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seberg
schrieb am 20.01.2015, 22:23 Uhr (am 20.01.2015, 22:27 Uhr geändert).
@Victor:Unklar ist, was unter einer "humanen Religiosität" verstanden werden soll.
Eine Vorstellung bekommt man vielleicht durch einen philosophischen Vortrag mit dem Titel "Jenseits der Illusionen - Rationalität und Mystik". Hier ein Ausschnitt daraus:

"Friedrich Schleiermacher definierte die Religion einmal als „Sinn und Geschmack fürs Unendliche“. Ich frage Sie: Gibt es irgendeine Erzählung in irgendeiner Religion, die dem Unendlichen so nahe kommt wie die rationale Erhellung der Sachverhalte im Rahmen der Kosmologie, Evolutionsbiologie oder Hirnforschung?

Im Anschluss an Max Weber behaupten zwar viele, dass der wissenschaftliche Rationalisierungsprozess die Welt entzaubert habe, doch das ist nur die halbe Wahrheit: Tatsächlich nämlich hat die Wissenschaft nur den falschen Zauber, etwa den Glauben an magische Kräfte, an menschenähnliche Götter und Dämonen, entkräftet. Im Gegenzug jedoch legte sie einen sehr viel tieferen Zauber frei, nämlich die unendlichen Dimensionen eines Universums, das um ein Vielfaches geheimnisvoller, mystischer, ist, als es sich sämtliche Religionsstifter haben vorstellen können.

Wer diese unendlichen Dimensionen nicht nur intellektuell begriffen hat, sondern auch die Tiefe und Erhabenheit spürt, die in dieser Weltsicht liegt, der entwickelt eine besondere Form von „Religiosität“, die mit den traditionellen Religionen schwerlich in Einklang zu bringen ist. Es ist eben jene Form von Religiosität, von der schon Giordano Bruno, Spinoza und Einstein sprachen.

Um diese „Einsteinische Religiosität“ vom traditionellen Offenbarungsglauben abzugrenzen, wird häufig der Begriff „Spiritualität“ benutzt, was allerdings keine besonders glückliche Bezeichnung ist, da „Spiritualität“ von der Wortbedeutung her (spiritus = Geist, Hauch) einen Körper-Geist-Dualismus nahelegt, den die monistische, rational-mystische Weltsicht längst überwunden hat. In Ermangelung eines besseren allgemeinverständlichen Begriffs möchte ich dennoch das Wort „Spiritualität“ verwenden, um jene neue Form von Religiosität zu bezeichnen, von der ich meine, dass sie – vor allem hier in Europa – künftig immer stärker an die Stelle des alten Glaubens treten wird.

Und hier geht's zum ganzen Text des Vortrags:
www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/rationalitaet-mystik
Victor
schrieb am 21.01.2015, 00:11 Uhr
Danke, wird nun klarer, was Du gemeint hast. Geht in Richtung (neo-) Humanismus...
getkiss
schrieb am 21.01.2015, 09:21 Uhr
ein muslim feldherrn verehrer soll über einen muslimen richten... noch fragen?

Zu Befehl!
Meinst Du, darum hat die Verteidigung den Richter nicht abgelehnt?
Wurden darum um das Gericht Schutzmaßnahmen getroffen?
Shimon
schrieb am 21.01.2015, 09:32 Uhr (am 21.01.2015, 09:33 Uhr geändert).
Die brandgefährliche Freude über Multikulti

Europa befinde sich nach den Anschlägen von Paris im Krieg, heißt es. Doch lässt sich der Terror militärisch besiegen? Der Kampf findet in den Gesellschaften statt. Er hat noch gar nicht begonnen

...

Es wird Zeit für schonungslose Offenheit

Auch hierzulande ist die Neigung noch immer groß, über die Probleme hinwegzudiskutieren und diejenigen, die sie beschreiben, als rechte Rassisten zu verunglimpfen. Auf diese Weise aber werden die Schwierigkeiten nicht gelöst. Sie verstärken sich noch.

Es wird Zeit, die New Yorker Strategie der Null-Toleranz auf den Kampf gegen den radikalen Islam und all diejenigen anzuwenden, die die Zivilgesellschaft infrage stellen. Dieser Kampf beginnt in den Schulen – nicht nur in den französischen. Er endet nicht auf dem Gebiet der Religion. Die erste Waffe auf diesem Schlachtfeld ist schonungslose Offenheit. Noch ist selbst sie nicht ergriffen. Traurigerweise.
getkiss
schrieb am 21.01.2015, 12:58 Uhr
Von wegen "unberechtigte" Ängste bei Sympathisanten von Pegida. Im Osten wären ja sowieso kaum noch Christen (Anpassung an vergangene Kirchenfeindliche Politik).

Mal andere Gründe angucken:

Fast jeder siebte Ältere (14,8 Prozent) war 2013 in den alten Bundesländern von Armut bedroht - das waren 0,4 Prozentpunkte mehr als im Bevölkerungsdurchschnitt. In den neuen Bundesländern (einschließlich Berlin) gilt zwar nur jeder achte Rentner (12,5 Prozent) als armutsgefährdet. Deutlich höher ist jedoch das Risiko der Gesamtbevölkerung im Osten: Fast jeder Fünfte (19,8 Prozent) lebt an der Armutsschwelle.


Armutsgefährdet ist nach der EU-Definition, wer von weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung seines Landes lebt. Dies sind nach der Haushaltsbefragung Mikrozensus 2013 für einen Alleinlebenden 892 Euro im Monat.


"Besonders im Osten werden wir in den kommenden Jahren eine Welle von Altersarmut erleben", mahnt der AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. Schon bald gingen Menschen in Rente, deren Erwerbsbiografien durch die Wiedervereinigung stark zerrüttet worden seien. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, mahnte: "Das Problem ist akut wie nie und darf nicht mehr wegdiskutiert werden."

- Wenn man dies mit der statistischen Erhebung der Pegida-Altersstruktur vergleicht, in der die größte Gruppe die über 49-Jährigen ist;
- und wie erhoben, die meisten der intelligenten Mittelschicht angehören;

dann kann man leicht erraten, warum die Leute sich Sorgen machen. Und warum gerade in Dresden Pegida Anhänger hat.

In der Bevölkerung grassiert die Meinung "Zuagroaste und Flüchtlinge werden gegenüber Einheimischen bevorzugt behandelt". Sowohl bekämen diese Leistungen die nur ihnen zustehen und den Steuerzahlenden nicht, als auch bei den Hilfen bei Wohnungsverteilung werden sie bevorzugt.

Dass Vermieter in alten Häusern gerne Flüchtlinge und Zuwanderer aufnehmen ist auch verbreitet: "Da wird nix mehr renoviert ("Die machen sowieso alles kaputt") und erhöhte Miete abkassiert".

Im Saarland (19,2 Prozent), Rheinland-Pfalz (17,8 Prozent) und Bayern (17,0 Prozent) ist das Armutsrisiko für Menschen ab 65 Jahren laut Statistik am höchsten. Am geringsten ist es in Berlin (11,0 Prozent), in Sachsen (11,5 Prozent) und Hamburg ( 11,7 Prozent).

Quelle der markierten Zitate:
von Armut bedroht

Interessant. Bayern, als "reichstes" Bundesland, dass einen großen Teil der Einnahmen an andere Bundesländer (Berlin!, Hamburg!) überweist.
Das sollte aber zügig korrigiert werden bei dem Länderfinanzausgleich.
Und vor Allem in der Rentengesetzgebung, ich schreibe nur Rentenerhöhung im Monat mit einem Viertelliter Bier.
Dies trifft vor Allem Menschen mit "gespaltener" Arbeitsbiographie, Aussiedler, Ossis, Menschen mit geringfügigem Einkommen.

Politiker sollten Defizite aufheben, nicht über Demokratie labern und dem Bürger damit das Maul stopfen!
Anchen
schrieb am 21.01.2015, 13:08 Uhr (am 21.01.2015, 13:10 Uhr geändert).
Die sogenannte humanistische Religion wirkt hier doch sehr Pantheistisch mit materialistischem Anstrich (Wird Buddhismus durch Buddha's aufgelöstem Leib, also „seiner“ Atome, ausgelöst ? )

Sehr von alten östlichen Religionen beeinflusst, wo nur die Auslöschung des „Ich“, mit dem Satz, „wir sind einfach“ ausgedrückt, zur Überwindung der „Selbst-sucht“ ( hier mit den Dichotomien gut-böese, gläubig-ungläubig etc dargelegt) und in die angestrebte, nichtindividuelle Leere führen soll - was aber die Selbstsucht heute eher noch befeuert.

Durch das christliche Streben nach „Ich bin“ - und „Ich“ kann eigentlich nur ich selber zu mir sagen, niemand anderes - wird das eigene individuelle Ich gefunden (nicht mehr gesucht) und die Leerheit wird gefüllt.
Anchen
schrieb am 21.01.2015, 19:00 Uhr
Mein o.g. Posting bezieht sich auf seberg's Verlinkung weiter oben....
_grumpes
schrieb am 21.01.2015, 23:23 Uhr (am 21.01.2015, 23:44 Uhr geändert).
Was sagen denn unsere "Pegida" Anhänger aus dem Forum dazu:

Pegida-Chef Bachmann tritt zurück

Bachmann stand wegen ausländerfeindlicher Äußerungen und eines Fotos, auf dem er als Adolf Hitler posiert, unter Druck. Die Staatsanwaltschaft hatte deshalb ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Volksverhetzung eingeleitet.
Pegida-Sprecherin Oertel sagte SPIEGEL ONLINE am Telefon, die Entscheidung sei am späten Mittwochnachmittag nach einer längeren Sitzung des zwölfköpfigen "Orga-Teams" von Pegida getroffen worden. Bachmann habe sich für seine Facebook-Äußerungen entschuldigt und seinen Rückritt selbst angeboten; das Orga-Team habe zugestimmt.
P.S. Rumänisches Sprichwort:

Peştele de la cap se împute
_grumpes
schrieb am 22.01.2015, 00:00 Uhr
getkiss
schrieb am 22.01.2015, 00:45 Uhr
@_grumpes, sowohl Bachmann als auch die Orga von Pegida hat die richtige, demokratische Entscheidung getroffen.
Der Verein verliert einen "Angriffspunkt", das ist gut.

Die Pose von Bachmann im Hitlerlook ist seine Geschmacklosigkeit. Und seine Bezeichnungen auf FB sind genauso eklig wie die von Dir gepostete Zeichnung.
Die könnte man auch als die auf Sachsen/Banater bezogene Interpretierung ummünzen, als sie nach Siebenbürgen/Banat, bzw. zurück zogen...Bist Du auch ein Teil des Gefolges?

Was mich betrifft, bin ich keiner Schalmei gefolgt , habe meine Entscheidungen nach eigenem Verstand getroffen. Und im Gefolge von Pegida bin ich auch nicht. Aber einige soziale Forderungen dieser Leute betrachte ich als richtig.
Das Alle dort in einen Topf geworfen und verunglimpft werden ist einfach eine Schweinerei, vor Allem weil es von einigen Parteien ausgeht die selbst die sozialen Probleme falsch lösten. Ich sage nur Grün+Rot=Harz IV= Armutsförderung. Oder Riester, etc. ein Förderprogramm für Banken und Reduktionsprogramm für die staatliche Rente.
Und CDU+CSU machen es weiter...Wenn überhaupt, wollen die (Spahn) nur mit Leuten von Pegida reden um sie abzuspalten, nicht um deren Probleme lösen....

Es wird auch wieder langsam Zeit für die Partei der Grauen.
Und vergiss nicht, auf dem hohen Ross: Heute sitzt Du drauf, in der nächsten Stunde könntest Pech haben und drunter liegen....Die Erde dreht sich.
Erich G.
schrieb am 22.01.2015, 10:54 Uhr (am 22.01.2015, 10:55 Uhr geändert).
Erich G.
schrieb am 22.01.2015, 11:03 Uhr
Und hier etwas abgewandelt...
Verrückte belügen Blinde!
gehage
schrieb am 22.01.2015, 11:08 Uhr (am 22.01.2015, 11:11 Uhr geändert).
@grumpes

Was sagen denn unsere "Pegida" Anhänger aus dem Forum dazu:

und was sagen unsere anhänger der "der anti pegida demonstrationen" aus dem forum dazu, dass bei der antipegidademonstration in muenchen vom montag den 19.01.15 deren mitmarschierer (autonome linke) die polizei angegriffen haben und sich kämpfe gegen dieselbigen geleistet haben? also ein angriff auf die staatsmacht. im gegensatz zu begida, die sich friedlich verhalten und demonstriert haben.

die begida sortieren die rechtsradikalen aus (was gut ist), und deren gegner marschieren mit den autonomen linken zusammen. aber dass die linken auf einem auge blind sind ist ja allgemein bekannt...

nichts für ungut....
Erich G.
schrieb am 22.01.2015, 11:54 Uhr
Pegida reduziert sich nicht auf Bachmann!
Das sollte sogar ein grumpes begreifen...
wenn er nicht so sehr mit Verleumdung beschäftigt wäre!
getkiss
schrieb am 22.01.2015, 12:18 Uhr (am 22.01.2015, 12:45 Uhr geändert).
Auch in Leipzig waren Ausschreitungen. Offensichtlich von beiden Seiten. Und Brandsätze in die Kabelschächte der Bahn wurden gelegt, um den Zugverkehr von/zu Dresden zu stören. Dass ist schon kriminell einzustufen. Viele Medien verharmlosen diese Außschreitungen oder behandeln sie einseitig. Einen ausgewogenen Bericht findet man eher in der Leipziger Volkszeitung, die chronologisch berichtete.

Jetzt merkt man auch warum 19 Gegendemos angemeldet wurden. Auf vielen Zugangstrecken zur Legida-Demo waren solche organisiert. "Panne" im Ordnungsamt, auf dem linken Auge?Die Gegendemonstranten behinderten den Zugang der Legida-Anhänger, die Polizei musste Pfefferspray einsetzen.
Wer die Journalisten angriff wurde von der Polizei nicht festgestellt, sie hat "nur getrennt". Warum keine Feststellung der Personalien?

Link

OB Jung hat sich "erschrocken" zu den "Ausschreitungen der Legida-Anhänger geäußert. Die Stadt werde "auswerten".

ausnahmezustand-kuenftig-verhindern

Komisch. Es waren 100000 angekündigt, wegen zu "hoher Stückzahl" die Aufmarschroute verkürzt, dafür 4000 Polizisten eingesetzt. Letztendlich waren aber nur 35000 Teilnehmer beider Lager da, also ein Drittel.
Was wäre passiert wenn alle 100000 demonstriert und noch mehrere randaliert hätten?

Ein Armutszeugnis für Ordnungsamt und Polizei...
Was ist los mit der sächsischen Polizeiverwaltung?
Erst untersagt sie, nach vielen Meinungen unbegründet, die Demo in Dresden, dann ist sie nicht in der Lage die schon immer brenzlige Demo-Situation in Leipzsch zu beherrschen, trotz auswärtiger Hilfe.
Neue Leute braucht der Freistaat Sachsen. Fähige.

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