Herta Müller . Ehrung

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Adine
schrieb am 13.12.2009, 16:30 Uhr
MCRANTA, dieser Thread beinhaltet alles, ich weiß. Herta Müller muß für alles herhalten...
Aber vielleicht lesen Sie, wie man zum Wort Restitution kam...
Das große Thema bei Herta Müller ist doch Diktatur.
Und geschieht Enteignung und Entrechtung etwa nicht in einer Diktatur?
Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 16:30 Uhr (am 13.12.2009, 16:38 Uhr geändert).
@ Adine: Danke für Ihre Worte!

auch an alle anderen Besucher dieser Seiten:

Sehen Sie, hier liegt der Kern des Unrechts, für das es den rumänischen Nationalkommunisten lohnend war, alle Menschlichkeit abzulegen und unschuldige Menschen zu verfolgen!

Wir dürfen die Geschichte auch niemals als etwas Abgeschlossenes betrachten, solange die sie bestimmenden Faktoren weiterwirken.

Es hat sich stets für am Status Quo Interessierte als probat erwiesen, Forderungen, die mit Geld oder materiellen Gütern zusammenhängen, durch eine Neid- und Materialismus-Diskussion verstummen zu lassen.

Da aber Geld nicht allein als Zahlungsmittel betrachtet werden darf, sondern ein Berechtigungsmittel ist, welches in diesem Fall der nach wie vor in Rumänien aktiven Securitate zur Verfügung steht, stellt sich doch die Frage, ob wir, wenn wir es vermögen, diesen kriminellen Verbindungen die Berechtigung entziehen, indem wir sie mit Wiedergutmachungs- und Entschädigungsforderungen konfrontieren.

Gleiches gilt für die konfiszierten Immobilien und Grundstücke, die ebenfalls die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges ehemaliger Securitatemitglieder bilden. Wenn es uns gelänge, unter Berufung auf Menschenrechte mit Hilfe der Europäischen Union, die Handlungsfähigkeit der noch immer aktiven Securitate (so Herta Müller) zu beeinträchtigen, dann wäre doch viel gewonnen.

Falls der Neid nur ein persönlicher wäre, also nur dem Individuum geschuldet, ansonsten die Problemstellung aber klar ist und mitgetragen werden kann, dann bestünde ja auch die Möglichkeit, eine (unter strengen Auflagen vom Verband der Siebenbürger Sachsen geführte) Stiftung ins Leben zu rufen, die mit dem Erlös aus den zurückgewonnen Gütern nichts anderes betreibt, als die „Entsecuritatesierung“ der rumänischen Gesellschaft.

Anders gesagt: Tun Sie was; – bekennen Sie Farbe!
seberg
schrieb am 13.12.2009, 16:58 Uhr
Adine: "Das große Thema bei Herta Müller ist doch Diktatur"?

Das sehe ich anderes: wie alle bedeutenden Roman-Schriftsteller beschäftigt sich auch Herta Müller in ihren Büchern nicht in erster Linie mit Gesellschaftssystemen, sondern mit Menschen und ihren Schicksalen, bei Herta Müller sind es die von der Diktatur verursachten Traumatisierungen, sie sagt es selbst so.
Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 17:05 Uhr
@ seberg:

Damit das große Thema „Traumatisierungen durch eine Dikatur“ zur Entfaltung gelangen kann, muss das nicht minder große Thema „Diktatur und Zugriff auf das Individuum“ nolens volens mitbehandelt werden.
Adine
schrieb am 13.12.2009, 17:09 Uhr
Auch Enteignung kann zur Traumatisierung führen.
MCRANTA
schrieb am 13.12.2009, 17:13 Uhr (am 13.12.2009, 17:23 Uhr geändert).
ok, Frau Decker, ich sehe, es geht hier um materielles und weniger (oder gar nicht) um ideelles oder literarisches... nun gut... ich befinde mich seit einiger zeit in einem restitutionsclinch (grund und wald) mit dem rumänischen staat und wie es ausgehen wird, daß wissen nur die götter (des balkans)... andererseits befinde ich mich in einem restitutionsclinch mit der bundesregierung wegen des auf äußerst perverse art erhobenen solidaritätszuschlags und wie es ausgehen wird, daß wissen nur die götter (der walhalla)... ich erinnere mich an fühere zeiten, in denen ein solidaritätsbeitrag für die opfer der überschwemmungen in rumänien diktatorisch erhoben wurde AUCH IM FALLE DER VON DEN ÜBERSCHWEMMUNGEN GESCHÄDIGTEN (mein arme Oma mußte 23 lei von ihrer Rente von knapp 100 lei abgeben obwohl ihr häuschen am mures-ufer lag und sie selbs "sinistrata" war)... jetzt zahlen wir soli... also frage ich sie, wollen wir über literatur oder über soziale und politische UNgerechtigkeit hüben wie drüben sprechen?
MCRANTA
schrieb am 13.12.2009, 17:21 Uhr
ich schlage vor, wir richten ein thema "restitution" ein... dann hätten wir mindestens die fachliche unterstützung von fabritius und konsorten....
Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 17:38 Uhr (am 13.12.2009, 17:42 Uhr geändert).
@ MCRANTA:

Das Wort „Restitution“ wurde hier von den Gegner derselben eingebracht.

Das Nebenschauspiel am Rande der literarischen Exegese des Werkes von Herta Müller kam zustande nachdem ein User ausgeschlossen wurde, der es gewagt hatte die Worte des Nobelpreiskomitees zur Begründung der Verleihung des Preises an Herta Müller folgendermaßen zu übersetzen:

„Who, with the concentration of poetry and the frankness of prose, depicts the landscape of the dispossessed“ = „Welche durch die Kraft der Dichtung und der Aufrichtigkeit der Prosa, die Landschaft der Enteigneten darstellt.“

Diese letzte Formulierung gefiel Lavinia nicht, die behauptete, „Übersetzungsmaschinen seien aber auch scheiße“, stattdessen bot sie die ihrer Meinung nach richtigere (und also nicht scheiße seienede) Formulierung „Landschaft der Heimatlosigkeit“ an.

Als der betreffende User B13 dieser Darstellung widersprach, wurde er kurzerhand seiner Schreibrechte enthoben.

Kurios, nicht wahr?

… und jetzt beginnen die Leute, denen der Hinweis auf die „Landschaft der Enteigneten“ ein Ärgernis darstellt, hier ihre Restitutionsfälle auszurollen. Sehr, sehr amüsant.

Bleibt die Frage: „Cui e bono?“
MCRANTA
schrieb am 13.12.2009, 17:50 Uhr (am 13.12.2009, 17:53 Uhr geändert).
eigentlich CUI BONO (ohne "e"), nicht wahr?!
die enteignung ist ein wort aus dem vokabular der kommunistischen maßnahmen weltweit... in deutschland ist es wiederaufgetaucht in den zeiten der krise im zusammenhang mit dem erwerb von massiven anteilen der bundesregierung/des staates an banken, (sogenannten systemischen) firmen usw... "enteignung" ist für kunst und literatur so vorbelastet, daß es in diesem kontext nicht gebrauch werden sollte, aber das wissen die nobel-deppen in ihrer nordinschen naivität nicht... oder die übersetzungs-deppen... wie gut "heimatlos" ist, weiß ich nicht, aber auf jeden fall besser als "enteignet"....wenn mir ein besseres wort einfallen sollte, melde ich mich....
Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 18:08 Uhr (am 13.12.2009, 18:09 Uhr geändert).
@ MCRANTA:

Danke für den Anteil, den ich an Ihrer Allgemeinbildung haben darf: Cui bono?, also!

Blaubt auch ohne „e“ eine interessante Frage:

Übrigens sind Ihre Hinweise auf die diesbezüglichen Missstände in Deutschland sehr berechtigt.

Für Rumänien gilt es nicht zuletzt zu verhindern, dass korruptionsfreudige Einzelpersonen, Stiftungen und Unternehmen aus anderen Ländern (darunter auch und vorrangig Deutschland) mit den korruptionsbereiten rumänischen Partnern handelseinig werden, und die Angelegenheit endgültig besiegeln (wie vielfach bereits geschehen).

Ansonsten: Grübeln Sie weiter. wie man „deposedat“ ins Chinesische übersetzen könnte, sodass es etwas hübscher klingt!
Lavinia
schrieb am 13.12.2009, 18:10 Uhr (am 13.12.2009, 18:11 Uhr geändert).
@ Danke MCRANTA. Und...ich weiß es.


@Karin Decker : "dann bestünde ja auch die Möglichkeit,(...), die mit dem Erlös aus den zurückgewonnen Gütern nichts anderes betreibt, als die „Entsecuritatesierung“ der rumänischen Gesellschaft."

Ach so, Ihre Motive für den Einsatz für die Restitution sind nicht schnöde materialistisch, sondern..."nobler" Art... Wissen das ihre Mitglieder?

Auf den Rest Ihres Beitrags gehe ich gar nicht ein, Sie scheinen sehr ausgeruht zu sein...

Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 18:20 Uhr
@ Lavinia:

Ja, es gibt Menschen, die sich eine weitgehend korruptionsfreie Gesellschaft in Rumänien vorstellen können, bereit wären, etwas gegen die Securitate-Beherrschung des Landes zu unternehmen und sogar auf jedes Argument ihres Gesprächspartners einzugehen.

Sie sehen: Diese Welt kann verbessert werden; man braucht es nicht bei „Inspirationsquellen“ zu belassen.
Lavinia
schrieb am 13.12.2009, 18:24 Uhr (am 13.12.2009, 18:26 Uhr geändert).
...und jetzt eröffnen Sie einen neuen thread extra für die Verbesserung der Welt, okay?




Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 18:31 Uhr
@ Lavinia:

Lassen Sie uns doch an neuen, restitutionsfernen Erkenntnissen über das Werk von Herta Müller teilhaben und ich werde mir Ihre für die Geisteswissenschaften nicht unbedeutenden Worte zu Gemüte führen.
pavel_chinezul
schrieb am 13.12.2009, 18:47 Uhr
Von Lavinia-Erstellt am 13.12.2009, 13:38 Uhr und am 13.12.2009, 13:44 Uhr geändert:

„...Am liebsten wäre mir aber der thread... Herta Müller. Ehrung unter Weglassung verschiedener Spamer, Trittbrettfahrer, Neidhammel, Frustablasser, Beleidiger, Untersteller, Wortverdreher etc. etc....“


So, so und sie haben die Exklusivrechte von Herta Müller übertragen bekommen die Ehrung in Eigenregie zu führen und auch noch vom Verband die Exklusivrechte als Einzige zu bestimmen, wer dazu zählen darf und wer nicht, den dann als Spamer, Trittbrettfahrer usw. einzuordnen sei? Bevor sie mich jetzt wie User getkiss zurechtweisen wollen, frage ich sie: Wann haben sie die User Joachim bzw. MCRANTA zurechtgewiesen, die hier sehr wenig bzw. gar nichts zum Thema Herta Müller Ehrung bisher geschrieben haben? Und ich frage sie jetzt zum 3.Mal: Sie sind schnell dabei andere User zurechtzuweisen, aber WO WAREN SIE ALS USER MCRANTA HIER RASSISTISCHE ÄUßERUNGEN GETÄTIGT HAT? Welche Weltanschauung haben sie inne, dass sie Menschen die eine andere Meinung als sie haben, hart angreifen, aber mit RASSISTEN UND NATIONALISTEN Gespräche führen als wäre nichts passiert? Nochmal damit sie es kapieren, bevor sie mir wieder irgendwas vorwerfen wollen: Ich habe mich bei ungerechtfertigter Kritik auch für andere eingesetzt (wurde deshalb auch als angeblicher Wendehals definiert), ich habe bei rassistischen Äußerungen auch meine Stimme erhoben, SIE NICHT.

Von Lavinia-Erstellt am 13.12.2009, 11:55 Uhr und am 13.12.2009, 12:08 Uhr geändert:

„...Dank des regen Interesses einiger User für das Werk Herta Müllers und trotz der Missgunst anderer User, die diesen thread missbrauchen (wollen)...“


Wenn das so wäre, dann hätten sie ein Thread Herta Müller Ehrung ihrer Werke, benennen sollen. Für mich Laie (nicht alle auf der Welt sind Schriftsteller, Poeten, Germanisten oder andere vom Fach Literatur) bedeutet Ehrung nicht rein das Werk einer Person, sondern auch die Person selber. Wenn es Jemand gibt den nur die Person Fr. Müllers interessiert und weniger ihr Werk, der darf nach ihrer Interpretation hier nicht schreiben, oder? Weil sie meinen, hier die Exklusivrechte zu besitzen. Ich darf sie mal auf ihre ersten Kommentare in diesem Thread erinnern. Wo haben sie hier nur über das „Werk Herta Müllers“ geschrieben. Zeigen sie es mir wo?

Von Lavinia-Erstellt am 04.07.2009, 19:48 Uhr und am 04.07.2009, 19:49 Uhr geändert (erstes Kommentar in diesem Thread):

„...Herta Müller und Oskar Pastior:

www.arte.tv/de/Herta-Mueller-und-Oskar-Pastior/1510104.html null...“

Von Lavinia-Erstellt am 04.07.2009, 20:14 Uhr (drittes Kommentar in diesem Thread, zweites von Lavinia):

„...Schiwwer: Sehr gerne. Lies bitte auch die weiteren Artikel zu dem Thema: sie geben einen wundervollen Einblick in die gemeinsame Arbeit und auch den freundschaftlichen, aufmerksamen und sensiblen Umgang der beiden miteinander...“

Ich sehe hier keinen reinen Bezug auf das Werk Herta Müllers, sondern eine Diskussion über den Menschen hinter dem Namen Herta Müller.
Nochmal bzgl. User MCRANTA: Der hat noch gar nichts zur Person bzw. zum Werk Fr. Müllers gesagt, außer rassistischen und tendenziösen Sprüchen hat er noch gar nichts gesagt. WO BLEIBT IHRE ZURECHTWEISUNG DIESES USERS?

USER Seberg: Sie finden es unmöglich, dass ein Securist einen Zeitungsinterview abgibt, aber fröhnen einen fröhlichen Dialog mit einem RASSISTEN. Sie wollen unparteiisch sein?







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