Deutschland soll Ceausescu Orden aberkennen

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Wasabi
schrieb am 16.01.2012, 19:59 Uhr
mit der Aussage "Popescu hätte es auch getan." hat Indiana, den Popescu als eine Art moralischer Instanz betrachtend, diesem eine gewisse Handlungsweise angedichtet. Ich habe lediglich gefragt, was ihn zu dieser Annahme kommen lässt? Mich angesprochen zu fühlen wäre anmaßend, denn ich müsste mich als moralisch höher stehende Instanz sehen, was ich sicher nicht bin.

jaja,auf diesen verquerten gedanken muss man erst mal kommen,die schlußfolgerung ist wahthaftig köstlich
cäsar
schrieb am 17.01.2012, 18:29 Uhr
Hallo Angel,

es tud mir leid, dass "dein" Thread missbraucht wird, dazu habe ich auch beigetragen. Entschuldigung, aber wie es die Hartgesottenen genau wissen, passiert das des Öfteren.
Meine Forderung halte ich natürlich "ohne wenn und aber" aufrecht,von einem Bergvagabunden lasse ich mich nicht einschüchtern.
@Gerri
die Parole "nicht gegeneinander" sondern "miteinander" strappaziert seit 20 Jahren meine Ohren. Die Gegenseite hat sich sozusagen 0,0 mm bewegt, das nervt. Andere schätzen das anders ein. Das ist zu respektieren. Die grosse Masse der Ignoranten(denen der der Orden am Allerwertesten vorbei geht) muss mobilisiert werden. Die Gegner der Schweinerei müssen sich kräftiger artikulieren.
Ich habe nichts gegen eine Annäherungspolitik, aber der Orden schlägt dem Fass den Boden aus!

ave
Cam-te-miri
schrieb am 17.01.2012, 19:30 Uhr
Wir können mit allen, und nehmen was kommt.

Von ihrem Selbstverständnis her sind die Deutschen aus Rumänien (egal, ob Siebenbürger Sachsen oder Banater Schwaben) einfach nur dankbar, aus Rumänien weg zu sein, und in Deutschland leben zu dürfen.

Wir nehmen jeden Orden an, den man unseren Chefs anbietet und gönnen selbst einem Diktator, wie Ceausescu es war, über seinen Tod hinaus alle Orden, die er während seines Lebens bekommen hat.

Die Bundesrepublik Deutschland hat mit uns einen guten Fang gemacht. So hoffen wir wenigstens. Warum sollten wir 22 Jahre nachdem Rumänien sich auf gewaltsame Weise von Ceausescu getrennt hat, Öl ins Feuer gießen und von unserem Gastland verlangen, Ceausescu das Bundesverdienstkreuz abzuerkennen?

Es war ja mit das Verdienst der Landsmannschaften, dass es zu einer Annäherung zwischen der damals Sozialistischen Republik Rumänien und der BRD kam. Nur dadurch konnten viele Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben von Rumänien freigekauft werden. Damals haben die Landsmannschaften, die Bundesregierung und später sogar die englische Königin Ceausescu Freundschaftsbekundungen entgegengebracht.

Wir Rumäniendeutsche sind doch viel zu wenige, als dass wir der großen Politik ins Gewissen reden könnten. Wir müssen unser Fähnchen nach dem Wind richten und sind stolz, wenn man uns überhaupt beachtet.
cäsar
schrieb am 17.01.2012, 19:46 Uhr
Kannst du deine Aussagen belegen? Waren die LM für die Orden an Ceausescu? Der Ceausescu hatte die Gabe die Welt zu täuschen, im Weissen Haus hingen viele Blider von ihm an den Wänden, der verschiedenen Abteilungen. Dass man den Orden(der BRD)aberkennen muss, steht ausser Frage. Ich setze jedoch einen anderen Schwerpunkt,damit man nicht uU. Jahrzehnte warten muss: nämlich eine breite Diskussion darüber, dass die Schweinerei(Ordensverleihung)ein Ende nimmt!

ave
TAFKA"P_C"
schrieb am 17.01.2012, 19:50 Uhr
Cam-te-miri, ich finde Sie sehr sympathisch.
TAFKA"P_C"
schrieb am 17.01.2012, 19:52 Uhr
ave Cäsar

Kannst du deine Aussagen belegen? Waren die LM für die Orden an Ceausescu?

Ich glaube nicht, dass die Userin so etwas behauptet hat. Mindestens hatte ich sie nicht so verstanden.
cäsar
schrieb am 17.01.2012, 20:13 Uhr
Tafka,

richtig, ich muss meine Aussagen zurücknehmen! Entschuldigung cam-te-mir-ce! Wo käme ich hin wenn man Annäherung mit Ordensverleihung gleichsetzte? Eben da versuche ich gewaltige Unterschiede zu machen! Kann passieren, nochmals: Entschuldigung!
Cam-te-miri
schrieb am 18.01.2012, 11:17 Uhr
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Ceausescu und die Vertreter der Landsmannschaft: In der Mitte der Dreiergruppe rechts, der damalige Vorsitzende der Siebenbürgischen Landsmannschaft Erhard Plesch.
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„Nehmen Sie dieses Bild als Zeichen dafür, dass unsere Verband auch in schwierigen Zeiten, sogar mit jemandem wie Nicolae Ceausescu und dem kommunistischen Repressionsregime unseres Herkunftslandes einen Dialog geführt hat, weil das zum Selbstverständnis des Verbandes gehört.“

(Dr. Bernd Fabritius, der Vorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen auf dem Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelbühl 2009)

So erfolgreich der Dialog der rumäniendeutschen Landsmannschaft mit den Vertretern der Ceausescu-Diktatur auch gewesen sein mag, und immer noch ist, so wichtig wäre es, heute genau zu überdenken, wie es mit den diplomatischen Beziehungen zu Rumänien weitergehen soll, und ob Kurskorrekturen nötig sind.
Schreiber
schrieb am 18.01.2012, 16:15 Uhr
So erfolgreich der Dialog der rumäniendeutschen Landsmannschaft mit den Vertretern der Ceausescu-Diktatur auch gewesen sein mag, und immer noch ist, so wichtig wäre es,...

;) sieht so eine differenzierte Betrachtung aktueller Ereignisse aus, die dann gar "die diplomatischen Beziehungen zu Rumänien" beeinflussen soll?

Cam-Te-Miri, wer ist denn HEUTE Vertreter der Ceausescu-Diktatur, mit der nach Ihrer Meinung die Landsmannschaften den Dialog pflegen? Ich dachte, diese Diktatur (einschließlich ihres Diktators) sei im Nirwana gelandet. Gibt es dorthin noch einen Telefondraht, über welchen man das eine oder andere - vielleicht mit Ceausescu selbst - noch klären könnte? wäre sicher spannend, auch für viele Historiker.

Spaß beiseite: gibt es noch einen lebenden Vertreter dieser Diktatur (möglichst aus der ersten Reihe, vielleicht dem Politbüro), der Fragen zu den tatsächlichen Hintergründen der letzten Jahre vor 1989 beantworten könnte? Wäre wirklich interessant zu wissen.

Cam-te-miri
schrieb am 18.01.2012, 17:15 Uhr
Da in Rumänien Ende 1989 ein Staatsstreich stattfand, der die zweite Garde über die erste triumphieren ließ, konnten sich viele starke Strukturen, die während der Ceausescu-Zeit angelegt wurden, bis heute erhalten.

Die Landsmannschaften pflegten ihre Beziehungen vor allem zu jener zweiten Riege der Diktatur, mit der sie handelseinig werden mussten, wenn es um den Freikauf der Rumäniendeutschen ging. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Gefälligkeiten zwischen den Nachfolgern der Entscheidungsträger auf beiden Seiten (z.B. den rumänischen Bürgermeistern und ihren Dialogpartnern in den Landsmannschaften) niemals aufgehört haben.

Das ist aber nur allzu menschlich und natürlich und wird sich binnen eins, zwei Generationen bestimmt von selbst normalisieren.
lucky_271065
schrieb am 18.01.2012, 19:01 Uhr
@ Schreiber

Spaß beiseite: gibt es noch einen lebenden Vertreter dieser Diktatur (möglichst aus der ersten Reihe, vielleicht dem Politbüro), der Fragen zu den tatsächlichen Hintergründen der letzten Jahre vor 1989 beantworten könnte? Wäre wirklich interessant zu wissen.

Immer noch lesenswert scheint mir das angeblich einzige Interview, das Nicu Ceausescu, der "Kronprinz", nach der Wende der rumänischen Presse gegeben hat:

(...) V-am întrebat despre aceste relaţii, pentru că multă lume se întreba, pe vremea cînd eraţi prim-secretar la Sibiu, de ce Nicu nu-i spune lui taică-său realitatea existentă în judeţ, pentru că o cunoaşte?

Da, aşa-i. Cu ani în urmă, a venit la mine cineva şi mi-a spus că nu se dau raţiile de porumb pentru contractele făcute. Şi-l sun pe taică-meu: aşa, aşa, aşa... şi de ce nu se dă porumbul? Mă sună, mai apoi, că a verificat şi că nu-i adevărat, pentru că cei de la Agricultură au dat cu 10.000 tone mai mult... Cum or fi dat nu ştiu, că la noi, sigur, n-a ajuns... Problema se pune în felul următor: discuţii particulare poţi să tot ai. Eu am avut şi i-am tot spus „dom'le, asta nu-i bine, nici asta nu-i bine, nici asta nu-i bine, nici asta nu-i bine..." Ai discuţii pînă la un punct. În momentul cînd îţi dai seama că tot vorbeşti şi nu te ascultă, că nu te mai recepţionează, ajungi la concluzia că degeaba vorbeşti cu el... Am ajuns la concluzia: decît să stau să mă enervez eu degeaba, mai bine pun mîna şi fac ce pot. Dacă eu i-am repetat, de-atîtea ori, acelaşi lucru: „aia nu-i, aia nu-i, aia nu-i", iar el: „ba este", unde am ajuns? La da şi nu. Adică, eu: „nu-i", iar el: „ba este!". Unul zice da, unul zice nu. Deci, n-am ajuns la un „modus vivendi"...

Asta a fost o problemă. A doua: am spus-o şi la proces - eu eram foarte sensibil la problemele oamenilor. Din 1979, mi-am dat seama de nivelul scăzut de viaţă al oamenilor. Mai apoi, grija faţă de om se deteriorase progresiv, ajungînd, se ştie, sub orice critică. Să iau numai chiriile: acum ar trebui scăzute pentru că ele sînt enorm de mari, cred că simţiţi asta pe pielea dv...

Să revenim la întrebarea în legătură cu relaţiile avute cu Secretarul general al Partidului. Multă lume susţinea - şi cred eu că este bine să încercăm să lămurim această problemă - că, de fapt, „ultimul cuvînt" îl avea mama dv., în hotărîrile la nivel central...

Nu..., nu..., nu! Ştiu la ce vă referiţi... Bine, asta mă umplea şi pe mine de nervi, că se băga în discuţii... Adică, în momentul în care se discuta, începea să-şi dea şi ea cu părerea... Dar, să aibă „ultimul cuvînt", asta, nu..., nu... nu! A, că avea o oarecare influenţă, asta-i altceva...

Deci, totuşi, „ultimul cuvînt" era al ex-secretarului general...

Dar trebuie spus că pînă ajungeau materialele la taică-meu, mai treceau şi pe la ea, că le mai „cenzura"; că cenzura legală era... „desfiinţată", asta era, iarăşi, o altă poveste. Dar de-aici, pînă a da ea decizii - sau depinde, asta-i ce ştiu eu; nu ştiu cum au evoluat lucrurile în ultimii doi ani de zile, cît am fost eu la Sibiu, pentru că nu mai eram chemat cînd se luau decizii - e o cale... Că a existat o influenţă din partea ei în luarea deciziilor, este lucru cert. Eu, despre maică-mea, consideram întotdeauna că trebuia să stea acasă, nu să se preocupe de politică, dar, mă rog, asta-i părerea mea...

Doresc să revenim la o problemă cu necunoscute... Deci, credeţi că evenimentele din decembrie au fost o revoluţie populară sau o lovitură de stat?

Vă pot da un răspuns foarte simplu: asta o va stabili Istoria! Asta, aşa, dacă ar fi să mă eschivez. Dar, o să vă dau un răspuns la fel de simplu: a fost o lovitură de stat pe fondul unei revolte populare.


www.adevarul.ro/life/Singurul_interviu_dat_de_Nicu_Ceausescu_presei_romane_0_373163207.html
Indiana
schrieb am 18.01.2012, 19:47 Uhr (am 18.01.2012, 19:51 Uhr geändert).
Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos.
(Sigmund Freud, österr. Psychologe & Psychater, 1856-1939)


Eine geschickte Taktik der BRD, den Despoten zu loben ?

Wer weiss.

Vielleicht durften viele von uns, wegen diesem vergebenen Orden, ausreisen.
cäsar
schrieb am 21.01.2012, 17:39 Uhr
Hallo,
ich fasse zusammen: es gibt offensichtlich Leute die mit dem Orden an Ceauşescu nicht einverstanden sind. Es gibt Menschen die nicht mit der Ordensverleihung an Dr Fabritius einverstanden sind. Beide Tatsachen lassen sich korrigieren. Auf Letztere(Korrektur) möchte ich persönlich nicht Jahrzehnte lang warten.Wer schliesst sich mir an um Mittel und Wege zu finden, diese Schweinerei zu korrigieren?
ave
Tiroler
schrieb am 21.01.2012, 17:58 Uhr (am 21.01.2012, 17:59 Uhr geändert).
Cäsar, nur damit man die Angelegenheit besser einordnen kann:
1. Sind Sie Mitglied des Verbandes der SbS, bzw. waren Sie es irgendwann?
2. Was ist Ihr Hauptkritikpunkt, die Behandlung von Entschädigungen seitens des rumänischen Staates für die Deportation in die Sowjetunion?
Danke.
cäsar
schrieb am 21.01.2012, 18:38 Uhr
Tiroler,

alles was relevant ist steht im Kommentar zum entsprechenden SBZ Artikel. Es ist schon komisch, dass du die absolute Ausnahme sein sollst und meine Meinung nicht kennst. Wie gesagt wir sollten nicht wie Angel und Müller Jahrzehnte warten bis die Scheisse beseitigt wird! Ich glaube, das ist auch jetzt möglich.

ave

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