"Miteinander und füreinander"

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

lucky_271065
schrieb am 04.06.2014, 22:29 Uhr (am 04.06.2014, 22:29 Uhr geändert).
"Mergeln"

Nein, hier gibt´s keine Schule mehr. Der Bus
bringt jeden Tag die Kinder nach Agnetheln.
Es sind nicht viele, lernen auch nicht viel.
Doch Kinder müssen lernen, unsre Kinder,
was es auch sei. So sind wir´s altgewohnt.
Wie lange das so geht? Wir fragen´s nicht.
Wir haben täglich unsere neuen Sorgen.
Die Frau hier wohnt allein auf ihrem Hof,
der viel zu groß ist, der mit ihr verfällt.
Nein, sie geht nicht mehr fort. Es schielen, lauern
gar manche auf den festen Ziegelbau
mit hohem Keller, Schuppen, steilem Dach,
noch regendicht. Mit modernden Geräten,
Fruchtpresse, Winzermesser, Spaten, Hucke,
viel Staub, kein Dörrobst mehr, auch keine Schinken
und keine Kräuter, aufgehängt in Bündeln.
Wozu? Die Die Frau ist siebzig Jahre alt.
Da helfen manchmal Nachbarn. Sie lässt´s gelten.
Sie bittet nie, denn trostlos sind wir alle.
Das Pfarrhaus hier! Wir können´s noch bewachen.
Es steht ganz leer. Doch ist´s ein gutes Haus.
Gottlob ist ringsum eine starke Mauer
aus einer Zeit, wo Tüchtigkeit noch galt.
Die hält, so lang sie selber will. Die Nachbarn
sind nicht mehr willig, Schäden auszubessern.
Man trägt am eignen Schaden mehr als gut.
Vielleicht zieht man bald fort. Wohin? Wer weiß es?
Seht, dieses Haus steht leer. Der Mann zog weg.
Ein gutes Haus, bis man bestimmt, wer darin wohnt.
Sie müssen´s den Zigeunern überlassen.
Denn wer zurückbleibt, wenn wir fortgezogen,
will fort, auch sie. Das Land bleibt Heimatlosen.
Sie sehn es zähneknirschend, wir sehn´s stumpf.
Wir haben keine Trauer mehr. Wir warten.
Wer schafft es noch, zu gehen, und wer bleibt hier?
Wenn einer stirbt, muss man den Pfarrer holen,
von weit, aus Bell. Kommt jeden zweiten Sonntag.
Dann wird die Kirche aufgesperrt, gelüftet.
Es riecht nach Gruft und nach verdorrten Kränzen.
Ja, Mergeln heißt das Dorf, und es war schön,
uns zu besuchen. Gehen Sie gesund!


Quiz: Wer ist der Autor?

(Wenn es geht, ohne zu Googeln)
seberg
schrieb am 04.06.2014, 22:44 Uhr (am 04.06.2014, 22:45 Uhr geändert).
...denn trostlos sind wir alle.
Das Pfarrhaus hier! Wir können´s noch bewachen.
Es steht ganz leer. Doch ist´s ein gutes Haus.
Gottlob ist ringsum eine starke Mauer
aus einer Zeit, wo Tüchtigkeit noch galt.
...
Ein gutes Haus, bis man bestimmt, wer darin wohnt.
Sie müssen´s den Zigeunern überlassen...


Wie wahr!
lucky_271065
schrieb am 04.06.2014, 22:50 Uhr (am 04.06.2014, 22:54 Uhr geändert).
Ich habe letzte Woche zwei Zigeunern einen grösseren Auftrag gegeben.

Sachsen hätten die Arbeit kaum tüchtiger machen können.

PS Es ging um die Pflege eines "sächsischen" Grundstückes.
seberg
schrieb am 04.06.2014, 22:55 Uhr (am 04.06.2014, 22:55 Uhr geändert).
Ja und?
lucky_271065
schrieb am 04.06.2014, 23:01 Uhr
@Seberg

Ja und?

Und: Es gibt noch Tüchtigkeit. Nicht nur als deutsche Sekundärtugend.

Sondern auch bei Menschen, die gerade auch von den Deutschen oft verachtet oder zumindest gering geschätzt werden.
seberg
schrieb am 04.06.2014, 23:05 Uhr
Lucky:
"aus einer Zeit, wo Tüchtigkeit noch galt..."
gerri
schrieb am 04.06.2014, 23:55 Uhr (am 04.06.2014, 23:57 Uhr geändert).
Lucky:
"Es gibt noch Tüchtigkeit. Nicht nur als deutsche Sekundärtugend."

@ Der Vergleich war weg,wie sollte man es wissen....
Man tröstet sich mit was man kann.
Henny
schrieb am 05.06.2014, 00:07 Uhr
Ich habe letzte Woche zwei Zigeunern einen grösseren Auftrag gegeben.

Sachsen hätten die Arbeit kaum tüchtiger machen können.

Na gung iwern! tz tz tz...

Es gibt noch Tüchtigkeit. Nicht nur als deutsche Sekundärtugend.

Sondern auch bei Menschen, die gerade auch von den Deutschen oft verachtet oder zumindest gering geschätzt werden.

Und? Wie "hoch" war deine "Schätzung"? Nach Tarif oder nach "cum te-a lăsat buzunaru"?



jodradek
schrieb am 05.06.2014, 06:37 Uhr
@seberg

aus einer Zeit, wo Tüchtigkeit noch galt.
...

Wie wahr!


Haben Sie die Tüchtigkeit kennen gelernt?
seberg
schrieb am 05.06.2014, 06:45 Uhr (am 05.06.2014, 06:46 Uhr geändert).
Luckys Speichellecker?
Friedrich K
schrieb am 05.06.2014, 07:09 Uhr
Luckys Speichellecker?
Rigiit matinal de ciumpalac dobrogean.
orbo
schrieb am 05.06.2014, 17:38 Uhr (am 05.06.2014, 17:39 Uhr geändert).
Ich habe letzte Woche zwei Zigeunern einen grösseren Auftrag gegeben.
Sachsen hätten die Arbeit kaum tüchtiger machen können.

PS Es ging um die Pflege eines "sächsischen" Grundstückes


Das kann ja so gar nicht stimmen. Zum einen ist das Kehren eines sächsischen Hofes kein grösserer Auftrag und zum anderen kann ein Intetnetdiakonist Tüchtigkeit gar nicht beurteilen. Lucky, und wann "machen" Sie mal einen größeren Auftrag? Sich in der Art eines Gutsherren zu gebären ist für einen Frühstücksdirektor leicht - aber mal selber anzupacken...? Na mal los, zeigen Sie doch mal selber wie tüchtig Sie sind..
_grumpes
schrieb am 05.06.2014, 17:43 Uhr
Ich habe letzte Woche zwei Zigeunern einen grösseren Auftrag gegeben.

In einem Satz schwelgen und harmonieren Rassismus und Angeberei "Miteinander und füreinander".
lucky_271065
schrieb am 15.06.2014, 00:59 Uhr
Auch das Straßentheater kann anspruchsvoll sein

Theaterfestival in Hermannstadt bis zum 15. Juni


Von: Andrey Kolobov

Mittwoch, 11. Juni 2014

Hermannstadt – Am Freitag, dem 6. Juni, begann die 21. Auflage des Theaterfestivals von Hermannstadt/Sibiu (FITS). Ausstellungen, Vorführungen, Diskussionsrunden, Installationen, Konzerte, Tanz, Konferenzen und Werkstätte stehen auch heuer im Programm des drittgrößten derartigen Events in Europa. Das Festival dauert bis zum 15. Juni.

Es ist kein Geheimnis, dass das FITS für die meisten Hermannstädter wenig mit dem Theater im klassischen Sinne des Wortes zu tun hat. Die Anzahl der Plätze bei den indoor Veranstaltungen ist begrenzt, fast überall sind die Eintrittskarten ausverkauft und die Hoffnung, doch einen Sitzplatz zu erhaschen, schwindet mit jeder verstrichenen Minute. So bleiben dem Normalverbraucher nur die zahlreichen outdoor Aufführungen, zu Deutsch Straßentheater, die jedoch mehr mit dem Zirkus als mit dem Theater zu tun haben.

Auch die diesjährige Auflage des FITS stellt keine Ausnahme dar. Blaskapellen jeder Couleur, leicht bekleidete Cheerleader-Gruppen, mehr oder weniger lustige Clowns und Mimen bevölkern während des gesamten Festivals die Fußgängerzone. (...)


http://www.adz.ro/artikel/artikel/auch-das-strassentheater-kann-anspruchsvoll-sein/

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.