„Durch viele Begegnungen und Gespräche wuchs im vergangenen Jahr bei mir der Gedanke, ob man nicht mal einen besonderen Gottesdienst für diese Gemeindegruppe anbieten sollte. Dazu kam, dass ich auf dem Dachboden des Gemeindehauses eine verrostete Erntekrone fand.“ Diese Umstände und die Erzählungen der siebenbürgischen Gemeindeglieder vom Kronenfest führten dazu, dass im vergangenen Jahr am 29. Juni ein Gottesdienst nach siebenbürgischer Liturgie mit anschließendem Heimatabend gefeiert wurde. Die alte Erntekrone wurde geschmückt und als sichtbares Zeichen des Kronenfestes in der Kirche und später im Gemeindehaus aufgestellt. „Da diese Veranstaltung sehr gut bei unseren Gemeindegliedern, ob nun Sachsen oder keine Sachsen, ankam,“ so Kohl weiter, „stellten wir in diesem Jahr einen Kronenbaum auf, der von einem handwerklich geschickten Gemeindeglied (einem Siebenbürger) erstellt wurde, und feierten das Fest in etwas größerem Rahmen, was ebenfalls sehr gut angenommen wurde.“

Das diesjährige Fest wurde mit einem Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Kirche St. Oswald eröffnet. Zum ersten Mal wurde ein Kronenbaum aufgestellt, die Krone wurde von Frauen aus der Kirchengemeinde liebevoll gestaltet. Nach dem Gottesdienst wurde eingeladen zu Kaffee, Kuchen und siebenbürgischen Spezialitäten. Danach gab es Volkslieder zum Mitsingen mit Peter Kluge aus Hambach bei Schweinfurt. Die siebenbürgisch-sächsische Tanzgruppe der Heimatortsgemeinschaft Scholten erfreute mit Volkstänzen die Zuschauer. Das Fest klang aus mit einem gemeinsamen Abendessen, zu dem es Gutes vom Grill gab. Der immer wieder einsetzende Regen konnte die gute Stimmung nicht trüben. Der Erlös des Festes kommt dem Altenheim in Scholten zugute.

„Die Heimat- und Brauchtumspflege liegt mir sehr am Herzen und daher auch das Brauchtum und die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, die hier bei uns leben“, begeistert sich Pfarrer Kohl, der selbst Unterfranke ist und aktiver Trachtenträger im Trachtenverband Unterfranken. „Nach meinen Empfindungen führt das Fest die am Ort lebenden Sachsen mit anderen Gemeindegliedern und Sachsen, die bei uns Gäste waren, zusammen. Es vermittelt ein Heimat- und Zusammengehörigkeitsgefühl.“