Ist Ungarn noch demokratisch?

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edka
schrieb am 06.01.2017, 21:32 Uhr


Diana, es ist nicht lange her wo Du dich beklagt hast dass in Ungarn Obdachlosigkeit per Gesetz verboten und hart bestraft wird.
Würde bestimmt viel weniger Tote geben ohne solche Menschen welche meinen im Freien zu nächtigen zu Grundrecht gehört.


Diana -->
schrieb am 06.01.2017, 22:04 Uhr (am 06.01.2017, 22:05 Uhr geändert).
Damit Du nicht aus versehen etwas durcheinander bringst, hier nochmal die Diskussion.

Hatzfelder schrieb am 06.10.2016, 19:49 Uhr:
Die Menschen in Ungarn sind nicht gerade auf Rosen gebettet, Diana. Die Statistiken decken nicht alles auf. Der Orban hätte lieber die rausgeworfenen Millionen an die bedürftigen Ungarn verteilen sollen.


Ich antwortete darauf am 06.10.2016, 20:13 Uhr:
Da kann ich zustimmmen, jedoch bekämpft Orban die Armut auf andere Weise. In Ungarn ist Obdachlosigkeit per Gesetz verboten und wird hart bestraft.

Alles klar, edka?
Shimon
schrieb am 21.02.2017, 12:23 Uhr
Der Antisemitismus greift in Ungarn immer mehr um sich

Von Paul Jandl | Stand: 20.02.2017 | Lesedauer: 3 Minuten
In Budapest soll ein Denkmal für György Lukács durch eine Statue des Heiligen Stephans ersetzt werden. Was marginal scheint, zeigt noch einmal deutlich, wes Geistes Kind das Orbán-Regime ist.

Einen passenderen Ort hätte sich Ungarns nationalistische Symbolpolitik kaum aussuchen können. Der Szent-István Park liegt am Ufer der Donau, wo die Pfeilkreuzler in den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkriegs jüdische Bewohner Budapests in Massenerschießungen ermordet und in den Fluss geworfen haben. Er ist nach dem Landesgründer, dem Heiligen Stefan, benannt, und zum Inventar des Parks gehört auch die Statue eines Mannes, dessen Ideen das europäische Geistesleben der vergangenen hundert Jahre mitgeprägt haben: György Lukács.

Die 1985 aufgestellte Figur zeigt den Philosophen hager und wie nicht von dieser Welt. Dass sein Ebenbild jetzt ganz aus dem öffentlichen Raum verschwinden soll, dafür sorgen Ungarns rechte Recken. Ein Stadtrat der ultranationalen und antisemitischen Jobbik-Partei hat den Antrag eingebracht, das Denkmal zu entfernen und durch eine Statue des Heiligen Stefan zu ersetzen.

Mit nur drei Gegenstimmen wurde der Vorschlag vom Stadtparlament angenommen, und damit schrumpft das staatsoffizielle Geistesleben weiter in Richtung heimattreuer und antisemitisch gefärbter Konfektion. Als gäbe es in Budapest und überhaupt in Ungarn nicht genug steinerne Sankt Stephans, als wäre einer wie György Lukács daneben nicht zu ertragen.
...
gerri
schrieb am 21.02.2017, 13:05 Uhr
@ Sind das auch noch Sorgen? Man sollte doch ein Jeden in seinem Land aufstellen lassen was er will und genehmigt wurde.Der heilige Stefan ist der Ungarn höchstes Heiligtum,da braucht sich Niemand außerhalb einmischen.Es wäre auch an der Zeit,das diejenigen die meinen sie dürfen sich überall auf der Welt einmischen und dirigieren,endlich damit aufhören.Alle müssen aus der Geschichte was lernen!
Shimon
schrieb am 21.02.2017, 14:32 Uhr
...Alle müssen aus der Geschichte was lernen!

@ WAS hast du z.B. aus der Geschichte gelernt?
gerri
schrieb am 21.02.2017, 18:35 Uhr
@ Ich mag keine Befragungen noch Belehrungen,überhaupt von Welchen die Shimon heissen,noch der Hinweis gewisse Museen zu besuchen.Habe ich nichtmal im Sozialismus befolgt vor 40 Jahren.
Shimon
schrieb am 21.02.2017, 20:12 Uhr (am 21.02.2017, 20:13 Uhr geändert).
@ Das merkt man dir auch voll an - aber vielleicht bist du ja schon ein MuseumSStück...
gerri
schrieb am 21.02.2017, 21:03 Uhr
@ Manche sind unbelehrbar,doch versuchen sie immer noch aus Allem ein Gewinn zu machen.
Shimon
schrieb am 21.02.2017, 21:27 Uhr
@ Auch als MuseumSStück?
bankban
schrieb am 21.02.2017, 21:42 Uhr
Der heilige Stefan ist der Ungarn höchstes Heiligtum

Budapest und Ungarn sind voll mit Erinnerungen, Denkmälern, Kirchen etc., die nach dem Hl. Stephan benannt wurden. Einer der wichtigsten Feiertag Ungarns ist der 20. August, der Stephanstag. In Budapest gibt eine eine Basilika, nach ihm benannt, Straßen usw. Es ist mitnichten so, dass man jetzt und dringend es nötig hätte, zumal in einem Stadtbezirk, das bekannt ist dafür, Ballungsort der jüdischen Bevölkerung zu sein, unbedingt noch ganz schnell das erste Denkmal für Hl. S. zu errichten.

Um die ganze Geschichte richtig zu verstehen, muss man vielmehr sich den Hass und die Hatz der Orbánregierung auf kritische und zumal linke Intellektuelle kennen. Das alles setzte 2011 mit einer Kampagne gegen die Lukácsschülerin Ágnes Heller ein, setzte sich 2016 mit der Schließung des weltbekannten Lukácsarchivs in Bp. fort und mündet nun in der Entfernung dieser Skulptur.

Die Entfernung des Gedenkens an unliebsam gewordene Menschen ("damnatio memoriae") kennen wir seit der Antike. Das hat es auch seitdem immer wieder gegeben. In Ungarn vollzieht sich das aber in einem Ausmaß, das an totalitäre Diktaturen des 20. Jahrhunderts erinnert (Károlyidenkmal usw.). Wenn aber gleichtzeitig völkische und antisemitische Autoren und Denker zugleich rehabilitiert und etwa in den literarischen Schulkanon aufgenommen werden, während man das Gedenken an Personen jüdischer Herkunft minimiert und aus dem öffentlichen Raum tilgt, so grenzt das an Antisemitismus oder überschreitet gar diese Grenze!
gerri
schrieb am 22.02.2017, 09:23 Uhr
@ Die Minderheiten sollten politisch vorsichtiger sein und nicht provozieren,auch wenn sie sich wichtig vorkommen,machen sie sich noch unbeliebter als sie schon sind.
Shimon
schrieb am 22.02.2017, 09:30 Uhr (am 22.02.2017, 09:32 Uhr geändert).
@ Du beziehst dich bestimmt auf die Magyaren in Rumänien...?
getkiss
schrieb am 22.02.2017, 09:42 Uhr
Wenn aber gleichtzeitig völkische und antisemitische Autoren und Denker zugleich rehabilitiert
und so wurde der Hl. Stephan ein völkischer und antisemitischer Autor mißverstanden. Man kann es auch übertreiben. Lukács war ein kommunistischer Philosoph. Seine Schülerin ist politisch aus der Mode gekommen, findet sich nicht damit ab.

In Wikipedia ist GL entsprechend beschrieben:
Er war während der viermonatigen ungarischen Räterepublik 1919 stellvertretender Volkskommissar für Unterrichtswesen in der Regierung von Béla Kun. Während der Monate April-Juni war er als politischer Kommissar der 5. Division der ungarischen Roten Armee an allen Fronten an Einsätzen beteiligt. Auf seinen Befehl hin sind mehrere Menschen ermordet worden, z. B. gab es sechs Tote bei den Erschießungen des „Massakers von Poroszló“ (Arpad Kadarkay). Bei den Kämpfen in Budapest oder bei weiteren Erschießungen sind erneut Menschen umgekommen. Wie hoch die Anzahl der durch Lukács’ revolutionäre Aktivitäten ums Leben gekommenen Menschen insgesamt ist, lässt sich nicht genau sagen. In einem am 2. Dezember 1940 in Moskau abgefassten Lebenslauf berichtete er selbst über seine damalige Lage in Ungarn: „Die weiße Regierung Ungarns verfolgte mich wegen über 200 Mordtaten und forderte meine Auslieferung, um das Todesurteil an mir zu vollstrecken […].“[1]

Georg Lukács

Ihn mit einem Standbild zu ehren ist ein öffentlicher Affront an die Opfer. Das Standbild gehört in einen Park der Schlächter, zusammen mit Béla Kún, Mátyás Rákosi und andere Kriminelle, nicht wegen ihrer Herkunft, sondern wegen der Verbrechen die sie an dem ungarischen Volk begangen.
Shimon
schrieb am 22.02.2017, 10:30 Uhr
Wie hoch die Anzahl der durch Lukács’ revolutionäre Aktivitäten ums Leben gekommenen Menschen insgesamt ist, lässt sich nicht genau sagen.

Wie hoch die Anzahl der durch die „Hl. Stephans“ ermordeten Juden in Ungarn ist, lässt sich ziemlich genau sagen!
Insgesamt wurden etwa 565.000 ungarische Juden ermordet.
Die Ermordung der ungarischen Juden
getkiss
schrieb am 22.02.2017, 10:44 Uhr
Mörder sind Mörder! Alle!

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