Eigentlich sollten die einzelnen Personen und ihre Eigenheiten (Fehler oder Vorzüge) beim Diskutieren nicht zum Thema gemacht werden. Aber in Foren wie diesem, wo das ganze bunte Volk demokratischen Zutritt hat, geht es notwendigerweise drunter und drüber, es wird schnell persönlich und das ursprüngliche Thema geht damit unter.
Man kann aber auch dieses „Drunter-und-Drüber“-Diskutieren zum eigentlichen Thema machen (auch wenn damit die gescheitesten Leute, die vom ursprünglichen Thema wirklich Ahnung haben – z.B. im Thread "Quo vadis Europa" – freilich weg bleiben), z.B. so: das "Drunter-und-Drüber“-Diskutieren unterscheidet sich vom wirklichen, echten und konstruktiven Diskutieren durch das, was man „assoziative Lockerung“ nennt: während das wirkliche Diskutieren, wo Argumente und Meinungen diszipliniert miteinander ausgetauscht und gegeneinander gehalten werden, zwar auch auf assoziativem Denken beruht, aber eben auf einem, das mit „sinnvollen, kognitiv kontrollierbaren und auf gesellschaftlichen Übereinkünften beruhenden Assoziationen“ arbeitet (also mit durch vergangene Erfahrung erworbenen und erlernten Denkregeln, -strukturen und -programmen), besteht das Drunter-und-Drüber-Diskutieren auf einer Lockerung dieses disziplinierten assoziativen Denkens. Diese assoziative Lockerung kann manchmal auf einer krankhaften Störung beruhen (wie z.B. in der Schizophrenie, Bleuler), meistens aber handelt es sich dabei um ganz normale Dummheit (in Ausnahmefällen allerdings auch um künstlerisch oder therapeutisch gewolltes und bewusstes Vorgehen).
Der Ausdruck „Profilneurose“ z.B. bezeichnet nicht unbedingt eine Krankheit, er wird meist umgangssprachlich verwendet.
(dieses Thema sollte ursprünglich nicht einen eigenen Thread beanspruchen, ich wollte damit aber nicht das Thema "Quo vadis Europa" "verunreinigen"
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