Die Juden - Geschichte eines Volkes

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bankban
schrieb am 04.01.2014, 10:38 Uhr
@ Seberg: du müsstest mich inzwischen gut genug kennen, um zu wissen und zu verstehen, dass ich die Lesart und die Konstruktion des Leseverständnisses zu meinem Beitrag ich gerne jedem Leser selbst überlassen würde.
seberg
schrieb am 04.01.2014, 13:08 Uhr
Dein großzügiger Umgang mit Kommunikation in Ehren, aber so kannte ich Dich von früher eigentlich nicht. Eher so, dass Du immer genau verstanden werden wolltest und Dir mit dem Verstehen Mühe gegeben hast.
Johann
schrieb am 04.01.2014, 14:57 Uhr (am 04.01.2014, 15:04 Uhr geändert).
bankban schrieb:
"Wer dann das Buch liest, wird auch wissen, wie sich Frau Hirsch gerade mit jenem Absatz blamiert hat, indem sie sich darüber aufregt, Sand hätte die Ergebnisse der neuesten Genforschungen nicht rezipiert. Schließlich geht Sand in einem Extrakapitel (S. 397-408) auf diese ein und verweist darauf, wie unsicher und ideologisch behaftet die Schlussfolgerungen sind, die von Biologen aus dem Vorkommen von Allelen etc. in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen schließen. Dass Frau Hirsch Sand etwas vorwirft, was nahelegt, sie habe das Buch nicht in Gänze gelesen, empfinde ich beinahe als gravierender als den Grund deiner Empörung."

Es ehrt dich, dass du deinen Irrtum einsiehst. Ich hatte bei Amazon kurz reingeschaut und das Kapitel "Rasse und Nation" (127-131) gelesen. Hatte mir das Buch in der UB bestellt, werde es aber nicht mehr ausleihen.

"Hat man unter Historikern nichts gehört von der Cambridge School (Skinner,Pocock)?"
Nein.

Dies erklärt eure Betriebsblindheit (déformation professionnelle), manchmal sehen Fachleute vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Das Buch von Sand ist keine Monade in der Landschaft, sondern Teil in diesem Fall nicht nur eines wissenschaftlichen, sondern auch eines politischen Diskurses.

Meiner Meinung nach (ich bin kein Fachmann und kenne die Diskussion auch im Detail nicht) liegt der Fokus von Sand im Folgenden:
Als Historiker ärgert er sich, dass man sein Fach für zweifelhafte rassistische politische Manöver missbraucht. Als Bürger von Israel setzt er sich gegen das gesetzliche Verbot ein, wonach Juden keine Nicht-Juden in Israel heiraten dürfen (vgl. mein Zitat aus Wikipedia).

Zur Cambridge School nach wie vor grundlegend:
Skinner, Quentin Robert Duthie, 1978: The foundations of modern political thought. The renaissance. Cambridge.
Skinner, Quentin Robert Duthie, 1979: The foundations of modern political thought. The age of reformation. Cambridge.
Pocock, John Greville Agard, 1992 [1972]: Politics, language and time, essays on political thought and history. Reprint Chicago.

Erstaunlicherweise hast du genau meine absoluten und eindeutigen Aussagen bestätigt und die vagen (Bagatellisierung) nicht, also bin ich trotz meiner formalen Vorgehensweise doch erstaunlich nah an der Wirklichkeit.
Soviel zu den methodologischen Fragen. Hier findest du genaueres über meine diesbezüglichen Vorstellungen:

Wissenschaftliche Politikberatung 1. Methodologie praktischer Wissenschaften
seberg
schrieb am 04.01.2014, 15:33 Uhr
Bitte 'reinknien, vertiefen und beherzigen, bankban!
bankban
schrieb am 04.01.2014, 16:04 Uhr (am 04.01.2014, 16:05 Uhr geändert).
Als Historiker ärgert er sich, dass man sein Fach für zweifelhafte rassistische politische Manöver missbraucht. Als Bürger von Israel setzt er sich gegen das gesetzliche Verbot ein, wonach Juden keine Nicht-Juden in Israel heiraten dürfen

Als Historiker kritisier(t)e ich (teilweise im Einklang mit Fr. Hirsch) seine mangelhafte Leistung als Historiker. Als Bürger des 21. Jahrhunderts begrüße ich seine Einstellung und seinen Einsatz als Bürger Israels.

Für die Buchtipps bedanke ich mich.
Wenige von uns sind vor Betriebsblindheit gefeit.

Das Buch zu lesen, da du es schon bestellt hast, lohnt sich immer noch.
Shimon
schrieb am 04.01.2014, 18:54 Uhr (am 04.01.2014, 18:56 Uhr geändert).
Deshalb sollte keine Israelische Regierung über Jerusalem auch nur verhandeln!

US-Präsident Obama ist ratlos

Der Traum von ISIS ist die Errichtung eines Gottesstaats im Irak und der gesamten Levante-Region, also neben Syrien auch im Libanon, in Jordanien, Palästina und Israel, wobei besonders Jerusalem als heilige Stadt eine besondere Anziehung ausübt...
_grumpes
schrieb am 04.01.2014, 19:06 Uhr
Shimon, wer soll das verstehen ?

Meinst Du vielleicht das hier ?

Neuer Gottesstaat im Nahen Osten
Shimon
schrieb am 04.01.2014, 20:28 Uhr
PA-Ministerin Al Masri: „Einigung zur Vernichtung Israels ist notwendig!“
„Um Israel zu vernichten, muss sich die Palästinensische Autonomie vereinen, sonst wird es uns nicht gelingen“, erklärte die palästinensische Wohlfahrtsministerin Majida Al Masri. „Fatah und Hamas müssen sich unbedingt versöhnen, um endlich das Ziel, die Befreiung ganz Palästinas, zu erringen.“ Ihr Appell zur Wiedervereinigung erging im palästinensischen Rundfunk sowie in der Zeitung Al Hayat Al Jadida. In ihrem Aufruf machte Al Masri mehrfach deutlich, dass der Kampf um Palästina ein Kampf um ganz Palästina sein muss und nicht nur um die Grenzlinien von 1967, die so genannten besetzten Gebiete. Den Befreiungskampf rechtfertigt die palästinensische Wohlfahrtsministerin mit dem historischen Recht ihres Volkes, welches laut eigenen Angaben vor der jüdischen Geschichte in Palästina lebte. Vorige Woche veröffentlichte Israel Heute das Interview mit dem palästinensischen Minister, Fathi Hammad, der im ägyptischen Fernsehkanal Al-Hekma die ägyptischen Wurzeln der Palästinenser hervorhob. „Die Hälfte meiner Familie sind Ägypter und 30 Großfamilien im Gazastreifen tragen den Namen El Masri, was Ägypter heißt“, erklärte Hammad. Seinen Angaben zufolge sind 50 Prozent des palästinensischen Volkes Ägypter und der Rest Saudis sowie Araber aus anderen Ländern. In diesem Fall zählt auch die palästinensische Wohlfahrtsministerin Al Masri zu den Ägyptern, die heute ein Teil des palästinensischen Volkes sind. Die palästinensischen Minister vermitteln über die Medien unterschiedliche Vorstellungen ihrer Volksgeschichte. Der eine schwärmt von der reichen Vergangenheit der Palästinenser im Land, bis zurück zu den Kanaanitern. Andere, wie Fathi Hammad, geben klar und deutlich zu, dass die Wurzeln der Palästinenser in den arabischen Völkern der Region liegen. Das ethnische Wirrwarr in der palästinensischen Geschichte deutet gemäß israelischen wie auch einigen palästinensischen Historikern auf eine verfälschte Palästinensergeschichte aus politischen Zwecken hin.
Mynona
schrieb am 04.01.2014, 22:51 Uhr (am 04.01.2014, 22:59 Uhr geändert).
Du glaubst ja wohl selbst nicht, dass irgendeiner, der Deutsch spricht, automatisch auch nur den Schimmer einer Ahnung von der Geschichte der deutschen Sprache hat...

Natürlich glaube ich das nicht, allerdngs ist Sand auch kein Sprachwisssenschaftler...:-)

Vielleicht hat da alles nicht in ein einziges Buch gepasst, setzt er sich doch mit vielen verschiedenen Aspekten auseinander....deswegen gibt#s ja auch noch:

"Die Erfindung des Landes Israel: Mythos und Wahrheit" sowie
"Warum ich aufhöre, Jude zu sein: Ein israelischer Standpunkt"
_grumpes
schrieb am 04.01.2014, 23:49 Uhr
Am Anfang war es Neugier, Wissensdurst und die Frage "Warum".
Zunehmend, entsteht bei mir der Eindruck dass ich nicht mehr weitermachen will.
Es ist ein schwieriges Thema,ein schmaler Grat, auf den man sich begibt.
Manche "Findlinge" aus dem Netz, muss man erstmal "verdauen" können :
Link
Mynona
schrieb am 05.01.2014, 00:01 Uhr
@grumpes, zu dem warum? hast du mal hier gelesen?
bankban
schrieb am 05.01.2014, 07:12 Uhr
@ grumpes: man muss ja die Findlinge in ihre jeweiligen Kontexte setzen, um sie nachzuvollziehen. Es bleibt freilich auch dann noch ein großer Bodensatz an Dummheit Dumpfheit und Bosheit zurück, den man nicht verstehen kann. Es sei denn, man sieht sie als anthropologische Konstante an, die genauso zur Menschheit gehört wie die Tatsache, dass wir generell zwei Beine oder zwei Arme haben.
seberg
schrieb am 05.01.2014, 10:43 Uhr (am 05.01.2014, 10:45 Uhr geändert).
Wer „eignet“ sich besser dazu als "die Juden" – historisch und bis heute, den Nichtjuden als Projektionsfläche zu dienen sowohl für Bewunderung als auch für Neid und Verachtung? Das ist – anthropologisch und psychoanalytisch betrachtet – die Konstellation der natürlichen Abfolge Vater – Sohn, die sich zwangsweise wiederholt: die Juden als „geistiger Vater“ (das „Wort“, das „Buch“), dem die Nichtjuden als „Sohn“ die geistige Existenz verdanken, die sie gleichzeitig als unerträgliche Last empfinden und dem schlauen, alten, hässlichen „Vater“ verübeln.

Beim Antisemitismus an eine anthropologische Konstante zu denken, würde aber bedeuten, dass es z.B. vor zehn- oder zwanzigtausend Jahren auch schon „Juden“ gegeben haben muss in Form einer ähnlich „fremden“, als in sich geistig homogener und als überlegen phantasierten (projizierten) Gruppe.
bankban
schrieb am 05.01.2014, 10:56 Uhr (am 05.01.2014, 10:56 Uhr geändert).
Mit der anthropologischen Konstante habe ich die Dummheit, Bosheit und geistige Dumpfheit gemeint - die eben immer ihre Sündenböcke zum Abreagieren brauchen. Und sie (Dummheit, Dumpfheit etc.) gab es wohl schon immer und wird es auch immer geben.
seberg
schrieb am 05.01.2014, 11:01 Uhr
o.k., mein Missverständnis, sorry!

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