Herta Müller . Ehrung

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Schiwwer
schrieb am 13.10.2009, 23:26 Uhr
Kein Wunder
Schiwwer
schrieb am 14.10.2009, 08:30 Uhr (am 14.10.2009, 08:48 Uhr geändert).
FAZ / Druckausgabe, von heute
"Eine Reise ins Land der Angst"

Simplicius Simplicissimus in Transsilvanien: Kurzer Bericht von einer Winterfahrt durch Ceausescus Polizeistaat - auf der vergeblichen Suche nach Herta Müller von Rolf Michaelis.

Es ist u. a. nachzulesen, dass Herr Michaelis Mord und Drohbriefe erhielt, auch von Vertretern von "Vertriebenen", nachdem er Müllers erstes Buch "Niederungen" gelobt hatte.
bankban
schrieb am 14.10.2009, 08:41 Uhr
"Und dann steht Herta Müller tatsächlich in der Tür: zerbrechlich wirkend und doch ganz ungebrochen. Im Bibliothekszimmer gibt es vor weißen Bücherwänden ein kleines schwarzes Sofa, auf dem sich die schwarz gekleidete Autorin mit ihrer Zigarettenschachtel einrichtet. Während wir reden, läutet ständig das Telefon, klingelt es immer wieder an der Tür. Sie erzählt von der Zudringlichkeit einiger Reporter, die die Arztpraxis unten nutzen, um zumindest schon mal ins Treppenhaus zu gelangen. Und dann vergebens an der Tür klopfen. Ich dagegen bekomme ein Stück vom Nobelpreis-Apfelkuchen serviert, den der Arzt-Nachbar selbst gebacken hat; Blumen habe die Autorin ja gerade genug. In der Tat: Während des Interviews trägt Müllers Ehemann alle Viertelstunde einen frisch eingetroffenen, keulenartigen Blumenstrauß vorbei. Herta Müller will einen Teil davon auf den Friedhof bringen, zum Grab von Oskar Pastior, dem guten Geist ihres Romans „Atemschaukel“.

Ganz entspannt

Am Tag nach dem Nobelpreis wirkt sie ganz entspannt. Sie versteht die Auszeichnung als Bestätigung dafür, dass ihre Themen nach wie vor Millionen Menschen mit Diktatur-Erfahrung betreffen. Und dies nicht nur im Osten Europas. Mit einem Unterton von Zorn und Ekel kommt sie gleich zu Beginn auf die Verhältnisse in Iran und in Nordkorea zu sprechen. „Das macht mich wütend.“ Die verbreitete Verharmlosung des Kommunismus ärgert sie, diese inzwischen allgemein tolerierte Nostalgie. Über Hugo Chávez sagt sie: „Das ist auch so einer, da gruselt es mich. Der wird seine Macht nicht mehr hergeben ohne Blut.“ Nein, der Welt wird es weiterhin nicht an Königen mangeln, die sich verneigen und töten."
FAZ, 12.10.09, Herta Müller im Gespräch
Armin_Maurer
schrieb am 14.10.2009, 08:47 Uhr
@ Schiwwer:

Sagenhaft! Ich meine, dann wäre doch der „Balken im eigenen Auge“ dran; statt des dauernden „Schiwwers“ im Auge unserer Nächsten.

Wann setzt der Prozess der Hygiene innerhalb unserer Verbände ein? Es wäre doch eine arge Ironie der Geschichte, wenn die letzte Kommandozentrale des Ceauşismus in Deutschland residierte.
seberg
schrieb am 14.10.2009, 09:59 Uhr
Gerade in Sachen Hygiene in den eigenen Reihen gab und gibt es sicher von Herta Müller zu lernen. Leider haben wir SbS keine HM hevorgebracht, die uns beizeiten so mutig und schön unsere eigenen „Niederungen“ unter die Nase gerieben hätte. Vielleicht würde wir dann heute nicht ständig hin- und herpendeln zwischen Im-eigenem-Saft-schmoren und paranoiden Verdächtigungen.
getkiss
schrieb am 14.10.2009, 10:11 Uhr
@seberg:"Vielleicht würde wir dann heute nicht ständig hin- und herpendeln zwischen Im-eigenem-Saft-schmoren und paranoiden Verdächtigungen."

Da hat er mal wieder den Nagel auf dem Kopf, der seberg.
Vor dem Spiegel stehen, Prost auf Müller trinken und immer stärker hin und herpendelnd auf den möglicherweise zertrümmenden Spiegel achten. Starkes Bild!
getkiss
schrieb am 14.10.2009, 10:14 Uhr
Entschuldigung.
Selbstverständlich nicht der seberg hat den Nagel auf dem Kopf, sondern er hat ihn getroffen...
Meta
schrieb am 14.10.2009, 10:16 Uhr
Die Welt Online: „ENTWARNUNG
Herta Müller hat "nur einen leichten Infekt"
(0)
14. Oktober 2009, 10:05 Uhr
Alles halb so schlimm: Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller ist entgegen anderslautender Berichte nicht schwer erkrankt. Eine Sprecherin des Hansa-Verlags sagte, die Autorin habe lediglich einen leichten Infekt und sei etwas mitgenommen durch die Aufregungen der vergangenen Tage.“



seberg
schrieb am 14.10.2009, 10:29 Uhr
Das freut mich!
(trotz Hansa-Verlag )
Meta
schrieb am 14.10.2009, 10:33 Uhr
Hab nicht ich getippt, sondern den ganzen Text kopiert - Hansa :-)

Günther (Administrator)
schrieb am 14.10.2009, 15:43 Uhr (am 14.10.2009, 17:19 Uhr geändert).
Regine ( Jini )
schrieb am 14.10.2009, 19:09 Uhr
Neeeee, nicht zu fassen! So einen niveaulosen Spruch hätte ich Elke Heidenreich nicht zugetraut. Sie selber besitzt gerade mal 7 1/2 Kopfhaare :-)))). Bisher (!) war sie mir sehr sympathisch.
Tja, auf welch´ Niveau Neid und Mißgunst einen Menschen treiben können. Traurig, traurig :-)))))
Schiwwer
schrieb am 14.10.2009, 20:28 Uhr (am 14.10.2009, 20:58 Uhr geändert).
So wie ich die Heidenreich einschätze, hat sie das mit der Frisur sicher mit einem Augenzwinkern gesagt. Die Frau ist ja nicht bleed.

Übrigens, ihr Opernbuch für Kinder und Projekt "Opern für Kinder" hat sie gemeinsam mit einem - na was denn wohl - Sachsen? Rumäniendeutschen? Deutschrumänen? etc. er heißt Schuller - gestartet.
S.IRENE
schrieb am 15.10.2009, 11:32 Uhr (am 15.10.2009, 11:41 Uhr geändert).
Man findet in den Internetforen der Rumäniendeutschen auch kritische Stimmen. Der Vorwurf schwingt mit, Herta Müller habe vom System profitiert.
"Es gibt natürlich Fragen, auf die wir noch Antworten erwarten."
(Beatrice Ungar, Chefredakteurin der Hermannstädter Zeitung)

Quelle: FAZ.NET, 10.10.2009
BijouBrigitte
schrieb am 15.10.2009, 11:40 Uhr
Hallo Sirene,
wissen Sie, auf was alles ICH warte: 1. den Weltfrieden, 2. die Nachricht von Obama, wofür er den den Nobelpreis bekommen hat, 3. meinen Mann, dass er mir die Füße massiert, 4. auf Beiträge zu dem Thema in diesem Thread...
Reicht das?
Nix als Ungut,
Ihre Bijou

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