Quo vadis Europa ?

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Anchen
schrieb am 17.09.2011, 01:05 Uhr

lucky ich weiß jetzt nicht was dich zu dem Schluß kommen läßt, daß es mir oder uns (?) nicht passt, sich mit China auseinanderzusetzen, nur weil ich anderer Meinung bin.

Es gibt hier viele Unternehmen mit Menschen die in China arbeiten, viele haben sich die Finger verbrannt, einige verdienen gut mit ihren Firmen und Ablegern.
Doch unter chinesischen Arbeitsbedingungen will wahrscheinlich niemand von denjenigen arbeiten, die gelten als mörderisch.
Wie sagte der chinesische Student, der in unserer Familie zur Untermiete wohnt, als wir ihn nach religiösem Leben in seiner Heimat gefragt hatten: „Religion haben wir in China und das ist das Geld“. Er will nicht mehr zurück nach China, wie übrigens viele hier studierende chinesische Studenten und zwar nicht aus dem Grund, daß man in China kein Geld verdienen könnte.


wamba
schrieb am 17.09.2011, 12:17 Uhr
"Die Bedeutung von Kultur für eine erfolgreiche innerkulturelle betriebliche Kommunikation und Zusammenarbeit in China"

Kultur hat noch lange nichts mit Zivilisation zu tun!
Mynona
schrieb am 17.09.2011, 12:30 Uhr
Das geht allerdings erst auf Kant zurück:

"Wir sind im hohen Grade durch Kunst und Wissenschaft kultivirt. Wir sind zivilisirt bis zum Überlästigen, zu allerlei gesellschaftlicher Artigkeit und Anständigkeit. Aber uns für schon moralisirt zu halten, daran fehlt noch sehr viel. Denn die Idee der Moralität gehört noch zur Kultur; der Gebrauch dieser Idee aber, welcher nur auf das Sittenähnliche in der Ehrliebe und der äußeren Anständigkeit hinausläuft, macht blos die Zivilisirung aus."
bankban
schrieb am 17.09.2011, 12:32 Uhr
Das allerdings macht es nicht falscher... (oder?)
wamba
schrieb am 17.09.2011, 13:01 Uhr (am 17.09.2011, 13:07 Uhr geändert).
Ist Zivilisation nun falsch?
Oder wie soll man das verstehen?
seberg
schrieb am 17.09.2011, 14:21 Uhr (am 17.09.2011, 14:28 Uhr geändert).
@wamba: ich dachte du wusstes, was du sagen wolltest mit dem Satz „Kultur hat noch lange nichts mit Zivilisation zu tun!“. Wie also „soll man das verstehen“?

Es gab ja die alte unselige Diskussion darüber, dass es angeblich eine „deutsche Kultur“ im Verhältnis zu der bloß „französischen Zivilisation“ gäbe. Abgesehen davon, dass dieser Vergleich wohl ein engstirniges Produkt all zu deutsch-nationaler Eiferer war, gibt es doch einen Hinweis darauf, was mit dem Unterschied, auch gerade im Anschluss an Kants Überlegungen, gemeint sein könnte: nämlich einerseits so etwas wie oberflächlich „zivilisiertes“, also z.B. „höfliches“ Verhalten bei den Franzosen (courtoisie!diplomatie!), und andererseits ein in der Tiefe verwurzeltes moralisches Empfinden und Handeln (etwas angeblich „Deutsches“, siehe die "deutschen Sekundärtugenden", die ja eigentlich auch das Oberflächlichere sind im Vergleich mit dem wirklich moralischen Handeln, den "Primärtugenden").
Kant kann man ja irgendwie zustimmen, dass es wünschenswert wäre, wenn es insgesamt so etwas wie eine Entwicklung der Menschen zu mehr „Moralität“ gäbe. Aber leider hat er damit auch seinen all zu deutsch-national geprägten Interpreten die Vorlage geliefert für die etwas engstirnige Vorstellung von einem Primat des „Inhaltes“ vor der „Form“ (der Gestalt).
Vielleicht ist es ähnlich wie mit der Wahrheit: was sie ist („deutsch“ ), ist nicht unabhängig davon, wie sie an den Mann/ die Frau gebracht wird („französisch“ ).
Kant zu lesen ist ja auch nicht gerade eine lustvolle Beschäftigung.
Ob die Chinesen sich an die Lektüre genacht haben?
wamba
schrieb am 18.09.2011, 09:12 Uhr
Ich dachte eher an etwas ganz Profanes, wie zum Beispiel das zur Zivilisation von Singapur gehörende strenge Bestrafen des in der chinesischen Kultur fest verankerten Überallhinspuckens.
Meine Frage bezog sich auf das Posting von bankban.

Vielleicht hat der eine oder andere Chinese sich mit Kant beschäftigt oder tut es immer noch, jedoch brauchen die Chinesen bestimmt keinen Kant um ihren Nationalismus zu pflegen.
Koi
schrieb am 18.09.2011, 18:09 Uhr (am 18.09.2011, 18:11 Uhr geändert).
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...... jedoch brauchen die Chinesen bestimmt keinen Kant um ihren Nationalismus zu pflegen.
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TAFKA"P_C"
schrieb am 19.09.2011, 14:02 Uhr
Scheinen einige in der Wohlstandshängematte zu vergessen! Mehr Fairness gegenüber Anderen wäre angebracht!

Als-Athen-die-Schulden-strich

1953 wurde Deutschland entschuldet - unter anderem war Griechenland beteiligt.
Merlen
schrieb am 19.09.2011, 14:26 Uhr (am 19.09.2011, 14:26 Uhr geändert).
@TAFKA"P_C"
gut , dass Du mal dran erinnerst, Deutschland hatte schon zu Kriegsbeginn vor die "Auslandsreisen" ihrer Soldateska auf Kosten der Nachbarn abzurechnen, dagegen sind ein paar überflüssige fremdfinanzierte Yachten und Villen der Griechen erheblich sympathischer!
Koi
schrieb am 19.09.2011, 15:19 Uhr
Hier noch ein andere Quelle(wenn auch fragwürdig) :

Schuldet Deutschland den Griechen 70 Milliarden?
Merlen
schrieb am 19.09.2011, 16:20 Uhr (am 19.09.2011, 16:21 Uhr geändert).
@Koi,

ohne die an den Tag gelegte Überheblichkeit zu vieler Deutscher wären diese alten Geschichten eben alte Geschichten. Leider werden diese immer wieder an die Oberfläche gespült und wenn ich bedenke wieviele Deutsche die griechische Gastfreundschaft genossen haben, (in den 70ern bis in die 80er waren Einladungen in die Familie an Gäste noch selbstverständlich wie in vielen Fremden gegenüber gastfreundlicher eingestellten Ländern und Völker) dann könnte es nichts schaden zumindest etwas zurückhaltender zu sein. Allerdings sollten unsere Bürgschaften nicht nur dazu dienen den sich verzockenden Banken das Kissen unter´m Hintern warm zu halten!
Anchen
schrieb am 19.09.2011, 23:25 Uhr

Was die Schweizer können, können die Ungarn schon lang

"Wir fixieren einfach den Wechselkurs: 180 Forint für einen Schweizer Franken.

Vielleicht sollten die Griechen ihre Euroschulden in einer afrikanischen Währung zurückbezahlen ?
getkiss
schrieb am 20.09.2011, 08:12 Uhr
Klar0. "Wir fixieren einfach den Wechselkurs".
Warum nicht?
Warum darf die Schweiz den Wechselkurs des Franken zum Euro fixieren und die Ungarn den Forint zum Franken nicht?
Was hat der Wechselkurs des Forint mit dem EU-Vertrag zu tun?
Und warum soll die EU-Kommission gegen Ungarn einspringen?
Wenn die ungarische Regierung die "Privatverträge der Banken" "verletzt" hat, wieso können nicht die Banken gegen die ungarische Regierung klagen? Wieso können dass die Stromkonzerne in Deutschland?

Mich überströmt dass Weinen: Aaaarme Bankeeen....

Wie war´s denn mit der Übernahme der Postbank durch die deutsche Bank? Vertragliher Preis der Übernahme zum Datum X festgelegt,vorher zum niedermanipulierten Aktienkurs die Mehrheit gesichert und dann Übernahme zum squeezout?

u.s.w., u.s.f.
gerri
schrieb am 20.09.2011, 17:06 Uhr (am 20.09.2011, 17:07 Uhr geändert).
@ Hallo, die Italiener waren auch in Albanien und Griechenland zu der Zeit und bestimmt nicht nur auf Besuch...

Gruß, Geri

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