5. Februar 2019

Sektion Karpaten des DAV: Patenschaft mit der Gleiwitzer Hütte im Nationalpark Hohe Tauern

Die Sektion Karpaten hat eine Patenschaft mit der Gleiwitzer Hütte (2176m), die von der Sektion Tittmoning verwaltet wird, ab Januar 2019 abgeschlossen. Primäres Ziel ist, uns ehrenamtlich bei der W
Die Diskussion über eine eigene Hütte für die Sektion gibt es immer mal wieder. Das wäre schon etwas Feines, doch verfügt die Sektion Karpaten weder über üppige Rücklagen noch über großzügige Spenden. Andererseits ist eine Alpenvereinshütte selten kostentragend, geschweige denn gewinnbringend.
Hohe Behörden- und Umweltauflagen sowie Instandhaltungskosten verschlingen in der Regel mehr Geld, als die Einnahmen ausmachen. Es gibt jedoch die Möglichkeit einer Hüttenpatenschaft. Jede Alpenvereinssektion ohne eigene Hütte zahlt pro Mitglied eine so genannte Hüttenumlage von vier Euro in einen Umlagetopf. Möchte man diese Hüttenumlage einer bestimmten Hütte zugutekommen lassen, geht man am besten eine Hüttenpatenschaft ein. Diesen Vorschlag machte ich vor ca. drei Jahren beim Tourenleitertreffen. Es wurde ein Komitee gebildet, bestehend aus H. G. Richter, A. Schmitt und H. Werner, das nach einer geeigneten Hütte Ausschau halten sollte. Zwei Jahre passierte nichts. Viele Hütten kamen gar nicht in Frage. Der DAV-Dachverband genehmigt nur Patenschaften mit Hütten der Kategorie I, das bedeutet: eine Schutzhütte, die ihren ursprünglichen Charakter als Stützpunkt für den Bergsteiger und Bergwanderer bewahren muss, Ausstattung und Verköstigung sind einfach und sie ist Stützpunkt in einem bergsteigerisch bedeutsamen Gebiet und für den Besucher nur in Ausnahmefällen mit mechanischen Hilfen erreichbar. Ich hatte klare Vorstellungen: Die Hütte sollte nicht groß sein, die Sektion, der sie gehört, auch nicht und ganz wichtig fand ich, dass die hüttenbesitzende Sektion im süddeutschen Raum beheimatet ist.
Gleiwitzer Hütte (2176m). Foto: Hans Werner ...
Gleiwitzer Hütte (2176m). Foto: Hans Werner
Anfang Juli 2018 hatte sich Petra Maurer eine Tour in den Hohen Tauern überlegt, unter anderem den anspruchsvollen Gleiwitzer Höhenweg. Zusammen mit Gottfried, Agnieszka und Micky wanderten wir vom Stausee Mooserboden bei Kaprun zur Gleiwitzer Hütte. Agnieszka war ganz begeistert, dass es eine Gleiwitzer Hütte gibt, hatte sie doch in Gleiwitz (Gliwice/Polen) studiert. Wir verbrachten eine sehr angenehme Zeit auf der heimeligen, schmucken Hütte. Antje, die Hüttenwirtin, und ihre Mitarbeiter waren ausgesprochen gastfreundlich und herzlich, in der gemütlichen Stube kamen wir schnell auch mit anderen Bergsteigern ins Gespräch, so dass wir uns willkommen und sehr wohl fühlten. Abends im Zimmer schwärmten wir von der tollen Hüttenatmosphäre und der schönen Berglandschaft, in die die Gleiwitzer Hütte eingebettet ist. Diese Hütte war die richtige für eine Patenschaft. Zuhause angekommen, schrieb ich gleich eine Nachricht an die Sektion Tittmoning und fragte an, ob man sich eine Hüttenpatenschaft mit unserer Sektion vorstellen könne. Die Antwort kam mehrere Wochen später: Man zeigte sich beeindruckt von den vielen Aktivitäten einer so kleinen Sektion und bot uns an, zur Hüttenabschlussfeier am 22. September zu kommen, um sich kennenzulernen und die weiteren Schritte zu besprechen. Daraufhin informierte ich den Vorstand über die Absicht, mit der Gleiwitzer Hütte eine Patenschaft einzugehen, und die Einladung zur Feier. Mit Reinhold Kraus, Martin Reuter und Petra Maurer wanderten wir Samstagmittag zur Hütte. Die Landschaft war noch faszinierender, Nebelschwaden umwehten die schroffen Berghänge, die Grashänge waren goldbraun geworden und unendlich viele Heidelbeeren machten es uns schwer ohne zu naschen vorbeizulaufen. Von der Sektion Tittmoning lernten wir Sebastian, den 1. Sektionsvorsitzenden, sowie Florian, Stefan, Astrid, Rita, Franz und noch viele mehr kennen. Wir erlebten sie als bodenständig und sympathisch und führten angeregt und in lockerer Atmosphäre interessante Gespräche über die geplante Zusammenarbeit. Die Stimmung war bestens, es wurde mit Gitarrenbegleitung von Reini gesungen, viel gelacht und bis spät in die Nacht gefeiert.

Die Sektion Karpaten will sich vor allem bei den Wegeinstandhaltungsarbeiten engagieren. Für nächstes Jahr sind sowohl Touren zur Gleiwitzer Hütte als auch ein paar Arbeitseinsätze geplant. Wir wollen uns tatkräftig einbringen und uns mit der Hütte verbunden fühlen. Jeder ist willkommen, der sich ehrenamtlich an Markierungs- und Instandhaltungsarbeiten beteiligen möchte. Ich bin sehr gespannt, was sich daraus entwickelt.

Hans Werner und Petra Maurer

Schlagwörter: Sektion Karpaten des DAV, Patenschaft

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