3. April 2012

Friedrich Kepp und der Siebenbürgischen Karpatenverein

Ein Beitrag von Manfred Kravatzky zum Artikel „Richard Kepp – weltbekannter Mediziner – vor 100 Jahren geboren“ von Hansgeorg v. Killyen, der am 14. März in der SbZ Online erschienen ist.
Der Vater von Richard Kepp, Dr. Friedrich Kepp (geboren 1875 in Stolzenburg, gestorben 1948 in Hermannstadt), hat sich viele Jahre beherzt für den Siebenbürgischen Karpatenverein (SKV) eingesetzt (1904-1919 Schriftführer, 1919-1941 Vorstand, von 1905 bis 1919 übte er auch das Amt des Kustos des SKV-Museums aus). Er führte den SKV in den ersten Jahren der Zugehörigkeit zu Rumänien (und Nachkriegsjahren!) und in den spannungsvollen 30er Jahren. Er hat wichtige Reformen durchgeführt, unter ihm erstarkte der Verein. Ihm persönlich ist die Gründung der Sektionen Bukarest, Czernowitz und Lupeni zu verdanken. Er hat den unpolitischen Charakter des Vereins vehement verteidigt. Er pflegte gute Beziehungen zu den anderen touristischen Vereinen und den rumänischen Behörden. Letztere wiederum schätzten ihn und seine Meinung. Er nahm wiederholt an den Beratungen des Ausschusses der größeren touristischen Vereine Rumäniens teil. Für seine diesbezüglichen Verdienste wurde er wiederholt von rumänischer Seite ausgezeichnet.

Seinen Sohn Richard Kepp nahm er schon früh mit in die Berge. Dieser selbst veröffentlichte als „cand. med. Richard Kepp, Hermannstadt“ im Jahrbuch des SKV, 45. Jahrgang 1932, die erste umfassende Beschreibung der touristischen Möglichkeiten im Retezat–Gebirge unter dem Titel „Das Retezatgebirge als Ausflugsziel für Touristen (mit einer Kartenskizze und 6 Lichtbildern des Verfassers)“. Darin setzt er sich mit der bis zu dem Zeitpunkt erschienenen Literatur auseinander, was beweist, dass er sich ernsthaft mit diesem Thema beschäftigt hat. Die umfangreiche Arbeit – auf 31 Seiten des Jahrbuches – bringt eine detaillierte Beschreibung dieses Gebirges, gegliedert in fünf „Regionen“, inklusive der Wege, auf denen man es bewandern kann.

Die Fotografien sind ein Beweis, dass er selbst dieses Gebirge durchstreift hat. Alles in allem für einen 20-Jährigen eine Leistung, die Respekt abverlangt! Dies ist eine ganz andere Facette der Persönlichkeit Richard Kepps.

Manfred Kravatzky, Bahlingen

Schlagwörter: Leserecho, Karpaten, Wanderung, Porträt

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