Politik aktuell

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

getkiss
schrieb am 02.03.2011, 18:38 Uhr
@Mynona:"Hinzu kommt noch dass man doch an der Uni eine eidesstattliche Erklärung abgibt....."

1. Was ist das für eine Uni, die heutzutage für die Prüfung kein Texterkennungsprogramm hat?
2. Das Thema Erklärung wurde schon i.d.Öffentlichkeit auf beiden Kieferseiten durchgekaut. Aber werden wir konkret!
Siehe was in der Uni Bayreuth pflicht ist:
www.uni-bayreuth.de/universitaet/leitung_und_organe/Universitaetsverwaltung/abt1/amtliche-bekanntmachungen/promotion_habil/2000-03-30--01.pdf
"§8Pkt.6. eine ehrenwörtliche Erklärung des Bewerbers darüber, daß er die Dissertation selbständig
verfaßt und keine anderen als die von ihm angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt hat;
daß er die Dissertation nicht bereits einer anderen Hochschule zur Erlangung eines
akademischen Grades eingereicht hat; daß er nicht bereits diese oder eine gleichartige
Doktorprüfung an einer anderen Hochschule endgültig nicht bestanden hat."

Wo steht etwas von eidesstattlich?
"Dr.Hum.C."getkiss
getkiss
schrieb am 02.03.2011, 18:48 Uhr
Da sich niemand meldet, zurück zu

@getkiss:"Was heisst betreut? Was sind für Pflichten und was ist dafür als Lohn vorgesehen?"

Guckst Du im selben Link wie vorher:
"§2 Prüfungsberechtigung
(1) Prüfungsberechtigt im Sinne dieser Promotionsordnung sind Hochschullehrer und
Professoren im Ruhestand. Vor Annahme eines Doktoranden soll nach Möglichkeit geklärt
werden, wer aus der Fakultät das Zweitgutachten erstellen wird."

Wie und was der betreuer machen soll, während der Erstellung der Diss.?
Nix davon, Fehlanzeige!
Es genügt das Ehrenwort des Doktoranden und der Ruhestand des Betreuers?
Hää?
Mynona
schrieb am 02.03.2011, 18:51 Uhr (am 02.03.2011, 18:52 Uhr geändert).
"ehrenwörtliche Erklärung "

Das isses doch :-)
Wenn ein Doktorant eine Doktorarbeit schreibt, hat er in der Regel eine eidesstattliche Versicherung abzugeben, daß er verbotene Handlungen / verbotene Handwerkszeuge nicht bei seiner Doktorabreit eingesetzt hat. An der Uni Bayreuth ist dies eine ehrenwörtliche Erklärung,jou und nun?Weniger schlimm nur weil grad die Uni keine eidesstattliche Erklärung verlangt?

Guttenbergs Erklärung "Das war eine Erklärung und kein Ehrenwort." ist Häme total finde ich.
getkiss
schrieb am 02.03.2011, 18:55 Uhr
Ja was steht den über Prüfung der Dissertation?
Siehe i.O Link:
"§10 Berichterstattung über die Dissertation
(1) Nach der Zulassung bestellt der Dekan zur Berichterstattung über die Dissertation
unverzüglich zwei Gutachter, von denen mindestens einer Ordinarius sein soll
. Wurde die
Dissertation im Rahmen eines Doktorandenverhältnisses angefertigt, so ist in der Regel der
erste Berichterstatter die prüfungsberechtigte Person, die die Dissertation betreut hat
. Der
Dekan kann als Gutachter auch Prüfungsberechtigte anderer wissenschaftlicher Hochschulen
bestellen.
(2) Jeder Berichterstatter gibt innerhalb einer angemessenen Frist ein schriftliches Gutachten
über die Dissertation ab und schlägt dem Dekan die Annahme, die Rückgabe zur
Verbesserung oder die Ablehnung der Dissertation vor.
Der Berichterstatter kann auch
Auflagen zur Verbesserung der Arbeit machen, die vor der Veröffentlichung gemäß § 17 Abs.
1 erfüllt werden müssen. Der Annahmeantrag ist mit einem Notenvorschlag der folgenden
Skala zu verbinden:
summa cum laude = 1 = eine ganz hervorragende Leistung;
magna cum laude = 2 = eine besonders anzuerkennende Leistung;
cum laude = 3 = eine den Durchschnitt überragende Leistung;
rite = 4 = eine Leistung, die den durchschnittlichen Anforderungen genügt;
insufficienter = 5 = eine an erheblichen Mängeln leidende, insgesamt nicht mehr brauchbare
Leistung."
So weit, so schön.
"Schriftliche Gutachten".
Die Dissertation wird veröffentlicht.
Und die Gutachten? Die nicht? Liegen die nur dem Dekan vor, der auf dieser Grundlage allein?? entscheidet?

Die Plebe geht´s nix an...
Die hochwissenschaftliche Prüfungsordnung strotzt nur so von voreingenommenheit/vollkommenheit der Professorenschar.

Dann sollen wir uns noch wundern, das die Zöglinge dies nacheifern??
bankban
schrieb am 02.03.2011, 19:02 Uhr (am 02.03.2011, 19:16 Uhr geändert).
Stellungnahme des Zweitgutachters:

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,748574,00.html


Gut auch dies:
"In diesen Tagen wird eine Legende gestrickt: Die Legende des zu Unrecht zu Fall gebrachten Lieblings aller Deutschen, hinterrücks gemeuchelt von einer Meute aus linken Journalisten und ehrpusseligen Intellektuellen. Man hat ihn gejagt, ja gehetzt. Man hat ihm keine Ruhe mehr gelassen für sein wichtiges Amt. Man hat den Einzigen vertrieben, der in der Politik für Werte stand, Werte wie Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Anstand. Die Meute hat gesiegt, gegen den Willen des Volkes. Aber wartet nur! Einer wie er lässt sich nicht so einfach vertreiben. Jetzt liegt er, aber der Doktor der Herzen wird wieder aufstehen.

Eine erstaunliche Rhetorik begleitet den Rücktritt des Verteidigungsministers. Denn Karl-Theodor zu Guttenberg erfreut sich, nichts anderes ist bekannt, nach wie vor bester Gesundheit. Und doch wird über ihn gesprochen und berichtet, als sei er verstorben. In den Suizid getrieben von seinen geifernden Kritikern. Und die, das ist die Botschaft, sollen sich was schämen.

Es ist das vorerst letzte Kapitel einer abgeschmackten Inszenierung.

Die Vorlage dazu hat Karl-Theodor zu Guttenberg mit seiner Abschiedsrede gegeben. Darin spricht er von "höchsten Ansprüchen", die er selbst an seine "Verantwortung" anlege, und denen er nun nicht mehr nachkommen kann - und meint damit nicht etwa seine Verfehlungen, sondern den Umstand, dass die fortgesetzte Kritik an seiner Person ihn so störend von seinen Aufgaben ablenkt - Aufgaben, die ihm "engstens ans Herz gewachsen" seien. Ganz so, als habe er das Ministeramt nicht verliehen bekommen, sondern sei mit ihm natürlich verbunden, als sei mit seiner Trennung vom Amt ein körperlicher Schaden verbunden. So redet ein Narziss, einer, der nichts eingesehen hat, der gekränkt ist, beleidigt, weil man ihn zum "schmerzlichsten Schritt" seines Lebens gedrängt hat - die anderen werden schon sehen, wie schmerzlich es dann für sie sein wird, wenn er nicht mehr da ist.

Er kritisiert die Medien, die sich ja nur noch um ihn gekümmert hätten, und nicht um die toten und verwundeten Soldaten in Afghanistan - als ob die Medien seine Doktorarbeit gefälscht hätten und nicht er selbst. Als ob ihn die Medien zu seinen PR-Auftritten im Kriegsgebiet gezwungen hätten, mit Sonnenbrille, mit Gattin, ganz gegen seinen Willen. Als ob nicht jeder Versuch, sich hinter toten und verletzten Soldaten zu verschanzen, um von den eigenen Fehltritten abzulenken, schlicht abstoßend gewesen wäre.

Damit ist das Ende einer Schmierenkomödie erreicht, wie sie selten auf der politischen Bühne dieses Landes aufgeführt wurde."

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,748465,00.html
seberg
schrieb am 02.03.2011, 19:05 Uhr
Hey, getkiss, du kannst dich ja als Verteidiger bewerben oder als Gutachter, wenn Gutti vor Gericht steht.
Ich würde auch sagen, er ist von der Uni und den unfähigen Professoren einfach hereingelegt worden
Anchen
schrieb am 02.03.2011, 19:21 Uhr

Nein seberg, er war überarbeitet. Junger Vater und Ehemann, dann das ganze Schloß in Ordnung halten...da kann so was schon mal vorkommen....;)
seberg
schrieb am 02.03.2011, 19:22 Uhr (am 02.03.2011, 19:24 Uhr geändert).
Also, bankban, ich fand diese Stelle dramaturgisch besonders gelungen:

„...Dann spricht der Minister seinen Abschiedssatz...: ‚Ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.’

Dann wendet er sich schnell ab, geht eine Treppe hinauf. Der Höhepunkt der Dramatik ist erreicht. Die ‚Bild’-Sonderberichterstattung direkt vom Ort des Rücktritts lässt das Schlimmste befürchten: ‚Viele haben Tränen in den Augen. Dann hören die Journalisten oben eine Tür ins Schloss fallen.’
Er wird sich doch nichts antun?
Angestrengt wird gelauscht.
Zum Glück fällt kein Schuss.

Damit ist das Ende einer Schmierenkomödie erreicht, wie sie selten auf der politischen Bühne dieses Landes aufgeführt wurde...“
bankban
schrieb am 02.03.2011, 19:31 Uhr
Ja, stimmt. Aber für alle Guttfans zur Beruhigung: die zweite Staffel folgt...
Mynona
schrieb am 02.03.2011, 20:40 Uhr
@Anchen ,genau so ist es....:-)

@bankban,den Link brachte ich schon(liest denn niemand sich die Links durch???wie an der Uni tztztztz)
Bin schon gespannt auf die 2.Staffel!
luise
schrieb am 02.03.2011, 21:01 Uhr
...dieses Plagiat ist keine Doktorarbeit: http://www.youtube.com/watch?v=PRQaRvyv4B8
Joachim
schrieb am 02.03.2011, 21:04 Uhr (am 02.03.2011, 21:26 Uhr geändert).
Mal schauen wie die bayrische Landesregierung Einfluss nimmt.
Die Uni Bayreuth wird die Fördergelder dringend brauchen.
Es scheint so zu kommen, wie ich es die ganze Zeit schon
vermutete.
Die Bayreuther Universität hat noch ein paar wichtige Fragen zu beantworten....
Auch die Doktorväter haben für mich keine überzeugenden
Aussagen getroffen.
Hier werden noch ein paar "Schuldige" gegen Geld die Verantwortung übernehmen müssen......
Eskimo
schrieb am 02.03.2011, 21:10 Uhr
Damit ist das Ende einer Schmierenkomödie erreicht, wie sie selten auf der politischen Bühne dieses Landes aufgeführt wurde...“ Zu Befürchten ist, dass dies erst der Anfang ist. denn jetzt wissen endlich alle von und Zu's was alles möglich ist in diesem Lande. was sich in Rumänien nur eine Dr. Elena Ceausescu leisten konnte, das kann hier jeder beliebige Dorftrottel. Und dann wird auch noch dauernd davon gelabert der Mann sei adelig. Das ist seit 1919 illegal!
Mynona
schrieb am 02.03.2011, 21:24 Uhr
Was ist illegal? :-)))
Henny
schrieb am 02.03.2011, 21:26 Uhr
Und dann wird auch noch dauernd davon gelabert der Mann sei adelig. Das ist seit 1919 illegal!


In Deutschland und Österreich bestimmte der Adel noch bis ins 20. Jahrhundert weite Teile des öffentlichen Lebens. In vielen europäischen Ländern wurden die Standesprivilegien spätestens mit der Neuordnung in Europa nach dem Ersten Weltkrieg und dem damit verbundenen Ende der Monarchien 1919 aufgehoben. Der Adel an sich wurde in unterschiedlicher Ausprägung, teils durch Sinn der neuen Rechtsbestimmungen, aber auch deutlich (wie in Österreich mit dem Adelsaufhebungsgesetz) abgeschafft. Die bisherigen Adelsbezeichnungen wurden in Deutschland zu Bestandteilen der Nachnamen der Familien. Wobei anzumerken ist, dass das Deklinieren ehemaliger Adelsbezeichnungen derzeit aufgrund einer Entscheidung des Reichsgerichts von 1926 zulässig ist. In (Deutsch-)Österreich, Ungarn, sowie insbesondere auch in den österreichischen Kronländern, wurden die Adelsbezeichnungen völlig abgeschafft
Quelle: Wikipedia


@Eskimo "abgeschafft" und "aufgehoben" heißt nicht "illegal"!

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.