"Diee Zukunft gemeinsam gestalten…."

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Herr Roth
schrieb am 06.01.2009, 20:42 Uhr
"Diee Zukunft gemeinsam gestalten…."

Ist das ein frommer Wunsch, eine so genannte in der Weihnachtszeit immer wiederkehrende Floskel, ein Satz der sich im 21. Jahrhundert gut verkaufen lässt…. der Stimmen bringt oder steht mehr dahinter in der Siebenbürgischen Geschichte und Gegenwart?

Mit Freude lese ich beim Durchblättern der letzten Ausgaben unser Siebenbürgischen Zeitung die Überschriften: „Erlebnisse und Begegnungen“, „Leben in versöhnter Verschiedenheit“, „Aussöhnung zwischen den Kirchen“ und nicht zuletzt „Gemeinschaftsstiftende Institution Skilager“

In allen Beiträgen geht es darum aufeinander zuzugehen, den anderen in seinem Anderssein als Reichtum zu Endecken ohne die eigene Identität aufzugeben und doch etwas gemeinsam zu wagen.

Selbst bin ich begeistert vom Begegnungsgedanken und setze mich dafür ein, weis ich jedoch auch, wie schwer es ist diesen Weg zu gehen. Gemeinsam etwas mit den Fremden zu tun, mit dem der anders denkt, arbeitet, fühlt oder einen anderen Glauben hat.
So ist dann auch der Artikel der neuen Vorsitzenden der Nichtselbständigen Untergliederung in Berlin, Frau Beatrix Schenker, für mich schmerzhaft zu lesen und wohl eher ein nochmaliger kurzer Ausflug in die Vergangenheit.
In ihrem Beitrag bringt sie das Wort „Ergänzung“ in Hinsicht auf den angeblich neuen Verein in unmittelbare Nähe, des negativ besetzten Wortes Abspaltung. Ergänzung bedeutet aber ein Zugewinn z.B. an geistigen, philosophischen und politischen Sichtweisen. Wer Ergänzung, also den Nebenstehenden, für seine Arbeit als Bedrohung sieht, muss sich fragen lassen, ob er im 21.Jh und der in der EU geltenden demokratisch geltenden Gesellschaftsordnung angekommen ist. Oder ob er in einer Struktur der 12.Jh verharrt. Dies wäre kein zukunftsweisendes Signal und schon gar nicht Öffentlichkeitswirksam für die so reiche und in ihrer Geschichte unterschiedlichen Gewichtungen der siebenbürgisch-sächsischen Kultur.
Ich bin mir selbst nicht sicher, ob diese „Abspaltung“ nicht nur künstlich erfolgte, da ich diese in Berlin nie wahrgenommen habe, obwohl ich schon einige Jahre Mitglied des dortigen Vereins unter Leitung von Herrn Schöpf bin. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist das, was der gesamte Vorstand unter Leitung von Herrn Schöpf in den letzten Jahren an Begegnungsarbeit, Kulturarbeit, politischer Arbeit und Vereinsarbeit organisiert hat, weit mehr als das, was mir ansonsten an Aktivitäten von Landesgruppen begegnet. Da ging es in Buchlesungen, gemeinschaftlichen Veranstaltungen mit dem Rumänischen Kulturinstitut und der Rumänischen Botschaft der deutschen Politik auf Bundesebene auch immer um ein Neubetrachten der eigenen Vergangenheit, um Händereichen in ein gemeinsames Europa - ganz praktisch und bodenständisch.
Traurig und betroffen macht auch die Tatsache, dass die Bundesebene offensichtlich nicht das Gemeinsame der Berliner Interessen fördern half – sondern das Trennende.
Da hilft dann auch nicht mehr ein frommer Wunsch oder doch nur eine Floskel von unserem Bundesvorsitzenden der „… alle Mitglieder aufforderte, zur Einheit unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft beizutragen.“
Was also gibt es für Möglichkeiten wenn einer die Tür zu macht bzw. Recht haben will um jeden Preis?
In unserem Christlichen Glauben gab es schmerzhafte Zeiten von Trennungen. Bleibt also das Beten und Hoffen, das die Tür wieder aufgeht und man die, die über Jahre eine sehr gute Arbeit geleistet haben, nicht aus persönlichem Stolz ausgegrenzt werden.
In einem Verein bzw. einer Gemeinschaft sollte es nicht um Personen gehen die ihren eigenen Willen durchsetzen, sondern um das was die Gruppe die Gemeinschaft auch wenn es schmerzhaft ist, die Mehrheit will, gehen. So wünsche ich mir, das Frau Schwenker und ihr „neuer“ Vorstand, wie auch die anwesenden Gratulanten erst einmal alle Kraft daran setzen ihre Gemeinschaft davon zu überzeugen, dass es ohne Gemeinschaft und offen sein für den Anderen, keine Zukunft gibt, sondern so bitter wie das ist, nur ein Aussterben. Plastische Beispiele liefere ich Ihnen nicht gern aber sie sind nun einmal da, wenn sie ihre alte Heimat Siebenbürgen besuchen. Gut sichtbar gibt es dort Dörfer und Gemeinschaften die einen neuen Weg in die Zukunft gefunden haben und andere die schon ausgestorben sind.
Mögen daher die abschließenden Worte von Herrn Dr. Bernd Fabritius ernst gemeint sein und wahr werden;
„Die guten Ergebnisse, die wir bisher erreichen konnten, waren nur dank Ihrer Mitwirkung und tatkräftigen Unterstützung möglich. Dafür möchte ich Ihnen ganz herzlich Danken. Diesen Dank verbinde ich mit der Hoffnung und der Bitte, dass Sie in Ihrem Engagement für unsere siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft nicht nachlassen und mit uns gemeinsam deren Zukunft mitgestalten mögen.“

Aus meiner doch etwas außenstehenden Sicht aus Dresden und Stein kann ich nur sagen, der Vorstand um Herrn Schöpf hält die Tür und die Hand offen für eine gemeinsame Zukunft. Es bleibt zu hoffen, das ihr Einsatz nicht als störend sondern als Bereicherung und Stärkung der siebenbürgischen Arbeit gesehen werden, unabhängig von persönlichen Emotionen, die es natürlich auch geben darf. Ein Akzeptieren wäre meiner Meinung nach ein erster Schritt und ist ja eine schon lange erprobte Möglichkeit bei einem Nebeneinander der Kulturen und Nationen.

Natürlich wäre mehr schöner und besser… Also wie wäre es mit einem gemeinsamen Skilager Frau Schenker, Herr Fabritius und Herr Schöpf?

Wenn sie es lieber etwas ruhiger mögen, sind sie auch gern nach Stein ins Bildungs- und Begegnungszentrum eingeladen, welches für seine Friedens- und Versöhnungsarbeit das Nagelkreuz von Coventy im Jahr 2007 überreicht bekam.

Mit freundlichen Grüßen und Gottes Segen

Diakon Frank Roth aus Dresden / Stein
Schreiber
schrieb am 08.01.2009, 15:29 Uhr
In Berlin ist man auf gutem Weg:

www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/verband/8350-neuer-vorstand-in-berlin.html

In verlinkten Artikel ist zu lesen:

"Die geplante Zusammenführung dieser Strukturen, die durch den Entwurf einer gemeinsamen und verbindenden Satzung vorbereitet worden war, scheiterte letztlich daran, dass die Mitglieder dieses neuen Vereines zum Bedauern der Anwesenden der Einladung zur gemeinsamen Mitgliederversammlung nicht Folge geleistet hatten."

Die Bundesebene wollte also offensichtlich das Verbindende, gescheitert ist es daran, dass Herr Schöpf sich verweigert und absentiert hat. In dem letzten Mitteilungsblatt von Januar 2009 verhöhnt er lieber weiter Frau Schenker und auch die Bundesebene und verkündet "Eigenständigkeitsbeschlüsse". Will er tatsächlich die völlige Abspaltung von bundesweiten Verband der Siebenbürger Sachsen und tragen Sie das mit?

Könnten Sie Herrn Schöpf Ihre zu Recht aufgezeigten guten Gedanken nicht auch vermitteln? Das wäre hilfreich.

Mit freundlichen Grüßen
Herr Roth
schrieb am 15.01.2009, 21:17 Uhr
Sehr geehrter Herr Schreiber,

wie sie meinem Beitrag entnehmen können, gilt das Angebot und die davor geäußerten Gedanken für alle Beteiligten, den wenn sich nicht alle an einen Tisch setzen wird es unwahrscheinlich sein, dass man zu sinnvollen und tragbaren Ergebnissen kommt.

Meine Einladung nach Stein ist somit für alle drei Personen gedacht und ernst gemeint. Sie werden in den nächsten 14 Tagen auch persönlich von unserer Organisation dazu per Post eine Einladung erhalten.

Was Ihre angesprochene Bereitschaft die scheinbar im Artikel zu lesen war angeht,

www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/verband/8350-neuer-vorstand-in-berlin.html

steht darin jedoch auch, dass nur 7 von 40 "Mitgliedern" bei einer Abstimmung für eine Zusammenarbeit mit den rechtlich als eingetragen Verein des Landesverband der Siebenbürger Sachsen Berlin / Neue Bundesländer e.V. gestimmt haben.
Da laut Vereinsrecht die Mitgliederversammlung das höchste Organ eines Vereins ist, ist es dann fast egal was die Vorsitzende sagt bzw. in einem Artikel schreibt, den sie hat die Beschlüsse der Mitgliederversammlung umzusetzen. Möchte sie das nicht, steht es ihr frei den Vorsitz abzugeben bzw. niederzulegen, eine andere Wahl hat sie eigentlich nicht, außer sie stellt sich hinter die Beschlüsse der Mitgliederversammlung und somit auf die klare Seite derer, die sagen wir wollen unsere eigene Suppe kochen und nicht mit anderen gemeinsam an der Zukunft bauen.

Es erscheint mir etwas eigenwillig in dem Artikel, das man selbst nicht zusammem arbeiten möchte, die Schuld aber den anderen, also scheinbar hier Herrn Schöpf zuschiebt. Wäre es nicht sinnvoller erst einmal die eigenen Mitglieder von einem gemeinsamen Weg zu überzeugen und wenn man dann eine Mehrheit hat auf den anderen zu schauen oder mehr.

Mit freundlichen Grüßen und Gottes Segen

F.Roth



Schreiber
schrieb am 16.01.2009, 22:12 Uhr
Sehr geehrter Herr Roth,
in dem Bericht ging es bei der Abstimmung nicht um "Zusammenarbeit" sondern um "Zusammenführen" - also darum, die von Herrn Schöpf faktisch durchgeführte Abspaltung durch seinen eigenen Verein durch eine Zusammenführung zu beseitigen.

Informativ dazu sind die vielen Beiträge unter
www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/505-offener-brief-von-lothar-petri-an-bernd/

Ich wünsche Ihren Bemühungen jeden erdenklichen Erfolg, auch dass Sie Schöpf wieder zurück auf den Boden der Tatsachen und in den Kreis der Landsleute in Berlin holen können. Abspaltungen haben noch niemandem einen Vorteil gebracht.

Beste Grüße

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.