Die Geschichte Rumäniens, "Neu" (ce este Romania)

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bankban
schrieb am 04.11.2011, 15:09 Uhr (am 04.11.2011, 15:11 Uhr geändert).
Fabian who?

Die Autoren des Raports waren: "Experţi: Hannelore Baier, Ioana Boca, Stefano Bottoni, Ruxandra Cesereanu, Radu Chiriţă,
Adrian Cioflâncă, Dorin Dobrincu, Robert Fürtos, Armand Goşu, Constantin Iordachi, Maria
Mureşan, Germina Nagâţ, Eugen Negrici, Novák Csaba Zoltán, Olti Agoston, Cristina
Petrescu, Anca Şincan, Virgiliu Ţârău, Cristian Vasile, Smaranda Vultur"

http://www.ziaruldeiasi.ro/files/fstore/z_is/staticpages/Raport.pdf

Selbst wenn der eine oder andere auch mal als Dichter tätig sein soll: nicht als solcher hat er am Raport mitgearbeitet.

Wofür soll ich mich geschlagen geben? Die Wahrheit kann man nicht schlagen.

Auf die primitiven Slogans von wegen Arbeitsplatz brauche ich gar nicht einzugehen, denn jeder weiss, dass die Mehrheit der Arbeitsplätze überflüssig war, dass das verdeckte Arbeitslosigkeit war.
Mynona
schrieb am 04.11.2011, 15:11 Uhr
Die Quellen sind inzwischen weitgehend zugänglich, vor allem durch den offiziellen „Raport Final“, eine Art Schwarzbuch des rumänischen GULAG, erschienen im Humanitas Verlag, Bukarest 2007 . Die Aufzählung der Foltermethoden stammt aus diesem Bericht. Der ehemalige politische Häftling Cezar Zugravu zählt in seinem Bericht „Die Foltermethoden der Securitate“ einundvierzig „Methoden“ auf."

Auch alles Dichter und Poeten?
Zwerg Bumsti
schrieb am 04.11.2011, 15:37 Uhr
Die Wahrheit kann man nicht schlagen.

und was wahrheit ist bestimmt die bild-zeitung
Zwerg Bumsti
schrieb am 04.11.2011, 15:40 Uhr
Der ehemalige politische Häftling Cezar Zugravu zählt in seinem Bericht „Die Foltermethoden der Securitate“ einundvierzig „Methoden“ auf."

die einzige folter die ich zumendest bei radio europa libera zeitnah mitbekam, war, dass ein damals populärer führer einer unabhängigen gewerkschaft nach einer west-reise von den grenzbeamten wiederholt an der wiedereinreise gehindert wurde. es war damals eine strafe nicht nach rumänien reinzudürfen !
Zwerg Bumsti
schrieb am 04.11.2011, 15:41 Uhr
Auf die primitiven Slogans von wegen Arbeitsplatz brauche ich gar nicht einzugehen, denn jeder weiss, dass die Mehrheit der Arbeitsplätze überflüssig war, dass das verdeckte Arbeitslosigkeit war.

wie die bild-zeitung berichtet
Zwerg Bumsti
schrieb am 04.11.2011, 15:49 Uhr
Cezar Zugravu zählt in seinem Bericht „Die Foltermethoden der Securitate“ einundvierzig „Methoden“ auf.

- între anii 1955 si 1978 a lucrat la Fabrica de rulmenti din Bârlad, iar între anii 1978 si 1983 la combinatul de utilaj greu din Iasi, unde se pensionează;

die beiden firmen bei denen cezar zugravu von 1955 bis 1978 gearbeitet hAT; GIBT ES HEUTE NICHT MEHR: besser so?
seberg
schrieb am 04.11.2011, 15:55 Uhr (am 04.11.2011, 16:10 Uhr geändert).
Das Paradies mit einer Haltbarkeitsdauer von 35 Jahren musste wegen den höllischen Verhältnissen ringsherum schließlich leider seinen Geist aufgeben...ähhh, apropos - ob's vielleicht doch am zu schwachen paradiesischen Geist lag?
Ein echt starker Geist hätte sich als Strafe nicht nur das Verbot ausgedacht, in das Paradies Rumänien einzureisen, sondern auch das Verbot, aus dem rumänischen Paradies auszureisen. Tzzzz...echt schwach!
Friedrich K
schrieb am 04.11.2011, 16:55 Uhr
@Zwerg Bumsdi

Beim Lügen ertappt
die beiden firmen bei denen cezar zugravu von 1955 bis 1978 gearbeitet hAT; GIBT ES HEUTE NICHT MEHR

http://www.urb.ro/index.php?lng=1
bankban
schrieb am 04.11.2011, 17:05 Uhr
Ja, im Lügen waren die Kommunisten schon immer paradiesisch gut...
alma again
schrieb am 04.11.2011, 17:47 Uhr
@Zwerg Bumsti:
wie die bild-zeitung berichtet
Zum Thema Arbeitsplatz, damals in Rumänien, mein Beitrag, der wohl in die BILD Zeitung passen könnte.

Weil ich keine tausende von Dollar hatte, um bei der angestrebten Ausreise mein Studium zurückzubezahlen, habe ich brav die mir zugewiesene Stelle angetreten; fern von daheim, fern von der zivilisierten Welt, am Ende eines Sackgassentals... Einmal im Monat mussten wir 6 km durch den Wald gehen, um im nächsten Ort politisch informiert zu werden. Und dann 6 km zurück, durch den finsteren Wald, mit schlechten Schuhen, die vom Schnee sofort nass wurden. Diesmal war der Schnee besonders hoch.

Am Abend saß ich dann in meinem kleinen, in der Hütte eines alten Ehepaars gemieteten Zimmer, am Tisch. Nicht, dass ich gegessen hätte, denn zu essen gab es hier selten etwas, auch gegen Geld nicht. Es hing immer davon ab, ob die eine Frau im Dorf, die überflüssige Eier und Milch hatte, mir etwas verkaufen wollte oder nicht und das wiederum hing davon ab, ob der Schnaps sie an jenem Tag in eine gute oder aber eine schlechte Laune versetzt hatte; das konnte man aber nie voraussagen. Gewiss war nur, dass sie täglich trank, von morgens bis abends, wie alle anderen im Dorf, inklusive die Kinder.

Ich saß also am genannten Tisch und auf einmal flog die klapprige Zimmertür auf und rein torkelte seine Nullität Parteidingsbums mein Vorgesetzter, in grüner Jägeruniform und mit seinem Jagdgewehr auf mich gerichtet: „Dacà nu mà tzuci, te omor.“ (Wenn du mich nicht küsst, bringe ich dich um.) war alles, was gesagt wurde. Danach wurde es still und wir schauten uns gegenseitig an. Mit dem Tisch zwischen uns war ich für ihn unerreichbar, na ja, bis auf die Kugel in seinem Gewehr, die hätte mich erreichen können. Und die war mir in dem Moment schon sowas von egal... und das muss man mir angesehen haben, denn seine Grimasse wurde immer hässlicher. Dann kam sein Diener rein („Sàrumâna, ne iertati.“), nahm ihm sanft das Gewehr aus der Hand, stützte ihn und trug ihn hinaus, dabei vergessend, die Tür hinter sich zu schließen. Draußen waren es um die –15 Grad, und die schlichen ins Zimmer und ich saß noch immer an meinem Tisch. Es passierte aber nichts mehr und so ging ich schlafen, unter meine Grabplatte, wie ich den schweren, prall gefüllten Sack mit Maislieschen nannte. In der Nacht bekam ich hohes Fieber und fast wäre er tatsächlich meine Grabplatte geworden.

Im Nachhinein betrachtet, war es kein so schlechter Arbeitstag, denn ich habe ihn überlebt. Und ich durfte noch etliche Jahre das rumänische Paradies geniessen. Allerdings nicht in dieser bezaubernden Umgebung, denn von da wurde ich rausgeholt. Nicht von meinem Arbeitgeber, sondern von meiner Familie.
orbo
schrieb am 04.11.2011, 18:43 Uhr
Im Nachhinein betrachtet, war es kein so schlechter Arbeitstag, denn ich habe ihn überlebt. Und ich durfte noch etliche Jahre das rumänische Paradies geniessen. Allerdings nicht in dieser bezaubernden Umgebung, denn von da wurde ich rausgeholt. Nicht von meinem Arbeitgeber, sondern von meiner Familie.

Wenn Du wissen willst, wo Rumänien liegt, frag nach dem Paradies. Rumänien liegt auf dem Weg dorthin, sagen die Leute...
Koi
schrieb am 04.11.2011, 19:26 Uhr
Das "wirklich paradiesische" Rumänien gibt es auch nach 1980.
Hier ein paar schöne Bilder:

www.patrimoniuromanesc.ro/
alma again
schrieb am 04.11.2011, 20:08 Uhr (am 04.11.2011, 20:11 Uhr geändert).
Ich habe wohl ein paar Anführungszeichen vergessen, Orbo.

Kann es sein, dass auch im Paradies nur die Landschaft schön ist und, dass man auch dort Fremde verhungern lässt? Nicht, weil sie für die Lebensmittel nicht bezahlen möchten, sondern weil sie sich als Deutsche outen. "Hitler...", das hörte ich immer wieder (Ende der 1970er Jahre). Wenn das so ist, dann will ich ab sofort sündigen, um nicht nochmal dort zu landen.

P.S.: Ich muss aber zugeben, dass ich in eine besonders primitive Gegend gelandet bin. Diesen Menschen bin ich nochmal im Leben begegnet, und zwar vor einigen Jahren, als ich unsere Rumänienreise als Abenteuerreise gestaltet habe: Wir sind mit einem càpsumari-Bus hingefahren (:-). Ich wollte mir diese Menschen anschauen... Dabei habe ich sogar welche aus der damaligen Gegend kennengelernt, aber schlau über sie wurde ich auch diesmal nicht.
orbo
schrieb am 04.11.2011, 21:56 Uhr
Ich wollte mir diese Menschen anschauen... Dabei habe ich sogar welche aus der damaligen Gegend kennengelernt, aber schlau über sie wurde ich auch diesmal nicht.

Muss auch beichten: Bin mit 18 ausgewandert und habe viele Jahre später nach 2007 in RO ca. 2 Jahre gearbeitet - ausgerechnet in dem mir verhassten Bukarest. Und siehe da, ich begann Verständnis für die Art der Bukarester zu entwickeln und sie auch sympatisch zu finden. Das wäre bei einer Reise nicht passiert...
Es ist allerdings sehr zu schätzen, wenn man trotz sehr unangenehmer Erinnerungen sich nochmal aufmacht um alles mit einer gewissen Distanz zu hinterfragen. Leider, aber verständlich, wenden sich Menschen verbittert ab und verschließen sich gegenüber den - vielleicht vermeintlichen - Peinigern von früher.
Zwerg Bumsti
schrieb am 05.11.2011, 12:35 Uhr
Im Nachhinein betrachtet, war es kein so schlechter Arbeitstag, denn ich habe ihn überlebt. Und ich durfte noch etliche Jahre das rumänische Paradies geniessen. Allerdings nicht in dieser bezaubernden Umgebung, denn von da wurde ich rausgeholt. Nicht von meinem Arbeitgeber, sondern von meiner Familie.

und die menschen dort die neimand je herausgeholt hat, waren und sind dir scheissegal, gelle?

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