"Miteinander und füreinander"

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lucky_271065
schrieb am 24.01.2013, 22:55 Uhr
Denn wenn man das so liesst, muss man sich ja nicht mehr fragen oder gar wundern, warum z.B. rumänische Nachbarskinder auch Jahre später die sächsischen noch mit "Hitleristule" gehänselt haben ...
getkiss
schrieb am 25.01.2013, 00:12 Uhr (am 25.01.2013, 00:17 Uhr geändert).
Muss auch noch Weihnachstkarten schreiben.

Das ging dann doch nicht. Lucky musste Links setzen...

Das Gedächtnis wurde auch von Erfahrungen nach dem Krieg gespeist, als die „gutmütigen Rumänen“ keine Racheakte verübten

Dass haben die bestimmt nicht.
Die haben Sachsen und Schwaben auch nicht gehindert, dem Ruf des Väterchen Stalin zu folgen und vom Donbass bis hinter den Polarkreis, enthusiastisch, den Sozialismus wieder aufzubauen.

warum z.B. rumänische Nachbarskinder auch Jahre später die sächsischen noch mit "Hitleristule" gehänselt haben ...

Gehänselt?
Nicht einmal das.

Keinerlei Kommentare? Immer noch ein Tabu-Thema?

Nee. Für keinen von uns.
Neu, vielleicht für die Nachgeborenen á la Lucky_271065.
"Für ein Neugeborenes ist jeder Witz neu."

Am 27.10.65 war auch NC noch "taufrisch".
von 1950 bis 1954, diente er als Abgeordnetenminister der Armeekräfte
www.rotravel.com/Die-Geschichte-Rumaniens/Nicolae-Ceausescu
Klar. Er wusste auch nicht was mit den Menschen (die verschleppt wurden) in dieser Zeit geschah. Wie auch, er saß ja nur dabei. Am Tisch der Entscheidungen.
Nachher wurde aus ihm "der Kämpfer gegen Personenkult".

Was soll noch unsereiner kommentieren?
Wir waren dabei. Nur nicht am Tisch.

Es war nicht unser Tisch.
Mynona
schrieb am 25.01.2013, 07:55 Uhr (am 25.01.2013, 07:56 Uhr geändert).
Immer noch ein Tabu-Thema?

Ganz klar ja, zumindest bei den SBS.
Anderseits auch zu verstehn, hat doch jeder irgendjemanden in der Familie der irgendwie drinsteckte...dann kommt immer wieder, gerade von den älteren Semestern der Satz:"Das ist schon so oft durchgekaut worden, wissen wir alles" und damit ist gut...

Und die Jungen sagen meist:"Was geht mich das noch an?"

Aufarbeitung sieht anders aus.
gerri
schrieb am 25.01.2013, 08:19 Uhr (am 25.01.2013, 08:20 Uhr geändert).
@ Ich bin erst Damals auf die Welt gekommen,wie man so schön sagt,nun möchte ich aber genau wissen was ihr unter "Aufarbeiten "versteht,außer nur einseitig in der Kake rühren.
Ich meine im siebenbürgischen Weltkrieg.
Mynona
schrieb am 25.01.2013, 08:21 Uhr
Ach Gerri, ich war damals noch lange nicht geboren...
getkiss
schrieb am 25.01.2013, 08:24 Uhr
Aufarbeitung sieht anders aus.

@mynona, hindert dich jemand?
Mach doch!
Geh in die Altenheime, suche Dir Leute über 85 Jahre alt.
Die waren 1933 5 Jahre alt, 1939 11, 1945 17, 1951 23.
Die mussten so ab 1939 in die HJ, ab 1945 in die SU, ab 1951 (falls lebend zurückgekehrt von dem Urlaub) in den Bărăgan.
Die können dir was erzählen, falls sie dich nicht schreiend von Schmerzen des Alters und der Erinnerung an Drangsalierung, Krieg, Fronarbeit und Verlust, vor die Tür setzen.
Und dann vergleich es mit Deinem Leben.

Wenn das Alles ehrlich "aufgearbeitet" hast, schreib was darüber.

Oder halt´s Maul, sagt de Schwob vum Land in seiner direkten Art.
seberg
schrieb am 25.01.2013, 08:25 Uhr (am 25.01.2013, 08:28 Uhr geändert).
Mynona:
Aufarbeitung sieht anders aus.
Sehr richtig!
Aufarbeitung geht nur zwischen Menschen, die sich zusammenfinden und sagen können: das hätte mir auch passieren können, das hätte ich auch tun können, wie war das möglich, wie konnte das geschehen? Könnte es wieder passieren, jedem einzelnen von uns, und allen zusammen? -
Aufarbeitung hört auf, wenn Einfühlung aufhört und Beschuldigungen anfangen.
lucky_271065
schrieb am 25.01.2013, 08:27 Uhr
@Mynona

dann kommt immer wieder, gerade von den älteren Semestern der Satz:"Das ist schon so oft durchgekaut worden, wissen wir alles" und damit ist gut...

Und die Jungen sagen meist:"Was geht mich das noch an?"

Aufarbeitung sieht anders aus.


So nehme ich es auch wahr:

Die Alten schweigen sich lieber aus, über ihre damalige Begeisterung, ihr "Mitläufertum" und "Mittätertum" für Hitler-Deutschland.

Die Jungen haben kaum eine Ahnung.

Wenn man schon darüber spricht, dann fast immer aus der Opferrolle (siehe auch Getkiss weiter oben). ("L'enfer, c'est les autres.")

Aufarbeitung sieht anderes aus! Ganz eindeutig.

Deshalb denke ich auch, dass ein Buch wie dieses von Bettina Schuller zu begrüssen ist. Jedenfalls will ich es mir kaufen.

P.S. Ich besitze schon ein Buch von ihr, das ich sehr genre gelesen habe: "Transsylvanien, Spielplatz der Gedanken". (Schiller-Verlag, Hermannstadt-Bonn, 2010).
getkiss
schrieb am 25.01.2013, 08:31 Uhr
einseitig in der Kake rühren

Es gibt Tiere, die suhlen sich im Dreck. Nicht einmal die rühren in der Kake der anderen.
Und es gibt Menschen, die haben Spaß daran.
getkiss
schrieb am 25.01.2013, 08:42 Uhr
Wenn man schon darüber spricht, dann fast immer aus der Opferrolle (siehe auch Getkiss weiter oben).

Stimmt. Opfer können nicht anders. Auch Leute, die aus jugendlicher unkritischer Begeisterung halb blind, hin gedrängt wurden.
Ich Frage, welche Opfer bringt ein Mensch, dessen Hauptbeschäftigung ist, in der Welt herum zu reisen und in der ganz normalen Arbeitszeit Links sucht, postet und bespricht?

Ein aufopferungsvolles Parasitenleben....!
lucky_271065
schrieb am 25.01.2013, 08:42 Uhr
@Seberg

Sehr richtig!
Aufarbeitung geht nur zwischen Menschen, die sich zusammenfinden und sagen können: das hätte mir auch passieren können, das hätte ich auch tun können, wie war das möglich, wie konnte das geschehen? Könnte es wieder passieren, jedem einzelnen von uns, und allen zusammen? -
Aufarbeitung hört auf, wenn Einfühlung aufhört und Beschuldigungen anfangen.


Wie gesagt, gelegentlich gelingen Dir noch gute Beiträge. Oder hast Du das von irgendwo abgeschrieben?

Jedenfalls schade, dass Du es in der Praxis nicht anwendest. Dies nicht kannst? Oder nicht willst?
seberg
schrieb am 25.01.2013, 08:43 Uhr
Beschuldigungen!
lucky_271065
schrieb am 25.01.2013, 08:49 Uhr
@Getkiss

Ich Frage, welche Opfer bringt ein Mensch, dessen Hauptbeschäftigung ist, in der Welt herum zu reisen und in der ganz normalen Arbeitszeit Links sucht, postet und bespricht?

Auch wenn Dich das eigentlich gar Nichts angehen sollte und nur eine Ablenkung vom Thema ist: Meine Arbeitszeit ist notfalls rund um die Uhr. Dafür kann ich sie mir flexibel einteilen. Mein erster Termin heute ist 10:30. Bei einer Baufirma. (Neubau für Klinik).

Weitere persönliche Fragen kannst Du mir gerne per PN stellen. Wenn Du Dich manierlich benimmst, werde ich sogar antworten.
lucky_271065
schrieb am 25.01.2013, 08:52 Uhr
@Seberg

Beschuldigungen!

Beschuldigst Du mich etwa, Dich zu beschuldigen?

Ich bedauere die offensichtliche Diskrepanz zwischen Deinen Worten und Deinem Handeln. Und frage mich/Dich, woher sie kommt.
lucky_271065
schrieb am 25.01.2013, 08:55 Uhr (am 25.01.2013, 09:01 Uhr geändert).
@Getkiss

Es gibt Tiere, die suhlen sich im Dreck. Nicht einmal die rühren in der Kake der anderen. Und es gibt Menschen, die haben Spaß daran.

Auch so kann man gegen die Aufarbeitung - und damit gegen die Chance einer echten und endgültigen Beseitigung - der "braunen Kake" argumentieren.

Denn dass nicht wenig davon noch in vielen Köpfen herumspukt - wohl diesen meist unbewusst - scheint mir offensichtlich.

P.S. So, nun gehe ich noch ein wenig Schneeschaufeln. Bleibt gesund!

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