Kontinuitätstheorie versus Migrationstheorie

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T.Sieb
schrieb am 15.02.2012, 06:57 Uhr
@Mircea32

Interessant wäre zu wissen,wo und wann haben die angeblichen Dako-Romanen den christlichen Glauben aufgenommen?Gehörte Trajan der Ostkirche an?Und wieso haben die Nachkommen der Römer und Daken die lateinischen Buchstaben nicht gekannt?Und warum war die Sprache der Liturgie in der traditionellen rumänischen Kirche weder lateinisch,noch rumänisch,sondern noch bis Mitte des XIX. Jahrhunderts slawisch?
T.Sieb
schrieb am 15.02.2012, 08:08 Uhr
Dieses Zitat passt ganz gut zum Thema!

"Noch um die Mitte jenes Jahrhunderts war die Walachei eine nur von nomadischen Horden durchstreifte Wüstenei, deren Weidegründe die Rumänen anzogen, welche allmählich sich über das Land und weiter über Siebenbürgen,wo sie auch erst im 13. Jahrh. auftraten, verbreiteten. Ein Teil der Rumänen blieb jedoch im Süden der Donau, in den Balkanländern, zurück, und dieses sind die sogen. Zinzaren (s. d.), welche dialektisch nur wenig von den Rumänen des Königreichs geschieden sind.


Spottiswoode - Sprache

* 9 Sprache.

Diese Anschauung von der Herkunft der Rumänen findet ihre wesentliche Stütze in der Betrachtung der Sprache [* 9] derselben, welche trotz romanischer Grundlage eine bunt gemischte ist, in der jedoch, obgleich 100 Jahre im Norden der Donau Westgoten und Gepiden herrschten, germanische Worte fehlen. Dagegen sind solche Sprachzuthaten vorhanden, die nur im Süden der Donau aufgenommen werden konnten: slawische Wörter, die dem Bulgarischen entstammen, die Nachsetzung des Artikels aus dem Albanesischen, griechische Wörter;
hierzu gesellte sich der Gebrauch der bulgarisch-slawischen (Cyrillischen) Schrift.
Hiernach würden also die Rumänen ihren gemeinsamen Stammsitz im Innern der Balkanhalbinsel haben.
"Zitat Meyers Konversations-Lexikon,1888,,

Mulder
schrieb am 15.02.2012, 08:50 Uhr
Die kirchenslawisch-orthodoxe Tradition
bei den Rumänen


"In der
Walachei konnte sich erst nach den Mongoleneinfällen
und dem damit verbundenen Abzug der Kumanen nach
Ungarn eine dauerhafte weltliche und kirchliche Ordnung
etablieren: 1359 gewährte ihr Konstantinopel die kirchliche
Unabhängigkeit unter einem Metropoliten in Curtea
Argeº. Die orthodoxe Kirche der Moldau war zunächst
nach dem Erzbistum Haliè orientiert und erhielt erst 1401
einen eigenen Metropoliten in Suceava.
„1369 wurde auf Anregung des Serben Nikodim... im Banat
von Severin mit Vodiþa ein erstes Kloster bei den Rumänen
gegründet, um 1377 in Tismana ein zweites... An diesen
ersten Gründungen wie an den folgenden sind Slaven in
hohem Maße beteiligt, so dass in den rumänischen Ländern
die großen Klöster neben den Fürstenhöfen zu Zentren
der slavischen Kultur werden...

..Ungeachtet ihrer ethnischen Besonderheit waren die Rumänen
also rundum eingebettet in die slawisch-orthodoxe
Kultur. Amtssprache war das Kirchenslawische."

www.oei.fu-berlin.de/media/publikationen/boi/boi_17/10_tornow.pdf
getkiss
schrieb am 15.02.2012, 10:07 Uhr
Aus den vorherigen Zitaten:

„Dagegen sind solche Sprachzuthaten vorhanden, die nur im Süden der Donau aufgenommen werden konnten: slawische Wörter, die dem Bulgarischen entstammen, die Nachsetzung des Artikels aus dem Albanesischen, griechische Wörter;
hierzu gesellte sich der Gebrauch der bulgarisch-slawischen (Cyrillischen) Schrift.”
und
„..Ungeachtet ihrer ethnischen Besonderheit waren die Rumänen
also rundum eingebettet in die slawisch-orthodoxe
Kultur. Amtssprache war das Kirchenslawische."

ergibt sich die Entwicklung derSprache der so genannten "führenden Kulturschichten", also der Kirche und der administrativen Hoheit.
Ein Vorgang, wie er auch im Westen Europas zu beachten gibt, wo zu erst mal das Latein die "kulturelle Hochsprache" war und nur allmählich die Nationalsprache in der Kultur auftaucht. Siehe Nibelungenlied, bzw. die von Luther überstzte Bibel.

Diese "kulturgeschichtliche Betrachtung" hat wenig mit dem Sprachgebrauch des "gemeinen Volkes" zu tun, siehe die Sprachentwicklung heutzutage "auf dem Schulhof", z.Bsp.

In so Fern bin ich der Meinung, diese Entwicklungen kann man bei der Beurteilung von KT versus MT mit-betrachten, wegen des sehr begrenzten Verbreitens in der "Masse" sind diese aber "ursprünglich" nicht entscheidend.

So sind auch z.Bsp. aus den "Saxones" - im Sprachgebrauch am ungarischen Hofe - die "Siebenbürger Sachsen" entstanden, bei denen in benachbarten Dörfern verschiedene Dialekte entstanden sind, die sich nur allmählich annäherten, als die Entfernung zwischen den Ortschaften "zeitlich" immer kürzer überwunden werden konnte. Der Prozess fand so auch im Banat statt, wo sich in 2 Jahrhunderten kein einheitlicher Dialekt "banatschwäbisch" entwickelte, sondern als Hochsprache das "Schriftdeutsch" übernommen wurde...
Und in beiden Regionen sind im "gebrauchten Dialekt" Wörter der benachbarten Nationen eingeschlossen. Daraus Schlüsse auf den "Ursprung" zu ziehen ist volksnah ausgedrückt: "ein Schmarrn".
T.Sieb
schrieb am 15.02.2012, 10:47 Uhr
@wegen des sehr begrenzten Verbreitens in der "Masse" sind diese aber "ursprünglich" nicht entscheidend.

Seit hundert Jahren ist das Rumänische eine gefestigte
Standardsprache, die inzwischen auch von den Intellektuellen
des eigenen Landes akzeptiert wird.Link

Da jedoch die breite Bevölkerung des Lateinischen nicht mächtig war, gab es große Schwierigkeiten mit der korrekten Verwendung von â, ê und î.Link
getkiss
schrieb am 15.02.2012, 11:33 Uhr
Herr @T.Sieb, aus der Entwicklung der letzten 100 Jahren solche Schlüsse bezüglich des Ursprungs der Rumänen zu ziehen bedeutet:

@getkiss:Daraus Schlüsse auf den "Ursprung" zu ziehen ist volksnah ausgedrückt: "ein Schmarrn".

Ich bleibe dabei...
T.Sieb
schrieb am 15.02.2012, 11:45 Uhr
Gegner glauben uns zu widerlegen,indem sie ihre Meinung wiederholen und auf die unsre nicht achten.

Johann Wolfgang von Goethe




























getkiss
schrieb am 15.02.2012, 12:02 Uhr (am 15.02.2012, 12:07 Uhr geändert).
Lieber Herr @T.Sieb,
ich achte durchaus Ihre

Link

-Meinung
.
Es würde mich interesieren, welche ist Ihre?

Oder sind Sie J.W. Goethe?
Darum so viel leere Zeilen unter Ihrem Zitat?
Wenn nicht, in München ist bestimmt noch Platz auf dem

web2.cylex.de/stadtplan/m%FCnchen-8/m%FCnchen-strasse-goetheplatz.html
Tiroler
schrieb am 15.02.2012, 12:38 Uhr
Hermann_Greg
Dass Siebenbürgen in Rumänien bleibt, mag ich zu bezweifeln.
„mag ich“, also „möchte ich“.
Sie haben also einen Wunsch diesbezüglich, der da wäre? Siebenbürgen als Ganz-Neues Bundesland der BRD oder als kleines Fürstentum von Charles? Hätte ich wirklich nichts dagegen, nur glaube ich eher einen 6-er im Lotto zu haben.

Ich würde doch wirklich gerne wissen wollen worum es eigentlich geht? Woher die Rumänen kommen/abstammen oder doch um den Rechtsanspruch über Siebenbürgen?
Wo auf dieser Welt haben Mehrheiten die zugewandert sind ihren Anspruch auf ein Gebiet verloren, weil andere nachweisen konnten, dass sie früher dort waren? Vor welchem Gericht?
Etwa die Indianerreservate in Amerika? Ob Székler oder SbS sich so etwas wünschen?

Wird nun behauptet, dass die Rumänen existent waren und nur von anderswo migriert sind oder dass es sie eigentlich gar nicht gab, sie Slawen/Russen sind die irgendwie zu dieser Sprache kamen? Woher kam diese eigenartige Sprache und wer hatte das Interesse und die Macht diese Sprache diesen Slawen aufzuzwingen?
Indiana
schrieb am 15.02.2012, 13:11 Uhr
Gegner glauben uns zu widerlegen,indem sie ihre Meinung wiederholen und auf die unsre nicht achten.

Johann Wolfgang von Goethe




Schon wieder eine "Gruppe", kommt mir bekannt vor.
Tiroler
schrieb am 15.02.2012, 14:35 Uhr
T.Sieb
Gehörte Trajan der Ostkirche an?
Wie soll Trajan (53-117) der Ostkirche (Sie meinen wohl die Christliche Kirche) angehört haben, wenn die Teilung OST-West erst 395 erfolgte und
am 27. Februar 380 unterzeichnete der oströmische Kaiser Theodosius I. (347 – 395) in Thessaloniki in Gegenwart des weströmischen Kaiser Valentinian II. (371 – 392) und dessen mitregierenden Halbbruder Gratian (359 – 383) ein Dekret, mit dem das Christentum zur Staatreligion erklärt und die Ausübung heidnischer Kulte unter Strafe gestellt wurden.
Oder meinen Sie er wäre insgeheim ein Christ gewesen?

Andererseits ist mir auch unklar wieso es 380 einen oströmischen Kaiser gab, wenn erst 395 die Teilung erfolgte.
TAFKA"P_C"
schrieb am 15.02.2012, 14:58 Uhr
Andererseits ist mir auch unklar wieso es 380 einen oströmischen Kaiser gab, wenn erst 395 die Teilung erfolgte.
Eine "Teilung" erfolgte unter Diokletian (* zwischen 236 und 245 in Dalmatia, † um 312 in Spalatum).

Diokletian reformierte die Verwaltung, die in einen zivilen und einen militärischen Sektor geteilt wurde, und schuf die Ordnung der „Tetrarchie“, wonach es zwei „Senior-Kaiser“ („Augusti“) mit jeweils einem „Junior-Kaiser“ („Caesar“) geben sollte. Denn für einen Kaiser alleine war das Imperium schon längst unregierbar geworden, besonders da der Druck auf die Grenzen ständig anwuchs. Die Teilung der Provinzen und die Einführung der Diözesen und Präfekturen sollten die Verwaltung der Provinzen effizienter machen.
http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misches_Reich

Anchen
schrieb am 15.02.2012, 15:00 Uhr (am 15.02.2012, 15:01 Uhr geändert).
cäsar
schrieb am 15.02.2012, 16:19 Uhr
Hallo,

nun, da schäumt die Popa -Ecke, und das finde ich supergut! Ich muss nur über den oft, weit verbreiteten. offiziellen dummen, Satz lachen und zwar: Die Rumänen sind als Christen zur Welt gekommen!(Poporul român s-a nascut creştin) Soviel Unsinn wird in diesem Thread nicht verzapft, glaube ich mal!

ave
Tiroler
schrieb am 15.02.2012, 17:02 Uhr
da schäumt die Popa -Ecke,
Welchen Schaum haben Sie sich diesmal in die Augen gespritzt?

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