Die Finanzkrise. Eine Betrachtung am Rande!

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seberg
schrieb am 25.11.2008, 15:55 Uhr (am 25.11.2008, 15:58 Uhr geändert).
getkiss schrieb:

Es ist so herrlich,
wenn der Wind
in die Segel bleest
und diese aufbauscht.

Und doch viel schöner
gegen den Wind
zu kreuzen
und trotz dem
vorwärts kommen!


Na bitte, der Börsenguru - oder ist es der Aktienkrösus? - enteckt die Poesie und also den Geist...
getkiss
schrieb am 25.11.2008, 16:17 Uhr (am 25.11.2008, 16:22 Uhr geändert).
seberg schrieb: ...
Na bitte, der Börsenguru - oder ist es der Aktienkrösus? - enteckt die Poesie und also den Geist...


Falls ich mich nicht täusche,
spielte der zitterte
im Sande
während ich Verse
schon schrieb...

Jetzt schreibt er
über etwas
was nicht aufs erste
zu sehen ist....

Elsi
schrieb am 25.11.2008, 23:00 Uhr
@seberg. Der $chein trügt: Der Reim ist ein Drama! Und der Geist...der spukt!
getkiss
schrieb am 26.11.2008, 09:10 Uhr (am 26.11.2008, 09:40 Uhr geändert).
joyflight schrieb: Nochmal Betrachtung am Rande: Aufstieg und Entstehung der Krisen:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29184/1.html

Das Ende des "Goldenen Zeitalters" des Kapitalismus und der Aufstieg des Neoliberalismus
Tomasz Konicz 24.11.2008 - Kurze Geschichte der Weltwirtschaftskrise Teil 1


Alles klar?
Nein, dies ist eine theoretische Abhandlung der Entwicklung in den letzten Jahren, die -in dieser Fassung- keine praktische Maßnahmen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene vorschlägt.
Die Kritik am Kapitalismus wird langsam uralt, wenn man mit Marx zu zählen anfängt.

Ein Beispiel, wie die Praxis -in der nahen Zukunft-aussehen könnte, liefert der aus der Professur zur Praxis gewandelte Bundesbankpräsident Weber im Interwiev mit dem Handelsblatt:
<http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur-nachrichten/der-tiefpunkt-kommt-erst-2009;2097478>

Das auf dem Eigentum basierende Kapitalistische System hat auf Grund von systemischen Abweichungen in seinem Finanzsystem offensichtlich Schwierigkeiten.
Die Abweichungen basieren fast Ausnahmslos auf Erscheinungen, die durch mangelnde Kontrolle des Systems aufgetreten sind:
- Massenhafte Kredite für Häuslebauer ohne ausreichendem Einkommen, also ohne praktische Absicherung. Die Folge waren zu erst ins bodenlose steigende Hauspreise, die eine Preisspekulation auslösten. Bei steigenden Zinsen und sich sättigendem Markt erfolgten massenhafte Pleiten der neuen Hausbesitzern, die Kredite der Banken waren mit in der ganzen Welt verkauften, verdeckten Papieren "abgesichert", u.s.w. und die weltweite Finanzkrise war da.

Jetzt war da, wofor schon mein Opa in der Weltwirtschaftskrise 1928-33 warnte: Keine Kredite/Schulden machen, die keine reelle Absicherung haben! Solche Spekulationen führen zur Pleite! Seine Konkurrenten in Billed hatten die gegensätzliche Geschäftspolitik befolgt, das Resultat war Pleite, während Opa nach der Krise, geschwächt aber Gesund weitermachen konnte...

In so fern sind die jetzt erfolgten Reparaturmaßnahmen der Regierungen und Zentralbanken nicht ungefährlich, denn:
Das heutige Geld könnte leicht zu einem Papierwert mutieren (Inflation).

Die größte Schwäche der Systemkritker im allgemeinen und speziell hier liegt im Mangel an praktischen Vorschlägen. Ist ja auch mein Fall, dazu habe ich zu wenig Betriebs- und Sozialwirtschaftliche Kenntnisse...

Also, Joachim, Elsi und Co., frage ich (nach Lenin): Was ist zu tun?
Euch gefällt das auf Eigentum basierte Wirtschaftssystem nicht?
Wollt Ihr das Eigentum Abschaffen?
Und was dann?
Schön, Ihr wollt den Menschen in der dritten Welt zum Leben verhelfen. Nichts dagegen. Wollt Ihr dafür die Milliarden verwenden die reiche und auch arme Bundesbürger auf den Banken horten, wie auch immer? OK. Wir geben das Geld aus.
Das ist dann weg, verfrühstückt. Dann im Abwasser oder am Wegrand liegend. Das Resultat: Niemand hat Geld, Wirtschaft kann nichtmehr funktionieren, ich tausche Tisch gegen Frühstück. Oder zahlt Ihr meine Rente mit nicht vorhandenem Geld?
Oder mit Ceau´s Versprechungen über den goldenen Kommunismus, die er mit dem Slogan "alle in die Kantine (zum grossen Rübensuppe essen) und in den Wohnblock" praktisch zu verwirklichen versuchte?

Habt Ihr nun Vorschläge, oder soll Euer persönlicher Beitrag zur Diskussion, wie in den 3 vorangegangenen (ausser Pöbeleien), gleich NULL sein?

Oder soll man die Vor Schläge von
@Joachim:
"Wer nicht hören will, muß fühlen !
Oder:"Learning by doing".
Es muß erst weh tun, bevor man anfängt nachzudenken und sich mit den Argumenten Andersdenkender auseinandersetzt."

mit der Praxis von Stalin weiterentwickeln?
Wer nicht in die Kolchose will, wird vernichtet!? Millionenhaft?
Da entpuppt sich das wahre Gesicht des "Menschenfreunds"....

lori
schrieb am 29.11.2008, 15:29 Uhr
Hallo Allerseits,

zum Angebot der VW- Bank werde ich mich ein anderes mal äussern, weil wie so sooft diese Tage, werden wir von der Aktualität regelrecht überrollt!

Es ist schon bemerkenswert und zugleich bedenkenswert, dass die Marke Porsche alles überstrahlt. Auch das Verhalten seiner Manager! Was sagte Herr Wiedeking eher beiläufig: dieses Jahr werde Porsche nicht den Zugriff auf den gewünschten Aktienanteil(Aufstockung) erreichen, Porsche sei nicht in Eile!! Ach neee...was für eine Erkenntniss, niemand hätte das vermutet! Nachdem es ihm (eigentlich seinem Finanzchef) gelungen war die Aktienmenge zu verknappen(das geht etwas so: etwa 45% der Aktien gekauft und gemeldet, Zugriff mit Hilfe der Banken,mit Optionen auf etwa weitere 25%, Niedersachsen 20%, bleiben etwa 5-10% im freien Umlauf)und die Bären (Leerverkäufer) in die Knie zu zwingen, hat er natürlich eine Menge Aktien zu hohen Kursen an der Börse abgeladen, die Baissiers mussten sich ja eindecken. Das bescherte dem Unternehmen einen Riesengewinn. (6,5 MRD wenn ich mich recht entsinne)

Es ist nicht meine Aufgabe über das hochbrisante und mE. populistische Thema der Managergehälter zu debattieren. Porsche hat jedoch im operativen Geschäft VERLUSTE gemacht.Wiedeking verdient aber immer noch angeblich bis zu 80 Millionen Euro. Das ist m.E. ein Skandal! Ich kann nur sagen :gute Nacht Bundesregierung, gute Nacht "500Tausend- Euro Regelung" für Bankmanager. Denn:Herr Wiedeking hat sich so verhalten wie all die Spekulanten dieser Welt, deren Gebaren- poltisch gewollt?- bekämpft werden soll! Das Fatale an der Sache ist, dass die Mitarbeiter des Unternehmens nichts über "ihren Chef" kommen lassen, der zugegebener Maßen, ein guter Automanager ist!
Der eine ist der Held, der andere der Depp(Merckle), das ist Spekulation. Hätte unter gewissen Umständen auch umgekehrt sein können. Mit Wirtschaften, hat das Ganze jedoch gar nichts zu tun! Die Gehälter bleiben jedoch spitze!

Gruss
Lori
lori
schrieb am 06.12.2008, 21:12 Uhr
Hallo Allerseits,

Wie versprochen, nun zum Angebot der VW- Bank, und dem Entscheidungsfindungsprozess. Vielleicht hilft es jemanden!
Also:
1)Bei jeder Anlage ist es geboten, dass jeder einzelne seine eigene Risikobereitschaft überprüft. Ich würde mal sagen in diesem Fall, sollte ein unter 30 jähriger ruhig eine etwas riskantere Anlage bevorzugen, ZB. eine Unternehmensanleihe, die höher verzinst wird, oder gar Aktie.Jemand der kurz vor der Rente steht, sollte das Angebot genau prüfen!
2)Wer ist der Anbieter? VW- Bank, könnte u.U. von einer Pleite des Autoherstellers mitgerissen werden !? Der Staat sichert gesetzlich eine Mindestanlage(Einlage) von 20000 EUR. Bis zu diesem Betrag kann nichts passieren, es sei denn, D mutiert zu Argentinien, sprich geht pleite! Wer über 20000 Euro anlegen möchte(ist wohl kein Lidl-Kunde) der muss sich interessieren ob die VW- Bank, dem freiwilligen Sicherungsfond der Banken angeschlossen ist.
3)Vergleichsangebote heranziehen. Das ist jedoch schwierig, weil in den Prospekten das Agio(oder etwaige Bearbeitungsgebühren, Kommision) verschwiegen wird. Nominalezahlen nützen nichts.
4) Vom Bankberater nicht überreden lassen.(anderes, "besseres" Angebot) Der verhält sich nämlich wie ein Koch, der seine vorrätigen Menüs loswerden will!
5)Etwa so lange nachdenken wie vor dem Kauf eines Autos.

Aus meiner Sicht ist das Angebot gut!
Kollege Getkiss übernehmen Sie!

Gruss
Lori
Elsi
schrieb am 06.12.2008, 22:36 Uhr
lori macht dem Namen des threads alle Ehre: die Finanzkrise findet für ihn nur gaaaaanz am Rande statt...
hanzy75
schrieb am 07.12.2008, 21:04 Uhr
Da befindet er sich in guter Gesellschaft mit unseren Umfrageteilnehmern.

Wie stark beeinträchtigt die Weltfinanzkrise Ihre Lebensumstände?
Ergebnis
sehr stark 5 (16%)
stark 4 (13%)
bislang kaum, aber die Krise könnte mich in Zukunft auch treffen 11 (34%)
gar nicht 12 (38%)
schully
schrieb am 08.12.2008, 10:32 Uhr
Weisheit des Tages


Wer vor 18 Monaten 1.158,48 Euro in die Aktien der Commerzbank investiert hat, mußte sich 18 Monate lang über fallende Kurse ärgern und hat heute noch 215,28 Euro übrig.

Wer vor 18 Monaten 1.158,48 Euro in Krombacher Bier investiert hat, konnte:

- 18 Monate lang jede Woche einen Kasten herrliches Pils genießen
- war ständig heiter
- hatte viel Spaß
- hat den Regenwald gerettet
- und hat heute noch....

(Achtung, jetzt kommt's)...

Leergut im Wert 223,20 Euro !!

*PROST*

joyflight
schrieb am 09.12.2008, 15:20 Uhr
passend dazu - nochmal eine Erklärung allgemeinverständlich was übehaupt passiert ist:



DIE FINANZKRISE - ALLGEMEINVERSTÄNDLICH

Heidi besitzt eine Bar in der Bieler Innenstadt. Um den Umsatz zu steigern beschließt sie, die Getränke der treuen Kundschaft - mehrheitlich Alkoholiker ohne Arbeit - aufzuschreiben (ihnen also Kredit zu gewähren).

Das spricht sich herum und dadurch drängen sich immer mehr Kunden in Heidi's Bar. Da die Kunden sich um die Bezahlung vorerst keine Sorgen machen müssen, verteuert Heidi die Preise für Wein und Bier, die meistkonsumierten Getränke, und erhöht damit massiv ihren Umsatz.

Der junge und dynamische Kundenberater der lokalen Bank sieht in diesen Kundenschulden wertvolle künftige Guthaben und erhöht die Kreditlinie für Heidi. Er macht sich keine großen Sorgen, er hat ja die Schulden der Alkoholiker als Deckung.

Am Sitz der Bank transformieren top ausgewiesene Banker diese Kundenguthaben in SUFFBOND, ALKBOND und KOTZBOND um. Diese Papiere werden dann weltweit gehandelt. Niemand versteht zwar, was die Abkürzungen bedeuten und wie sie garantiert werden. Da die Kurse aber steigen, werden die Papiere ein Renner.

Eines Tages und obwohl die Kurse immer noch steigen, stellt ein Risk Manager (inzwischen selbstverständlich entlassen - Begründung: er war zu
negativ) der Bank fest, dass man die Schulden der Alkis von Heidi's Bar langsam einfordern sollte. Die können aber nicht zahlen. Heidi kann ihren Kreditverpflichtungen nicht nachkommen und macht Konkurs. SUFFBOND und ALKBOND verlieren 95%, KOTZBOND hält sich besser und stabilisiert sich nach einem Verlust von 80%.

Die Lieferanten hatten Heidi's Bar längere Zahlungsfristen gewährt und zudem in die Papiere investiert: der Weinlieferant geht Konkurs, der Bierlieferant wird von einem Konkurrenten übernommen. Die Bank wird von der Regierung durch Steuergelder gerettet.
Schnuk
schrieb am 13.12.2008, 06:31 Uhr
Hallo Schully,
lustig Ihr letzter Beitrag, aber
im Nachhinein sind wir alle gescheit.
lori
schrieb am 13.12.2008, 20:09 Uhr
Hallo joyflight,

ich wandele die Geschichte mal ab. Heidi wird von der Bank ermahnt, ab sofort wieder nur gegen Bares zu verkaufen, wenn nicht, werden die Kredite gekündigt. Die Bank weiss jedoch sehr wohl, dass wenn sie die bisherigen Kredite an Heidi sofort abschreiben müsste, sie selber von der Insolvenz bedroht würde!Heidi verhält sich brav, kulant so wie die Bank gefordert hat.Deswegen erhält sie weitere Kredite(frisches Geld) um wenigstens den Zins für die "alten" Kredite zu bezahlen. Die Bank schreibt die Kredite(die Tilgungszahlungen der "alten") Heidis tröpfchenweise(peu à peu) ab, und der Betrieb(die Show) geht weiter.(Es gibt angeblich heute noch Banken, die Forderungen aus der Kaiserzeit eintreiben) Jeder ist zufrieden die Bank, Heidi, und die Lieferanten, sogar die Behörden(Finanzamt). Wenn der Betrieb sehr lange besteht und die Inflation steigt bestehen sogar Chancen, dass Heidi die Kredite begleicht.

Damit die Anekdote in die heutige Zeit passt spiele ich jetzt advocatus diaboli und gebe den oben genannten Protagonisten folgende Rollen: die Banken sind der Staat und Heidi sind die Banken bzw. die anderen Bittsteller(ZB. die Autobranche)an den Staat. Der Staat stellt Heidi viel Geld zur Verfügung, welches eigentlich nicht gedeckt ist. Ob Heidi irgendwann die Schulden begleichen kann ist ungewiss. Gewiss ist jedoch, dass der Staat die Schulden die er macht um Heidi Geld zu Verfügung zu stellen, auf den Sanktnimmerleinstag verschiebt. Deswegen muss ich immer wieder schmunzeln, wenn sich jemand über die Schulden die auf kommende Generationen abgewälzt werden aufregt. Was machen die kommenden Generationen? Sie schieben die Schulden auf die folgenden Generationen ab.Wichtig in diesem Zusammenhang ist:VERTRAUEN! Ist das Vertrauen weg, folgen Krisen Depression, soziale Unruhen,Revolutionen, gar Kriege. Wie eingangs schon beschrieben, ist der Kapitalismus ein grosser Bluff, aber ein gutgemachter. Lang lebe er!Was sagte Deutschlands schönste Kommunistin in der Sendung "Hart aber fair" sinngemäss: der Kapitalismus findet irgendwie immer aus der Krise heraus. Und das von jemandem der von sich behauptet, dass wegen ihres Abgeordnetenmandats, immer weniger Zeit für die wissenschaftliche Arbeit bleibe(Marxismus)!

Gruss
Lori
lori
schrieb am 23.12.2008, 19:06 Uhr
Hallo Allerseits,

ich wünsche allen "Forumisten", den Verantwortlichen für diese Seiten, ein frohes Weihmachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Gruss
Lori
Siel
schrieb am 23.12.2008, 23:28 Uhr
Ich wünsche allen ein besinnliches Weihnachtsfest!

http://www.youtube.com/watch?v=dyHRSgq38Wc&feature=related
Adine
schrieb am 24.12.2008, 01:11 Uhr
Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes 2009!

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