Die Geschichte Rumäniens, "Neu" (ce este Romania)

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Mircea32
schrieb am 30.11.2011, 19:25 Uhr

Ein bukowiner schrieb: „über die Reaktionen der deutschen Bevölkerung Rumäniens mit Bezug auf "23 August 1944"..“


Mich würde das auch interessieren, besonders von denjenigen die in der SS „beschäftigt“ waren und deren angehörige.
Koi
schrieb am 30.11.2011, 19:52 Uhr
Mich würde das auch interessieren, besonders von denjenigen die in der SS „beschäftigt“ waren und deren angehörige.

Welche SS- Leute ?
Deutsche oder rumänische ?
Ein Bukowiner
schrieb am 30.11.2011, 20:46 Uhr
Jüngst habe ich ein interessantes Buch gelesen. Es heisst WENDEPUNKT IN NORDSIEBENBÜRGEN. Es wurde von dem Rumäne Alexandru Pentelei (Chefredakteur eines Verlages in Cluj) un vom siebenbürgen Sachse Horst Göbbel (Gymnasialprofessor in Nürnberg - sehr bekannt unter SbSachsen) geschrieben.

Im Buch kann man einige sehr interessante Sachen, unter anderen, auch über 23 august 1944 lesen; insbesonders das Schicksal der Sachsen von den nordsiebenbürgischen Gebieten (Nösnerland, Reenerländchen, Bistritzgebiet, etc); über 30.000 - 40.000 Sachsen wurden nach Westen (im Reich) evakuiert.

Das was ich von meiner Familie (in Bukowina) gehört habe und ist auch in diesem Buch gezeigt:
- Die Psychose und die Furcht die sich von oberen Schichten, von der Führung der SbSachsen (Andreas Schmidt u.a) bis ganz unten verbreiteten: Weg von hier! Die Russen werden kommen und werden uns umbringen!

So haben die 30 - 40 Tausend Sachsen alles verloren, alles was sie mehrere Jahrhunderte geschafft haben. Über Nacht!

Tatsächlich, die sowietischen Soldaten haben mehr oder weniger gestohlen (insbesonders Uhren, Schmuck) oder plötzlich konfisziert.

Aber Vergewaltigungen oder Ermordungen (wie z.B. in Ostpreußen) im rumänischen Raum sind nicht gewesen.
gerri
schrieb am 30.11.2011, 20:49 Uhr (am 30.11.2011, 20:50 Uhr geändert).
@ Hallo ein Bukowiner,sind deine Angehörigen schuld daran,das du
(vielleicht) in der Bukowina geboren bist?

Gruß, Geri
wamba
schrieb am 30.11.2011, 21:03 Uhr
Aber Vergewaltigungen oder Ermordungen (wie z.B. in Ostpreußen) im rumänischen Raum sind nicht gewesen.

Den zitierten Satz solltest Du vielleicht mit einem Fragezeichen beenden.
Ein Bukowiner
schrieb am 30.11.2011, 21:04 Uhr (am 30.11.2011, 21:15 Uhr geändert).
Hallo, Gruß Gerri,

Wortspiel / Joc de cuvinte

Nein, ich bin schuldig daß ich meinen Angehörigen gehöre!?!

Ich bin (zufällig - ehrlich, pe cinstitelea) nicht in Bukowina geboren, sondern in Szeklerland (Sft.Gheorghe - Sankt Georgen/Covasna)

Die Eltern u. Grosseltern haben in Nordbukowina gelebt (ab 1944 gehört zur UdSSR /jetzt Ukraine) und ich ab 1953 in Südbukowina (Rum). Bis zu Auswanderung.


P S Nicht vergessen: Morgen, den 01.12.11 die rumänische Fussballmanschaft Steaua Bukarest spielt gegen FC Schalke - 04 hier, in Gelsenkirchen. In Europa-League.
bankban
schrieb am 30.11.2011, 21:35 Uhr (am 30.11.2011, 22:00 Uhr geändert).
"Tatsächlich, die sowietischen Soldaten haben mehr oder weniger gestohlen (insbesonders Uhren, Schmuck) oder plötzlich konfisziert.

Aber Vergewaltigungen oder Ermordungen (wie z.B. in Ostpreußen) im rumänischen Raum sind nicht gewesen."


"Aussagen des Landwirts T.T. aus Hatzfeld (Jimbolia), Plasa Jimbolia, Judet Timis-Torontal im Banat:
"Die russische Soldateska hauste in der Stadt wie ein Heuschreckenschwarm. Geschäfte und Privathäuser wurden ausgeraubt, Frauen vergewaltigt, Passanten ausgeraubt. Man hörte von Morden, denen rumänische Zivilisten und Militärpersonen zum Opfer fielen..."

Bericht der Bäuerin T.N. aus Neuarad:
"Unsere Nachbarin wurde von einigen Russen überfallen, war 83 Jahre alt... Keiner ging in Sonntagskleider auf der Straße. Kein wollte schön und jung sein. Mein Stief-Schwiegervater, ein starker Mann, sollte den Russen Weiber verschaffen. Er machte, er geht sie holen, und sperrte sich im Keller ein. Dort haben sie ihn wie einen Hund erschossen....In der Stadt Arad ging eine junge, sehr hübsche Frau über den Corso... am späten Nachmittag heim von ihrer Arbeit, und dort im Park bereits vor der Ev. Kirche sind 3 starke Lakl Russen über sie hergefallen ... bis die Frau sich nicht mehr rührte... Fuhr eine Lehrerin nach dem Unterricht ... und es begegnete ihr ein Wagen mit Russen; die nahmen sie vom Fahrrad und zogen sie ins Kukurutzfeld....ist in einigen Tagen gestorben..."

Quelle: Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa III. Das Schicksal der Deutschen in Rumänien. München 1984 (zuerst: 1957), S. 220-223.
Mircea32
schrieb am 01.12.2011, 00:28 Uhr (am 01.12.2011, 00:33 Uhr geändert).
Ein bukowiner schrieb: „Ich bin (zufällig - ehrlich, pe cinstitelea) nicht in Bukowina geboren, sondern in Szeklerland (Sft.Gheorghe - Sankt Georgen/Covasna).“



Findest du es nicht merkwürdig, dass du hier (auf dem Forum) deinen Ausweis zeigen muss?!

Dass du dich rechtfertigen muss, warum du doch ein Siebenbürger bist ?!


bankban
schrieb am 01.12.2011, 06:37 Uhr (am 01.12.2011, 06:38 Uhr geändert).
Mircea32
schrieb am 01.12.2011, 06:50 Uhr
Gyuri schrieb: "eu me duc la pedure"
Friedrich K
schrieb am 01.12.2011, 07:25 Uhr
aurel schrieb: "ich habe Zweifell"
lucky_271065
schrieb am 01.12.2011, 08:27 Uhr (am 01.12.2011, 08:29 Uhr geändert).
Erinnern wir uns zumindest an die Haltung des "sächsischen Volkes" damals:

Von besonderer Bedeutung für das gesamte Vereinigungswerk war die rumänische Nationalversammlung in Karlsburg (Alba Iulia) vom 1. Dezember 1918, die den Beschluss zur Vereinigung Siebenbürgens und des Banats mit Rumänien mit großzügigen Versprechen für die Behandlung der nationalen Minderheiten verband. Für alle „mitwohnenden Völker" wurde die „volle nationale Freiheit" in Aussicht gestellt. Es hieß wörtlich in der Erklärung: „Jedes Volk wird den Unterricht, die Verwaltung und die Rechtspflege in seiner eigenen Sprache durch Personen aus seiner eigenen Mitte erhalten, und jedes Volk wird das Recht der Vertretung in den gesetzgebenden Körperschaften und in der Regierung im Verhältnis zur Zahl seiner Volksangehörigen haben." Ein weiterer Artikel versprach „Gleichberechtigung und volle autonome konfessionelle Freiheit für alle Konfessionen im Staate". Am 27. Dezember bestätigte der König per Dekret die Entschließung von Karlsburg. Die nationalen Minderheiten gingen davon aus, dass die Verheißungen der Proklamation in die Verfassung eingehen würden.

Nun waren die Siebenbürger Sachsen gefordert, Stellung zum Vereinigungsakt zu beziehen. Der „Sächsische Nationalrat" beschloss, der vollzogenen Vereinigung zuzustimmen und zu diesem Zweck eine sächsische Nationalversammlung einzuberufen. Diese trat am 8. Januar 1919 in Mediasch zusammen und ihre Vertreter bekannten sich zu folgender Erklärung: „Das sächsische Volk in Siebenbürgen spricht, indem es sich auf den Boden des Selbstbestimmungsrechtes der Völker stellt, seinen Anschluss an das Königreich Rumänien aus und entbietet dem rumänischen Volke seine brüderlichen Grüße und herzlichen Glückwünsche zur Erfüllung seiner nationalen Ideale. Das sächsische Volk Siebenbürgens trägt damit nicht nur der weltgeschichtlichen Entwicklung Rechnung, sondern auch dem inneren Rechte des rumänischen Volkes auf Vereinigung und Staatenbildung und spricht die zuversichtliche Erwartung aus, dass sich das rumänische Volk und der rumänische Staat, dem das sächsische Volk seine altererbte Tüchtigkeit zur Verfügung stellt, ihm gegenüber immer durch vornehme und gerechte Gesinnung leiten lassen wird. Das sächsische Volk, das Jahrhunderte hindurch eine verfassungsmäßige Selbstverwaltung besaß, die ihm entgegen feierlicher und gesetzlicher Zusicherung widerrechtlich entzogen wurde, erwartet ferner, dass ihm niemals unmöglich gemacht werde, sich als ihres Volkstums bewusste nationale und politische Einheit in aller Zukunft zu behaupten und zu entwickeln, in der Voraussetzung, dass der neue Staat ihm alles gerne bieten und geben wird, was es als seine Lebensbedingung ansieht."

In der Erklärung heißt es weiter, dass die Sachsen auf die Beschlüsse von Karlsburg vertrauten. Sie sähen in deren Verwirklichung „eine dauernde Bürgschaft für den Frieden der Völker". Die Mediascher Erklärung sprach weiter die Hoffnung aus, dass auch die übrigen „deutschen Volksgenossen" Rumäniens dem neuen Vaterland ihre Zustimmung geben würden und dass dieses die „völkische und politische Zusammengehörigkeit aller Deutschen" anerkenne.

Die Erklärung schließt mit den Worten: „Im vollen Bewusstsein der Bedeutung seines Entschlusses, betrachtet sich das sächsische Volk von heute an als ein Glied des rumänischen Reiches, seine Söhne und Töchter als Bürger dieses Staates. Es bittet Gott, dass er den verantwortungsvollen Schritt, den es zu tun sich verpflichtet fühlte, zum Guten lenke und mit seinem Segen begleite."
Die gesamte rumänische Presse begrüßte die Mediascher Anschlusserklärung. Schon am 10. Januar 1919 übergab eine sächsische Abordnung mit Adolf Schullerus an der Spitze die Anschlusserklärung dem Präsidenten des Leitenden Regierungsrates in Hermannstadt. In seiner Antwort auf die Vorstellungen der Sachsen antwortete dessen Vorsitzender Iuliu Maniu: „Das sächsische Volk kann sicher sein, dass das rumänische Volk, welches Hunderte von Jahren um seine Entknechtung und den Erhalt seiner geschichtlichen Rechte gekämpft hat, immer Verständnis haben wird für das Festhalten der Sachsen an ihrer Eigenart, an ihren kulturellen und wirtschaftlichen Einrichtungen und dass es ihm ferne liegen wird, diese anzutasten..."

Vom 28. bis 30. Januar wurde die sächsische Abordnung, als sie die Anschlusserklärung in Bukarest überreichte, überaus freundlich von der Regierung und vom König Ferdinand empfangen. Es gab sogar ein Festbankett zu Ehren der sächsischen Delegation im königlichen Schloss von Cotroceni, wo ihren Mitgliedern auch Königin Maria, der Kronprinz Karl und die Prinzessinnen vorgestellt wurden. König Ferdinand, der nach der Überreichung der Anschlusserklärung eine längere Rede hielt, betonte, dass die Sachsen ihre Sprache und Kultur, die sie „als heiliges Gut" hochhielten, in Zukunft in voller Freiheit ausüben könnten.[/q]

forumkronstadt.ro/karpatenrundschau-artikel/browse/10/article/loyalitaet-gegenueber-monarchie-und-vaterland-1/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=36&cHash=2d5728d20b
seberg
schrieb am 01.12.2011, 10:20 Uhr
Ja, Papi, wir jetzt dăm mâna cu mâna und wir uns alle erinnern wenigstens an die hehren Phrasen...
Zwerg Bumsti
schrieb am 01.12.2011, 11:03 Uhr
Quelle: Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa III. Das Schicksal der Deutschen in Rumänien. München 1984 (zuerst: 1957), S. 220-223.


ich möchte mal einen (1) "deutschen" sehen, der aus rumänien vertrieben wurde

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