Verschleppung der Siebenbürger Sachsen zur Zwangsarbeit nach Rußland

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rio
schrieb am 14.02.2008, 14:31 Uhr
Meine türkschen Arbeitskollegen werden immer stinksauer, wenn die Rede auf die Armenier (von Kurden ganz zu schweigen) kommt. Ich habe bis jetzt von Hunderten Türkeln hier in D noch keinen einzigen gehört, der eine Schuld des ttürkischen Staates auch nur halbwegs eingeräumt hätte. Vermutlich würde eine türkische Regierung, die sowas vorhätte (Schuldeingeständnus) keine zwei Tage im Amt bleiben und nur den radikalen Parteien nutzen.
seberg
schrieb am 14.02.2008, 19:37 Uhr
Die Türkei war eigentlich nur als Beispiel gedacht, damit sollte hier kein neues Feindbild eröffnet werden: das haben wir mit Rumänien schon mehr als genug.
rio
schrieb am 14.02.2008, 21:25 Uhr (am 14.02.2008, 21:31 Uhr geändert).
seberg spar dir bitte deine obergescheiten Ratschläge (indicaţili preţioase) und lass doch jeden schreiben was er will, dir schreibt auch keiner vor was du zu sagen hast oder nicht. Bitte! Niemand will die Türken als "Feindbild" herstellen, aber es scheint als redest du sowas herbei. Und wo siehst du ein Feindbild in den Rumänen, wer hat die Rumäner als Feindbild hergestellt? Heraus mit der Sprache! Da knöpf:mer uns den Kerl aber vor. Oder? was meinst du?
Dolfi11
schrieb am 14.02.2008, 21:41 Uhr (am 14.02.2008, 21:44 Uhr geändert).
z.B. fängt mit "L" an und hört mit "ori" auf... Wobei "Feindbild" ein bischen zu Hart ist...na ja, einigen wir uns auf "wenig sympatisch"...
Elsi
schrieb am 14.02.2008, 22:38 Uhr
Ja, letztendlich sollte die Auseinandersetzung in einer Geste der Anerkennung des Leids der deportierten Menschen münden. Aber bis es dazu kommen kann, müssen noch viele Schritte erfolgen, die uns und die Rumänen in die gleiche Augenhöhe bringen. Solange die SbB sich um die Aussage scharen, daß sie sich gegen den Nazidruck nicht wehren konnten, solange gilt auch für die Rumänen der Druck der Kommunisten (in der Frage der Deportation). Beide Aussagen sind ähnlich wahr. Je länger an der jeweiligen Position festgehalen wird, je länger "geht der Krieg im Kopf" weiter. Für mich ist auch die Frage der Eigenverantwortung auch in dieser Zeit, des sehr geringen Handlungsspielraumes sehr wichtig, weil diese Frage auch für uns in die Zukunft weist, siehe Globalisierung. Wir hören heute Begriffe von "gerechtem Krieg", von der Axe des Guten und des Bösen...Wie gehen wir mit Kriegen und Menschenrechtsverletzungen, die um uns herum stattfinden um? Wir werden uns nicht mit Nichtwissen herausreden können. Retorische Fragen, klar.
rio
schrieb am 14.02.2008, 22:44 Uhr (am 14.02.2008, 23:03 Uhr geändert).
@dolfi: "Fixe Idee" geht auch, tut mir echt leid, den guten Mann hatte ich schon vergessen, na ja, hat schon seit geraumer Zeit nichts mehr gepostet.
Aber weil mer schon bei den Entschuldigungen sind: Die guten Nachbarn Tschechei und die Slowenen könnten sich von den Australiern noch was abgucken, lass'mer nur die Türken aussen vor, wir haben ja in der EU schon vor unserer Haustür einige Staaten die mit den Menschenrechtsprinzipien der EU völlig auseinanderklaffen und die heute noch die Vertreibungen von damals als gerecht und gerechtfertigt betrachten. Diese Probleme werden aber seit dem Beitritt der beiden Staaten leider von niemandem mehr aufgegriffen und diskutiert. Na ja, gibt ja sooo viel wichtigere Dinge und die Vertreibungen? Wen interessierts eigentlich noch so wirklich. Und wie ein Teilnehmer so treffend formuliert: Was würden wir mit diesen Informationen auch anfangen können? Also Ruhe und Stille über alles, keinem wehtun, unsere "wahren Helden" sind ja schon tot oder im Aussterben begriffen.
Und gerade kam im "Panorama" ein Bericht über die DKP - Abgeordnete Christel Wegner, die dank der "Linken" im hessischen Landtag sitzt und die allen Ernstes die Verstaatlichung der Produktionsmittel und - unglaublich - die Wiedereinführung der Stasi fordert. Zu den Opfern der stalinistischen SED-Diktatur kein Wort. Also liebe Sympathisanten und Nostalgiker, noch ist die Hoffnung nicht verloren.

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Elsi
schrieb am 14.02.2008, 23:09 Uhr
Hallo seberg, ich glaube, daß die beiden Bücher, die du erwähnst,keinen wirklichen Beitrag zu einem veränderten Blick bezüglich der Schuldfrage zu leisten vermögen... Eric-Emanuel Schmitt variiert das Thema der Banalität des Bösen und, auf eine andere Art und Weise , viel blutrünstiger und geschmackloser soll das auch der J. Littell tun. Das letztere scheint das Bedürfnis der Leser zu befriedigen nach "Jackass" in der Literatur...Aber wir haben ja die Macht, ein Buch zuzuschlagen...
Oder hast du etwas anderes gemeint und ich habe dich mißverstanden?
Elsi
schrieb am 14.02.2008, 23:26 Uhr
Hallo history, da lori es versäumt Stellung zu beziehen, tue ich es, weil auch das vielleicht einmal klar formuliert werden muß: Grundsätzlich dient eine kontextbezogene, differenzierte Sicht auf ein historisches Phänomen seinem besseren Verständnis.Ein aus dem Kontext herausgerissener Aspekt, auch noch aufreißerisch und tendentiös präsentiert, wird oft eingesetzt als Instrument der Meinungsmache, dder Irreführuing, der Hetze. In diesem Fall liegt der Verdacht nahe, daß lori einfach nur gegen die Rumänen stänkern wollte. Wobei ich nicht behaupte, dies sei harmlos!
seberg
schrieb am 15.02.2008, 01:12 Uhr
Hallo Elsi, es stimmt schon, es ist möglicherweise zweifelhaft, inwieweit die beiden Bücher etwas Neues und Originelles zur Schuldfrage beitragen, vielleicht sind sie auch nur Ausdruck einer gewissen allgemeineren Entwicklung der letzen Jahre auf zwei Ebenen: 1. einer Verschiebung der Perspektive oder der Gewichtung bei der Beurteilung des Verbrecherischen (oder „Bösen“, H.Arendt) auf der alten Skala zwischen den extremen Polen Monstrosität versus Banalität in Richtung des letzteren (als „normales“ Potential, das jederzeit und überall um und in uns lauert) und damit in Zusammenhang 2. die Möglichkeit, das Leid der „Täter-Seite“ mit einem objektiveren Blick, oder überhaupt angemessener zu würdigen (es ist z.B. kein Zufall, dass Günther Grass’ Blechtrommel ein frühes und Im Krebsgang (Untergang der Gustloff) ein spätes Werk ist (dass etwa zur gleichen Zeit auch noch seine SS-Mitgliedschaft „entdeckt“ und ausgeschlachtet wurde ist auch kein Zufall).
Die von dir erwähnte Frage der Eigenverantwortung ist wohl tatsächlich entscheidend, sozusagen das Zünglein an der Waage. Und es ist keineswegs sicher, dass diese Frage bei der Verschiebung der Sicht auf das Verbrecherische/Böse weg vom quasi-pathologischen und fatal Monströsen in Richtung „banal“ und „ubiquitär“ positiver bzw. optimistischer beantwortet werden kann.
schully
schrieb am 15.02.2008, 07:37 Uhr (am 15.02.2008, 08:19 Uhr geändert).
lori stellt bezüglich der deportation schon seit jahren dieselbe frage: gibt es besagtes protokoll, und wenn ja, warum wird es nicht veröffentlicht. eine vernünftige antwort hat er bis heute nicht erhalten.
die selben user nehmen jede gelegenheit ( sprich: thread)wahr, immer das gleiche (zumindest sinngemäß) zu schreiben.
ob bei haunzensberger, deportation ...usw.
macht lori nicht mehr mit, wird er provoziert, man (oder frau) braucht ja einen an dem man sich reibt.
ich bin inzwischen auch neugierig geworden, ob es besagtes protokoll gibt. auf eine antwort werde ich wahrscheinlich vergeblich warten. statt dessen immer die gleiche leier: schuldfrage, ursache, kroner, baier...usw.
servus
Karl
schrieb am 15.02.2008, 09:55 Uhr
Was Rio da reinbringt, mit der DKP-Tante, die die Stasi einführen will, ohne die Stasi zu kennen: das zeigt doch, daß es in Deutschland anscheinend eine große Anzahl an gemeingefährlichen Romantikern gibt, die hier ein besseres Auskommen zB als gewählte Politiker haben als der Sb. Sachse, der naiv-"deutschgläubig" aus Siebenbürgen hier ankommt, sich nie politisch bestätigt oder sogar aufmuckt (auch wenn er, ohne zu widersprechen, im Alter 40% Rentenkürzungen zu verkraften hat), und seit seiner Ankunft hier "integriert" d.h. staats- und arbeitgeberfreundlich lebt.
seberg
schrieb am 15.02.2008, 10:52 Uhr
Richtig schully, seit Jahren von Lori die gleiche Leier der Beschuldigung der Rumänen, womit er seit Jahren die Schuldfrage aufrecht erhält. Ist das gut oder schlecht?

Wer's nicht mehr hören/lesen kann, kann ja ein Thread über das richtige Tragen von Trachten beim Volkstanz eröffnen...
The history of Igor
schrieb am 15.02.2008, 11:00 Uhr
Karl schrieb: das zeigt doch, daß es in Deutschland anscheinend eine große Anzahl an gemeingefährlichen Romantikern gibt


Nein, das tut es nicht. Christel Wegner ist ein Ausnahme- und Extremfall. Die allermeisten Mitglieder der Linken sondern sich von ihr ab. Man kann das ruhig auch nachlesen. Sie ist eine von den sehr sehr wenigen unverbesserlichen Marxisten, die es eigentlich nicht mehr gibt. Also sie beweist gar nichts und ist auch fuer, aber auch gar nichts repraesentativ.

Elsi, ich stimme wieder mal Deinem Kommentar voll und ganz zu, moechte aber nur kurz einwenden, dass Lori vielleicht einfach nicht dazu gekommen ist zu antworten. Wir muessen ja nicht alle 24 Stunden online sein. Aber das mit dem Kontext etc...da geb ich Dir vollkommen recht.

Nur kurz was zu Australien. Man sollte politischen Pragmatismus mit Ehrlichkeit nicht verwechseln.
tschik
schrieb am 15.02.2008, 13:11 Uhr (am 15.02.2008, 13:12 Uhr geändert).
The history of Igor schrieb: Karl schrieb: das zeigt doch, daß es in Deutschland anscheinend eine große Anzahl an gemeingefährlichen Romantikern gibt


Nein, das tut es nicht. Christel Wegner ist ein Ausnahme- und Extremfall. Die allermeisten Mitglieder der Linken sondern sich von ihr ab. Man kann das ruhig auch nachlesen. Sie ist eine von den sehr sehr wenigen unverbesserlichen Marxisten, die es eigentlich nicht mehr gibt. Also sie beweist gar nichts und ist auch fuer, aber auch gar nichts repraesentativ.

Elsi, ich stimme wieder mal Deinem Kommentar voll und ganz zu, moechte aber nur kurz einwenden, dass Lori vielleicht einfach nicht dazu gekommen ist zu antworten. Wir muessen ja nicht alle 24 Stunden online sein. Aber das mit dem Kontext etc...da geb ich Dir vollkommen recht.

Nur kurz was zu Australien. Man sollte politischen Pragmatismus mit Ehrlichkeit nicht verwechseln.


Hallo,
Das Gegenteil von Christl Wegner findet ihr hier:

de.youtube.com/watch?v=JHW_J-ttBVI
Viel Vergnügen.
hanzy75
schrieb am 15.02.2008, 13:23 Uhr (am 15.02.2008, 13:23 Uhr geändert).
The history of Igor schrieb: Karl schrieb: das zeigt doch, daß es in Deutschland anscheinend eine große Anzahl an gemeingefährlichen Romantikern gibt


Nein, das tut es nicht. Christel Wegner ist ein Ausnahme- und Extremfall. Die allermeisten Mitglieder der Linken sondern sich von ihr ab. Man kann das ruhig auch nachlesen. Sie ist eine von den sehr sehr wenigen unverbesserlichen Marxisten, die es eigentlich nicht mehr gibt. Also sie beweist gar nichts und ist auch fuer, aber auch gar nichts repraesentativ.



Diese Distanzierung ist ja wohl echt ein Meisterstück linker Verlogenheit - die Tante ist schließlich nicht erst seit gestern aktiv und trotzdem als DKP-Mitglied auf die Wahlliste der Linken gekommen.

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