Kleptokratie oder Rechtsstaat

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Gilgamesch
schrieb am 20.06.2010, 09:18 Uhr
walter-georg
schrieb am 20.06.2010, 11:43 Uhr
Gilgamesch: Keine Behauptung ist also auch eine Behauptung... Oder gehst du nach dem Prinzip: "Des Kaiser`s neue Kleider" vor?
seberg
schrieb am 20.06.2010, 13:55 Uhr
@walter-georg: o.k., der von mir konstruierte Zusammenhang zwischen „Kleptokratie und Rechtsstaat“ einerseits und dem „genaueren Vorstellen“ von Tomislav andererseits ist tatsächlich etwas ... konstruiert eben. In Wirklichkeit und hauptsächlich hat mich deine anmassende Aufforderung an Tomislav geärgert, er möge sich erst „genau vorstellen“, damit du ihm dann antworten kannst. – Aber so ganz an den Haaren herbeigezogen ist der von mir konstruierte Zusammenhang ja nicht: je mehr man sich mit persönlichen Daten vorstellt – desto mehr kann einem davon gestohlen werden, und das ist in einem kleptokratischen Staat eben wahrscheinlicher, als in in einem funktionierenden Rechtsstaat. Oder doch nicht?

Übrigens: das mit dem „beim Thema bleiben“ ist so eine Sache! Ich bin der Meinung, jeder hat eigentlich und zuletzt immer nur ein Thema: sich selbst! (Nietzsche würde sagen, es geht jedem um die eigene Macht). Wir glauben nur, sachlich bleiben zu können. Die ständige Forderung an die Diskutanten, sie mögen sachlich und objektiv beim Thema bleiben, ist – besonders in solchen Foren allgemein und also auch hier – einfach lächerlich, sie gilt im besten Falle und vereinzelt in höchsten akademischen Kreisen, dort also, wo und wenn die eigene Person möglichst weitgehend in den Hintergrund tritt zugunsten eines wissenschaftlichen Themas, vollständig ist das aber gottseidank nirgends möglich, das wäre ja auch unmenschlich. Man muss sich dessen nur bewusst sein.

Du sagst, man könne „sich mit Jemandem besser unterhalten, wenn seine Ursprünge bekannt sind“. Das ist, mit Verlaub, eine etwas flapsige und kurzschlüssige Feststellung, denn was heisst „besser“? Doch höchstens „besser“ in dem Sinne, dass man diesen Jemand anhand von dessen „Ursprüngen“ besser in die eigenen vorgefassten Denkstrukturen einordenen kann. Man kann also höchsten „besser“ seine eignen Vorurteile und Ressentiments bei diesem anderen Jemand wieder entdecken und sie ihm dann als vorgeblich neue „Erkenntnis“ um die Ohren knallen.

So,so! Du wärest also gerne Lehrer geworden, bist es aber nicht, so wie du fälschlicherweise im Profil angibst, sondern du bist seit dem fünften Schuljahr und bis heute als „Helfer in der Landwirschaft“ – vielleich als Erbeerpflücker? – beschäftigt. Aber das ist ja auch völlig egal, du kannst über deine „Ursprünge“ – familiär, schulisch, beruflich... – behaupten was du willst, es kommt hier völlig unabhängig davon immer nur darauf an, was und vor allem WIE du hier schreibst (und da erinnerst mich deine Diktion eher nicht an die eines Erdbeerpflückers, egal ob und was für Lehrer du nach der 5. Klasse gehabt hast, oder ob du dein eigener warst ).

Ach, jetzt habe ich wieder gar nichts zum Thema geschrieben?! Na gut, also: Im „Rechtsstaat“ Deutschland funktioniert auf bürokratischer Ebene Einiges wohl besser als in der angeblichen „Kleptokratie“ Rumänien, das gibt einem hier eine gewisse Sicherheit und damit vielleicht auch mehr Vertrauen in staatliche Strukturen, als in Rumänien, z.B. was Recht- und Eigentumsfragen angeht, die Übergänge aber diesbezüglich zwischen Deutschland und Rumänien sind fliessend und werden es immer mehr, hoffentlich in „richtiger“ Richtung . Und ob eine gut funktionierende Bürokratie, und sei sie noch so sehr an Recht und Ordung orientiert, auch auf menschlicher Ebene und auf lange Sicht unbedingt immer so viel „besser“ ist, das ist ein sehr, sehr, sehr weites Feld.

Und das mit der Anrede „Mein lieber seberg!“ ... – na ja, da würde ich sagen: Übertreib’s mal nicht! Du möchtest doch ernst genommen werden, oder? Na ja ... o.k. ... auch wieder nicht zu ernst! - Auch das gehört ja zu ... jedem Thema… hoffe ich
Schönen Sonntag noch an alle!
Tomislav
schrieb am 21.06.2010, 16:21 Uhr

<<Immerhin nennt dieses Schmierblatt, wie Sie es bezeichnen, Fakten , Namen und Daten und Beweisen, UND die Wahrheit über den Kleptokratie, und keinen Rechtsstaat in dem heutigen Rumänien, EU Mitglied, wie öffentlich genannt wurde.>>

nimms mir nicht übel aber die prawda hatte auch immer fakten namen daten und beweise, frei nach churchill: "traue nie einer statistik die du nicht selbst gefälscht hast"

ansonsten halt ich mich lieber an schreiber ^^
der_staat
schrieb am 21.06.2010, 17:09 Uhr
Und ob eine Ähnlichkeit besteht zwischen Jelzins Reich und dem Reich des Basescu! Nur dass Jelzin vielleicht noch von der rumänischen Kleptokratie sich eine Scheibe hätte abschneiden können. Von der Herrschaft Ceausescus unterscheidet sich Ro heutzutage nur allein durch die vordergründige Auflassung der kommunistischen Doktrin und die ebenso vordergründige "Demokratisierung" des Landes. Korruption, kriminalität, orgenisiertes Verbrechen haben drastisch zugenommen und den Einfaltspinseln von Sachsen in der BRD wird durch Demagogen wie Blaga Honig ums Maul geschmiert um sie als nützliche Idioten zu benützen. Die lachen sich dumm und kaputt über die "saşi proşti" und die "nemţi şi mai proşti"
Tomislav
schrieb am 21.06.2010, 19:33 Uhr
jetzt übertreib mal nicht immerhin wurde demokratisch gewählt und zwangsenteignungen in einer form wie es bei jelzin und ceaucescu üblich war gibt es nicht ( es wurden gebiete systematisch russifiziert die größer als das heutige rumänien sind )
alma_si
schrieb am 22.06.2010, 00:54 Uhr (am 22.06.2010, 00:57 Uhr geändert).
"Aber Euch geht es ja nur um eure verkaufte Heimat wieder zurück zu bekommen, nicht um Recht oder Unrecht." Joachim

„...verkaufte Heimat...“ - damit könnten wir als die größten Deppen in die Geschichte eingehen, Joachim. Aber egal wer was über uns denkt, wir wissen, dass es eine ‚Geld oder Leben’ Situation war. Haben denn einige von uns schon vergessen, wieso die damalige Lage uns als solche vorkam?

Was ich bei diesen Restitutionsgesprächen vermisse, ist der Fall derer, die über die Grenze geflüchtet sind. Die haben nichts unterschrieben und trotzdem bekommen sie ihre Häuser nicht zurück. In manchen von diesen Häusern leben heute Männer, deren Hände mit `89er Blut verschmiert sind – die sind verantwortlich für den Tod von unschuldigen jungen Rumänen. Und trotzdem sind wir und nicht diese Männer „der Feind“. Das Denkmuster scheint zu sein: Hauptsache ein Rumäne und kein Neamtz besitzt das Haus. Mich persönlich irritiert vor allem diese Haltung, denn das Haus wurde vom Neamtz gebaut und er war immer und für alle ein guter Nachbar. Er hat nie auf ihre Söhne geschossen. Ich erwähne hier nur Einzelfälle, aber auch die gibt es und sie deuten auf einen weiteren unlogischen Aspekt der nicht durchgefühten Restitution. Das, um Ihnen zu zeigen, dass einige von uns wohl wissen, was „Recht oder Unrecht“ ist.
Gilgamesch
schrieb am 22.06.2010, 22:57 Uhr
alma_si,
das Haus meiner Eltern in Schäßburg war ´98 für ein Butterbrot verkauft, soviel wollte der primar mir dafür zahlen. Das Gericht im Kreis Mures hat dann(auf mein verlangen) einen Gutachter bestellt und so wurde das Haus anständig bewertet. Darauf hat die primarie das akzeptieren müssen(die Hotarire a Tribunalului Mures) und nach Bukarest zur Autoritatea Nationala pt. Retrocedarea si Despagubirea imobilelor ...geschickt, denn die primarie hat das Geld nicht zum bezahlen. Von da habe ich die Bestätigung daß der Rum. Staat mir soviel ...schuldig ist.
Das Gericht und die evaluare hat mich nix gekostet, nur der
rum. Rechtsanvalt.
Nun bin ich(mit meinem Konto in Bukatrest) auf einer Warteliste...
Möchte noch hinzufügen -am Tag meiner Einreichnug der Akten in Bukarest bei der Autorit. Nat. habe ich nur Rumäner dort mit ihren Akten wegen solcher Probleme wie ich, gesehen.
Keine Sachesn, keine Schwaben. Aber hier im Forum beklagen sich viele wegen konfiszierten Häusern....
Noch etwas -es gibt französische Staatsbürger, die irgendweche Wertpapiere besitzen, die nach dem Ersten
Weltkrieg ausgestellt sind und bezeugen, daß der Deutsche Staat denen soviel.. Entschädigung schuldet!
Gilgamesch
MCRANTA
schrieb am 23.06.2010, 14:07 Uhr
...der rumänische Staat schuldet mir Haus, Garten, Wiese, Teich und Wald... der deutsche Staat schuldet mir etwa 15.000 Euro sogenannten "Soli" ... also: HOCH LEBE DIE ALLUMFASSENDE EUROPÄISCHE DEMOKRATIE!!!!
gerri
schrieb am 23.06.2010, 15:38 Uhr (am 23.06.2010, 15:40 Uhr geändert).
Hallo MCRANTA,alles Andere schön und gut aber "Soli" sollte man ohne Reue abgeben,denn wer gibt der kriegt auch, nicht gleich aber irgendwann....

Gruß, Geri
pavel_chinezul
schrieb am 23.06.2010, 19:34 Uhr
Für das Geschenk der friedlichen Wiedervereinigung ist der "Soli" auf jeden Fall gerechtfertigt, um den Menschen zu helfen, die nicht das Glück hatten auf der richtigen Seite der Mauer geboren zu werden und noch lange Zeit nach Kriegsende Reparationszahlungen zu leisten hatten.
MCRANTA
schrieb am 24.06.2010, 13:48 Uhr
.. als ob das Soli-Geld zu den armen Menschen im Osten gelangen würde!!!!!... so naiv muß einer sein....
pavel_chinezul
schrieb am 24.06.2010, 18:03 Uhr
naiv, vielleicht, aber nicht so vermessen zu behaupten, dass der deutsche Staat einem den "Soli" schuldet.
walter-georg
schrieb am 24.06.2010, 19:25 Uhr
MCRANTA: Es ist immer wieder bedauerlich, wenn man derartige Behauptungen lesen muss. Wenn man Dein erstes Anliegen noch einigermaßen verstehen kann - Haus, Hof, usw. -, ist das zweite an Naivität, bis hin zum Grotesken, kaum zu überbieten! Du tust so, alls seist Du der Einzige, der sich für den Wiederaufbau der neuen Bundesländer gezwungenermaßen einsetzt und vergisst dabei, dass diese Menschen nur dank ihrer geographischen Lage Jahrzehnte lang leiden mussten. Übrigens ist mir rätselhaft, dass jemand, der in "Orasul Stalin" wohnt, "Soli" zahlt...

Durch solche Aussagen schadest Du auch dem Image unserer Sachsen bei den Hiesigen. Vielleicht überlegst Du etwas mehr, bevor weitere derartige "Perlen" von Dir erscheinen! Es ist nur ein gut gemeinter Rat, mehr nicht.
Anchen
schrieb am 24.06.2010, 21:38 Uhr

Na ja, nicht nur für Aufbau Ost (-deutschland):

aus WIKIPEDIA

Die Einführung des Solidaritätszuschlags 1991 wurde vorwiegend mit den Kosten der Deutschen Einheit begründet, aber auch mit zusätzlichen Kosten für den Golfkrieg (Operation Desert Storm) und seine Folgen sowie als Unterstützung der mittel-, ost- und südosteuropäischen Länder.



....und in manchen Bundesländern wird der "Soli" inzwischen als nicht verfassungsgemäss angesehen.

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