"Was gesagt werden muss"

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Mynona
schrieb am 07.04.2012, 19:07 Uhr
Marcel Reich-Ranicki oder Grass ist wie Pest oder Cholera...
bankban
schrieb am 07.04.2012, 19:08 Uhr
Das kannst du bestimmt auch näher, detaillierter und fundierter ausführen...
seberg
schrieb am 07.04.2012, 19:25 Uhr (am 07.04.2012, 19:44 Uhr geändert).
"Günter Grass sei kein Antisemit, aber er spiele gezielt auf antisemitische Neigungen in Teilen der Bevölkerung an."
Ich glaube auch, dass antisemitische Neigungen in der Bevölkerung weit verbreitet sind, wie überhaupt Fremdenfeindlichkeit. Wenn es stimmt, dass Grass gezielt auf sie anspielt - was sollte dann sein Ziel sein, wenn er doch kein Antisemit ist und es also nicht auf antijüdische/antiisraelische Hetze abgesehen haben kann?

Andererseits: wenn es solche Neigungen in der Bevölkerung gibt - und mit Sarazzin ist ja schon Einges an die Oberfläche gekommen - wie geht man damit um? Bedrohlich darüber Schweigen und damit Aggressionen und Schuldgefühle weiter züchten, oder kann/muss man darüber reden? Von einer diesbezüglich explosiven Situation wie in der Weimarer Republik oder während der Nazizeit kann jedenfalls m.E. nicht die Rede sein.
Mynona
schrieb am 07.04.2012, 19:26 Uhr
Ich hatte mich schon mal zu MRR geäußert,ehrlich gesagt hab ich grad keine Zeit und Lust das auszuführen....ich hoffe du verzeihst mir ;-)
Mynona
schrieb am 07.04.2012, 19:29 Uhr
Interessant sind auch die Pressestimmen(bei Le Monde hab ich mich noch durch über 150 Kommentare gelesen-erstaunlich was da gesagt wird)

In Frankreich gewann Literaturkritiker Pierre Assouline in "Le Monde" der Sache erstmals etwas Positives ab: "Es ist beruhigend, dass Gedichte noch für Skandale sorgen können", schrieb er - was deswegen noch lange nicht für deren Inhalt gelte:

"Günter Grass ist ein freier Radikaler. Aber es ist nicht sicher, dass die Poesie sich für die Analyse einer politischen Situation in ihrer ganzen Komplexität eignet. [...] Im Grunde ist das wahre Problem des Gedichts nicht die Bombe oder der Iran, sondern das Schuldgefühl der Deutschen, das Tabu des Antisemitismus in Deutschland, und die Schwierigkeit der Deutschen, sich über etwas Jüdisches im Allgemeinen und Israel im Speziellen zu äußern, und auch die Selbstzensur der Intellektuellen, ob bewusst oder unbewusst. ,Was gesagt werden muss', schreibt der Dichter nicht ohne Nachdruck; und so erinnert er an die Naiven, die vorgeben, die Wahrheit zu sprechen, weil sie sagen, was sie denken."
"Le Monde", Paris, 5. April
Kommentare:www.lemonde.fr/europe/article/2012/04/04/gunter-grass-accuse-israel-de-menacer-la-paix-mondiale-et-fait-scandale_1680504_3214.html

"El País" schließlich folgte dem Grass'schen Sinn und warnte Deutschland davor, sich im Namen des Holocausts jegliche Kritik an Israel zu verbieten.

"Grass zeigt einen Ausweg. Nur indem gleichzeitig beide inspiziert werden - sowohl das israelische Atomwaffenarsenal als auch das iranische Atomprogramm - können die schwärzesten Vorzeichen gebannt werden. Um das zu sagen, konnte einer wie Grass keinen Artikel schreiben, er musste ihn in einem Gedicht verkleiden. Das fügt dem Werk des Nobelpreisträgers nichts hinzu, aber es ist ein Wendepunkt in seinem Blick auf die internationale Realität. Indem er über das Stigma spricht, kann Grass sicher sein, einen Raum zu öffnen, in dem andere frei sprechen können werden."
"El País", Madrid, 4. April
Zwerg Bumsti
schrieb am 07.04.2012, 19:57 Uhr
@ Mircea,"schruppen" und "schlichten" sind Elementarbegriffe
die gehöhren schon zur Grund-Bildung eines Menschen unseres Jahrhunderts.

Gruß, Geri

Geri, das meinst auch nur du als Tischler, ein schruppiger Geselle von eher schlichtem Gemüt?
@ grumpes
schrieb am 07.04.2012, 19:58 Uhr
Für die traditionellen Ostermärsche hat Grass pünktlich "Argumente" geliefert:
Ostermärsche für den Frieden und für Grass
kranich
schrieb am 07.04.2012, 20:07 Uhr
Weltfremde Idealisten
@ grumpes
schrieb am 07.04.2012, 20:14 Uhr (am 07.04.2012, 20:21 Uhr geändert).
Geri, das meinst auch nur du als Tischler, ein schruppiger Geselle von eher schlichtem Gemüt?

Schau mal Einer an :
Bei Sonnenuntergang werfen auch Zwerge lange Schatten...und die Wurstfinger sind auch weg.
Zwerg Bumsti
schrieb am 07.04.2012, 20:21 Uhr
Bei Sonnenuntergang werfen auch Zwerge lange Schatten...und die Wurstfinger sind auch weg.

-das war nicht mein Finger!-
@ grumpes
schrieb am 07.04.2012, 20:31 Uhr (am 07.04.2012, 20:38 Uhr geändert).
-das war nicht mein Finger!-

Mircea32
schrieb am 08.04.2012, 08:09 Uhr
Was noch gesagt werden muss... Frohe Ostern an alle!
Zwerg Bumsti
schrieb am 08.04.2012, 15:11 Uhr
Ich glaube auch, dass antisemitische Neigungen in der Bevölkerung weit verbreitet sind, wie überhaupt Fremdenfeindlichkeit. Wenn es stimmt, dass Grass gezielt auf sie anspielt - was sollte dann sein Ziel sein, wenn er doch kein Antisemit ist und es also nicht auf antijüdische/antiisraelische Hetze abgesehen haben kann?

vergessen wir so schnell? die chemiewaffen des Saddam Hussein wurden bis heute nicht gefunden....

vielleicht will Gunter Grass nur vermeiden helfen, dass in 2-3 jahren eine US-Israelische Armee im zerbombten und zwischen den Leichen hunderttausender Iraner, Männer, Frauen, Kinder, verzweifelt nach den kriegsverursachenden Iranischen Atomwaffen sucht und nix findet (genau wie im Irak-Krieg).

Die Folge wäre ein nichtmehrwiedergutzumachender Imageschaden der Usa und Israels. Um es vorsichtig auszudrücken.

Vielleicht ist GG ein wirklicher Freund der Menschen in Israel????
Shimon
schrieb am 08.04.2012, 18:56 Uhr (am 08.04.2012, 18:57 Uhr geändert).
@Zwerg Bumsti
Ein Freund der Menschen wie GröFaZ - ja das sind deine Freunde!
orbo
schrieb am 08.04.2012, 19:27 Uhr
Zwerg, G.G. ist aktuell mit sich selber der größte Freund...

die chemiewaffen des Saddam Hussein wurden bis heute nicht gefunden....

wie denn auch, nachdem er sie bei den Kurden verbraucht hat?
(will damit nicht den Kriegseinsatz der Amis rechtfertigen sondern auf Sadam H. als Massenmörder erinnern, weil der Zwerg Angst hat, dass wir zu schnell vergessen...)

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