Die böse Schwiegermutter

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Asterix
schrieb am 08.08.2011, 22:51 Uhr
Schwiegermütter haben nicht gerade den besten Ruf. Besonders das Verhältnis zu den Schwiegertöchtern gilt gemeinhin als angespannt. Die Psychologin Andrea Kettenbach von der Fernuniversität in Hagen ist dem Wahrheitsgehalt dieser Klischees auf den Grund gegangen – und kam zu einem einigermaßen versöhnlichen Resultat. „Schwiegermütter sind besser als ihr Ruf“, fasst sie ihre Ergebnisse zusammen. In ihrer Doktorarbeit hat sie – basierend auf der Sichtweise der Schwiegertöchter – vier verschiedene Schwiegermutter-Typen entdeckt:

Typ 1 ist die liebe Schwiegermutter. Sie ist so, wie man sie sich wünscht: fürsorglich und aufmerksam.
Typ 2 ist das genaue Gegenteil: böse, gemein, hinterhältig und einmischend.
Die Typen 3 und 4 sind zum einen die nervige, aber nützliche und zum anderen die defensive und desinteressierte Schwiegermutter.

„Typ 3 finde ich am interessantesten, weil das Konfliktpotenzial hier besonders groß ist“, so Kettenbach. Die jungen Frauen seien zwar genervt, könnten sich aber nicht beschweren, da ihnen gleichzeitig klar sei, dass ihre Schwiegermutter hilft und letztlich das Wohl der Familie im Blick hat. „Außerdem stört es die Schwiegertöchter, dass ihre Männer bei Konflikten nicht auf ihrer Seite stehen.“

Bei Typ 4 gibt es vonseiten der Schwiegermütter kaum Interesse an der Schwiegertochter oder den Enkeln. Das Verhältnis ist unterkühlt und oberflächlich. „Diese Konstellation bietet weniger Konfliktpotenzial. Die Schwiegertöchter sind lediglich enttäuscht, dass ihre Kinder keine richtige Oma haben“, erläutert Kettenbach.

Für ihre Studie hat die Psychologin 34 verheiratete Mütter nach ihren Schwiegermüttern befragt. Die Schwiegertöchter mussten beurteilen, inwieweit bestimmte Beschreibungen auf ihre Schwiegermutter zutrafen, darunter „liebevoll“, „respektvoll“, „bevormundend“ und „hinterhältig“. Anschließend sollten die Probandinnen über typische Konfliktsituationen berichten sowie die Beziehung zu ihrer Schwiegermutter mit Noten von eins bis sechs bewerten.

Mehrheitlich bekamen die Schwiegermütter ein gutes Zeugnis von ihren Schwiegertöchtern ausgestellt. Manche der jungen Frauen waren von ihnen ganz begeistert, schwärmten sogar von der Schwiegermutter als Freundin. Das Klischee der bösen Schwiegermutter scheint demnach überholt.

Vor 100 bis 200 Jahren sah das noch ganz anders aus, weiß Kettenbach: „Das schlechte Bild ist ein Überbleibsel aus dieser Zeit. Damals zogen die jungen Frauen häufig in das Haus des Mannes ein. Dort war die Schwiegermutter das Familienoberhaupt.“ Von da an konkurrierten die beiden Frauen auf mehreren Ebenen miteinander: Wer ist die bessere Hausfrau? Wer die bessere Mutter und wer die attraktivere Frau? Heutzutage hilft in solchen Fällen häufig schon der räumliche Abstand zwischen den Familien.

Falls es mit der Schwiegermutter doch einmal zu Reibereien kommen sollte, empfiehlt die Psychologin ein klärendes Gespräch. „Häufig gab es Probleme, weil Erwartungen nicht klar kommuniziert und keine Grenzen definiert wurden. Vielleicht weiß die Schwiegermutter ja gar nicht, dass ihre gut gemeinten Tipps nicht auf Gegenliebe stoßen.“

Von Anke Römer

Quelle: Fernuniversität in Hagen
http://www.psychologie-heute.de/aktuelles-online/gesundheit-psyche/detailansicht/news/die_boese_schwiegermutter-1/
Henny
schrieb am 08.08.2011, 23:04 Uhr
Asterix, gibt es auch ne Fallstudie an irgendeiner Uni die sich auch mit nervigen User befasst, die innerhalb eines Abends mehr als 10 Themen eröffnen und davon gleich zweimal die das gleiche um die Schwiegermutter???

Hast du ein Problem mit Schwiegermütter???
Jolusia
schrieb am 08.08.2011, 23:09 Uhr
Danke, Henny! Ich befürchte, das war erst der Anfang. Kann da nicht der Shimon irgendetwas machen? Vielleicht " Liebe den anderen wie dich selbst"?
Oje, soweit ist es schon mit mir gekommen???
joker
schrieb am 08.08.2011, 23:28 Uhr (am 08.08.2011, 23:33 Uhr geändert).
... gibt es auch ne Fallstudie an irgendeiner Uni die sich auch mit nervigen User befasst...

Jetzt endlich auch wissenschaftlich belegt: „Don’t feed the trolls“


Trolling in asynchronous computer-mediated communication: From user discussions to academic definitions

Und auch eine Art Handlungsanweisung für den Umgang mit Trollen hat Claire Hardaker zu entwickeln versucht. Ihr (nicht völlig überraschendes) Ergebnis: Trollen kann ihr Tun am effektivsten verleidet werden, wenn sie von den anderen Usern als solche erkannt und benannt, aber ansonsten ignoriert werden. „Don’t feed the trolls“ ist eben nach wie vor die goldene Regel. Aufrichtige Antworten auf die unaufrichtigen Diskussionsanstöße des Trolls dagegen sind, man hat es sich ebenfalls bereits gedacht, das sicherste Mittel ihn bei der Stange zu halten.

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