Siedler im Osten

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bankban
schrieb am 06.02.2011, 19:04 Uhr (am 06.02.2011, 19:04 Uhr geändert).
Unter dem Titel "Siedler im Osten" hat der Spiegel unlängst ein Spezialheft über die deutsche Besiedlung Ostmitteleuropas veröffentlicht (oftmals fälschlich als "Ostkolonisation" bezeichnet). In einem Artikel werden auch die Banater Schwaben sowie (etwas kurz) die Siebenbürger Sachsen erwähnt. Einer der Artikel ist mittlerweile auch online erreichbar:
http://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/0,1518,742730,00.html

Jedem, der selbst etwas leicht Verdauliches, aber Interessantes im Zug lesen oder das Thema einem Bundesdeutschen nahebringen will, sei das Heft empfohlen.
lucky_271065
schrieb am 07.02.2011, 00:20 Uhr (am 07.02.2011, 00:35 Uhr geändert).
Danke, Bankban, für mich sehr interessant.

Leider gehört auch dieses düstere Kapitel zu Deinem Thema ("Deutsche in Osten"):

"Wir wissen alles. Wir erinnern uns an alles. Wir haben begriffen: Die Deutschen sind keine Menschen. Von nun ab ist das Wort ‚Deutscher' für uns der allerschrecklichste Fluch. Von nun ab entladet das Wort ‚Deutscher' das Gewehr. Wir werden nicht reden. Wir werden uns nicht empören. Wir werden töten. Wenn du im Laufe des Tages einen Deutschen nicht getötet hast, ist dein Tag verloren. Wenn du denkst, daß dein Nachbar für dich einen Deutschen tötet, dann hast du die Bedrohung nicht erkannt. Wenn du den Deutschen nicht tötest, wird der Deutsche dich töten. Er holt deine Nächsten und wird sie in seinem verfluchten Deutschland quälen.

Wenn du den Deutschen mit der Kugel nicht töten kannst, töte den Deutschen mit dem Seitengewehr. Wenn es auf deinem Frontabschnitt ruhig ist, wenn du auf den Kampf wartest, töte den Deutschen vor dem Kampf. Wenn du den Deutschen leben läßt, wird der Deutsche einen russischen Menschen erhängen und eine russische Frau schänden.

Wenn du einen Deutschen getötet hast, töte noch einen - es gibt für uns nichts Lustigeres, als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage. Zähle nicht die Wersten. Zähle nur eins: die von dir getöteten Deutschen. Töte den Deutschen! - das bittet die alte Mutter. Töte den Deutschen! - das fleht das Kind. Töte den Deutschen! - das ruft die Heimaterde. Verfehle nicht das Ziel. Laß ihn nicht entgehen. Töte!"


Aus Ilja Ehrenburgs Buch "Der Krieg" 1943

Quelle:
www.deutscherosten.de/Russen.htm

Nur für Leser mit sehr guten Nerven! Wenn man die Aufzeichnungen jenes deutschen Arztes aus Rössel von dem Vorgehen der Roten Armee gegen die deutsche Zivilbevölkerung in Ostpreussen (und wohl nicht nur dort) liest, kann man wohl dankbar sein, dass die Deutschen in Rumänien von dergleichen Greueltaten doch weitgehend verschont blieben. Zumindest, soweit mir bekannt ist. Jenseits der Grenze, in Serbien, sah es wiederum schon ganz anders aus. Aber da waren die Täter wohl eher serbische "Partisanen".

P.S. Ich möchte nur noch klarstellen, dass ich mich nicht mit der allgemeinen Orientierung der Website, aus der meine Quelle stammt, identifiziere.
rhe-al
schrieb am 07.02.2011, 00:36 Uhr
Danke für den interessanten Link bankban.

Auf Seite 3 ist da folgendes zu lesen:

Allerdings soll beispielsweise der ungarische König Géza II. (er regierte von 1141 bis 1162) Menschen vom Rhein und von der Mosel deswegen nach Siebenbürgen geholt haben, um sie gewissermaßen als Wehrbauern einzusetzen zur Verteidigung der Krone ("ad retinendam coronam") gegen angriffslustige Kumanen, ein asiatisches Steppenvolk. Später bildeten sie Bollwerke gegen Mongolen und Türken.

Gegen diese Version der Geschichte gibt es Einwände. Die Überlegung, Géza habe die Siedler "aus sicherheitspolitischen und zivilisatorischen Gründen" ins Land gelockt, hält etwa der Publizist Wilhelm Andreas Baumgärtner für eine "Legende, die durch ihre notorische Wiederholung inzwischen einen Wahrheitsanspruch erhebt". Wie die "Siebenbürger Sachsen" nach Siebenbürgen kamen, auch Transsilvanien genannt, die Heimat Draculas, ist für ihn ein Rätsel. Bis heute habe es "niemand wirklich gelöst".


Quelle: Georg Bönisch, Siedler im Osten
"Nach Ostland wollen wir reiten", 3. Teil: Generation über Generation wagten den Marsch gen Osten
in: SPIEGEL GESCHICHTE, Heft 1/2011 unter: http://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/0,1518,742730-3,00.html (abgerufen am 06.02.2011)



Wer hat Wilhelm Andreas Baumgärtners Buch:

Der vergessene Weg. Wie die Sachsen nach Siebenbürgen kamen...

ISBN 978-3-941271-36-4, erschienen im Schiller Verlag Juli 2010

gelesen und kann mehr zu seinen umstrittenen(?) Theorien sagen, welche die Ansiedlung der Siedler aus dem Rhein und Mosel Gebiet "aus sicherheitspolitischen und zivilisatorischen Gründen" durch den ungarische König Géza II. als Legendenbildung durch "notorische Wiederholung" ansieht?

Mit welchen Argumenten, Beweisen stützt er seine Theorien:

(...)die deutschen Siedler von Rhein und Mosel hätten sich als Teil des ersten Bauernkreuzzugs gerade auf dem Weg ins Heilige Land befunden, als sie der Ruf König Geisas II erreichte, im heutigen Siebenbürgen zu siedeln.?
aus Jakob Horstmanns Rezension zu einem weiteren Buch W.A. Baumgärtners, unter: http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/7656-ein-buch-fuer-besserwisser.html



Die von König Géza II. bewilligten und von Andreas II im Goldenen Freibrief von 1224 bestätigten Freiheiten erscheinen nicht als großzügig gewährte Privilegien, sondern Bedingungen dauerhafter Niederlassung.
(Hervorhebungen von mir)

schreibt
Prof. Dr. Joachim von Puttkamer, Lehrstuhlinhaber für Osteuropäische Geschichte an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena in seinem Buch:

Schulalltag und nationale Integration in Ungarn. Slowaken, Rumänen und Siebenbürger Sachsen in der Auseinandersetzung mit der ungarischen Staatsidee 1867-1914; Südosteuropäische Arbeiten, Band 115, ISBN-10:3-486-56741-1, Oldenbourg Verlag 2003 auf Seite 367.

Wäre es den Bauernkreuzzüglern möglich gewesen auf nem "Zwischenstopp" den Goldenen Freibrief auszuhandeln, wäre da nur eine Frage am Rande.

lucky_271065
schrieb am 07.02.2011, 00:52 Uhr (am 07.02.2011, 00:58 Uhr geändert).
@ Rhe-al
"Wenn ihr das Leben gar zu ernsthaft nehmt,
was ist dann dran?"
J.W. Goethe, Egmont


Hast Du doch selber in Deinem Profil gepostet.

Ich nehme an, Deine Fragestellung ist auch nicht besonders ernsthaft, wenn ich mir so ansehe, wie da Kraut und Rüben (zB Andreanum und Dracula) durcheinanderschmissen werden. Pofta buna, azi avem ghiveci!

Nachdem all' die Historiker diese Fragen angeblich nicht wirklich beantworten konnten, werden wir die einzig wahren Antworten nun gewiss auf diesem Forum finden!

Eines ist zumindest sicher:

Es gibt eine Urkunde, die bezeugt, dass die deutschen Siedler damals als "hospites" (Gäste) und "ad retinendam coronam"(zum Schutze der Krone) nach Siebenbürgen gerufen wurden. Ihre Rechte ( "Privilegien") und Pflichten sind ja auch urkundlich aufgezeichnet und uns erhalten geblieben. Was will man mehr?
rhe-al
schrieb am 07.02.2011, 00:56 Uhr (am 07.02.2011, 01:06 Uhr geändert).
dom' lucky, bitte nochmals lesen, du hast nicht verstanden was ich da frage.

wenn ich mir so ansehe, wie da Kraut und Rüben (zB Andreanum und Dracula) durcheinanderschmissen werden. Pofta buna, azi avem ghiveci!

...da kann ich auch nur sagen: zuerst gucken, dann denken und nur nachher tippen, anscheinend kannst du nicht ein Zitat vom eigenen Senf unterscheiden.
lucky_271065
schrieb am 07.02.2011, 01:10 Uhr (am 07.02.2011, 01:20 Uhr geändert).
Dom' rhe-al, ich habe schon gelesen, was Du fragst. Ich halte es nur für wenig wahrscheinlich, dass Du auf diesem Forum dazu auch vernünftige Antworten erhalten wirst. Aber mal sehen! Wenn es Dir so wichtig ist, wirst Du das betreffende Buch sicher irgendwo auftreiben können. Viel Glück dabei. Persönlich glaube ich, dass die echten historischen Quellen aus jener Zeit zo wenige und so lückenhaft sind, dass man nicht mit Sicherheit sagen kann, wie und noch nicht einmal von wo genau die Vorfahren der Siebenbürger Sachsen kamen, die damals das Land hier besiedelt haben. Sicher ist, dass in mehreren Wellen, über einen längeren Zeitraum. Manche Historiker sprechen zB von einem "Zwischenstopp" eines Teils der Siedler im Raum Magdeburg.

P.S. Dein Senf ist wirklich sehr gut vermischt mit Deinen Zitaten, da muss man allerdings ziemlich genau hinschauen.

Hast Du eigentlich selber gelesen, was in dem von dir gestellten Link zum Goldenen Freibrief steht?

"Da nun Unsere getreuen Gäste, die Deutschen jenseits des Waldes, gemeinschaftlich Unserer Majestät zu Füßen gefallen sind und durch ihre Klagen demütig darauf hingewiesen haben, daß sie ihres Freitums, mit dem sie von Unserem Großvater, dem vielfrommen König Geysa gerufen worden waren, gänzlich verlustig gehen würden, wenn nicht Unsere königliche Majestät in gewohnter Weise ihr Auge gnädig auf sie richte, weswegen sie aus übergroßer Armut der königlichen Majestät keinen Dienst zu leisten vermocht haben, wollen Wir ihren gerechten Klagen gnädig anhören, und wollen also, daß bei Gegenwärtigen und Zukünftigen bekannt werde, daß Wir den Gnadenspuren Unserer Vorgänger folgend, um im Innersten bewegt, ihnen das frühere Freitum zurückgegeben haben.

Ich denke, da wird ganz klar, dass zu der Zeit, als der Goldene Freibrief ausgestellt wurde, schon seit mehreren generationen deutsche Siedler in Siebenbürgen lebten. Wieso also noch die Frage, ob der Freibrief auf einem kurzen Zwischenstopp von Kreuzfahrern ausgehandelt sein könnte?
rhe-al
schrieb am 07.02.2011, 01:20 Uhr (am 07.02.2011, 01:44 Uhr geändert).
das mit dem Raum Magdeburg habe ich auch schon irgendwo gelesen, es wurde auch spekuliert, dass die Benennung der sbb. Saxones auch daher kommen soll.

Es wäre ja möglich und nicht ausgeschlossen dass ein Forumschreiber das Buch Baumgärtners gelesen hat. Ich wäre nur neugierig wie W.A Baumgärtner argumentiert.

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lucky...deine Änderung von 1:20...Post oben.

Ich denke wir reden aneinander vorbei, vielleicht ist es die späte Stunde :)

In meinem ersten Post habe ich im Zitat von Prof. Dr. Joachim von Puttkamer extra fett hervorgehoben:

"Die von König Géza II. bewilligten und von Andreas II im Goldenen Freibrief von 1224 bestätigten Freiheiten erscheinen nicht als großzügig gewährte Privilegien, sondern Bedingungen dauerhafter Niederlassung."
(Hervorhebungen von mir)

Es ist doch klar, dass das Andreanum von Andreas dem II. stammt, da waren die "Hospites" schon seit geraumer Zeit da.
lucky_271065
schrieb am 07.02.2011, 01:24 Uhr (am 07.02.2011, 01:28 Uhr geändert).
Auf die Argumentation W. A. Baumgärtners wäre ich auch sehr, sehr neugierig.

Irgendwo in einem Link von Dir weiter oben steht ja:

Ein Buch für Besserwisser. Oder ?

Nochmals: viel Glück. Und nichts für ungut.

P.S. Ich wohne in Hermannstadt und war auch gestern nachmittag in der Schiller-Buchhandlung. Soll ich versuchen, Dir das Buch zu besorgen?
rhe-al
schrieb am 07.02.2011, 01:31 Uhr
Das "Buch für Besserwisser" bezieht sich aber auf den Titel: „Eine Welt im Aufbruch. Die Siebenbürger Sachsen im Spät­mit­telalter“ und nicht auf das vorangegangene "Der vergesene Weg" in welchem er diese These mit dem Bauernkreuzzug bringt.
pavel_chinezul
schrieb am 07.02.2011, 07:53 Uhr
Da wir hier mal wieder auf die Verbrechen der Deutschen hingewiesen wurden, sollte man dabei nicht vergessen, dass das Wort Pogrom aus dem Russischen kommt! So rein ist keiner auf dieser Welt, dass er über andere richte!

Bedeutung des Wortes "Pogrom"

Das Wort kommt aus der russischen Sprache und meint wörtlich "verwüsten".

Pogrom
bankban
schrieb am 07.02.2011, 07:54 Uhr (am 07.02.2011, 07:56 Uhr geändert).
@ Lucky:

meinst du nicht auch, dass es unseriös ist, den Ehrenburg so einfach aus dem zeitlich-ideologischen Kontext zu reissen? Klar, das Zitat ist furchtbar! Doch was ging dem zuvor? Was war zu dem Zeitpunkt in Europa los?

Anderes Beispiel: täte man den Deutschen im Osten nicht Unrecht, reduzierte man ihr Wirken im Osten nur auf irgendwelche antisemitischen etc. Aussagen eines F. Fabritius oder A. Schmidt? Natürlich täte man!

Aber eine solche Diskussion würde auch am Thema des Threads vorbeiführen. Ich habe den Thread eingerichtet, um möglichst viele auf das Heft aufmerksam zu machen, denn es ist selten, dass ein Magazin mit der Breitenwirkung eines Spiegel dieses Thema ausserhalb der Vertriebenenthematik und einigermaßen lesbar sowie akzeptabel aufgreift.

Daher fände ich es schade, wenn jetzt Entlastungsdiskussionen über das Wort "Pogrom" (@ Pavel)etc. begännen.
pavel_chinezul
schrieb am 07.02.2011, 08:51 Uhr
bankban,

es war wohl wieder mal ein Versuch von Lucky uns vor Augen zu führen, wie gut es doch die Deutschen in Rumänien nach dem II WK hatten!
lucky_271065
schrieb am 07.02.2011, 10:17 Uhr (am 07.02.2011, 10:25 Uhr geändert).
@ bankban
Ich freue mich auch über das Sonderheft des Spiegel, auch wenn es einige Aspekte betreffs Siebenbürgen sehr pauschal und kurz behandelt - siehe die von rhe-al zitierten Stellen.

Ich persönlich bin weit davon entfernt von "guten Deutschen" und "bösen Russen" zu schreiben, wie andere es tun mögen. Genausowenig würde ich es aber auch andersherum tun. Darum geht es mir nicht.

Was ich furchtbar finde, ist nicht einmal so sehr der Text von Ehrenburg (ausserdem habe ich den zeitlichen Kontext und die genaue Quelle angegeben), der angeblich auch als Flugblatt an die Soldaten der Roten Armee verteilt wurde, sondern mich haben die Einzelschicksale aus der Zivilbevölkerung erschüttert, die in dem Bericht jenes Arztes (mein Link) aufgezeichnet sind. Und ich meine, dieses Kapitel der Geschichte der "Deutschen im Osten" sollte auch nicht in Vergessenheit geraten. Genauso wenig wie auch der "Holocaust" (Shoah).

@ Pavel Chinzeul
Ja, ich persönlich bin froh und dankbar, dass die deutsche Zivilbevölkerung aus Rumänien meines Wissens von solchen Greueltaten am Kriegsende doch weitgehend verschont geblieben ist. Ihr nicht? Und ich glaube schon, dass die Haltung der rumänischen Behörden bzw Armee (in der ja auch ein (kleinerer?) Teil der Deutschen aus Rumänien diente, zB auch mein sächsischer Grossvater) da doch eine gewisse Rolle spielte.
seberg
schrieb am 07.02.2011, 11:44 Uhr (am 07.02.2011, 12:03 Uhr geändert).
Da hat der pavel den Lucky wohl wirklich richtig verstanden!
Und wenn Lucky sagt und fragt:

„Ja, ich persönlich bin froh und dankbar, dass die deutsche Zivilbevölkerung aus Rumänien meines Wissens von solchen Greueltaten am Kriegsende doch weitgehend verschont geblieben ist. Ihr nicht?“,

dann empfinde ich diese „Ihr nicht?“ als provokative Unverschämtheit, wie überhaupt auch das ganze emotionale Dramatisieren und Anstacheln deutschnationaler Gefühle durch den Link zu dem langen Zitat aus Ilja Ehrenburgs Buch.

Ja Lucky, ich glaube du wirst hier schon richtig verstanden: alles läuft bei dir darauf hinaus, wie gut wir Deutschen in Rumänien es doch hatten im Vergleich mit den anderen „Ost-Deutschen“, ergo, dass wir doch in Siebenbürgen hätten bleiben können und dass es wohl nur nationalistische Gründe waren, die uns von Rumänien nach Deutschland haben weglaufen lassen, oder?

Du könntest sogar insofern und gewissermaßen recht haben, als dass unsere Vernichtung als Deutsche in Rumänien so lasch, langsam und inkonsequent von statten ging, dass wir im Unterschied zu den anderen „Ost-Deutschen“ das Glück hatten, uns durch Flucht zu retten. Du weißt ja, dass es sehr unterschiedliche Arten gibt Menschen zu vernichten, frei nach Robert Musil (übrigens ein Jude wie Ilja Ehrenburg): Menschen in die Waben eines Hochhauses zu zwängen, wenn sie zuvor in ihren schönen eigenen Häusern gewohnt haben, ist nur eine andere Art sie umzubringen.
pavel_chinezul
schrieb am 07.02.2011, 11:51 Uhr (am 07.02.2011, 12:12 Uhr geändert).
Passt doch hierher, statt im Off Topic

Ehrlich, Lucky? Tut mir leid, es erwärmt mich überhaupt nicht, dass es uns nicht so schlimm ergangen ist wie den Anderen, denn es war schlimm genug! Dass die Anderen in der Traufe gelandet und wir nur im Regen geblieben sind, ist für mich kein Deut besser, denn nass sind alle geworden. Im Endeffekt ist es für mich nur eine Wortklauberei, so wie in der Sprache der Juristen, wo es auch einen Unterschied zwischen Mord und Totschlag gibt (ergibt die Höhe der Haftstrafe), aber für das Opfer eh egal bleibt, weil es tot ist.
Und dass du auch heute noch dem Braten nicht traust, aurel möge sich wundern so viel er will, warum so viele nach 1990 weg sind, wo sich angeblich alles zum Besseren gewandelt hat (3 Jahre haben ihm scheinbar gereicht, diese so tollen, neuen Chancen in seinem Heimatland nicht ergreifen zu wollen ;-)), zeigt doch deine doppelte Staatsangehörigkeit!

Welche Haltung der Behörden meinst du? Dass die Deutschen Zivilisten nicht von den russischen Soldaten misshandelt wurden, haben also die "mächtigen" rumänischen Behörden verhindern können, aber die Deportation dann nicht mehr???

PS: Eines bin ich mir ganz sicher. Es lag in den Händen der rumänischen Behörden die Deportation zu verhindern! Die Lage war doch damals so (Anfang 1945), dass die Sowjets unbedingt nach Berlin wollten und ihre gesamte Konzentration auf diese Aufgabe gerichtet war. Sie hätten sich keinen Zeitverlust erlauben können und hätten eine aufwendige, selbst durchgeführte Aktion zur Einsammlung der Deutschen, gar nicht zeitlich, bzw. sich ein Verweigern der rumänischen Truppen Richtung Westen, erlauben können! Sie hätten ein rumänisches NU, wohl oder übel schlucken müssen!!!

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