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CaptainSmollet
schrieb am 03.01.2011, 19:58 Uhr
Wie Rumänien zum kommunistischen Staat wurde, sollte auch ohne Diskussion, klar sein.
Die Verstaatlichungen betrafen alle, nicht nur Deutsche und Ungarn.

das ist durchaus richtig, allerdings um beim Beispiel Baragan zu bleiben, waren gut 50% der Deportierten Deutsche. Was die Unterdrückung angeht, hat es da sehr wohl eine nationale Komponente gegeben, mit Schwerpunkt auf der deutschen und ungarischen Minderheit. Und genau das zuzugeben ziert(e) man sich ziemlich.
Der deutsche Staat hat die SBS und sonstige deutschstämmige entschädigt – richtig. Und wer hat Tschehen, Slovenen, Slovaken, Polen, Yugoslaven, Ungarn, Rumänen, usw. entschädigt?
http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsentschädigung#Deutsche_Reparationszahlungen_nach_1945
Da söllte man allerdings mal fragen weshalb Ungarn, Rumänien und die Slowakei als Achsenmächte von Deutschland entschädigt werden sollen.
Ath68
schrieb am 03.01.2011, 20:03 Uhr (am 03.01.2011, 20:05 Uhr geändert).
Popescu schrieb:
Mir ist von einer Begeisterung einer nennenswerten Anzahl von Rumänen für die kommunistischen Regierungen nichts bekannt, bin aber schon 1969 abgehauen (aber wahrscheinlich wissen manche von Ihnen genaueres). Bin für jede Aufklärung (und Beantwortung meiner Fragen) sehr dankbar,

Popescu, hai sa fim seriosi. Wir zwei sind cca gleich alt und mit derselben Bildung.
Du warst doch schon 25 beim abhauen und behauptest sowas?
Ich habe aber erlebt wie 99% von Rumänern bis kurz vor der Wende/Revolution oder egal wie man es nennt, beim auftauchen von ´nea nicu´ gleich geklatscht und geschrien haben, Ceaus.. PCR! Das war ja noch lange nach 69, dabei immer der ´cel mai iubit fiu al poporului roman´.
Popescu
schrieb am 03.01.2011, 20:05 Uhr
Bezüglich Entschädigung durch Deutschland muss ADO gefragt werden, ich habe lediglich zugestimmt, dass Deutschland im Rahmen des Lastenausgleichs derartiges geleistet hat. Persönlich ist mir unbekannt ob und was sich meine Familie unter den Nagel gerissen hat und ehrlich gesagt, ich will es auch nicht wissen. Auch von den Forderungen an den rumänischen Staat, eigentlich an den geschundenen Steuerzahler in Rumänien, halte ich nicht viel. Diejenigen, die betrogen und gestohlen haben und es weiterhin tun, erreicht man eh nicht. Anders bewerte ich die Rückgabe von Gütern, die zurückgegeben werden könnten (Häuser, Grundstücke).
Friedrich K
schrieb am 03.01.2011, 20:11 Uhr
Auch von den Forderungen an den rumänischen Staat, eigentlich an den geschundenen Steuerzahler in Rumänien, halte ich nicht viel.
Was unterscheidet ihn gravierend von dem geschundenen Steuerzahler in Deutschland?
Popescu
schrieb am 03.01.2011, 20:37 Uhr
Dass er hungert und friert und von seinen MOGULI derartig betrogen und bestohlen wird. Dass ihm kein halbwegs funktionierendes Rechtswesen zur Verfügung steht. Sicher, in gewisser Weise, eigene Schuld.
Popescu
schrieb am 03.01.2011, 20:40 Uhr
Und nun ein letzter Beitrag, denn ich habe wirklich auch besseres zu tun. Bitte um Verständnis.
Ich fordere keineswegs Entschädigungen für diese Staaten, es wäre mir schon angenehm, wenn nicht Beschimpfungen erfolgen würden, wenn mal ein Paar Arbeitsplätze (z.B. Nokia) nach Rumänien wandern.
Zu „Ungarn, Rumänien und die Slowakei als Achsenmächte von Deutschland“ : sind Sie tatsächlich der Meinung, dass Rumänien (nach erzwungenem Abtreten von Halb-Transsilvanien und Bessarabien) aus lauter Begeisterung auf Seite Deutschlands in den Krieg zog? Ich denke, dass man das als massive Erpressung bezeichnen kann.

Bezüglich
„Ich habe aber erlebt wie 99% von Rumänern bis kurz vor der Wende/Revolution oder egal wie man es nennt, beim auftauchen von ´nea nicu´ gleich geklatscht und geschrien haben, Ceaus.. PCR! Das war ja noch lange nach 69, dabei immer der ´cel mai iubit fiu al poporului roman´.“:
noch nicht einmal dem Führer haben, in der Zeit wo es den Deutschen wesentlich besser ging als 1932, 99% zugejubelt und diejenigen die jubelten, jubelten aus ganzem Herzen (ich habe Namen wie Graf Stauffenberg und Rommel genannt). Wann hat eine nennenswerte Anzahl von Bürgern Rumäniens wirklich aus dem Herzen (von ganz gar keine Rede) gejubelt? Nicht vor 1969 und danach, als es scheinbar entscheidend schlechter wurde, glaube ich erst recht nicht. An seinem letzten meeting sind auch Tausende zum Jubeln befohlen worden. Es hat auch damit begonnen, hat aber ganz anders geendet. Haben all diese Menschen ihre Einstellung innerhalb von Minuten geändert oder haben sie sich (unter welchen Umständen auch immer – für mich war das ganze ein Staatsstreich) plötzlich getraut ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Was mir aber tatsächlich ein Rätsel bleibt ist die Mobilisierung der MINERI. Ich begreife es nicht, wieso so etwas stattfinden konnte.
Ado
schrieb am 03.01.2011, 20:49 Uhr
@Popescu..ich dachte du bist schon in den späten 60-er oder frühen 70-er "abgehauen "!!..wieso willst du dann über die Vorgänge im Jahre 1989 "mitreden/schreiben "???
Popescu
schrieb am 03.01.2011, 20:57 Uhr
Lebt noch einer, der vor 1900 geboren wurde? Nein?
Also reden wir, weltweit, nur noch über die Zeit von 1900 bis 2011 und jeder nur über die Orte wo er sich aufhielt. Gott sei Dank, jetzt kann es ja endlich ruhig werden.
seberg
schrieb am 03.01.2011, 20:58 Uhr (am 03.01.2011, 21:04 Uhr geändert).
Popescu:
"Ohne die wirtschaftliche Katastrophe in diesen Staaten und ohne einen Gorbatschow hätten wir höchstwahrscheinlich noch die Verhältnisse von vor 25 Jahren, bilden wir uns ja nichts ein auf das "wir sind das Volk"."

Das mag für Rumänien volle Gültigkeit haben, wesentlich weniger aber für die DDR. Nein, einbilden muss man sich auf das „wir sind das Volk“ wohl nicht all zu viel, aber es so einfach mit der Hand wegwischen oder alles im Osten in einen Topf werfen ist wirklich zu einfach. Differenzierung ist immer gut. Denn selbstverständlich gab es da einen wesentlichen Unterschied zwischen einem politischen Bewusstsein innerhalb der DDR-Bevölkerung und jenem der Bevölkerung Rumäniens (Ich spreche einfach nur von objektiven, selbst erlebten Tatsachen nicht von den Gründen dafür!). Ich bin im selben Jahr wie Sie aus Rumänien in die BRD übergesiedelt, habe aber die ganzen Jahre über sowohl zu Verwandten und Bekannten in Rumänien als auch zu politisch Aktiven und kirchlich Engagierten (Kirche! - wo gab es das in Rumänien?) in der DDR (Stendal, Magdeburg) Kontakt gehalten, vor allem durch Reisen (Sie hat das offenbar nicht mehr viel interessiert). Dieses gegenüber der Regierung spannungsgeladene „wir sind das Volk“-Gefühl und -Bewusstsein in der DDR ist sehr wohl im Laufe der Jahre organisch gewachsen, während in Rumänien ein Schwanken zwischen Lethargie und offiziell hochgeputschtem Nationalismus (Päunescu!) herrschte, der sogar noch bis heute nachwirkt!
sibihans
schrieb am 03.01.2011, 21:26 Uhr
Was mir aber tatsächlich ein Rätsel bleibt ist die Mobilisierung der MINERI. Ich begreife es nicht, wieso so etwas stattfinden konnte.

http://www.dailymotion.com/video/xaox91_dovezi-audiovideo-ion-iliescu-incit_news

http://www.realitatea.net/ion-iliescu-minerii-au-facut-un-act-civic_61851.html
CaptainSmollet
schrieb am 03.01.2011, 21:33 Uhr
Zu „Ungarn, Rumänien und die Slowakei als Achsenmächte von Deutschland“ : sind Sie tatsächlich der Meinung, dass Rumänien (nach erzwungenem Abtreten von Halb-Transsilvanien und Bessarabien) aus lauter Begeisterung auf Seite Deutschlands in den Krieg zog? Ich denke, dass man das als massive Erpressung bezeichnen kann.
Die Präambel des Wiener Schiedsspruchs auf englisch:
The Government of the Rumanian Kingdom and the Government of the Hungarian Kingdom turned towards the Government of the Reich and the Government of the Italian Kingdom with the request related to the pending question of territories to be transferred to Hungary to be settled through an arbitration.

This request has been based on the statement formulated by both the Government of the Rumanian Kingdom and the Government of the Hungarian Kingdom in effect that the results of the arbitration will be accepted outright and will be considered as mandatory for both parties.

Acting on this request, Joachim Ribbentrop, the Reich's Foreign Minister, and Count Galeazzo Ciano, Foreign Minister of His Highness, King of Italy and Albania, and Emperor of Ethiopia, after repeated conversations with Mihail Manoilescu, Foreign Minister of the Kingdom of Rumania, reached the following resolution on this day:


Nicht so ganz erzwungen. Nach dem Abtreten Bessarabiens an die Sowjetunion sah sich Rumänien weiteren Restitutionsforderungen von Ungarn und Bulgarien gegenüber, welche von der Sowjetunion unterstützt wurden.
In dieser Situation wandte man sich an die Achsenmächte mit dem Anliegen die Grenzen des Königreichs Rumänien zu garantieren. Die Antwort der Achsenmächte war, dass dies nur im Rahmen der Beilegung aller Forderungen geschehen könnte. So kam es zur Wiener Schiedsspruch. Die Achsenmächte hatten durchaus an einer stabilen Regierung in Rumänien Interesse, sei es nur wegen des Öls. Ebenso wollte (musste?) man Ungarn bei der Stange halten. Daher hat Ungarn auch was gekriegt, mehr als man auf rumänischer Seite erwartet hat und weniger als Ungarn haben wollte. Es hat keine militärische Drohung der Achsenmächte zur Durchsetzung des Schiedsspruchs gegeben, was bei der damaligen Lage auch nicht nötig war.

Warum haben sich Ungarn und Bulgarien Teile von Grossrumänien einverleibt? Weil sie es konnten. Die politische und militärische Lage war eben für Rumänien ungünstig geworden.
Warum hat Rumänien in den 2. Balkankrieg eingegriffen und sich die Süddobrudscha einverleibt? Weil sie es konnten. Die politische und militärische Lage war eben für Bulgarien ungünstig geworden.
Wieso hat Rumänien nach dem ersten Weltkrieg Transsylvanien annekiert? Weil sie es konnten. Die politische usw.

So ganz "unverschuldet" ist man nicht in diese Lage gekommen. Man hatte sich schon einmal fast verspekuliert, mit dem Kriegseintritt von 1916, der für das Königreich Rumänien mit dem desaströsen Frieden von Bukarest 1918 zu Ende ging. Dass man nur 6 Monate mit den Friedensbedingungen leben musste, wurde anderorts (Frankreich) durch andere (Amerikaner) entschieden. Glück gehabt. Später dann Pech. Und zum Schluss dann wider moderates Glück, dass die Ungarn (zu) lange auf der deutschen Seite ausgehalten haben, was zum heutigen Grenzverlauf geführt hat.
Auch war die Teilnahme am Ostfeldzug zur Rückgewinnung des abgetretenen Bessarabiens auch nicht ganz so widerwillig wie später gern behauptet.
hrrmt5
schrieb am 03.01.2011, 23:33 Uhr (am 03.01.2011, 23:35 Uhr geändert).
Genau diese verdrehte Sichtweise der Wahrheit wie von @Popescu unverschämt HIER veröffentlicht, hat die heutige Rumänien EU Mitglied, durch den EGMR Pilot Urteil von 12.10.2010 als Verbrecher, zu einen NIE da gewesene Schadenersatzsumme verurteilt!

Unrecht bleibt Unrecht und wird NICHT durch das Unrecht eines anderen zu Recht!

Machen ihnen die Bilder aus Griechenland keine Angst?

Gruss aus Aachen, den 03.01.2011
Georg



P.S. Wenn WIR persönlich ODER die SBZ und ausländischen Medien über eine Entschuldigung der RO. Regierung berichten werden, erst DANN ist das als erledigt zu betrachten?
Popescu
schrieb am 03.01.2011, 23:50 Uhr
Ich schrieb:"Mir ist ein "gescheiter" Beitrag (egal ob Deutsch oder Rumänisch) mit schwacher Grammatik lieber als ein "Blödsinn" in einwandfreier Sprache."
Aber wie soll ich nun eine unverständliche Aussage, mit inexistender Grammatik, in einer undefinierbaren Sprache, beurteilen?
seberg
schrieb am 03.01.2011, 23:56 Uhr
Na, vielleicht als Blödsinn in beinahe inexistenter Grammatik?
Ich meine ja nur, so als Vorschlag...
pavel_chinezul
schrieb am 04.01.2011, 00:01 Uhr
...Auch wenn ich nun zerfleischt werde bin ich der Meinung, dass Rumänien (bzw. die rum. Fürstentümer) und die Rumänen noch zu den Unschuldigsten in der Geschichte Europas, über all die Jahrhunderte, zählen...
Tut mir leid, aber ich kann es nicht verstehen, wie man diese "Unschuld" aufgeben konnte, für eines der "Schuldigsten" Länder und Völker
nur hinter Hitler stand das deutsche Volk, teilweise bis zum 9.05.1945.
die auch noch den 30.01.1933 (den Schlimmsten Tag für die SBS in seinen Augen) zu verantworten haben?

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