay, ich habe verstanden, was Sie damit sagen wollen.
Schon die Tatsache, dass ein Kreuz in einem bayerischen Klassenraum hängt, könnte als ein Versuch von Beeinflußung und Diktatur gesehen werden, wenn man bedenkt, dass nur ein Teil der Schüler Christen sind.
Religion sollte privat sein.
In einem demokratischen Land sowieso.
Schiwwer
schrieb am 10.09.2010, 20:30 Uhr
dem kineszischen Paal ins Stammbuch:
"...Zu Hause, bei sich, darf jeder glauben was er will, nach Außen muß er Mensch sein."

Was sind Sie zuhause, ein gläubiges Rindvieh?

schully
schrieb am 10.09.2010, 20:53 Uhr
komisch, das frühere äußerungen Sarazzins niemanden gejuckt haben (z.b.Interview im Kulturmagazin „Lettre International“ im Herbst 2009). jetzt hat aber die "Bild" mitgemacht und mitgehetzt und sein buch vermarktet, also gehen seine sogenannten "Thesen" auch alle Bild-Leser was an.
und wie auf ein kommando, sind alle empört. experten warnen, politiker kündigen maßnahmen an.
und dieser alte mann verkauft nur ein buch, und das nicht schlecht.
in kürze wird die "Bild" aber andere wichtige themen entdecken, irgend ein virus, eine drohende kathastrophe, wie SARS, Schweinegrippe, Klimaerwärmung (wurde in letzter zeit vernachlässigt!), Ozonloch u. ä. und die massen werden sich sorgen machen, sich die mäuler wund reden und die finger wund schreiben, experten werden warnen, die politik wird reagieren (z. b. impfstoff bestellen!).
leute, bleibt lässig. es wird sich nichts ändern, auch dieses mal nicht.
servus
pavel_chinezul
schrieb am 10.09.2010, 21:11 Uhr
Ich weiß nicht aus welchem dunklen Loch sie herstammen Schiwwer, aber ihnen scheinen die die 7 Jahre von zu Hause zu fehlen, Sie Rindvieh.
seberg
schrieb am 10.09.2010, 21:41 Uhr
Naaa, pavel_chinezul, ich glaube, Schiwwer hat es...„philisophisch“ gemeint, nicht persönlich, ist ja interessant, dass gerade die zwei Frauen hier sich fragen, ob ‚mann’ nur außen Mensch sein muss. Und innen? Sündigen und beten?
pavel_chinezul
schrieb am 10.09.2010, 22:20 Uhr (am 10.09.2010, 22:33 Uhr geändert).
Who cares? :-(
sibihans
schrieb am 10.09.2010, 22:38 Uhr
@ Kinizsi Pál
Ruhig Blut. Es lohnt nicht sich aufzuregen.
Georg51
schrieb am 11.09.2010, 10:24 Uhr
Für die USER, die die Mäuler hier unötig aufgerissen haben........


Das Establishment erklärt Sarrazin zum ExtremistenDer Fall Sarrazin zeigt, wie die politische Korrektheit hierzulande zum Populismus verkommen ist. Der Bundesbanker ist eher Opfer als Täter.

Die Karriere von Thilo Sarrazin bei der Bundesbank ist vorbei: Ende Sepember gibt er seinen Vorstandsposten auf. Zuvor hatte die Bundesbank...
... um die Entlassung des ehemaligen Berliner Finanzsenators durch den Bundespräsidenten gebeten. Dieser Antrag wurde jedoch zurückgezogen - man trenne sich im beiderseitigen Einvernehmen, hieß es.

Die SPD in Berlin hat derweil ein Parteiausschlussverfahren gegen Sarrazin eingeleitet. Und die Bundes-SPD unter Sigmar Gabriel (l.) und Andrea Nahles (r.) wird folgen.

WELT ONLINE gibt einen Überblick über Sarrazins provokante Thesen aus den vergangenen Jahren:

Im Juni 2010 erklärt er: "Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer" und bringt dies in Zusammenhang mit Zuwanderern "aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika".

Ende 2009 hält Sarrazin türkischen und arabischen Einwanderern vor, sie hätten "keine produktive Funktion außer für den Obst- und Gemüsehandel" und produzierten "ständig neue kleine Kopftuchmädchen".

Im Februar 2008: "Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht."

Juni 2008: "Für fünf Euro würde ich jederzeit arbeiten gehen. Das wären 40 Euro pro Tag."

Im November 2002 sagte er zur Debatte über höhere Kita-Gebühren: "Es wird ja so getan, als ob der Senat die Kinder ins Konzentrationslager schicken wollte."

November 2007: "Tempelhof ist kein Filetstück. Und wenn, dann schauen da schon die Maden raus."

Oktober 2007: "Wer als Hartz-IV-Empfänger genug Kraft für ein Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft darin legen, Arbeit zu finden."

August 2006: "Der Schutt ist abgeräumt. Wir leben hier nicht mehr im Jahre 1945, sondern wir leben im Jahre 1947."

Februar 2002: "Die Beamten laufen bleich und übel riechend herum, weil die Arbeitsbelastung so hoch ist."

Im Februar 2002 über den Berliner Etat: "Der Haushalt ist objektiv verfassungsfeindlich."

Im November 2003 zu Studenten, die sein Büro besetzt haben: "Ihr seid alle Arschlöcher." Von Ulf Poschardt
Thilo Sarrazin ist ein Opfer seiner selbst und eines diskursiven Klimas, das zur liberalen Grundverfasstheit des Landes nicht recht passt. Seine Entscheidung, bei der Bundesbank hinzuwerfen, ist ein letzter Dienst des preußischen Beamten an jenem Staat, dem er als traditionalistischer Sozialdemokrat unverhohlen huldigt. Er verdient dafür breiten Respekt. Es schwingt wohl auch das Einsehen mit, dass er sich mit der ein oder anderen These vergaloppiert hat und nun die Konsequenzen dafür zu tragen hat.


Thilo Sarrazin ist als exzellenter Finanzfachmann, aber vor allem als Provokateur bekannt. Mit seinen Äußerungen hat das SPD-Mitglied für viel Empörung und Kritik gesorgt.
Der Diplomvolkswirt wird zum Finanzsenator Berlins gewählt. Zur „Grundmentalität" der Berliner sagt er wenig später:„Nirgendwo sieht man so viele Menschen, die öffentlich in Trainingsanzügen rumschlurfen wie in Berlin."

„Es wird so getan, als ob wir Kinder ins Konzentrationslager schicken", sagt er zur öffentlichen Reaktion auf höhere Gebühren für Kindertagesstätten. Nach heftiger Kritik entschuldigt er sich.

Sarrazin schlägt vor, Bremen und das Saarland als eigenständige Bundesländer aufzulösen. Sie hätten vom Bund mehrere Milliarden Euro zur Haushaltssanierung erhalten, aber beim Schuldenabbau versagt. Berlin ist ebenfalls hoch verschuldet.

Sarrazin rechnet vor, wie man sich mit einem Tagessatz von 4,50 Euro gesund und ausgewogen ernähren kann. Untergewicht sei das kleinste Problem der Hartz-IV-Empfänger. Später entschuldigt er sich für den Speiseplan. Juni 2008:„Für fünf Euro würde ich jederzeit arbeiten gehen", sagt er, obwohl die Sozialdemokraten einen Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde fordern. Später bedauert er die Äußerung.

In der Debatte um steigende Energiepreise und Staatshilfen für Bedürftige sagt der Finanzsenator: „Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können." Mai 2009: Kurz nach seinem Amtsantritt im Vorstand der Deutschen Bundesbank erscheint ein Interview, in dem er sagt, die Politik müsse dafür sorgen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die „damit fertig werden". Zudem sagt er: „Man muss den Leuten sagen: Glaube keinem Bankberater." Die Bundesbank distanziert sich.

Ein Problem der Hauptstadt sei, „dass 40 Prozent aller Geburten in der Unterschicht stattfinden." 70 Prozent der türkischen und 90 Prozent der arabischen Bevölkerung in Berlin lehnten den deutschen Staat ab und sorgten nicht vernünftig für die Ausbildung ihrer Kinder. Die Bundesbank legt Sarrazin indirekt den Rücktritt nahe. Die Schiedskommission der Berliner SPD lehnt einen Ausschluss Sarrazins im Dezember 2009 und im März 2010 ab.

Als Konsequenz aus den Äußerungen zur Integration von Ausländern verliert der Bundesbank-Vorstand seine Zuständigkeiten für den wichtigen Bereich Bargeld. Die Berliner Staatsanwaltschaft prüft einen Anfangsverdacht auf Volksverhetzung; im November werden die Ermittlungen eingestellt.

Sarrazin äußert die Befürchtung, das schwächere Bildungsniveau vieler Zuwanderer aus der Türkei oder Afrika wirke sich negativ auf Deutschland aus. „Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer." Die Staatsanwaltschaft Darmstadt nimmt wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung im Juli Ermittlungen auf.

August 2010
Kurz vor der Vorstellung seines Buches „Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen" sorgt Sarrazin mit Äußerungen zu muslimischen Zuwanderern und dem Erbgut von Juden („alle Juden teilen ein bestimmtes Gen") für viel Empörung. Die Rufe nach seiner Ablösung werden lauter. In seinem Buch warnt er, die Deutschen könnten „Fremde im eigenen Land" werden.

2. September 2010

Die Bundesbank beschließt, dass sie Sarrazin abberufen will. Über die Abberufung muss Bundespräsident Christian Wulff entscheiden. Er bittet die Bundesregierung am 3. September um eine Prüfung der Gründe zur Entlassung.

9. September 2010

Sarrazin kündigt an, dass er freiwillig die Bundesbank verlässt

Gemischte Meinungen zu Sarrazins RückzugEntscheidender aber dürfte jene Hatz auf den SPD-Politiker und ehemaligen Bundesbanker gewesen sein, die von jenen eröffnet wurden, die bei Fragen der Integration vor allem von ihrem Versagen ablenken wollen und müssen. Dass Thilo Sarrazin um Leib und Leben fürchten muss, hat mit den Aktivitäten der linksradikalen Amateurguerilleros zu tun, die nicht nur Häuser, Autos und Fastfood-Ketten angreifen, sondern auch Veranstaltern mit Gewalt drohen, sollten sie es wagen, eine Diskussion mit Sarrazin zu ermöglichen. Die klammheimliche Freude des Juste Milieu ist ihnen zu oft sicher. Das Establishment hat Sarrazin zum Extremisten erklärt, obwohl er in dem Buch über weite Strecken grundvernünftig die Probleme der Integration referiert.

Deshalb ist sein Buch ein Bestseller, deshalb jubeln ihm Leute zu und deshalb lernt gerade auch die SPD, dass ihnen der Ausschluss des Freidenkers schaden kann.

Fazit;
Der Fall Sarrazin stellt die Frage nach dem demokratischen Selbstbewusstsein der Eliten. Der enge Korridor des politisch Korrekten mit all seinen historischen Verdiensten hat eine Feistigkeit angenommen, die keine aufklärerische Funktion mehr in sich birgt. Wenn das politische Korrekte ins Populistische abzweigt, wird das Ketzerische tabuisiert. So soll der Gesellschaft Debatten erspart werden, die für die sozialstaatliche Zivilreligion des Landes schmerzhafte Erkenntnisse mit sich bringen könnte. Insofern umgibt die politisch korrekte Orthodoxie etwas Mittelalterliches. Die Rebellion dagegen lohnt.

Thilo Sarrazin tritt freiwillig zurück

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