Institution Kirche

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@ grumpes
schrieb am 08.04.2012, 18:46 Uhr
Auch wenn man nichts zu "sagen" hat, kann man schnell "etwas" schreiben.
orbo
schrieb am 08.04.2012, 18:50 Uhr (am 08.04.2012, 18:53 Uhr geändert).
Genau!
Und weil Ostersonntag ist bekommst Du noch einen Zuschlag zum Thema Bücher, Sorge und Waffen:
Macht Schwerter zur Pflugscharen!

Bevor Jimmy wieder kommt, hier das passende Original:
Bibelspruch Micha 4,3 "Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erhaben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen".

Was für Völker gilt, gilt auch für Religionen an dieser Stelle...
TAFKA"P_C"
schrieb am 08.04.2012, 19:01 Uhr
andrerseits, zu einem ist das christentum gut gewesen: ohne selbiges wäre der Monty Python-Film Das Leben des Brian nie entstanden.

Dann ist der George Harrison so etwas wie der Jesus, denn ohne ihn wäre der Film auch nicht entstanden.
orbo
schrieb am 08.04.2012, 19:11 Uhr
Stimmt genau: George H. hat zur wesentlichen Finanzierung des Filmes beigetragen.
sibihans
schrieb am 08.04.2012, 21:35 Uhr (am 08.04.2012, 21:35 Uhr geändert).
Abgesehen davon ist es mir viel lieber, wenn die Islamisten mit Büchern als mit der AK 47 kämpfen. Von einem verstaubten Koran im Bücherregal ist noch niemand gestorben....

und wenn das nicht hilft greift man zu anderen Mittel.

Erneuter Anschlag an christlichem Feiertag in Nigeria: Im Norden des Landes sind bei einer Explosion nahe einer Kirche während des Ostergottesdienstes zahlreiche Menschen getötet worden.
kranich
schrieb am 08.04.2012, 23:07 Uhr (am 08.04.2012, 23:30 Uhr geändert).
orbo: sibihans hat Recht. Unterschätze die Macht der Bücher - in diesem Fall Koran - nicht! Oft sind sie nur eine Vorstufe zu verhängnisvollen Ereignissen, denn ihre Auslegung hat in der Geschichte der Menschheit schon Millionen von Menschen das Leben gekostet. In diesem Zusammenhang ist die Heilige Schrift der Moslems (noch...) harmlos im Vergleich zum Kapital eines gewissen K. Marx...

Millionen von Kindern in Pakistan, Afghanistan, Iran, Mali, Tschad, Niger, Nordsudan - um nur einige Länder aufzuzählen - werden durch das Auswendiglernen de Koran erst alphabetisiert. Dies ist jedoch nur die erste Stufe der Indoktrination, denn danach folgt die Interpretation...

Wir Christen hatten das große Glück, eine etwas andere Allgemeinbildung zu haben und konnten so - wenn auch nur zum Teil - die Irrlehren von Marx, Engels, Lenin, Ceauşescu & co. als Utopie aufzufassen. Diese heranwachsenden Moslems haben diese Chance nicht!
orbo
schrieb am 08.04.2012, 23:18 Uhr
Ihr habt alle Recht....
Kranich, um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Stalin hat Religion nicht ohne Grund als Opium für's Volk beteichnet. Will heißen, Worte können sehr wohl mehr bewegen (im Guten wie im Schlechten) als Waffen.

Aber Nigeria ist nicht Deutschland...
Vielmehr haben wir es in Nigeria mit einem seit Jahrzehnten schwehlenden Sezessionskrieg zu tun. Die Kämpfe in den 70ern um die Provinz östlich des Nigers waren so menschenverachtend, dass es zur Gründung von "Ärzte ohne Grenzen" geführt hat....
Heute geht es aber um die Teilung Nord gegen Süd und die Religion muss als Grund herhalten. Ob das so ist und ob das an den Koranschriften liegt . wer weiß.
kranich
schrieb am 08.04.2012, 23:34 Uhr (am 09.04.2012, 00:03 Uhr geändert).
Nigeria ist in Sachen Religion in den moslemischen Norden und den christlichen Süden aufgeteilt (die paar Millionen Animisten kannst` vergessen). Der Niger spielt hier keine Rolle.
Der Norden möchte die Sharia einführen, was nichts anders heißt, als im bevölkerungsreichsten Land Afrikas einen islamischen Staat zu gründen. Ein Schelm, wer dabei denkt, dass die dortigen Terroristen - der Name entfällt mir - auf eigene Faust handeln...

P.S. Die Provinz, die du meinst, ist Biafra. Die dort stattgefundene Auseinandersetzung war ein Bürgerkrieg, Folge einer imaginären Grenzlegung der damaligen Kolonialmächte, die keine Siedlungsgebiete von Stämmen berücksichtigte - wie übrigens in vielen Teilen Afrikas. Natürlich spielten dabei die enormen Erdölreserven im Niger-Delta keine zu vernachlässigende Rolle...

"Aber Nigeria ist nicht Deutschland." Noch nicht...
orbo
schrieb am 09.04.2012, 00:15 Uhr
genau, Biafra.
Habe ja den Unterschied zwischen den 70ern und heute gemacht...
Nun, der Koran alleine ist ja keine Brandschrift im Sinne des erwähnten kommunistischen Manifestes; genau so wenig wie die Bibel. Ob evangelistischer oder islamischer Extremismus - keines ist für eine Gesellschaft von Vorteil....
kranich
schrieb am 09.04.2012, 00:30 Uhr
Sicher sind die von dir erwähnten Bücher keine Brandschriften, aber ihre gezielte Auslegung!

Dass es in allen genannten Fällen zu Extremismus gekommen ist - und leider noch immer wieder kommt -, ist selbstverständlich zu bedauern und verurteilen.
@ grumpes
schrieb am 09.04.2012, 02:07 Uhr
Die Ketzerei des Fundamentalismus

Ob Christen, Juden, Muslime, Tierschützer oder Nichtraucher - unter ihnen allen gibt es einen Glauben, der weltweit die höchsten Zuwachsraten hat: den Fundamentalismus. Er ist der höchstpersönliche Ausweg aus der Individualismusfalle. Doch manchmal macht die neue Ausschließlichkeit krank. Und manchmal tötet sie.
bankban
schrieb am 09.04.2012, 07:37 Uhr
Stalin hat Religion nicht ohne Grund als Opium für's Volk beteichnet

das war marx.
orbo
schrieb am 09.04.2012, 09:36 Uhr
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.

bankban, Recht hast Du... Stalin hatte gar nicht den Hirnschmalz für solch philosophische Betrachtungen, er hat sie nur verbreitet.
seberg
schrieb am 09.04.2012, 09:55 Uhr (am 09.04.2012, 10:23 Uhr geändert).
Danke @grumpes für den SZ-Artikel.

Ja, bankban, typisch Marx, das mit dem Opium fürs Volk. Ein – wie sich inzwischen herausstellte – viel zu radikal-idealistischer Satz von Marx, oder besser das, was die Marxisten aus ihm gemacht haben: Opium als Rausch im Gegensatz zum Ideal der nüchternen, rationalistischen Vernunfterkenntnis.

Als gäbe es nicht die Tiefe des unvernünftigen Unbewussten im Menschen: der viel größere Teil im Vergleich mit der Vernunft und dem Bewusstsein, ein großer Bereich des Geheimnisses, der seit Jahrtausenden „Gott“ genannt wird. In Wirklichkeit aber das Bedürfnis und die Suche nach Sinn ist, nach Berechenbarkeit, nach Wissen, das wir noch nicht haben.
Auch die modernen religiösen Fundamentalisten (s. den SZ-Artikel) meinen genau wie die radikalen Rationalisten schon zu wissen, was dieses Geheimnis ist, nach dem Motto: „Wir wissen, was Gott will. Wir kennen ihn. Er hat uns gesagt, wo es langgeht.“

Sowohl Kommunismus als auch religiöser Fundamentalismus sind Kinder der Moderne und der Aufklärung. Ihre jeweiligen Vertreter „wolle(t)n es wissen“, letzlich auch mit Gewalt.

Dazu der Satz von Slavoj Zizek (ich weiß, bankban, du misstraust ihm): „...wie sehr der Traum von neuen sozialistischen Menschen verflochten war mit der Vernichtung der realen Sowjetbürger...Wir müssen begreifen: Der stalinistische Terror ist Teil des Projekts der Moderne...anständige Menschen (taten) schreckliche Dinge mit den besten Absichten und aus den schönsten Motiven heraus.“
www.fr-online.de/kultur/slavoj-zizek-im-interview-der-preis-der-freiheit,1472786,11346654.html
orbo
schrieb am 09.04.2012, 10:20 Uhr
(ein) viel zu radikal-idealistischer Satz von Marx: Opium als Rausch im Gegensatz zum Ideal der nüchternen, rationalistischen Vernunfterkenntnis.

Also ich habe den Originaltext anders verstanden:

"Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.

Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über einen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist."

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