23. Februar 2018

Unvergessliche Wintererlebnisse beim Schneeschuhwandern

Das Gehen, Wandern und Bergsteigen mit Schneeschuhen macht unvergessliche Wintererlebnisse möglich und erfreut sich im Winter großer Beliebtheit. Michael Kraus, Fachübungsleiter für Hochtouren und Schneeschuhbergsteigen, machte diese Bergdisziplin in der Sektion Karpaten populär.
Geboren in Zeiden, 48 Jahre alt, Elektriker, wohnhaft in Ampfing, engagiert sich Michael Kraus auch bei der örtlichen Alpenvereins-Sektion, z.B. montiert er bei dem Bau der Kletterhalle in Waldkraiburg ehrenamtlich die gesamte Beleuchtung. Seit 2004 ist Michael Mitglied der Sektion Karpaten, Beisitzer des Vorstands und bietet begeistert zahlreiche Touren in der Sektion in ehrenamtlicher Leistung an.


Als Michael Kraus 2010 die erste Schneeschuhtour in der Sektion anbot, hielt sich die Teilnehmerzahl in Grenzen. Überzeugt davon, dass es eine schöne und spannende Bergdisziplin ist, blieb er hartnäckig und erweiterte sein Angebot. Er beendete 2017 zusätzlich seine Ausbildung als Trainer für Schneeschuhbergsteigen beim Deutschen Alpenverein. Michael erinnert sich dran: „Der Schwerpunkt der Ausbildung ist nicht das Gehen, das ist unkompliziert, sondern das Erlernen der Routenführung und der Lawinenkunde. Viele Wegmarkierungen sind auf Schneeschuhwanderungen zugeschneit. Man benötigt einen guten Orientierungssinn, um ohne Umwege anzukommen, wo man hinwill. Um eventuelle Verschütteten aus der Lawine zu retten, hilft es, einen Lawinenverschütteten-Suche (LVS)-Kurs im Rahmen der Sektionsausbildungen zu besuchen“. Michael ist seit 2008 der einzige Fachübungsleiter für Hochtouren im Verein. Dies setzt eine der anspruchsvollsten Ausbildungen beim Deutschen Alpenverein voraus. Er beherrscht alle Sicherheitstechniken und kann Risiken im Gelände sehr gut einschätzen.
Unternberg (1425 m), im Januar 2018: die Gruppe ...
Unternberg (1425 m), im Januar 2018: die Gruppe der Schneeschuhwanderer unter der Führung von Michael Kraus (im Bild ganz rechts). Foto: Gottfried Schuffert
Wie sieht so eine Schneeschuhtour aus? Am 13. Januar 2018 gab es die letzte. Es ging von Ruhpolding auf den Unternberg, 1425 m hoch. Siebzehn Mitglieder schnallten die Schneeschuhe in Ruhpolding an, unter der Leitung von Michael Kraus. Nach dem Piepsercheck und einigen Erklärungen zur Tour stieg die Gruppe der Schneeschuhwanderer stetig den Berg hoch. Abgesehen vom Knirschen des Schnees und ab und zu dem Fallen einer kleinen Baumlawine herrschte ringsherum Stille in der Natur, nur durchbrochen durch manch lustige Erzählungen der Wanderer. Sonst gab es den üblichen Verlauf einer Bergwanderung: Erreichen des Gipfels, Hütteneinkehr, Abstieg und am Schluss das begeisterte Versprechen, bei der nächsten Tour wieder dabei zu sein. „Die Teilnehmer fühlen sich unter der Führung von Michael Kraus, sei es auf Führungs- und Gemeinschaftstouren oder Ausbildungen, immer sicher und gut aufgehoben“, so Reinhold Kraus, Vorsitzender der Sektion Karpaten, „und die immer größere Anzahl der Teilnehmer auf Michaels Touren und auch die Begeisterung der Wiederkehrer spricht sehr dafür“.

Schneeschuhgehen kann von der Freizeit-Sportart bis zum Hochleistungssport betrieben werden, abhängig von Gehgeschwindigkeit und dem Gelände. Die Schneeschuhe verbreitern den Schuhabdruck, so dass das Körpergewicht auf einer breiteren Fläche landet und man nicht im tiefen Schnee einsinken kann. Selten kommt man der stillen Winterschönheit der Natur näher als beim Schneeschuhwandern, und die Bewegung in der frischen Winterluft trägt zu einer guten Gesundheit bei.

Auf die Frage, welches die Vorzüge des Schneeschuhbergsteigens seien, meint Michael: „Dieser Bergdisziplin sind keine Altersgrenzen gesetzt und die Technik ist schnell erlernt. Wer gehen kann, kann auch Schneeschuh-Gehen, Nichtskifahrer können auch hoch hinauf und es ist eine attraktive Ergänzung zu anderen Wintersportarten.“

Eine der fünf angebotenen Schneeschuhtouren von Michael Kraus im Sektionsprogramm führt auf Gipfel bis 2800 m Höhe. Ausganspunkt ist die Pforzheimer Hütte 2308 m in den Sellrainer Bergen. Für eine nächste Tour im Mangfallgebirge haben sich sogar 20 Teilnehmer gemeldet. Das Schneeschuhtouren-Programm wird auf www.sektion-karpaten.de angeboten. „Ob Hochtour oder einfache Wochenendtour, jeder ist eingeladen, sich in die Familie der Schneeschuh-Geher einzureihen…“, und Michael ist sich sicher: „Eine Schnee bedeckte Landschaft vor sich, ringsherum weiße Stille, ein blauer Himmel mit strahlender Sonne über sich, das erfüllt jede Seele“.

Heidrun Negura

Schlagwörter: DAV, Sektion Karpaten, Sport

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